Kapitel 32
,,Wo geht's nun hin?" Fragte Jasper im belustigten Ton, als wir aus der niedlichen Beutique traten.
Hastig blickte ich auf den kleinen Zettel in meiner Hand und suchte zwischen all den abgehackten Artikeln etwas, welches wir noch nicht in unseren Besitz gebracht hatten. Allerdings erwies sich dies als äußerst schwierig.
Dekoration, wie Kerzen, kleine Blumen und Perlen, welche wir dann auf den Tischen verstreuen, Bellas silberne Ohrringe und weiße Tisch- und Stuhldecken hatten wir bereits, doch mir fiel einfach nicht ein, was noch fehlte. Und da war bestimmt noch etwas.
,,Wir müssen Bella's Hochzeitsschuhe kaufen!'' Kreichte ich schon beinahe, als ich nach endlos langer Zeit das fehlende Stück gefunden hatte und zeigte auf einen Laden, welcher sich sicherlich 100 Meter, kurz vor einer kleinen Seitengasse, vor uns erstreckte.
Während wir trauf zu steuerten, erblickte ich noch ein weiteres frei gebliebenes Kästchen. Die Kleider für uns Frauen hatten wir noch nicht gefunden, doch darum würde ich mich erst kümmern, wenn wir die Schuhe gekauft hatten.
Ein leiser, melodischer Klang ließ mich aufschauen.
Kaum hatte Jasper die Tür des Ladens ganz geöffnet, kam uns schon eine großgewachsen Frau, mit hocherhoben Kinn entgegen. Irgendwie erinnerte sie noch ein wenig an Rose, wenn sie schlecht gelaunt war.
,,Guten Tag! Kann ich ihnen behilflich sein?'' Fragte sie uns mit einem arroganten Ton. Sie war mir auf der Stelle unsympathisch.
,,Ja. Haben sie vielleicht noch diese weißen Hochzeitsschuhe mit den silbernen Akzenten, die ich vor ein paar Monaten auf ihrer Webseite im Internet gesehen habe?'' Erwiederte ich auf perfekten Französich und erntete dafür respektvolle Blicke.
,,Leider nicht mehr, doch ich kann schauen ob hinten im Lager noch welche sind.''
,,Danke, das wäre wirklich lieb von ihnen!''
,,Welche Schuhgröße haben sie denn?'' Die Frau blickte mich erwartungsvoll an.
,,Oh nein! Diese Hochzeitsschuhe sind nicht für mich!'', Antwortete ich hastig und wante mich danach an Jasper, denn ich hatte tatsächlich vergessen, Bella nach ihrer Schuhgröße zu fragen.
,,Weißt du ganz zufällig, welche Schuhgröße Bella hat?'' Raunte ich ihm leise ein. Jasper sah mich überrascht an. Wahrscheinlich hatte er nicht gedacht, dass seiner Frau ein so wichtiges Detail entfallen konnte, wo sie doch schon die ganzen letzten Woche diese Hochzeit geplant hatte.
,,Ich glaube 6 (ist 37). Habe mal zufällig einen Blick auf Bella's Schuhsohle bekommen, als sie sie im Wohnzimmer ausgezogen hatte.'' Sagte er und schaute dann verwirrt, als ich ihm als Dank einen schnellen Kuss auf die Wange drückte.
,,6?'', Die Frau zog eine Augenbraue hoch, doch gab keinen Widerspruch. ,,Ich werde schauen ob noch welche da sind.'' Sagte sie noch, bevor sie hinter einer Tür, neben der Kasse, verschwand.
,,Ich hoffe so sehr, dass die Schuhe noch da sind!'' Bibberte ich nervös vor mir hin und hüpfte leicht auf und ab.
,,He.'', Jasper versuchte mich zum still stehen zu bringen und zog mich danach ein kleines Stück zu sich. ,,Und wenn nicht, dann werden wir sicherlich wo anderes fündig.''
,,Aber diese waren perfekt!'', Protestierte ich. ,,Sie würden so wunderbar zu Bellas Kleid passen.''
,,Du hast doch ihr Kleid selbst anfertigen lassen. Warum machst du das nicht auch mit den Schuhen, wenn wir hier sie nicht finden?''
,,Keine Zeit.'' Erwiederte ich undeutlich und kaute nun aufgeregt auf meiner Unterlippe.
,,Naja, vielleicht musst du dies auch gar nicht.'', Bemerkte Jasper mit einem amüsanten Unterton und zeigte in die Richtung, wo die Kasse war. ,,Da kommt sie schon!''
Wie auf Kommando drehte ich mich um und erblickte die Verkäuferin, in der Hand hielt sie einen Schuhkarton.
,,Das waren die Letzten und das noch genau in Größe 6. Heute scheint ihr Glückstag zu sein!''
,,Oh danke, sie sind meine Rettung!'' Bedankte ich mich überaus freundlich und mein Inneres schien eine Siegerrunde durchs Station zu drehen.
,,Wollen sie dann Bezahlen?'' Fragte sie und zeigte auf die Kasse.
,,Gleich. Dürften wir uns vorher noch bei den Kleidern umschauen?'' Ich hatte die Stange mit den wunderschönen Kleidern schon beim Eintreten bemerkt.
,,Natürlich!'' Kaum hatte die Verkäuferin dieses Wort ausgesprochen, zog ich Jasper mit. Hoffentlich würde ich hier ein Kleid für Rose und Esme finden.
Die Suche für Rose Kleid stellte sich als leichte Suche heraus. Kaum hatte ich die ersten paar Kleider durchgeschaut, entdeckte ich etwas, welches meinen Vorstellungen entsprach.
Es war in einem Lila Ton, mit leichten silbernen Akzenten am Oberteil, mit einer Schleife um die Taille herum und besaß an der rechten Seite einen breiten Schlitz, bis knapp unter die Hüfte.
,,Wie findest du das hier für Rose?'' Fragte ich Jasper, nahm das Kleid von der Stangen und hielt es ihm hin.
,,Also Emmett würde das hier sicherlich gefallen!'' Entgegnete er und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen.
,,Hier geht es nicht um Emmett!'', Erwiederte ich heftiger als bedacht. ,,Ich hab dich nach Rose Meinung gefragt. Würde ihr das hier gefallen?''
,,Also wenn ich Rose wäre, würde ich dir um den Hals fallen, weil es so schön ist.'' Sagte Jasper nun ernster und wante sich danach auch mal ein paar Kleidern zu. Ich nickte zur Bestätigung und hang es mir um den Arm. Das hier würde ich auf jeden Fall für Rose kaufen.
Die Suche für Esmes Kleid stellte sich als schon schwieriger heraus. Die meisten Kleider hier waren einfach für jüngere Menschen gedacht und auch wenn Mom nun nicht wirklich, für ihre 26 Jahre, sehr alt war, konnte ich ihr trotzdem kein Kleid für 18-22 jährige kaufen. Das würde bei den Gästen auf der Hochzeit sicherlich für Tumult sorgen.
,,Wie findest du das?'' Fragte Jasper nach einer Weile und hielt ein Kleid, ebenfals im Lila, Silber Ton, hoch.
Als erstes beobachtete ich es skeptisch, doch dann nickte mein Inneres.
,,Dann sag mir aber nur, wie ich Mom erklären soll, dass du ihr Kleid, für die Hochzeit ihres Sohnes, ausgesucht hast.'' Antwortete ich und grinste ihn an.
,,Ach weißt du, sag es ihr einfach. Mom wäre sicherlich begeistert und stolz!'' Sagte Jasper selbstbewusst, weshalb ich ihm lachend gegen den Arm schlug, mir das Kleid schnappte und damit zur Kasse ging.
Als die Frau uns noch einen schönen Tag gewünscht hatte und wir aus dem Laden traten, nahm ich Jaspers Hand und zog ihn gleich schon wieder mit. Immerhin brauchte auch ich noch mein Kleid und ich wusste schon genau wo ich es finden würde.
In einer Seitengasse, am Ende der Shoppingstraße blieb ich stehen.
Ein kleiner Laden, kaum sichtbar wegen all den Rosenranken, die sich um die Fenster und Tür schlängelten, errichtete sich vor uns. Es war ein kleiner Geheimtipp von mir.
Ohne groß darüber nachzudenken, machte ich die quietschend Tür auf und trat herein.
Sofort schlug mir ein wunderbarer Duft von Rosen entgegen und ließ mich noch mehr daran glauben, dass ich hier mein Kleid finden würde.
Ich wurde erprubt aus meinen Gedanken gerissen, als eine kleine, pummelige Frau auf uns zu kam.
,,Guten Tag!" begrüßte ich sie.
,,Hallo!", erwiderte sie ebenfalls freundlich. ,,Suchen sie nach einem Brautkleid?" Dabei musterte sie Jasper von oben bis unten.
,,Nein, ich bräuchte ein Brautjungfernkleid. Am besten in Lila oder Silber!" Die Frau blickte mich leicht überrascht an, doch dann lächelte sie.
,,Dann kommen sie mal mit. Ich habe da ein paar kleine Schätze, die ihnen sicherlich gefallen werden." Sie winkte uns mit sich zu kommen und führte uns in eine Ecke des kleinen Geschäftes.
Dort hinten hingen ein paar, in Hüllen eingepackte wunderschöne Kleider.
,,Ich nehme an, weil sie ja nicht unbedingt groß sind, suchen sie eher ein kürzeres Kleid?" Ich sah sie etwas verwundert über den direkten Anspruch an, nickte dann aber.
Die Frau drehte sich wieder herum und holte vorsichtig eines der Klieder aus der Hülle heraus.
,,Das hier ist ein Designer Kleid in einer A-Linien Form, bis zu den Knien. Es ist aus silbernen Satingewebe mit V-Ausschnitt und einem feinen, schlichten Gürtel um die Taille herum." Erklärte mir die Frau freundlich und reichte es mir dann, als ich zustimmend nickte.
,,Könnten Sie dieses vielleicht auch herausholen?" Fragte ich sie und zeigte auf ein Kleid, welches ganz links an der Stange hing.
Es war in einem eher dunkleren Lila Ton gehalten, fiel von der Hüfte abwerts, in leichten Wellen, bis knapp unter die Knie und war mit einem Blumengrürtel, mit silberen Verzierungen, versehen. Auch wenn es ein sehr schlichtes Kleid war, stach es mir dennoch sofort ins Auge.
,,Aber Natürlich!", Die Frau nahm es lächelnd heraus und überreichte es mir. ,,Sie haben einen wunderbaren Geschmack. Dieses Kleid ist mein absoluter Favorit unter all den anderen." Äußerte sie mir gegenüber, als sie uns zu den Kabinen führte und zwinkerte mir dann noch verschwörerisch zu.
Mit einem leichten grinsem im Gesicht, stellte ich mich in eine der Umkleiden und widmete mich zuerst dem Silbernen Satinen Kleid. Das andere wollte ich mir zum Schluss aufheben.
Als ich es anhatte und mich damit vor den Großen Spiegel stellte, schüttelte ich sofort den Kopf. Es war zwar überaus hübsch, aber dennoch nicht mein Fall.
Schnell entledigte ich mich von den Kleid und streifte das andere über. Leider aber war es am Rücken mit einem Reißverschluss versehen. Deshalb trat ich mit emblösten Rücken aus der Kabine und bart meinen Mann, mir den Reißverschluss zu verschließen, welches er mit einem breiten grinsend sofort tat. Einen Kuss auf meinen Nacken, konnte er sich natürlich nicht verkneifen. Spinner, dachte ich mir und musste ebenfalls lachen.
Als mein Rücken von Stoff bedeckt war, stellte ich mich wieder vor den Spiegel und betrachtete es kritisch. Doch schon nach wenigen Sekunden verschwand die ernste Mine und ein breites Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit.
Dieses Kleid war es. Auf jeden Fall!
Es war so wunderbar leicht und als mich anfing leicht im Kreis zu drehen, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lächeln.
,,Was sagst du?" Fragend sah ich Jasper an, der vor Staunen kaum seinen Mund zubekam.
,,Es ist wunderschön!", Meinte er und schaffte es endlich, seinen Mund zu schließen, dann nahm er sanft meine Hand in seine. ,,Aber findest du nicht, dass dir dieses Klied in ein paar Wochen nicht zu eng sein wird?" Er sah mich etwas unsicher an.
Ich wusste auf welches Thema er hinaus wollte und er hatte ja wie immer Recht. Daran hatte ich nicht mehr gedacht. Auch wenn ich kaum noch Hoffnung hatte, gab es immernoch ein kleines Fünktchen in mir, was noch nicht aufgegeben hatte. Und wenn ich mir das Kleid so jetzt kaufen würde, aber ich tatsächlich noch Schwanger war, stand ich höchst wahrscheinlich an Bellas Hochzeit ohne etwas zum anziehen da.
Aber weil ich auch keine Lust auf Streit mit Jasper hatte, wante ich mich ohne etwas zu Sagen, an die Ladenbesitzerin.
,,Entschuldigung!", Rief ich und bekam dann die Aufmerksamkeit der Frau. ,,Hätten sie dieses Klied vielleicht ein paar Nummern größer oder für Schwangere da?" Fragte ich vorsichtig und kassierte dafür erstaunte Blicke.
,,Ich bin erst am Anfang und die Hochzeit ist erst in ein paar Wochen und sie wissen ja!" Erklärte ich schnell, konnte aber nicht verhindern, dabei zu stottern.
Der komische Blick der Frau verwandelte sich automatisch in ein breites Lächeln, dann verschwand sie.
Jasper sah mich ebenfalls lächelnd an und drückte meine Hand. Mit einem Seufzer ließ ich mich auf seinem Schoß nieder und schlang meine Arme um seinen Hals. Jetzt hieß es warten.
Kurze Zeit später kam die Verkäuferin zurück, mit einem Klied, welchem meinem zum verwechseln ähnlich sah.
,,Für solche Fälle habe ich immer die selben Kleider, nur anderes Geschneidert, im Lager hängen." Sagte sie und reichte es mir. Dankend nahm ich es an und verschwand dann gleich darauf in der Kabine.
Sofort bekam ich wieder dieses Gribbeln und konnte nicht mehr aufhören zu lächeln. Es fühlte sich genauso an, wie das andere, nur das es am Oberteil anders genäht war.
Der Blumengrürtel war nun nicht mehr um meine Taille herum geschlungen, sondern war nun knapp unter der Brust platziert worden.
,,Nimmst du es?" Fragte Jasper plötzlich und trat zu mir in die Umkleide.
,,Ja!" Erwiderte ich und lächelte ihn wie ein Honigkuchenpferd an.
Ein letztes mal blickte ich das Kleid im Spiegel an, dann zog ich es wieder aus und reichte es Jasper.
Er ging es bezahlen, während ich mich wieder umzog.
Als ich zu ihm an die Kasse stoß, war die Frau grade dabei das Kleid in eine Tüte zu packen.
,,So!", Sie gab Jasper die Tüte. ,,Ich hoffe sie haben eine wunderbare Hochzeit und natürlich wünsche ich ihnen auch alles Gute für die Schwangerschaft und die Geburt!"
,,Dankeschön!" Antwortet ich lächelnd, doch konnte nicht vermeiden, dass mein Herz dabei anfing zu Schmerzen.
Als wir aus der Boutique traten, atmete ich ersteinmal tief die Luft ein.
Unser letzter Tag in Paris war nun vergangen und auch wenn ich mein Kleid nun hatte, fehlte etwas.
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Wow... Um genau 00:00 Uhr habe ich das Kapitel hier fertig geschrieben...
Ich sollte eigentlich schon schlafen, doch konnte einfach nicht aufhören zu schreiben.
Ich habe euch mal ein extra langes Kapitel gemacht, als kleine Entschädigung, weil ihr so lange warten musstet. 😁
Das Kapitel war das letzte Kapitel in Paris. Alice hat ihr Kleid und eine kleine, wunderbare Auszeit bekommen, deshalb geht es im nächsten Kapitel schon wieder nach Hause und vielleicht erwartet euch dann sogar eine kleine Überraschung.
Immerhin steht ja noch die Frage offen, ob das Baby lebt oder nicht.
Im nächsten Kapitel erwarten euch auf jeden Fall viele Verzweiflungen und vielleicht sogar ein winzige "Tränen". Freuden- oder Trauertränen verrate ich nicht, ich habe generell schon zu viel verraten. 😉😂
Jetzt sollte ich nicht mehr so fiel reden und mich mal bei euch bedanken! Auch wenn ich in letzter Zeit nicht oft Update, seid ihr immer dabei gewesen und verfolgt die Geschichte. Ich möchte euch dafür Danken! Vielleicht Teile ich euch das oft mit, doch das kann man bei euch nicht oft genug sagen!
Und jetzt Rede ich wieder so viel..
Naja, auf jeden Fall: Ich hab euch lieb und ich hoffe euch hat es gefallen?❤
Bis Bald,
Anna 😊
Respekt für die Leute, die es bis hierhin durchgelesen haben.
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