Kapitel 35


Heute war es soweit. Nach endlos langer Zeit und harter Arbeit würden Bella und Edward endlich heiraten.
Ein wohliges Gefühl fing in meinem Bauch an zu kribbeln. Auch wenn es nicht meine eigene Hochzeit war, immerhin ist diese schon fast über 50 Jahre her, freute ich mich riesig für die beiden.
Es war ein anstrengender Weg gewesen, von damals, als Bella und Edward sich das erste mal begegnet waren, bis hier her. Doch sie hatten es gemeistert und dafür würde die beiden heute eine wunderbar und perfekte Hochzeitsfeier bekommen.
In den letzten beiden Wochen der Vorbereitung war doch noch einiges geschen und ich konnte mit Glück sagen, dass wir alles unter Dach und Fach bekommen hatten.
Zwar hatte Jasper sein Versprechen wahr gemacht und mich nur noch die einfachen Sachen erledigen lassen, dennoch war ich mit dem Endergebnis zufrieden.
Heute kamen nur noch die letzten paar Punkte auf unserer Liste dran. Die Blumen müssten verteilt, die Tische gedeckt und alles noch einmal genau Begutachtet werden. Denn wenn es ums Detail ging, war ich Kompromisslos.
,,Ich muss aufstehen. Bella wird bald kommen und bis dahin will ich gerne noch die letzten Vorbereitungen getroffen haben." Murmelte ich leise und versuchte unter der Decke hervorzu krabbeln, was mir aber leider misslang, denn mein Mann sah das anscheindend ganz anders und zog mich gleich wieder zurück unter die Decke und schlang seine Arme um meinen Körper, damit ich auch ja nicht auf die Idee kam, aus dem warmen Bett ausbrechen zu wollen. Aber Nein sagen konnte ich auch nicht. Es war beruhigend neben ihm im Bett zu liegen und die Sorgen und der Stress der letzten Wochen einfach vergessen zu können.
Nur leider konnte diese Ruhe nicht auf Ewig wirken, denn ein Blick auf den Wecker, der neben mir auf dem Nachttisch stand, sagte mir, dass es nun wirklich höchste Zeit war.
,,Jazz, ich muss mich jetzt ernsthaft fertig machen." Flüsterte ich leise und gab ihm einen sanften Kuss auf den Arm, der um mich geschlungen war.
Mit einem seufzer, der nicht grade glücklich darüber war, ließ er mich gehen und ich lief eilig ins Bad. Nicht das er noch auf andere Gedanken kam und mir hinterher jagte.
Im Bad ließ ich zuerst einmal heißes Wasser in die Wanne laufen. Ein Bad hatte ich mir definitv verdient.
Als ich nach dem Bad aus der Wanne stieg, war meine Haut wunderbar warm und weich, wegen des Shampoo's.
Mein Kleid würde ich noch nicht anziehen, zumindest nicht, bevor Bella nicht fertig gestylt war. Ich wollte das sie sich als Braut wohl fühlt und sich wenigstens an diesem Tag als hübsch wahrnahm. Deshalb wählte ich ein einfaches Seidenkleid bis zur Trauung und ging danach wieder zurück ins Schlafzimmer.
Jasper lag immer noch auf dem Rücken im Bett und hatte sich keinen Millimeter bewegt.
,,Also ich würde dir raten, dich so langsam fertig zu machen, oder willst du das Bella dich so sieht?" Neckte ich ihn, während ich mich über ihn beugte.
,,Ich kann mich auch einfach unter der Bettdecke verkriechen." Erwiderte er und drehte mich ruckartig um, sodass ich unter ihm lag. Leise fing ich an zu kischern und zog ihn sanft zu mir herunter, um ihn lange und ausgiebig zu küssen.
Irgendwann jedoch duckte ich mich plötzlich unter Jasper hindurch und lief frech grinsend zum Kleiderschrank. Ich schnappte mir ein Hemd und eine Hose von ihm und warf sie ihm zu. Danach ging ich mit der Erklärung, "Ich bin unten, wenn ich wieder hochkomme bist du fertig angezogen!", die Treppe herunter, um beim Blumen verteilen zu helfen.

Gute zwei Stunden später, in denen wir alles sorgfältig, bis ins letzte Detail, hingerichtet hatten, erschien eine sichtlich nervöse Bella auf der Verander. Mit einem leicht geöffneten Mund schaute sie sich um.
,,Ich glaube, du solltest Bella reinbringen, sonst erleidet sie noch vor der Hochzeit einen Zusammenbruch." Raunte Jasper mir leise zu, ehe er sich wieder seiner Arbeit, das Pult für den DJ aufbauen, zu wandte.
Mit schnellen Schritten war ich bei Bella, nahm ihre Hand und zog sie mit in mein Zimmer. Sie sah wirklich nicht gut aus. Dunkle Ringe bildeten sich unter ihren Augen und ihre Haut war unnormal blass.
,,Hatte ich dir keinen Schönheitsschlaf aufgetragen?" Fragt ich sie mit hoch gezogen Augenbrauen.
,,Tut mir leid, Alice. Hab schlecht geschlafen."
Ich nickte bloß halbwegs, dann wandte ich mich an ihre Haare. Da musste einiges getan werden. Waschen und und auf jeden Fall eine Kur.
,,Ist Edward hier?" Fragte Bella, während ich ihre Haare wusch, hoffnungsvoll.
,,Nein. Den hab ich zusammen mit Emmett zum Flughafen geschickt, um deine Mom abzuholen. Außerdem wirst du ihn vor der Trauung sowieso nicht sehen. Er wollte es traditionell, dann machen wir es auch so." Antwortete ich ihr und nahm das Shampoo, welches ich extra für sie gekauft hatte.
,,Ich hab ein wenig Angst." Murmelte Bella irgendwann ganz leise.
,,Vor der Hochzeit?" Fragte ich sie erstaunt und sie nickte.
,,Glaub mir, da musst du keine Angst haben. In wenigen Stunden hast du es gepackt und den Glücklichsten Tag in deinem Leben hinterdir." Ich wusch ihre Haare mit Wasser aus.
,,Wie war deine Hochzeit?" Sie stellte diese Frage so vorsichtig in den Raum, dass ich beinahe los gelacht hätte.
,,Bella. Du kannst dich nicht mit mir vergleichen.", Ich lächelt sie an und hielt in meiner Bewegung inne. ,,Aber ich war auf jeden Fall nicht so aufgeregt wie du. Eher bin ich vor Freude beinahe gepaltz und ich glaube, ich bin damals Rose und Esme ziemlich auf die Nerven gegangen. Und als ich zum Altar gelaufen bin, hab ich mich von Carlisle's Arm losgerissen und bin auf ihn zu gerannt. Ich glaube nicht, dass du das tun würdest Bella, oder?" Bella senkte etwas beschämt den Kopf und nickte. Danach wandte ich mich erneut ihr zu und trug die Kur gleichmäßig auf ihre Haare auf.
Nach ungefähr einer halben Stunde waren ihre Haare wunderbar und bereit zum fresieren und zum Glück erschien genau in diesem Augenblick Rose in der Tür.
,,Soll ich dir helfen?", Fragte sie freundlich und zeigte dabei ein wenig verunsichert auf Bella. ,,Ich könnte ihr die Haare machen?"
Als ich gerade zu einer Antwort ansetzten wollte, fiel Bella mir ins Wort.
,,Du?!" Sie hatte ungläubig die Augen aufgerissen.
,,Bitte!" ,Rose lief um mich herum und legte ihr die Hände auf die Schultern.
,,Ich nehme dir die Wahl deines Bräutigams nicht übel-"
,,Nur meinen mangelnden Respekt vor der Sterblichkeit." Vollendete Bella Rose's Satz.
,,Ganz genau!" Rose lächelte sie an und es war ein ehrliches, warmes Lächeln.
,,Hochzeiten! Die bringen alle näher." Ich legte Rose einen Arm um die Schulter und umarmte sie halb. Dannach zeigte ich ihr, was ich mir mit Bellas Haaren vorgestellt hatte.
Während ich eine Creme auf Bellas Haut auftrug, fing Rose an ihre Haare zu flechten, genauso wie ich es mir vorgestellt hatte.
Nach nochmal einer Stunde war Bella fertig. Ihre Haare waren geflochten und mit ein paar Klammern zu einer wunderschönen Hochsteckfriesur hochgesteckt worden und ihr Make-Up war nicht zu schlicht, aber auch nicht zu auffällig. Ihre Haut hatte einen wunderbaren Ton, ihre Lippen hatte ich mit etwas Lippglos versehen und auf ihre Augen habe ich ein paar Lila Töne aufgetragen. Wenn man sie im Großen und Ganzen betrachtete, sah sie einfach umwerfend aus. Nur noch das Kleid fehlte.
,,Rose, könntest du bitte das Hochzeitskleid aus dem Schrank holen und vielleicht mal nachsehen, wo mein Mann steckt?"
Rose lief zum Kleiderschrank und holte das Kleid, in einer großen Weißen Tüte hängend, heraus und legte es vorsichtig auf das Bett.
,,Ich werde dann mal nach den Männern sehen." Sagte sie und verschwand nach unten. Auch die wollte wissen wo Emmett steckte, doch ich hatte hier gerade ein ganz anderes Problem.
Bella stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Ihr Herz schlug ungewöhnlich schnell und in ihren Augen spiegelte sich die Pure Panik.
,,Bella, es ist alles in Ordnung." Versuchte ich sie zu beruhigen und öffnete den Reißverschluss der Tüte und holte das weiße Kleid heraus.
Grade als ich Bella in das Kleid verhelfen wollte, kam Rose wieder in das Zimmer.
,,Jasper ist draußen, mit Emmett und Edward. Alle drei sind fertig angezogen", flüsterte sie mir leise zu. ,,Und auch Bellas Mutter habe ich gesehen. Sie sagte, dass sie gleich hoch kommen würde."
Ich nickte ihr zu und knöpfte hinten am Rücken die Knöpfe zu, während Rose an den Armen des Kleides herumzippte, bis alles perfekt saß.
Zum Glück kam gerade in diesem Augenblick Bellas Mutter ins Zimmer.
,,Oh Gott. Siehst du hübsch aus!" Rief sie und hielt ihren Mund zu. Bella lächelte ihre Mutter zaghaft an und zu meinem Überraschen hatte sich auch ihr Herzschlag wieder etwas normalisiert, doch richtig gesund, sah sie immer noch nicht aus.
,,Komm schon rein, Charlie!" Wies Renee Bellas Vater an, den ich erst jetzt in der Tür bemerkt hatte. Etwas vorsichtig trat er in das Zimmer ein, in der Hand hielt er ein kleine Schachtel.
,,Ich weiß, ich seh heiß aus!" Sagte er, als er Bellas offenen Mund sah. Und wirklich, der Anzug saß ihm perfekt, was eigentlich schlussendlich mein Verdienst gewesen war. Ich war ja nicht ohne Grund die letzte Woche bei ihm gewesen um den Anzug auf ihn abzustimmen.
,,Wir haben ein kleines Geschenk für dich!" Verkündtigte Renee ihrer Tochter, die daraufhin wieder Panik bekam. Ich wusste das Bella Überraschungen hasste, doch das war nun wirklich nicht schlimm.
Charlie öffnete die Schachtel und ich später auf den silbernen Kamm, mit dem blauen Saphieren und dem Blumen Muster. Er war wunderschön und passte perfekt zu den Schleier.
Charlie reichte ihn mir vorsichtig und zum ersten mal trat ich hinter Bella hervor.
,,Du bist schwanger!" Rief Renee und ein begeisterte Unterton war in ihrer Stimme zu hören.
,,Ja." Ich tauschte einen kurzen, vielsagenden Blick mit Rose, die immer noch im Zimmer war.
,,Oh Gott, herzlichen Glückwunsch! Das muss bestimmt ein Schock gewesen sein, so jung schon Mutter zu werden. So eine Schwangerschaft ist ja auch wirklich anstrengend, zumindest war es bei mir so. Ich konnte nach ein paar Monaten überhaupt nichts mehr Unternehmen und war immer so schnell außer Atem. Aber wenn das Kind dann ersteinmal da ist, glaube mir, dann hat man sich gerne so viele Strapazen gegönnt. Auch wenn Kinder unglaublich süß sind, angstrengend sind sie noch mehr!" Ich konnte nur nicken und musste mich beherrschen, nicht in gleich laut los zu lachen. Jetzt wusste ich, was jeder damit meinte, dass Renee so viel Reden konnte.
Eilig nahm ich den Kamm, bedankte mit für die Glückwünsche und widmete mich dann Bellas Haaren zu.
,,Danke." murmelte Bella, während ich ihr den Kamm in die Hochsteckfriesur steckte, und wollte ihre Mutter umarmen, doch ich hielt sie sanft zurück.
,,Du wirst mein Kunstwerk nicht zerstören!" Ich sah sie streng an. Wofür hatte ich mir denn die ganze Mühe gemacht?
,,Sie hat Recht!", Erwiderte Bellas Mutter. ,,Ich werde dann mal nach unten gehen. Bis gleich, mein Schatz."
Nachdem Renee hinaus gegangen war, verließ auch Bella und ihr Vater das Zimmer, um ihren Blumenstrauß zu holen. Ich war froh, dass Charlie bei ihr war, denn Bella war ganz schön wackelig auf den Beinen.
,,Ich werde mir dann mal mein Kleid anzeihen gehen." Sagte Rose und lief hinuter in ihr Zimmer. Und auch ich holte mein Kleid aus dem Schrank und zog es an. Nun war ich wirklich froh, dieses Kleid geholen zu haben, denn in das andere hätte ich niemals mehr reingepasst.
Nachdem ich mich fertig geschminkt hatte und mir den passenden Schmuck angelegt hatte, lief ich nach unten.
Als ich zum ersten mal den Garten mit der ganzen Deko, den Bänken, dem Altar und den Tischen sah, war ich rund um glücklich. Alles sah perfekt aus und mit den Hochzeitsgästen, die alle schon anwesend waren, wirkte es nun wahrhaftig wie eine Hochzeit. Nur noch die Braut fehlte.

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So, damit hat der 1. Teil von Breaking Dawn nun offiziell angefangen.

Ich hoffe euch hatt es gefallen? 😊

Hab euch lieb,
Anna ❤❤

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