Kapitel 28

Feuer.

Ich brannte, mein ganzer Körper brannte. Aber ich konnte mich nicht bewegen.

Ich wollte schreien, doch ich konnte nicht. 

Das Feuer brannte immer heißer und ich hätte gern geschrien. Jemanden angefleht mich zu töten.

Ich konnte diesen Schmerz nicht ertragen. Er endete nicht, wurde auch nicht schwächer. Nur schlimmer.

Ich wollte nur noch sterben. 

Womit hatte ich diesen Schmerz verdient?

Mein ganzes Leben war diesen Schmerz nicht wert. Nicht ohne Edward.

Vielleicht ist so die Hölle. 

Nur diese glühend heiße Folter, dieser unendliche Schmerz und meine stummen Schreie nach meinem Tod.

Das Feuer ließ kein bisschen nach und so langsam nahm ich war, wie jede einzelne Flamme durch meine Adern ging.

Hinter dem Feuer nahm ich meinem Puls wahr. Ich lebte.

Ich verfluchte mein Herz, dass in meiner Brust raste. Warum lässt du mich nicht sterben?

Immer deutlicher hörte ich das Klopfen meines Herzens.

,,Wie geht es ihr?"

Eine Stimme. 

,,Ihr Herz schlägt noch, aber sie muss Höllenqualen erleiden."

Wer ist das? Ich kenne die Stimmen nicht.

Der Schmerz veränderte sich, er wurde an meinen Händen und Füßen schwächer.

Bestimmt ließ er jetzt endlich nach.

Doch in meiner Kehle wurde das Feuer schlimmer. Jetzt brannte es nicht nur, ich war vollkommen ausgetrocknet. 

Durst. Ich hatte Durst. So einen Durst, es brannte in meiner Kehle.

Mein Herz wurde schneller und das Feuer noch schlimmer.

Das Feuer wich aus meinen Händen in mein Herz, welches immer schneller schlug.

,,Was ist los?" ,,Beruhige dich, es ist fast vorbei!"

Alle Flammen begannen sich in meinem Herzen zu sammeln. So heiß. So heiß wie die Sonne. So unerträglich.

Es war wie eine Schlacht. Mein Herz gegen das Feuer. Beide verloren.

Das Feuer zog sich zusammen und konzentrierte sich auf mein Herz. 

Zwei Schläge und noch ein einziger ruhiger Schlag.

Stille.

Kein Laut. Kein Atemzug. Alles war still.

Nicht einmal Schmerzen.

Ich schlug die Augen auf und sah nach oben.


Alles war so klar. So scharf. 

Licht blendete mich und dennoch konnte ich die Lampe sehen. Ich sah jede Farbe des Regenbogens in dem Licht.

Es war so wunderschön.

Ich sah die Staubpartikel in der Luft, ich konnte klar den Schatten auf dem Staub erkennen. Sie tanzten in der Luft und waren so schön.

Vor Schreck holte ich Luft und die Staubpartikel flogen in meine Richtung.

Doch es war nicht richtig. Meine Lunge brauchte die Luft nicht.

Dennoch gefiel es mir. So konnte ich den Raum schmecken, diese wunderschönen Staubpartikel.

Ich hörte eine Bewegung.

Sofort richtete ich mich auf und betrachtete zwei Männer. 

Einer war ungefähr in meinem Alter und der andere war bestimmt mitten in den Zwanzigern.

,,Hallo, ich bin Adrian Armstrong und das ist mein Sohn Stephan.", sagte der Ältere.

Ich schaute auf meine Hände, die so blass wie der Mond waren, und dann zu den beiden. 

,,Ich bin jetzt ein Vampir, oder?", fragte ich. Meine Stimme glich dem Gesang von tausenden Glocken.

Etwas überrascht schauten sie mich an. ,,Ja."

Ihre Augen waren in Goldtönen gefärbt. Sie trinken kein Menschenblut. Was für ein Glück.

,,Ich... ich habe Durst.", sagte ich und schaute sie an. 

,,Hier.", sagte Adrian und reichte mir einen Becher mit einer roten Flüssigkeit. Sie roch köstlich und ich konnte nur ahnen, was es war.

,,Was ist das?", fragte ich und machte einen Schritt zurück.

,,Blut?!"

,,Das ist mir klar, aber was für ein Blut?"

,,Menschenblut."

,,Nein."

Fragend schauten sie mich an.

,,Bitte, tut den Becher weg. Ich möchte kein Menschenblut trinken."

Der Geruch war verlockend. Ich spürte wie meine Zähne in meine Lippen stachen, als ich mir auf die Lippe biss.

Stephan öffnete den Mund, aber verharrte kurz. ,,...Wer bist du?"

,,Ich bin Bella. Isabella Swan." 

,,Hattest du schon vorher Kontakt mit Vampiren?", fragte Adrian, der seine Worte wiedergefunden hatte.

,,Ja. Eine Familie, die auch Tierblut anstatt Menschenblut getrunken hat. Die Cullens, wenn ihr sie kennt. Aber sie leben nicht mehr hier." 

,,Wir können nachher weiter reden, wenn du willst. Stephan wird dich beim Jagen begleiten."


Ich rannte, genoss das Gefühl der Luft, die meine Haut streichelte. Gestochen scharf sah ich jedes einzelne Blatt, dass meinen Weg kreuzte.

Es war einfach nur fantastisch.

Überwältigt von all meinen Sinnen kletterte ich einen hohen Baum hoch. Der Wind wehte durch meine Haare und ich roch Moos, Kiefer, Gras, Meerwasser und so vieles mehr.

Stephan hatte gestoppt und beobachtete mich.

Ich sprang runter. Es war so einfach.

Plötzlich nahm ich einen neuen Geruch wahr. Er war so verlockend köstlich. Ein Mensch.

Ich erstarrte. 

Stephan ging auf mich zu. ,,Isabella, alles wird gut!" 

Ich machte eine Kehrtwendung und rannte davon. Immer weiter von dem betörenden Geruch weg. Stephan holte mich ein und ich stoppte.

Er kam zu mir und legte seine Hände auf meine Schulter.

Vorsichtig atmete ich ein. Ich konnte den Menschen in der Luft nicht mehr schmecken.

,,Das war unerwartet. Unglaublich!", platzte es aus Stephan heraus. ,,Wie hast du das gemacht?"

Ich zuckte mit den Schultern. ,,Ich weiß es nicht. Ich bin einfach weg."

Er schüttelte ungläubig den Kopf und sagte: ,,Erstaunlich!"

Wir setzten die Jagd fort.

Kurz darauf rochen wir Hirsche. Die Tiere reagierten viel empfindlicher auf unseren Geruch und versuchten zu verschwinden, aber ich war schneller.

Ich stürzte mich auf einen Hirsch, warf uns zu Boden. Während unseres kurzen Kampfes brach ich sein Genick. 

Ich biss mit meinen Fangzähnen in seinen Hals und spürte wie das warme Blut meinen Hals herunterfloss.

Als er leer war, war ich noch nicht gesättigt. Unzufrieden schob ich das Tier weg. Warum war ich noch nicht satt?

Ich tötete noch zwei weitere Tiere bevor zurückgingen.


Im Spiegel ihres Badezimmers starrte ich mich an.

Arisa, Adrians Frau, hatte mir Kleidung gegeben, nachdem meine nach der Jagd vollkommen ruiniert war.

Meine Augen waren blutrot und meine Haut wie Porzellan.

Meine dunkelbraunen Haare umrahmten mein makelloses Gesicht und fielen weich auf meine Schultern.

Ich kannte die Frau nicht, die ich betrachtete. Mein Spiegelbild war mir so fremd.

Man könnte mich mit einer griechischen Statue einer Göttin vergleichen.

Ich war einfach schön. Nicht so schön wie Rosalie, aber fast.

,,Alles ok da drinnen?", fragte Arisa.

Ich öffnete vorsichtig die Tür, darauf bedacht, dass ich sie nicht gleich aus den Angeln riss.

Auch Arisa war sehr schön. Sie hatte schulterlanges, braunes Haar, dass in leichten Wellen fiel. Sie passten zu ihre goldenen Augen. 

Sie erinnerte mich an die Feen aus den Märchenbüchern. Nur war sie tot und ein blutrünstiger Vampir.

Arisa lächelte mich an. ,,Komm, wir sind im Wohnzimmer."

Ich folgte ihr in einen riesigen, weißen, sterilen Raum mit großen Fenstern. Mittendrin standen drei rote Couchs.

Auf einer lag Stephan mehr oder weniger, auf einer daneben saß Adrian und schaute zu mir. Ich setzte mich auf die freie Couch und Arisa setzte sich neben Adrian.

,,Isabella-" ,,Bella." ,,Bella, ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Einen Vampir wie dich haben wir noch nie getroffen."

,,Du hättest sie im Wald sehen sollen! Sie ist einfach weggerannt, als sie einen Menschen gerochen hatte."

,,Du bist wirklich außergewöhnlich für eine Neugeborene. Gibt es irgendwas was du wissen willst?"

Ich überlegte nicht einmal eine Sekunde und schüttelte den Kopf. Doch dann traf es mich wie ein Blitz.

,,Was ist mit Cathy?"

,,Meinst du das andere Mädchen? ...Sie ist tot."

Ich begann zu schluchzen, aber ich konnte keine Tränen bilden.

Meine beste Freundin war tot. Warum hatte ich das vergessen?

All die Gefühle stiegen hoch, die ich seit dem einem Abend vergessen hatte.

,,W-wo ist sie jetzt?", fragte ich schluchzend.

,,Wahrscheinlich in einer Leichenhalle. Aber Bella, wir müssen dir etwas wichtiges zeigen."

Stephan reichte mir einen zerknitterten Zeitungsartikel.

Mysteriöser Mordfall: 18-jährige blutleer aufgefunden

Port Angeles - Gestern Abend wurde Isabella Swan (18) tot auf einer Straße aufgefunden. Die Leiche war blutleer und...

Entsetzt starrte ich auf den Artikel.

,,Aber ich bin hier. Wie kann das sein? Ich bin doch Isabella Swan.

C-Cathy ist t-t-tot..." 

Wieder begann ich zu schluchzen.

Arisa hockte sich vor mich und nahm meine Hände. ,,Shhh, beruhige dich."

,,Man hat deinen Ausweis bei ihr gefunden und angenommen, dass du das bist.", erklärte Adrian.

Etwas verwirrt schaute ich zu ihm. ,,Das kann nicht sein. Mein Ausweis war in meiner Tasche."

,,Du hattest keine Tasche bei dir!", sagte Stephan.

Ich versuchte mich zu erinnern, aber es kamen keine Erinnerungen dazu hoch. 

Wie war mein Ausweis bei Cathy gelandet?

,,Wie auch immer dein Ausweis bei ihr gelandet ist, Isabella gilt jetzt als tot. Und du kannst sowieso nicht zurück zu deiner Familie, insbesondere als Vampir."

,,Aber wer bin ich dann?"

Stephan zögerte kurz, aber erwiderte dann: ,,Wie wäre es mit Cathy?"

Ich sollte ihre Identität annehmen?

Catherine Litrouv. Die Tochter einer ehemaligen Vampirjägerfamilie, die zu einem Vampir geworden ist.

,,Warte. Cathy hat aber auch eine Familie!" ,,Du bist schon seit 4 Tagen hier. Vielleicht denken sie, dass Cathy verschwunden bist."

Ich schaute zu Arisa, die mittlerweile neben mir saß. ,,Warum nicht? Du kannst aber auch eine neue Identität erfinden. Du könntest dich unserer Familie anschließen, oder?"

,,Ja Bella, bleib bei uns. Werde ein Teil unserer Familie. Natürlich steht es dir frei zu gehen wann und wohin du willst, wir werden dich nicht aufhalten!"

Ich lächelte, dankbar für ihre Einladung.

,,Liebend gern würde ich bei euch bleiben, aber ich bin nicht mehr Isabella Marie Swan. 

Mein Name ist Cathy. Catherine Armstrong."


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Spielen wir ein kleines Spiel. Es heißt "Findet das Anagramm". Es ist eigentlich relativ auffällig, aber welches Wort ist es und wofür steht es?

Viel kann ich nicht erzählen. Außer, dass ich das Cover geändert und eine Besetzungsliste hinzugefügt habe.

Naja. STORYTIME: Ich hab meine erste Twilight Fanfiction gefunden. Grausame 2000 Wörter, die um einen Jungen handeln, der von seinem Bruder gebissen wurde. Er trifft auf die Cullens, entdeckt seine besondere Gabe und baut eine Beziehung mit Renesmee auf, die in der Zukunft auf eine Dreiecksbeziehung mit ihr und Jacob hinauslaufen sollte. ENDE

Bis dann!

Callamelia

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