Kapitel 33
Es waren vier Tage vergangen, seit wir aus Paris zurück waren. Sofort als ich wieder zu Hause war, hatte mich der Trubel für die Hochzeit gleich wieder eingeholt. Anscheinend war in meiner Abwesenheit nicht grade viel geschehen, was die Vorbereitungen betraf. Bereits in zwei Woche würden Bella und Edward heiraten und es war noch so viel vorzubereiten. Der Anruf beim Floristen, den ich Rose und Esme noch vor unserer Abreise nach Paris aufgetragen hatte, war noch nicht erfüllt. Tische und Stühle, für die ich die weißen Larken besorgt hatte, waren noch nicht vom Dachboden geräumt und der Pfarrer, der die beiden trauen sollte, wusste auch noch nichts von der bevorstehenden Hochzeit.
Das alles schlug wie eine Bombe in mir ein, als ich davon erfuhr.
Natürlich bekamen Rose und Esme eine ziemlich gewaltige Standpauke von mir gehalten. Rose hatte sich darauf hin beschwert, dass ich ja nicht an mein Handy, welches Jasper mir an unserem ersten Tag in Frankreich weggenommen hatte, gegangen war. Und tatsächlich hatte ich einige verpasste Anrufe von beiden Frauen bekommen. Aber was konnte ich dafür?
Als erstes hatte ich die Männer dazu verdonnert die Stühle vom Dachboden zu holen, damit Rose und Esme sie abstauben und wir im Garten mit dem Aufbauen beginnen konnten. Aber natürlich waren nicht genügend Stühle da, was mich noch mehr zum Überlaufen gebracht hatte. Hatten die beiden etwa Null gearbeitet? Das konnte doch alles nicht war sein.
Als es dann auch noch Probleme beim Floristen gab, weil die Blumen erst einen Tag vor der Hochzeit geliefert werden konnte, brachte mir das den restlichen Kik. Auch wenn es für mich überaus peinlich gewesen war und mir das überhaupt nicht hätte passieren dürfen, konnte ich es nicht leugnen. Ich war von all dem ''Stress'', wie die anderen es immer zu mir gesagt hatten, zusammengebrochen. Meine Beine hatten einfach so nachgegeben und ich war auf dem harten Boden aufgeschlagen.
Wie lange ich Bewusstlos gewesen war, konnte ich nicht sagen, denn als ich aufgewacht war, war ich Mutterseelen alleine gewesen. Doch ein starkes Verlangen nach Blut hatte mich davon angehalten, nach den anderen und ganzbesonders Jasper zu suchen.
Aber nun hatte ich endlich meinen Durst stillen können, ließ die beiden toten Rehe im Wald zurück und machte mich auf schnellsten Weg zurück nach Hause.
Ich wollte wissen, wo die andern waren und warum niemand bei mir geblieben war.
Grade als ich die Haustür aufgemacht hatte und hoch in mein Zimmer, weil ich unbedingt aus den alten Klamotten heraus musste, gehen wollte, hörte ich von der anderen Seite des Hauses leises Gemurmel.
Langsam lief ich in Richtung von Carlisle's Arbeitszimmer, woraus die Stimmen kamen.
Irgendwas in meinem Inneren sagte mir aber, dass ich nicht so einfach die Tür aufreißen und hineinplatzen sollte, deshalb, auch wenn ich wusste, dass man das nicht tat, trat ich noch einen Schritt näher an die Tür heran und begann zu lauschen.
,,Dieser Zusammenbruch ist nicht normal." Das waren die erste Worte, die für mich einen gescheiten Zusammenhang lieferten und ich wusste auch von wem die Stimme kam. Es war Carlisle's und dieser Zusammenbruch bezog sich auf mich.
,,Aber sie wurde doch schon einmal ohnmächtig!" Sagte nun eine andere Stimme. Eine viel hellere und melodischere Stimme. Rosalie.
,,Der erste Zusammenbruch war wegen des Kindes. Sie war am Anfang der Schwangerschaft, da ist so etwas nicht selten. Egal ob Vampir oder Mensch." Erwiderte Carlisle sanft.
,,Und was war es diesesmal?! Ist es immer noch wegen des Kindes, Carlisle?!" Rief jemand, viel heftiger und besorgter als die zuvor, aber ich konnte diese Stimme aus Tausenden heraus erkennen. Sie gehörte Jasper. Hier war er also.
,,Nein, zumindest nicht zu 100 Prozent. Ich glaube, dass Alice in den letzten Tagen viel zu viel Stress abbekommen hat. Und das überträgt sich nunmal auch auf das Kind, was schlussendlich auch dann zum Zusammenbruch geführt hatte." Ich hörte aus Carlisle's Stimme heraus, dass er versuchte Jasper zu beruhigen. Also wenn er das schafft, bekommt er eigenhändig von mir einen Pokal verliehen, denn nichts war schwieriger, als Jasper zu beruhigen, wenn er sich ersteinmal richtig Sorgen machte.
,,Wenn irgendetwas mit dem Baby ist, dann-" Rosalie wurde abrupt unterbochen.
,,Wenn irgendetwas mit Alice, mit Beiden ist, dann werde ich mir das nicht verzeihen, Rosalie!" Erwiderte Jasper grob und ich bemerkte förmlich wie Rose abwegig die Hände hob.
,,Wahrscheinlich hatte sie sich einfach überanstrengt."
,,Ja, wahrscheinlich..", murmelte Jasper geistesabwesend. ,,Aber genau das macht mir Sorgen. Als Carlisle uns vor zwei Wochen mitteilte, dass unser Kind diesen Angriff vielleicht nicht überlebt hat, brach für Alice eine Welt zusammen. Sie war so verändert, so verzweifelt, dass ich nicht mehr wusste, wie ich sie aus dieser Trauerphase herausbekomme. Ich selbst hätte beinahe die Hoffnung aufgeben, doch das konnte ich nicht. Ich konnte ihr das nicht antun.
Ich liebe sie, mehr als mein Leben, doch sie war anders geworden. Niedergeschlagen, trübselig und bedrückt, obwohl das alles noch eine Untertreibung ist.
Ich hab Angst um sie, dass sie an dieser Last zerbricht. Auch wenn es hart klingt, das alles schwächt sie, diese Schwangerschaft schwächt sie."
Ich sank leicht keuschend an der Wand herunter und hielt meinen Hals fest. Es fühlte sich so an, als ob sich meine Kehle zuschnüren, als ob ich keine Luft mehr bekommen würde. Ich versuchte leise nach Atem zu rangeln, was mir auch mehr oder weniger gelang, denn ich wollte nicht riskieren, dass die anderen mitbekamen, dass ich ihr Gespräch mitgehorscht hatte.
Ich vergrub verzweifelt meinen Kopf in meinen Händen, schlang meine Arme um meine Knien und musste schlucken.
Was hatte ich bloß abgerichtet? War ich so blind gewesen, dass ich selbst nicht mehr mitbekam, was ich meiner Familie und meinem Mann damit antat?..
,,Das ist alles nicht deine Schuld. Du versuchst Alice zu helfen, aber du weist auch, wie sturr sie sein kann, aber dafür liebst du sie. Verzweifel du bitte auch noch nicht!" Rosalie versuchte mit ihren Worten Jasper zu "trößten", zu ihm durchzudringen. Eine Aufgabe, die eigentlich meine hätte sein sollen.
Ich war so in meiner Trance, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, wie ich oben in meinem Zimmer angelangt war. Schnell entledigte, ein ich riss mir förmlich die Kleider von Leib, und zog mir rasch etwas neues an, während ich die alten Sachen in den Müll warf.
Erst jetzt wurde mir klar, dass ich mich so stark zurückgezogen hatte. Das ich Jasper von mir abgewimmelt hatte, obwohl ich ihn mehr brauchte als jemals zuvor. Ich hatte ihn vernachlässigt, zu stark, dass ich Ansgt hatte, es nie wieder gut machen zu können.
Würde er mir überhaupt verzeihen?
Jasper hatte mir so viel freiraum, so viel Zeit zum Trauern gegeben..
Ich war ein schlechter Mensch.
Ich hätte ihm Zeit zum Trauern geben und für ihn da sein sollen. Er war für mich da gewesen, doch ich nicht für ihn. Ich musste mich auf jeden Fall entschuldigen und diese Chance bekam ich auch gleich.
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Ich melde mich auch mal wieder, mit sogar gleich 2 neuen Kapitel.
Das ist der 1 Teil.
Es tut mir leid, dass ich erst jetzt update, doch ich hatte etwas Stress mit der Schule. Noten, usw. .. 😞
Trotzdem hoffe ich sehr, dass es euch gefallen hat?.. 😚
Hab euch lieb,
Anna ❤
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