Kapitel 3 | Volterra ✔️

,,Was hat Edward damit gemeint, als er sagte, dass du in Volterra beinahe drauf gegangen wärst?" Fragte Jasper als wir ins Auto eingestiegen waren und losfuhren.
Sein Blick fiel zu mir und energisch sah er mich an.

,,Bitte nicht.." erwiderte ich flehend, da ich nicht wirklich Lust auf dieses Gespräch hatte.
Dennoch wusste ich, dass ich es ihm erzählen musste und dass ich nicht mehr lange drumherum reden könnte.
Trotzdem wollte ich nicht, dass er sich sorgen machte, was er vermutlich, so wie ich ihn kannte, eh schon tat.
Was würde es also ändern ihm es zu beichten?

,,Ich will wissen, was bei den Volturi passiert ist, Alice!" Seine Finger drückten das schwarze Leder von dem Lenkrad fest zusammen und sein Blick fiel langsam wieder auf die Straße.
Jedoch merkte ich, dass er ungeduldig wurde, wenn nicht sogar schon beinahe wütend.

Ich seufzte schwer und lehnte meinen Kopf an die kühle Fensternscheibe des Autos.
Es war wahrscheinlich wirklich an der Zeit es ihm zu erzählen.

,,Aro will mich in seiner Armee." Antwortete ich knapp und sah ihn von der Seite her an.
Er wirkte keineswegs überrascht und sein Blick blieb sturr auf die Straße gerichtet.

,,Wegen deiner Gabe." sagte er dann schließlich und ich nickte schwach.
Ich lehnte meinen Ellenbogen am Fenster an und stütze meinen Kopf in meiner Hand ab.

,,Ich hab abgelehnt." Ich schluckte.
,,Die anderen auch.
Aro meinte daraufhin, dass Bella unser Geheimnis nicht bewaren könnte und wollte sie beseitigen."

Jaspers Augen wurden groß, da er sich Edwards Reaktion vermutlich denken konnte und ich merkte wie er sich verkrampfte.

Beruhigend legte ich ihm eine Hand aufs Bein, was jedoch überhaupt nichts brachte.

,,Es war nichts schlimmes passiert.'' Versicherte ich ihm, doch er entspannte sich immer noch nicht.

,,Ich hätte mitkommen können?!'' Antwortete er aufgebracht und sah mich zum ersten Mal wieder an.
Ich konnte eine kleine Spur von Verzweiflung in seinen Augen erkennen.

,,Ich könne es niemals ertragen dich zu verlieren.'' erwiderte ich auf seine Frage und schloss für einen kurzen Moment die Augen.

,,Ich bin stärker als du, Alice.'' Sagte er und hielt das Lenkrad erstaunlich fest, so als ob er es zerquetschen wolle.

Ich richtete mich wieder gerade auf und legte meine Hand, die soeben noch auf seinem Bein gelegen hatte, auf seine Hand.

,,Ich weiß, doch ich lebe und mir geht es gut.
Du hättest nichts verändert.'' sagte ich eindringlich und setzte ein leichtes, aufmunderndes Lächeln auf.

,,Was ist mit diesen Schmerzen, die du seit Wochen hast?!'' er löste den festen Kriff um das Lenkrad, nahm jedoch auf meine Hand von seiner.
Ich schnaubte anstrengend auf.

,,Die haben nichts mit Volterra zu tun.'' versicherte ich ihm und versuchte ihn zu beruhigen.

,,Wo mit dann?'' fragte er daraufhin und blickte mich mit kalten Augen an.

Ich sah ihn unbeeindruckt an, da ich diese Reaktion von ihm gewöhnt war.
Jedoch wusste ich nun, dass mein Versuch, ihn zu beruhigen, gescheitert war.

,,Ich weiß es nicht." gab ich ihm als Antwort und zuckte mit den Schultern.
,,Vielleicht hat es auch etwas mit meinen Visionen zu tun.. Keine Ahnung." Ich ließ mich zurück in den Sitzt sinken.

,,Tut mir leid.'' Murmelte er nach einer kurzen Weile und ließ sich ebenfalls zurück in seinen Sitz fallen, entspannen tat er sich jedoch nicht wirklich.
Doch ich wusste, dass es ihm leid tat.
Er machte sich einfach Sorgen und das konnte ich verstehen.
Wenn er es gewesen wäre, hätte ich auch gerne gewusst, was mit ihm passiert war.

Als antwort nickte ich nur und schenkte ihm ein kleines Lächeln.

Als wir nach ein paar Minuten an der Schule ankamen und parkten, war noch nicht viel los auf dem Parkplatz.
Meistens kamen wir wegen Rose oder Emmett nur knapp vor Schulbeginn an und dann wimnmelte es hier nur so von Schülern.

Ich sprang fröhlich, wie immer, aus dem Auto und schnappte mir meine Tasche von dem Sitz, merkte jedoch dann das unangenehme Tropfen auf meinem Kopf landeten.
Ich gab einen leisen, schrillen Schrei von mir und verschwand gleich wieder im Auto.

,,Nass geworden?'' Fragte Jasper neckend und lachte.
Zumindest hatte er sich jetzt anscheinend entspannt.

,,Sehr witzig!" sagte ich und deutet auf den kleinen Regenschirm, der neben ihm lag.
Er reichte ihn mir.
,,Danke." entgegnete ich und stieg wieder aus, aber diesmal mit dem Regenschrim über meinem Haupt. Danach stieg auch Jasper aus dem Wagen und streckte mir seine Hand entgegen.
Ich seufzte, da ich keine Lust auf Schule hatte, nahm jedoch seine Hand entgegen und lief mürrisch auf das Gebäude zu.

Ich hatte Spanisch, danach Deutsch, Chinesich und Russisch.
Ich wusste, dass das viele Sprachen waren und, dass selbst meine Familie mich dafür verrückte erklärte, doch ich konnte nichts dagegen tun.
Ich liebte es neue Sprachen zu lernen und dessen Kulturen zu entdecken, doch wenn man so lange lebte wie ich, gingen einem irgendwann die Sprachen aus.
In Echt beherrschte ich über 200 Sprachen flüssig, was jedoch niemand außer meiner Familie wusste.

Als wir am Saal ankamen, verabschiedete sich Jasper mit einem flüchtigen Kuss und lief unbekümmert weiter.
Doch das ließ ich nicht auf mir sitzen.

,,Hey!'' sagte ich laut, er reagierte jedoch nicht.

,,Jasper Hale, du bleibst sofort stehen!'' rief ich mit verschränkten Armen und endlich drehte er sich um.
Doch keinesfalls erschrocken.
Eher im Gegenteil, ein breites Schmunzeln hatte sich auf seinem Gesicht breit gemacht.
Er hatte es drauf angelegt.

Langsam kam er zurück zu mir und stand dann nach einer gefühlten Ewigkeit schließlich vor mir.
Er schaute mir in die goldenen Augen.

,,Was denkst du dir dabei, mich einfach so stehen zu lassen?'' Mit meinem Zeigefinger tippte ich auf seine harte Brust.

Als Antwort lachte er nur und fing an zu grinsen.
Er wusste genau was ich wollte und ehe ich es mir versah zog er mich an meiner Taille zu sich heran und drückte seine Lippen auf meine.

Ich schloss meine Augen und versank in den Kuss.
Irgendwann wurden der Kuss jedoch leidenschaftlicher und er drängte mich an die Wand, ohne mich zu verletzten.
Ich vergrub meine Hände in seinen weichen, blonden Haare und begann gegen seine Lippen zu grinsen.
Wenn ich es mir hätte aussuchen können, dann hätte ich Ewig so weiter machen können, doch als wir auf einmal Schritte auf dem Gang hörten, lösten wir uns automatisch von einander.
Seine Hand hielt ich trotzdem weiterhin in meiner, während mein Atem ungewöhnlich schnell verlief.
Jasper biss sich grinsend auf die Lippe und versuchte seine Haare herzurichten - Vergebens.

Als mein Spanischleher wenigen Sekunden später um die Ecke bog, sahen wir beide immer noch nicht besser aus, was Jasper anscheinend nicht wirklich störte.

Mein Lehrer sah uns verwundert an, als er näher kam und seinen Schlüssel aus seiner Jackentasche holte.

,,Guten Morgen, Miss Cullen." begrüßte er mich und warf einen kurzen Seitenblick auf Jasper.
Ich war mir sicher, er ahnte, was passiert war und ich konnte nicht beschreiben, wie unangenehm dieses Gefühl war.

,,Morgen." sagte ich knapp und drehte den Kopf zur Seite, während ich die Lippen aufeinander presste.

Er nickte nur kurz, schloss danach den Saal auf und verschwand darin, um den Unterricht vorzubereiten.

Als wir wieder alleine waren, begann Jasper auf einmal zu lachen.
Ich schlug ihn hart gegen die Schulter.
,,Hör auf damit!
Das ist deine Schuld!" beschwerte ich mich, während er seine Schulter rieb.

,,Meine Schuld? Du wolltest, dass ich dich küsse.'' entgegnete er und war vollkommen verwundert über meine plötzliche Stimmungswandlung.

Ich verschränkt die Arme vor der Brust.

,,Trotzdem!'' Gab ich schnippisch zurück und drehte meinen Kopf zur Seite, um den Flur entlang zu schauen.

Jasper fing plötzlich wieder an zu schmunzeln und drehte meinen Kopf zu sich herum.

,,So besser?'' Fragte er und bevor ich ihn fragen konnte, was genau er meinte, küsste er mich erneut.
Ich merkte förmlich wie meine Wut verschwand und ich glücklicher wurde.

Als er sich löste, legte er sanft seine Stirn an meine.
Ich nickte als Antwort auf seine Frage und küsste ihn gleich noch einmal.

,,Ich muss zu Kunst..'' murmelte er gegen meine Lippen, drückte mich jedoch nicht von sich.
Er wollte genauso wenig wie ich hiermit aufhören, doch wir beide wussten, dass wir in den Unterricht mussten.

,,Wir könnten auch einfach gehen? ''
Schlug ich vor, gab ihn dann aber schließlich doch frei.
,,Verlockender Gedanke." sagte er und grinste, als er mir zum Abschied einen Kuss auf die Stirn drückte.
Wenige Minuten später war er weg und ich blieb allein vor dem Klassensaal zurück.

Ein komisches Gefühl machte sich in meinem Bauch breit, kaum als er gegangen war.
Es war kein Schmerz, ich empfand es eher als Sehnsucht und Liebe. So als ob mein Inneres nach ihm rufen würde.

Es war verrückt.
Vermutlich war ich verrückt.
Als Vampir sollte ich soetwas nicht einmal empfinden..
Doch ich tat es und das beunruhigte mich, egal wie schön dieses Glücksgefühl war.

Ich schaute noch einmal den Flur entlang, lächelte kurz und machte mich dann ebenfalls auf den Weg in den Saal.

I hope you love the new chapters!

Lovee u

Anna.

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