Ein weiteres Puzzlestück

„What the fuck!" Mit einem Sprung war ich vom Bett in der Ecke des Zeltes angekommen.

„Shush, nicht so laut!", flüsterte Rayna. Der blöde Baum in Menschengestalt hatte es doch tatsächlich geschafft, in das wohl gefährlichste Lager von Mittelerde einzudringen. Nervös knetete sie ihre Hände und stand in der anderen Ecke des Zelts. Hinter ihr war ein kleiner Riss in der Zeltwand in Bodennähe, sie war hier wohl hinein gekrabbelt. Meine Güte, was würde Security dazu sagen? Die Elben waren wirklich so arrogant

„Shush mich nicht." Auch, wenn ich flüsterte, zitterte meine Stimme vor Aufregung. Geschmeidig und lautlos bewegte ich mich auf sie zu und schloss sie in eine enge Umarmung, beziehungsweise, drückte mich gegen sie, soweit die Ketten es zu ließen.

„Hab dich vermisst, baka."

„Ich dich auch... es ist so viel Scheiße passiert, Rayray."

„Du bist gefesselt."

„Yep. Wir sollten schnellstmöglich abhauen."

„Wir sollten davor erstmal über ein paar Dinge reden."

„Könntest du dich in einen Baum verwandeln und meine Ketten sprengen?"

„Okay, aber dann reden wir."

„Jaja."

Kurz erfüllte ein helles Leuchten das Zelt, dann griff ein gebückter Baum vorsichtig nach den Ketten. Gliedrige Finger zerbrachen die Ketten wie Glass, es klirrte leise, aber nicht laut genug, um jemanden zu alarmieren. Dann war Rayna zurück und mit einem spöttischen Grinsen warf ich die kaputten Ketten samt Arkenstein auf das Bett.

„Wo warst du, Zora? Wir haben dich gesucht."

„Du meinst, du hast mich gesucht."

„Es ist nicht-"

„Celina hat sich irgendwie verändert. Hast du mitbekommen, wie sich mich anschaut? Als wäre ich irgendein Monster. Eine böse Abscheulichkeit."

„Du übertreibst."

„Tu ich nicht. Ich weiß nur nicht warum! Was habe ich getan? Ist dir irgendwas aufgefallen?"

„Nun, das wäre wohl mein Stichwort, Herrschaften.", mit einem Mal trat ein älterer Herr aus einem Portal, dass sich plötzlich im Zeltinneren öffnete.

Kurz wedelte er mit einem hässlichen Stock. „Silencio."

„Was zur Hölle.", sagte Rayna.

„Das ist Harry Potter.", sagte ich.

„Nun, ich bin nicht Harry Potter, junge Wandlerin, auch wenn ich die Verwirrung durchaus Verstehen kann." Er nickte mir zu, als wäre ich dämlich. „Mein Name ist Aster. Ich gehöre dem Orden der Weltenwandler an, wie auch Doktor Elina."

Ich tauschte einen Blick mit Rayna aus. Der Mann im seltsam bunten Musketieranzug war womöglich verrückt.

„Kennen wir nicht."

„Das hätte mich auch gewundert. Doch zumindest in deinem Kopf kann ich Spuren ihrer Energie wahrnehmen, junge Zora. Womöglich hat sie dich bereits beeinflusst... Doch es ist Celina, mit der sich meine geschätzte Mitwandlerin leider verbündet hat. Ihr müsst wissen, dass dies ein Verstoß gegen unsere Abmachung darstellt, Sir Jaan ist sehr erbost darüber."

„Sir Jaan? Was für eine Abmachung?", fragte Rayna verwirrt nach.

Diese- diese Stimme war von ihr? Schauder durchzogen mich als ich daran dachte, wie sie in meinem Kopf redete. Sie hatte gesagt, dass sie mich vernichten wollte. Da mochte mich wohl jemand nicht,- und wenn sie mit Celina geredet hatte, dann hatte sie ihr diese Ideen in den Kopf gejagt...

Nein- das würde bedeuten- 

„Diese ganze Scheiße ist ihre Schuld.", explodierte ich. Meine Augen glühten rot und brannten. Ich spürte wie meine Zähne in meinen Gaumen piksten und fauchte auf. „Das- DAS IST ALLES IHR WERK!?"

Meine Wangen brannten und am Rande bekam ich mit, dass Tränen vom meinem Gesicht strömten. Ich schrie in Rage auf und stieß die Vasen um, zerstörte sie alle- ich musste, musste sie alle...

„Zora?" Ich fuhr auf, als ich Raynas Stimme hörte. Um mich herum lagen Scherben dutzender Vasen, die Schränke hatten sichtbare Kratzspuren.

Heftig atmete ich ein und aus, nur langsam kamen die Erinnerungen zurück. Ich blickte auf meine zitternden Hände. Schwarze Krallen, glühender Nebel, hektisch drehte ich mich herum, bis ich einen Spiegel fand. Rot glühende Augen. Mit einem Mal zog sich der Schleier gewaltvoll zurück und ich klappte zusammen wie ein Junkie auf Entzug. 

„Zora!"

„Is inordun", lallte ich und raffte mich aufs Bett. Den Arkenstein warf ich sorglos runter, um mehr Platz zu haben. „Scheiß Viecher."

„Eine Nebenwirkung dieser Rasse, nehme ich an.", murmelte Aster.

„Isso.", grinste ich.

„Können wir uns bitte darauf konzentrieren, dass sich ein mysteriöser Kult in unser Leben eingemischt hat?", rief Rayna aufgebracht.

„Es ist ein Orden.", Aster lächelte verkrampft.

„So, was war 'n diese Abmachung jetzte? Habt's gewettet?", fragte ich.

Das gezwungene Lächeln verstärkte sich. „Wir haben euch bei eurem ersten Wandeln geholfen, um euch nach Mittelerde zu schicken."

„Und warum?"

„Weltenwandler helfen einander."

„Sach des mal einer diesen Doktor."

„Zora, Sprache. Bayrisch ist nicht deutsch."

„Klappe."

„Selber."

„Nun, ich muss diese entzückende Unterhaltung leider, leider unterbrechen, aber es wird Zeit, dass ich mich wieder auf den Weg mache. Meine kleinen Wichtel haben schon diese ganze zurückgebliebene Energie beseitigt, was den Einfluss der Doktorin verhindert. Eine schöne erste Reise, wünsche ich euch."

„Warte, einen Moment noch.", unterbrach ihn Rayna, als er sein Portal bereits wieder geöffnet hatte.

„Wie habt ihr uns überhaupt gefunden. Das sollte doch bei der Anzahl von Multiversen unmöglich sein!"

„Das lebendige Maultier, was ihr Deadpool stahlt, hat uns zu uns gefühlt, da es einen äußerst seltenen und auffälligen Schnittpunkt der Universenebenen erschaffen hat."

„Aha."

Er nickte uns zu, schnippte mit dem Zauberstab, während er Finite murmelte und trat dann durch das Portal, das sich hinter uns wieder verschloss.

„Ernsthaft Zora? Einen Esel? Was hast du dir dabei gedacht? Und wieso hatte Deadpool einen Esel?"

„Hinterfrage niemals Deadpool."

Rayna schnaubte. „Egal, Zora, lass uns abhauen. Irgendeine Idee, wie wir hier rauskommen?"

„Nicht auf dem auffälligen Weg, Rayray. Die beste Idee wäre wohl eine riesige Ablenkung, gepaart mit einem unauffälligen Rausschleichen. Vielleicht als schattiger Baum. Thranduil bildet sich ein, mich wie seine Tochter zu behandeln."

Unsicherheit huschte über Raynas Gesicht. „Mag er dich?"

„Keine Ahnung, vermutlich. Wieso?

Rayna sah gequält aus. „Wie geht es danach eigentlich weiter? Verschwinden wir einfach wieder? Lässt du Thranduil einfach zurück?"

„Naja, wir sind Springer. Ich denke, das macht man so."

„Das sind Menschen, wie du und ich. Du weißt genau, wie verletzend es sein kann."

Mühsam setzte ich mich auf. „Sei leise, Rayna... das- das sind keine Menschen. Es sind Erschaffungen, Werkzeuge für unser Vergnügen."

„Wie kannst du sowas sagen! Das ist grausam! Die sind so echt wie du und ich! Das einzige, das uns unterscheidet, ist, dass wir zu unterschiedlichen Orten wandeln können."

„Sprich nicht einfach so davon! Sag, sag sowas einfach nicht, okay. Das würde uns zu Monster machen."
Rayna zuckte zusammen.

Ich fuhr ironisch fort: „Außerdem, was willst du denn tun? Für immer hier bleiben?"

Entsetzt nahm ich ihr Zögern wahr, ich schüttelte den Kopf, aber dennoch wisperte sie mit gebrochener Stimme: „Was wäre denn so falsch daran? Du hast eine Familie verdient, Zora. Wenn ich mich als Baum in die Wildernis zurückziehe, kann ich niemandem mehr weh tun."

„Ich will aber keine Familie, Rayna. Ich bin-"

„Was? Zufrieden so wie es ist?", zischte Rayna zynisch mit einem Hauch von Scham.

Ich schüttelte den Kopf. „Lass uns jetzt nicht darüber streiten, Rayna. Wir müssen hier weg." Rayna wandte sich ab. „Gut. Ab durch die Hecke."

Ich nickte zustimmend und rutschte zur Bettkante, um aufzustehen, wurde aber abgelenkt, als Klatschen von draußen ins Innere des Zeltens drang und daraufhin eine ältere Frau gefolgt von einigen Wachen eintrat. Die Frau trug eine schwarze, elegante Kutte, die ich als Uniform der Brutmeister wiedererkannt. Ich verzog mein Gesicht und hatte das Gefühl, dass ich noch nie jemanden so sehr auf der anderen Seite der Erde haben wollte. Die Wachen, die ihr folgten, wurden von Tauriel angeführt. In ihren Händen lagen verzierte Speere und sie wirkten eher unfreundlich als ausdruckslos. Der Boden bebte dramatisch, als sie in das Zelt eintraten.

Alarmiert setzte ich mich auf und stellte mich vor das Bett und vor Rayna, die hinter dem Bett unruhig von einem Fuß auf den anderen trat. 

Oh, das würde kein gutes Ende nehmen.

„Verschwinde, Rayna." Ich zitterte zum Teil vor Furcht, zum Teil vor Erschöpfung und spürte die abwägenden Blicke der Nirfin auf den zerfetzten Möbel und dem Scherbenboden. Thranduils Worte echoten in meinem Kopf unaufhörlich. Soll wie üblich verfahren werden? In der Tat. Die würden Rayna etwas antun. Als Baum könnte sie es raus schaffen... Ich wäre ihr nur ein Klotz am Bein...

„Macht dir nicht die Mühe, Mädchen. Gegen dich liegen schwere Anklagepunkte vor. Auf Befehl des Königs wird dir die gerechte Strafe für deine Taten zuteil werden.", erklärte Tauriel und machte Anstalten, sich um das Bett herum auf Rayna zu zu bewegen.

Ich stellte mich in ihre Bahn. Mir war leicht schwindelig und ich schwankte kurz, als ich die Zähne fletschte und an dem Schleier zog. „Einen Schritt näher, Turban, und du endest wie die Vasen."

„Eure Hoheit,-"

Ich bleckte meine Zähne.

„Hauptmann, entferne diese Person aus dem Zelt der Prinzessin. Das ist ein Befehl. Ich habe wichtigere Dinge zu tun, als mich mit einem Menschen zu beschäftigen.", forderte die Brutmeisterin bestimmt und befahl dann Richtung Eingang: „Man bringe die Nahrung."

Ich schüttelte meinen Kopf panisch, was dem Schwindelgefühl nicht zuträglich war. Kurz darauf taumelte ich und fing mich am Bettpfosten auf.

„Zora!" rief Rayna besorgt aus und trat einen Schritt auf mich zu.

Verschwommen bekam ich mit wie die Brutmeisterin Rayna ignorierend mit einer schimmernden Ampulle auf mich zu tat. Ich zerrte an dem Schleier: „Come on-"

Meine Augen brannten als Beständen sie aus Feuer. Ein See in den grässlichsten Flammen. Am Rande bekam ich mit, dass Schatten um mich herum huschte, Klirren, doch am präsentesten war die kühle Flüssigkeit, die meine Kehle runterfloss. Abwehrend drehte ich mich weg, aber etwas- oder jemand?- fixierte mich auf dem Bett. Trank ich gerade? Ich war mir nicht sicher. Dabei schluckte ich nicht mal.

Die Flüssigkeit schien den Brand langsam zu ersticken und linderte die Qualen. Langsam fühlte ich, wie sich meine Sinne schärften und meine Energie zurückkehrte.

„Die nächste.", befahl eine klare Stimme direkt neben mir. Erneut fühlte ich die kalte Sensation in meinem Hals. Langsam wurde meine Umgebung wieder deutlicher, dann flackerten Auren um mich herum auf.

„Den Kr'apptusk, sie verwandelt sich.", fuhr die Stimme fort. Ich spürte einen Griff um meinen Nacken und meinen Kiefer, mein Mund war aufgezwungen und ich schmeckte eine süßliche Flüssigkeit im meinem Mund. Ich würgte, als mir bewusst wurde, was da gerade am Passieren war.

Nein, nein, nein- warte, Rayna! Ich zerrte an dem Schleier und mit einem Mal verschwand der Griff und ich sprang weg, auf und davon in den Himmel. Durch die Zeltdecke hindurch erblickte ich einen Augenblick lang die Wachen, die sich um dieses Zelt versammelten. Meine Güte, selbst Legostein stand nahe des Zelteingangs- warte, hatte er gesehen, was sie mir angetan hatte? Bastard.
Egal, Rayna, wo war Rayna?

Im selben Moment explodierte Licht aus dem Zelteingang und die Decke des Zeltes beulte sich aus und riss als sich Rayna, der Baum, erhob. Sie sah mich im selben Moment, als ich sie sah. Dann befreite sie sich aus dem Zelt in Richtung Erebor und ich landete auf einem ihrer Astarme, doch wir kamen nicht weit, weil unzählige Elbenwachen den Weg versperrten. Diese Überzahl war selbst für einen Baum zu viel. Außerdem zielten sie mit Pfeilen auf sie und aus der Entfernung meinte ich Legolas auf uns zu schreiten zu sehen. Flucht erschien ausweglos.

Unzählige Rüstungen klirrten und reflektierten das Licht der Sonne in unheiliger Manier, da waren unzählige Speere auf meine Freundin gerichtet, dutzende Bögen gespannt. Ich hatte mir nie Gedanken um Raynas Konstitution gemacht, aber das würde sie nicht überleben. Wer weiß ob das Feuerpfeile waren- oder Giftpfeile des goldenen Todes. Mein Herz wurde kalt bei diesen Gedanken.

Dann flackerte mein Blickfeld und ich fühlte wie der Nebel um mich herum verschwand. Die Nirfinfähigkeiten schienen einen eigenen Willen zu haben.

„Zora?" Raynas Stimme klang leicht panisch.

„Ich arbeite dran.", murmelte ich. Der süßliche Geschmack hatte sich wie Honig an meinen Gaumen geklebt und ich verachtete mich dafür, dass ich mehr wollte. „Das ist so ne dumme Idee. Er würde mich umbringen."

Vermutlich war das der Grund, warum ich es tat. Legolas und Thranduil zu ärgern, war der einzige Lichtblick daran. Im nächsten Moment ließ ich mich von Rayna zu Boden setzen. Es verschärfte die Situation für Rayna ungemein. Sah vermutlich für diese Idioten wie eine Geiselnahme aus. Da ich aber nicht wollte, dass sie Reyna noch mehr hassten, beschloss ich, mich selber als Geisel zur nehmen. Ich war so intelligent.

Meine Finger ertasten eine der Vasenscherben, die aus unerfindlichen Gründen überall verstreut herum lagen. Ich testete kurz die Schärfe und dann kam es zum spaßigen Teil.

„Okay, guys, es läuft wie folgt. Einen Schritt näher und ich bringe mich um." Zur Demonstration hielt ich mir das Ding an den Hals. „Ein Angriff, auch nur ein Versuch und ich bringe mich um. Krümmt Rayna ein Haar und ich bringe mich um. Nutzt ein Schlupfloch dieser Regeln und handelt gegen den Sinn dieser Abmachung und ich bringe mich um."

Natürlich könnte mich ein gewisser jemand vom Gegenteil überzeugen wohl. Davon, dass dies keine fabulöse Idee wäre. Und Legosteinchen, mit seiner Plotarmor, könnte sogar gewinnen.

„Ihr solltet besser nicht daran zweifeln." Kurz blickte ich meinem Bruder direkt in die Augen. „Ich bin willens zu beenden, was ich damals angefangen habe."

Legolas sah angepisst aus. So richtig. Thranduil, der einige Sekunden später erschien, trug dagegen eine gefühllose Maske auf seinem Gesicht, war aber sicher nicht weniger verärgert. Kurz übermannte mich Schuld, doch ich schüttelte sie ab. Er tauschte mit der Brutmeisterin einen kurzen Blick, die mit dem Kopf dann fast schon bereuend leicht nickte.

Der Elbenkönig trat schließlich  mit flatternden Gewändern hervor. Er wirkte kurz müde, dann setzte sich ein ernster Ausdruck auf seinem Gesicht fest. „Deine Forderungen."

Ich lächelte spöttisch. Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich unfassbar viel verlangen konnte. Mich als Geisel zu nehmen, war wirklich lohnend. Aber ich schüttelte den Kopf über diese Gedanken und konnte nicht verhindern, dass sich ein kleiner Teil in mir schlecht fühlte.

„Rayna und Ich machen uns jetzt auf den Weg unsere Probleme zu lösen." Vor allem Probleme namens Celina. „Vielleicht sieht man sich ja nochmal irgendwann im Kampfgetümmel, aber jetzt ist es leider an der Zeit, Abschied zu nehmen." Ich nickte ernst. Mein Blick fuhr unkontrolliert immer wieder zu der halb vollen Ampulle in der Hand der Brutmeisterin. Aber ich konnte nicht nach diesem Zeug verlangen. Wo war mein Anstand. Meine Ehre!

„Wir werden uns Wiedersehen, Kind.", die Stimme des Königs war dunkel und jagte mir einen Schauer über den Rücken. 

Ein Befehl des Königs später und die Menge der Soldaten teilte sich. Rayna nahm mich hoch und stampfte mit mir davon. Die Soldaten senkten ihre Waffen nicht, als würden sie Rayna trotzdem jeden Moment angreifen. Legolas Aura flackerte hinter mir, und verschwand erst von meinem Radar, als wir das große Lager verlassen hat. Misstrauisch drehte ich mich um, doch die Nirfin blickten uns lediglich nach und niemand machte Anstalten, uns zu folgen. Erst, als wir einige Kilometer entfernt von dem Lager waren, konnte ich meinen Argwohn ablegen, die Paranoia aber blieb.

Ich konnte nicht recht glauben, dass mich der König der Elben einfach so ziehen ließ, nachdem er mich zu seiner verlorenen Tochter erklärt hatte. Seine Abschiedsworte drehten mir den Magen um. Sie waren ein düsteres Versprechen und ich war mir nicht sicher, ob es mir erneut gelingen könnte, ihm zu entwischen. Ob er mir erneut Gelegenheit dazu geben würde, jetzt, wo ihm bewusst war, wie weit ich gehen würde.

Da war Furcht und Angst- und ein winziger Hauch von Vorfreude, dem ich keine Beachtung schenkte.

Ich atmete tief auf, als der Seiteneingang des Erebors in Sichtweite kam. Das war ja gerade nochmal gut gegangen.

Nachdenklich ließ ich mir das Geschehene durch den Kopf gehen und umschloss mit dunklem Gesicht meine Faust um die Scherbe. Ich war mir selbst nicht sicher, ob ich es getan hätte.







Celina fühlte sich seltsam. Es war alles so still und leer in ihrem Kopf. Als würde sie aus einem Alptraum erwachen und ins Meer eintauchen.

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