Prioritäten eines Königs

Kaum am Zelt angekommen verkündete Tauriel mit übertrieben lauter Stimme: „Eure Majestät, Ankündigung der Elbin Zora."

Eure- eure Majestät? Majestät wie König? Wie Thranduil? Ich spürte ihren Arm im Rücken, als ich mich vom halb offenen Zelteingang wegdrückte. Sie schob mich vorwärts - aber da war Thranduil in dem Zelt, der Vollidiot der mich fast umgebracht hätte, dieser Bastard, der mir dabei zusah, als wäre ich ein spannendes Fernsehprogramm.

Mein Herz pochte in meinen Ohren als kräftige Hände den Vorhang endgültig zur Seite schoben. Ich riss die Auge entsetzt auf, halb erwartend den Elbenkönig in Person zu sehen, aber es war nur eine weitere Leibwache in einer prunkvollen, dennoch eleganten metallisch grünen Rüstung.

Meine Lunge wurde immer kleiner, die Nirfin engten mich zwischen ihnen gefühlt ein. Sie ragten über mich hinaus und tauschten kurz eine Parole aus, die ich nicht wirklich mitbekam.
„Tritt ein, bitte."
Tauriels Hand schob mich jedoch weiter, obwohl ich versucht war, umzudrehen und abzuhauen. Aber wohin, wohin?

Ich stemmte meine Hacken in die Erde, nicht dass Tauriel dies abgehalten hätte. Sie drückte mich ins Zelt an der Wache dabei. Kurz fasste die Hand der Wache über sein Herz, doch er ließ sie schnell fallen, als er meinen Blick bemerkte. Irritiert starrte ich ihm hinterher, als mich Tauriel ins Zeltinnere schleifte.

Die Erde löste schon bald ein bunter Teppich hab, Perser vermutlich. Da hatte wohl jemand zu viel Geld. Ich fand weniger Halt auf dem neuen Untergrund und Tauriel zerrte mich problemlos weiter, durch einen weiteren Vorhang ins prunkvolle Zentrum des Zelts.

Im Gegensatz zu dem nahezu kahlen Zelt war dieses mit den schönsten Möbeln verziert, es fehlte nicht an kleinen unnützen Beistelltischen mit vergoldeten Vasen aus mir fremden Materialien, aber im Zentrum des runden Zeltes stand ein verschnörkelter Thron aus hellem Holz.

Ich fühlte das starke Bedürfnis ihm abzufackeln, hauptsächlich wegen der Person, die auf ihm thronte. Wenn Legolas im Sonnenschein wie ein Engel aussah, so ähnelte Thranduil dem Teufel in Person.

Im Schein des Kerzenlichtes strahlten seinen langen Haare wie seine blasse Haut in einem unnatürlichen weißen Ton und seine gräulich schwarzen Gewänder bildeten einen starken Kontrast, der seine grünlich schimmernden Augen betonte. Vielleicht war es nur Einbildung, aber um ihn herum schien leichter Nebel zu schweben.

„Lasst uns allein." Mit einer geschmeidigen Handbewegung des Königs zog sich Tauriel hinter den Vorhang zurück.

Das einzige, was mich davon abhielt, nicht sofort abzuhauen, war, dass ich mich nicht bewegen konnte. Die Augen des Königs fixierten mich auf der Stelle. Unruhig zog ich die Schultern hoch und verlagerte nervös mein Gewicht.

„Paidi mia." Nachdenklich musterte mich der Elbenkönig. „Tritt näher, mein Kind."

Musste das sein? Ne. Ausgeschlossen.

„Ich steh hier gut."

Irritiert sah mich der König an. „Ich kann nur annehmen, dass dieses rebellische Verhalten deine unbegründete Abneigung darstellen soll. Wie bedauerlich, dass du so lange unter einem schlechten Einfluss gestanden hast."

Du- „Ihr versuchtet mich zu töten. Und meine Freunde auch." Störrisch starrte ich ihn an.

„Nichts, Kind, nichts läge mir ferner, als dich zu verletzen. Mein Sohn berichtete mir bereits von diesem unglücklichen Missverständnis. Doch ich gebe dir mein Wort, dass dein Tod nie meine Absicht war und dergleichen nicht erneut geschehen wird."

„Weil ich mich verändert hab." Anschuldigend blickte ich ihn an. Der Elbenkönig würde keine Sekunde zögern mich erneut da rein zu werfen, würde ich wieder zum Menschen werden. Er war und blieb ein rücksichtsloser Mistkerl. Nirfin eben. „Euch kümmern lediglich eure eigenen Interessen."

„Für einen König stehen die Interessen des Volkes im Vordergrund.", tadelnd blickte er zu mir herunter, als ich auflachte.

„Wirklich, eure Majestät? Des Volkes?"

„Auch du, paidi mia, bist nun Teil meines Volkes."

„Wie lange wollt ihr noch so tun, als würde ich es nicht wissen? Ist es denn nicht offensichtlich?!", verärgert fauchte ich ihn an, warf meine weißen Haare zurück und stemmte meine Arme in die Hüfte.

Der König schwieg eine Weile and sah mich abwägend an. „Mir wurde in der Tat berichtet, dass dir einige Umstände bekannt sind."

Ich lachte auf. Er war sich wohl immer noch nicht sicher, wie viel ich wusste. Aber was mich außer diesem Getanze um den heißen Brei wirklich aufregte, war, dass er es einfach nicht aussprach. War das nicht dasselbe wie meine Existenz zu leugnen? Die Gene, die Grund dafür waren, dass mich meine Freunde verachteten? Sich die Zwerge gegen mich verschworen?

„Ihr seid der verantwortungsloseste, -loseste Bast- , eh Va- König, der mir jemals begegnet ist."

„Paidi Mia!" Verärgert zischte Thranduil auf und in Nirfinmanier glühten seine Augen kurz weißlich. „Auch meine Geduld hat Grenzen."

„Was? Was wollt ihr tun?"

Meine Provokation ließ der König eine Weile im Raum stehen und erst als die Stille unangenehm wurde, antwortete er.

„Es ist äußerst unerfreulich, welche Erziehung du genossen hast, doch dir sei versichert, dass genügend Zeit sein wird, dich richtiges Verhalten zu lehren. Bis derweilen fürchte ich, ist es unabkömmlich, dass du unter der intensiven Aufsicht ausgewählter Personen verweilst." Seine Stimme war unerwartet ruhig und die ganze Situation fühlte sich abstrakt an. Er klang, als würde er mit einem Kleinkind reden. Das war weder der Thranduil aus den Büchern, noch der aus den Filmen. Meine Güte, so langsam kam ich mir vor wie der Hauptcharacter einer au Fanfiktion.

„Ich fürchte, ich habe keine Zeit für dieses ganze Drama. Ich habe wichtigere Dinge zu tun!" Ich musste dringend mit Rayna und Celina reden, ich musste diese ganze Universenwandelsache besprechen und am besten langsam mal zurück nach Haus! Langsam machte das Universum keinen Spaß mehr!

„Es handelt sich nicht um eine Einladung, mein Kind. Nachdem die Zwerge aufgegeben haben, werde ich dich zurück in das Reich unseres Volkes bringen. Dort wird dir die nächsten Jahrzehnte eine wohl behütete Kindheit zukommen."

„Jahrzehnte?!" Kurz stellte ich mir mich in den Dreißigern vor, noch immer in diesem Universum gefangen. Kalter Schweiß lief mir den Rücken runter.

„Verzeih mir, Kind. Ich war der Ansicht, du wüsstest von den Eigenheiten unseres Volkes. Ist dir die letzten Jahre etwa nicht aufgefallen, das..?" Der König legte den Kopf leicht schief und musterte mich von Kopf bis Fuß. „Vermutlich bist du noch zu jung, mein Kind."

Nervös ballte ich meine Hände zu Fäusten, unsicher worauf er hinaus wollte. Ich konnte zumindest nicht zulassen, dass er mich in den Düsterwalds mitnahm- wenn ich nicht zurück zu meinen Freunden konnte, wie sollte ich dann jemals dieses Universum verlassen?

„Wieso sollte ich mit euch zurückkommen, wenn ihr nicht einmal die Sache beim Namen nennt? Ich versichere euch, dass ich keinen Wert für die Nirfin habe! Es wäre Ressourcenverschwendung- es kümmert euch nicht, ihr wärt besser dran, mich gehen zu lassen!" Verzweifelt redete ich auf ihn ein und trat einen Schritt näher an ihn heran.

Seine Finger trommelten auf der hölzernen Armstütze seines Throns und er musterte mich interessiert. „Viele Menschen würden Vieles geben, eine Kindheit, die dir zusteht, zu erhalten. Und jetzt klingst du nahezu so, als würde man dir Übel zufügen. Wie hartnäckig diese Überzeugungsversuche auch sein mögen, die Entscheidung wird dir lediglich mitgeteilt, paidi mia. Du kannst mir vertrauen, Kind, dies ist der beste Weg."

„Warum interessiert ihr euch überhaupt dafür? Die letzten Jahre habt ihr meine Existenz doch überaus erfolgreich ignoriert!"

Er stützte sein Kinn auf seine Hand und musterte mich fasziniert: „Es ist überaus selten, dass sich das Blut unserer Art durchsetzt, Kind."

„Und?"

Amüsiert verzog sich der Mund des Königs: „Weißt du denn nicht, wer du bist, Zora?"

Als ich überrascht von dieser Direktheit einen Schritt zurücktrat, erhob sich Thranduil von seinem Thron und folgte mir.

„Ihr kennt also doch meinen Namen."

Er ignorierte meine Worte und schritt gelassen weiter auf mich zu, und ich wich aus, bis  ich kaum einen halben Meter von der Zeltwand entfernt war.

„Weißt du, wie man dich nennt? Das verlorene Kind. Es war ein unglücklicher Zufall, dass mir Wissen von deiner Existenz verwehrt blieb, aber jetzt bist du zurück. Warum sollte ich dich gehen lassen?"

Er machte keine Anstalten zurück zu bleiben und ich verengte meine Augen zu Schlitzen und wich zurück, bis mein Rücken auf Widerstand stieß. Er folgte mir auch dorthin und murmelte nachdenklich: „Warum sollte ich Abstand halten, Kind?"

Lauter fuhr er fort: „Ich hatte gehofft, dass dich mein rücksichtsvolles Verhalten dich beruhigen würde und dennoch lehnst du jedes Geschenk ab, dass ich dir zu machen versuchte."

Irritiert starrte ich ihn an.

„Ich gab dir die Nirfinkräfte, du brachtest dich fast um, ich schenkte dir einen Boten und ein mächtiges Schwert, von denen nichts wieder gehört wurde, ich bot dir eine sichere Kindheit, ein Heim und eine Erziehung, du verweigerst dich."

„Das-"

„Was soll ich mit dir tun, Kind? Nichts, was ich dir geben will, akzeptierst du. Sag mir, was willst du?"

Er trat näher an mich heran, mit einer Hand griff er sanft eine Strähne meines weißen Haares. Als ich eine Hand heben wollte, um ihn abzuwehren, wurde mir jäh wieder bewusst, dass ich immer noch in Ketten vor ihm stand. Unruhig blickte ich zu ihm hinauf, unsicher, worauf er hinaus wollte.

„Ah ja." Das Rascheln der Ketten lenkte Thranduils Blick zum Arkenstein. „Unerfreulicherweise sind diese Beschränkungen nötig. Legolas berichtete mir von deinem Versuch zum Freitod. Ein weiterer, überaus nachvollziehbarer Grund, weshalb du ihrem Einfluss entzogen werden musst."

„Das geht euch nen Dreck an!"

„Kind, sie stellen eine Gefährdung deiner eigenen Sicherheit dar. Es wird dir besser gehen, sobald du Abstand von ihnen gewinnst."

„Mit wem ich mich abgebe, geht euch nichts an! Ihr seid nicht mein Therapeut!"

„Ich bin dein Vater."

Ich schnappte aufgebracht nach Luft. Wie konnte er es wagen diese Karte jetzt auszuspielen. Das war kein Argument, er war nicht mal wirklich mein Vater, lediglich in diesem Universum durch unglückliche Umstände. Durch Celina. Was fiel der eigentlich ein. Dass ich ein Nirfin war, ist allein deren Schuld! Wie kann sie es wagen, mich deswegen zu verurteilen!

„Seid ihr nicht! Mein Erzeuger vielleicht, aber nicht mein Vater! Was habt ihr jemals getan, dass ihr euch diesen Titel verdient hättet? Ihr wart nie da!" Ich war mir nicht sicher, wen ich gerade anschrie, vielleicht war es Thranduil, vielleicht aber auch der Vater von der Erde, der mich aufgezogen hatte oder der gefallene Wandler.

„Schweig, Kind. Du klagst mich für mein Unwissen an, doch biete ich dir meine Unterstützung, so stößt du mich fort. Du weißt weder, wovon du redest, noch, was du willst, so ist es an mir zu entscheiden." Thranduil wirkte keineswegs wütend, stattdessen sah er leicht verstimmt und todernst zu mir herab. Seine Hand wanderte zu meinem Kinn und er zwang mich stillzuhalten, als mir ein leises Versprechen gab.

„Vielleicht wird es Zeit, dass man dich die verlorene Tochter nennt, Zorana. Vielleicht auch die verlorene Prinzessin, hm?"

Entsetzt drückte ich mich weg von ihm gegen die Zeltwand, aber er klebte an mir wie ein alter Kaugummi.

„Geliebte Tochter..."

Der Rest von seinen Worten ging im Rauschen über und ich schaltete panisch komplett ab. Nein, so sollte diese Sache nicht ausgehend. Das sollte Urlaub sein, nicht irgendeine tragische Parodie meines Lebens. Doch da war kein Spott in seinen Augen, nur ein seltsamer fremder Ausdruck, der mich durcheinander brachte.

Das Rauschen in meinen Ohren wurde abrupt unterbrochen, als ein Nirfin von draußen verkündete: „Eure Majestät, im östlichen Lagerteil sind Späher eingetroffen, die von einer nahenden Armee berichten."

Thranduil trat mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck von mir zurück. Er drehte sich um und griff nach seinem Mantel, dir stilvoll über seinem Thron drapiert war. Sein Mantel war ein Schmuckstück an sich, das Muster war nicht von einer Schlange, auch wenn es sehr danach aussah. Der Mantel schimmerte wie reines Platin und ich konnte meinen Blick eine lange Zeit nicht davon abwenden.

Er trat zum Zeltausgang und streckte gebieterisch die Hand nach mir aus.

„Komm, paidi mia."

Ich verzog mein Gesicht zu einer Grimasse, aber ich konnte nicht erwarten dieses Zelt zu verlassen und so schloss ich auf und ließ zu, dass er mich aus dem Zelt hinausführte. Vor dem Zelt wartete bereits eine ganze Gruppe von höheren Soldaten, die in goldenen Rüstung stramm standen. Tauriel, die neben dem Zelteingang gewartet hatte, trat bis auf einige Meter direkt zu uns heran, während Thranduil einen Kommandanten zur Berichterstattung aufforderte.

„Eure Majestät, einer unserer Späher meldet eine Armee der Zwerge, die sich aus Osten im stetigen Tempo nähert. Es muss sich um einige Tausend Soldaten und einige Kriegsgeräte handeln. Sie reisen unter der Flagge von Dain Eisenfuß und werden nächsten Morgen eintreffen, behalten sie das Tempo bei. Außerdem wurde fernab des Lagers eine Gruppe toter Späher der Orks entdeckt. Von dem Sieger fehlt jede Spur, allerdings konnte eine Strähne-" Übles ahnend pflasterte ich mir einen unschuldigen Ausdruck aufs Gesicht und der Mann fuhr nach einem Seitenblick zu mir fort: „diesen Haares geborgen werden." Er griff nach einem Päckchen und wickelte aus dem dunklen Stoff bedächtig eine weiße Haarsträhne aus.

„Ich kann mich nicht erinnern einen solchen Angriff berechtigt zu haben.", sagte Thranduil und blickte sich suchend um. „Wo ist Legolas?"

„Er wird in Kürze zu uns stoßen, eure Majestät. Es kam zu einigen Unstimmigkeiten mit einem Menschen.", berichtete Tauriel. „Ich könnte mir allerdings nicht vorstellen, dass..."

Thranduil warf ihr einen irritierten Blick zu, der sie verstimmen ließ. Ihr Charakter war wohl teilweise meine Schuld, immerhin hatte ich sie mir als verknallte Idiotin vorgestellt, als wir wandelten.

„Wo genau wurden die Körper gefunden, Kommandant?"

„Nicht weit der Anlegestelle des Bootes der Zwerge."

„Tochter, ist dir etwas aufgefallen, als du zu uns gereist bist?" Thranduil blickte zu mir herunter, sein Gesicht freundlich. Zu freundlich. Hätte mir gefallen, das Ganze Legostein in die Schuhe zu schieben, aber oberste Priorität war Thranduil so weit wie möglich auf Abstand zu halten. Und was wäre besser, als von meinen, wie Celina sagt, dunklen Neigungen zu berichten?

„Sie haben angefangen." Ich zuckte unschuldig mit den Schultern. „Wäre sauberer gewesen, wenn ihre Schwerter nicht so unhändig wären."

„Bist du verletzt?" Ein dunkler Ausdruck trat in die Augen Thranduils. Irritiert sah ich ihn an. Was war das denn für eine seltsame Reaktion? Dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck wieder und er zog die Augenbrauen hoch.

„Was ist mit dem Boten, den ich dir zur Seite stellte?"

Was für eine wundervolle Vorlage.

„Habe ich aus Versehen umgebracht.", ich lächelte spöttisch.

Thranduil sah verärgert auf mich herab. „Ich gebe dir die Möglichkeit dein Verhalten zu erklären, Kind."

Da war wirklicher Ärger in seinen Augen zu lesen und mir wurde auf einmal bewusst, wie ausgeliefert ich Thranduil war. Besser kein böses Blut vergießen, so verlockend es auch wäre, alles anders darzustellen. Mir wurde mal wieder bewusst, dass ich erstens in Ketten lag, in der Anwesenheit mächtiger Nirfin war, die zufällig sehr auf Erhaltung der Art Ideologie setzten, und ich zu allem Übel auf Thranduil angewiesen war, um meine Freunde wiederzusehen.

„Er rannte über den See, mit einem Schwert, dass mich töten könnte." Schulterzucken. „Dachte er wäre hinter meinem Kopf her oder so."

„Oh, meine Tochter." Thranduils Hand ruhte schwer auf meiner Schulter. Ein mitleidiger Ausdruck hatte sich auf sein Gesicht geschlichen, dann wandte er sich den Kommandanten zu: „Die Schuld dieses Todes lastet auf den blutbefleckten Händen der Zwerge und ihrer Begleiter, welche sich zudem der Tat der schweren Beeinflussung eines Mitglieds des Königshauses schuldig machten."

Mitglied des Königshauses? Was sollte das denn. Oh, warte, er stellte mich jetzt doch nicht ernsthaft vor- ne, nein, Mitglied des Königshauses konnte viel bedeuten.

„Soll wie üblich verfahren werden, eure Majestät?"

„In der Tat. Ah, Legolas, komm und begleite deine Schwester in ihr Zelt."

Legolas trat aus der Menge hervor zu uns heran und nickte seinem Vater knapp zu. Mein Gesicht verdüsterte sich augenblicklich. Im Sonnenschein glitzerten seine Haare, fehlte nur noch der gottverdammte Heiligenschein.

Da war ein Schimmer von Hoffnung, als er zu mir blickte, doch er starb schneller als Schnee im Sommer schmilzt.

„Ja, Vater. Folge mir, Zora." Einladend gestikulierte er und bemüht Thranduil schnellstmöglich zu entkommen, schüttelte ich dessen Hand ab und schlich mich zu Legostein.

Als wir uns einige Schritte entfernt hatten, hielt Thranduil uns auf: „Einen Moment noch. Wie genau gelang dir das Besiegen dieser Orks?"

„Phänomenale Schwertkünste." antwortete ich ironisch.

Die Wachen traten zur Seite als Thranduil zu mir aufschloss. Verdammt, dabei bin ich ihn doch gerade losgeworden.

„Zeig mir deine Augen." Seine Hand umschloss meinen Kiefer bestimmt.

„Wa-was?" Fast automatisch versuchte ich meine Hände gegen ihn erheben, aber natürlich verhinderten Fesseln das.

„Anata no me o misetekudasai!" Was auch immer Thranduil gesagt hatte, brachte meine Augen zum Brennen und mein Blickfeld verschwand im schmerzhaften Rot.

„Lass-"

„Jubun."

So schnell wie der Spuk kam, war er auch wieder vorbei. Ich schnappte geschockt nach Luft, was war gerade passiert?! Er ließ mich wieder los und ich wischte mir abgelenkt die Tränen aus den Augen. 

„Entsende einen Brutmeister, sie zu füttern."

„Ja, Vater."

Legolas hatte mich in ein anderes Zelt gebracht, mit einem prunkvollen Bett, wie auch immer die das hierher transportiert hatten, und einer Einrichtung die Thranduils in nichts nachstand. Er hatte mich abschließend alleingelassen, um einen sogenannten Brutmeister zu finden. Was mich zu meinem nächsten Schlamassel brachte. Hatte ich schon erwähnt, dass Nirfin Seelen trinken? Ich musste hier weg. Sofort. Bevor dieser Brutmeister kam. Brutmeister waren für ihre unnachgiebige Art bekannt. Auch ich hatte einen Moralkodex. Zugegeben einen lockeren, aber er war vorhanden.

Gott, schick Hilfe!

„Hi, Zora.", wisperte es.






A.N.
Fünf Minuten vor Mitternacht ist noch Wochenende, oder? Glad you agreed. Nächstes Kapitel folgt in einigen Tagen, bereits fertiggestellt. Mit riesigen Schritten zum dramatischen Höhepunkt.

Okay, okay, ich weiß, Leute werden sagen ,das ist aber nicht in-character Thranduil' und ihr habt recht, aber so whaaat? Es ist eine au Fanfiktion. Thranduil ist ja auch kein Nirfin.

Viel Spaß mit dem Cliffhanger, ich hoffe, er frisst euch.

Spykie


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