Kapitel 31
,,Ealazia.", sagte ich verzweifelt.
,,Es ist okay. Das ist meine Bestrafung, ich habe meinen Sweetheart ein letztes Mal enttäuscht."
,,Nein, ist es nicht!" Ich zitterte. ,,Das verdienst du nicht."
Nikolay lachte. ,,Du kennst die Regeln nicht, Isabella. Niemand bricht einen Vertrag mit mir."
,,Sie hat aber Recht. Das verdient sie nicht."
Alice tauchte hinter Nikolay auf und packte ihn am Kopf.
Alles ging so schnell.
Er ließ Ealazia fallen, versuchte sich zu wehren.
Stephan eilte ihr zu Hilfe und packte ihn ebenfalls.
Ganz langsam trennten sie seinen Kopf von seinem Körper.
Nikolay brüllte solange er noch konnte.
,,Diese Konsequenzen werden dich für immer verfolgen. Niemand bricht einen Vertra-"
Ich trat neben sie, Stephan reichte mir Streichhölzer.
Ich zündete eins an und warf es auf die Leiche.
Seine Kleidung begann sofort Feuer zu fangen.
Es war kein schöner Geruch, als dann auch schließlich er begann zu verbrennen.
Ich rümpfte die Nase.
Ealazia saß auf dem Boden und beobachtete stumm das Ganze.
Ich kniete mich zu ihr und umarmte sie.
,,Komm, lass uns nach Hause gehen."
Zu viert saßen wir auf dem Rücksitz eines Autos, dass Alice und meine Familie vom Flughafen gestohlen haben.
Die Überreste von Nikolay hatten wir in das nächstliegende Gewässer geworfen und das andere Auto stehengelassen.
,,Alice, woher bist du eigentlich gekommen?", fragte ich sie während Ealazia sich an mich klammerte.
,,Ich hatte eine Vision, wo wir auf der Straße standen und dieser Vampir dich in der Mangel hatte.
Also hab ich nur Stephan und deine Eltern mit dem Auto losgeschickt und bin gerannt."
,,Und wie habt ihr mich gefunden?"
,,In meiner ersten Vision warst du tot... Und ich konnte aus dem Fenster schauen. Natürlich habe ich Forks sofort wiedererkannt und bin dann zu deiner Familie. Wir haben uns einen Jet beschaffen können."
,,Alles wird wieder gut, Ealazia. Die Effekte von Nikolay's Kontrolle werden bald verschwinden.", sagte Adrian und schaute kurz zu uns nach hinten.
Sie starrte auf ihren Schoß.
,,Ich weiß, du hast genug für heute... Oder dein restliches Leben.
Aber wir sollten uns um deine Zukunft kümmern."
,,Du kannst bei uns bleiben, wenn du möchtest.", sagte Arisa. ,,Und du kannst jederzeit gehen, wie es dir passt.", fügte ich hinzu.
,,Aber du musst dich unserem Lebensstil anpassen.
Wir trinken kein Menschenblut, wir sind Vegetarier."
Sie öffnete den Mund, kein Laut kam aus ihrer Kehle.
Ealazia wurde panisch, wieder versuchte sie es.
Nichts.
Sie fasste sich an die Kehle. Verzog ihr Gesicht. Nicht einmal mehr weinen konnte sie. Doch in ihren Augen spiegelte sich ihre Traurigkeit und Verzweiflung.
,,Stephan.", sagte ich verzweifelt.
Er schüttelte den Kopf. ,,Ich habe keine Ahnung, wie er das gemacht hat. Ich kann es nicht einfach weg machen."
,,Bitte, versuche es wenigstens."
,,Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht. Doch ich kann nichts versichern."
,,Was ist mit deinem Aussehen?", fragte ich Ealazia, um sie abzulenken. Wir versuchten uns wieder auf ihre Zukunft zu konzentrieren, während Stephan immer noch nach einer Lösung suchte.
Sie hob ihren Kopf, schaute mich an.
Sie war mein perfektes Ebenbild.
Langsam änderte sich ihre Gesichtsstruktur. Ihre schokobraunen Augen wurden blutrot und ihr Haar wurde dunkelblond.
,,Unglaublich.", entfuhr es Arisa.
Sommersprossen erschienen einzeln auf ihrem Gesicht.
Ich grinste über die kleinen Details.
,,Wir brauchen nur noch einen neuen Namen. Kürzen wir Ealazia auf Eliza, ok?"
Sie überlegte und nickte dann.
,,Gut, ich werde mich darum kümmern. Wir müssen aber nachher noch ein Foto machen." ,,Danke Alice." Ich lächelte sie an.
,,Tja, dann willkommen in der Familie Armstrong, Eliza.", sagte Arisa und drückte ihre Hand.
Diesmal legte ich meinen Kopf auf ihre Schulter.
Noch ein paar Stunden und ich musste mich gefühlt der ganzen Welt stellen.
Ich schloss meine Augen. Alles was man im Auto hörte, war mein eigener Atem.
Adrian parkte in der Einfahrt
,,Meine Familie sitzt im Haus. Ich entschuldige mich jetzt schon."
,,Kein Problem, Alice. Sie haben sich bestimmt nur sorgen gemacht."
Wir stiegen aus, Eliza lief hinter mir. Ich konnte ihre Nervosität fast mit den Händen ergreifen.
Ich blieb stehen und nahm ihre Hand.
,,Sie werden dir nicht den Kopf abreißen. Niemals."
Nikolay erschien in meinen Gedanken. Ich schüttelte den Kopf.
Die erste Person, die ich anschaute, war Edward.
Er versteifte sich, langsam wanderte sein Blick zu mir. Seine Augen, heute onyxfarbend, waren mit einem abwesendem Blick gefüllt. Ich überlegte schon meinen Schutzschild runter zulassen.
Selbst jetzt konnte ich nicht von ihm weg schauen. Mein Herz fühlte sich zu groß für meine Brust an.
Als Eliza meinem Arm drückte, konnte ich mich von ihm losreißen.
Alle starrten uns an. Mein Blick wanderte durch den Raum, zu jedem einzelnem Gesicht konnte ich Erinnerungen zuordnen.
Niemand sagte etwas. Anspannung erfüllte den Raum.
,,Das ist Eliza.", sagte ich und drehte mich zu ihr. ,,Sie gehört jetzt zu unserer Familie."
Esme war die erste, die sich rührte. ,,Hallo, ich bin Esme. Das sind mein Mann Carlisle und unsere Kinder Emmet, Rosalie, Jasper und Edward. Alice kennst du ja schon." Sie drehte sich zu mir und nahm meine Hand. Ich wich nicht zurück. ,,Cathy, wie geht es dir?"
,,Ich... ich weiß es nicht. Mir ging es schon mal besser." Ich versuchte zu lächeln.
,,Sie hat ihre Erinnerung zurück.", sprudelte es aus Stephan raus.
Er hob seine Hände, als wäre eine Waffe auf ihn gerichtet. Arisa gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.
,,Bella..."
Mein Blick wanderte wieder zu Edward. Gequält schaute ich ihn an.
,,Können wir bitte morgen reden? Wir wollen ein anderes Problem gerade lösen."
Carlisle schaute fragend zu Alice. ,,Cathy's Kidnapper hat Eliza ihre Stimme genommen und wir haben keine Ahnung, wie wir sie wieder zum Reden bringen.", erklärte sie.
,,Dürfte ich dich untersuchen?"
Eliza schaute mich an. Ich drückte ihre Hand. ,,Ich werde dabei sein, keine Sorge."
„Es liegen keine organischen Störungen vor oder zentrale Schädigungen der am Sprechvorgang beteiligten Sprachzentren. Ich würde sagen, dass ein totaler Mutismus vorliegt, aber ich würde einen Spezialisten hinzuziehen und seinen Lösungsvorschlag befolgen."
Eliza schüttelte den Kopf.
„Warum den nicht?", fragte ich sie. Carlisle reichte ihr einen Notizblock und einen Stift.
Es wird nichts bringen. Ich habe den Vertrag gebrochen.
„Was für ein Vertrag?"
Nikolay hat mit jedem von uns einen Vertrag abgeschlossen. Eine Hexe hat ihn besiegelt.
„Vor meiner Verwandlung bin ich einmal einer Hexe begegnet. Das war das erste und letzte Mal, dass ich eine Hexe gejagt habe.
Die einzigen, die ich kenne, die Wissen über Hexen besitzen, sind die Volturi."
Ich erstarrte. „Carlisle, wir können die Volturi nicht fragen. Sie haben die Vampirjäger auf mich oder uns angesetzt."
„Was?" Adrian trat einen Schritt vor.
„Ja, Eliza hat erzählt, dass die Volturi sie dafür bezahlt haben."
Angst und Trauer spiegelten sich in ihren Augen. Sie dachte bestimmt daran, was passiert war, nachdem sie das gesagt hatte.
Ich legte meine Hand auf ihre Schulter. Sie schaute mich an, ich versuchte zu lächeln.
„Ihr könnt gehen, ich muss mit Carlisle etwas besprechen. Wir reden später wieder."
Ich hielt Eliza die Tür auf und wir gingen aus dem Raum.
„Bella..."
Edward stand vor uns. Abrupt blieb ich stehen.
„Edward."
„Ich möchte reden. Jetzt."
Ich schaute zu Eliza. Sie nickte und ging zu den anderen ins Wohnzimmer.
„Lass uns rausgehen.", sagte ich und verließ das Haus.
Edward folgte mir in den Wald.
Ich blieb stehen und drehte mich um.
„Was willst du?"
„Wo stehen wir?"
Ich lachte.
„Das ist doch gerade nicht wichtig!"
„Doch ist es, für mich." Ich schaute auf den Boden.
„Ich weiß es nicht."
„Was willst du denn, Bella?", fragte er mich.
„Hör auf mich so zu nennen. Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nicht, was ich will." Frustriert fuhr ich durch meine Haare.
„Ich war ein Idiot. Ich habe solange gebraucht, um zu erkennen, wer du wirklich bist.
Nach deinem Tod wollte ich einfach nicht mehr. Doch jetzt stehen wir hier.
Ich möchte dir helfen, irgendwie. Doch ich konnte noch nie den Kopf schauen.
Du warst schon immer was besonderes, Bella."
Meine Tränen tropften auf den Boden.
„Hör auf. Bitte hör auf so zu reden. Warum musst du plötzlich davon reden?
Du willst in meinen Kopf sehen? Fein."
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