Es war ein kühler Herbsttag, an dem Seungmin in das Krankenhaus gerufen wurde, um die Ergebnisse seiner Untersuchungen zu erhalten. Seit Wochen hatte er immer wieder über starke Kopfschmerzen geklagt, aber niemals gedacht, dass es etwas Ernstes sein könnte. Er war 27 Jahre alt, jung und fit – oder das hatte er zumindest geglaubt.

Seungmin saß im sterilen Sprechzimmer des Neurologen, seine Hände fest um die Armlehnen des Stuhls geklammert. Neben ihm saß Changbin, seine große Liebe, der ihm mit einer Mischung aus Sorge und Ermutigung in die Augen blickte. Sie hielten sich nicht an den Händen, aber ihre Knie berührten sich leicht – eine stumme Geste des Beistands.

Der Arzt kam herein, legte eine Akte auf den Tisch und sah Seungmin mit einem tiefen Atemzug an. „Herr Kim, ich muss Ihnen leider eine schwierige Nachricht überbringen.“

Seungmin spürte, wie sein Herz zu rasen begann. „Was ist es?“ fragte er mit zitternder Stimme.

„Die Untersuchungen haben ergeben, dass Sie an einem Glioblastom leiden – einem bösartigen Hirntumor. Es ist bereits in einem sehr fortgeschrittenen Stadium, und wir können leider nicht mehr viel tun.“ Der Arzt hielt inne und sprach dann weiter: „Ich befürchte, Sie haben noch etwa vier Monate zu leben.“

Die Worte fielen wie ein Schlag in Seungmins Brust. Sein Atem stockte, und er starrte den Arzt an, als würde er nicht glauben, was er gerade gehört hatte. Changbin legte eine Hand auf seinen Arm, aber Seungmin zog ihn instinktiv zurück. Die Worte des Arztes hallten in seinem Kopf wider, wieder und wieder.

„Vier Monate…?“ flüsterte Seungmin schließlich. „Das… kann nicht sein.“

Changbin wollte etwas sagen, aber er wusste nicht, wie er Seungmin in diesem Moment erreichen konnte. Er saß nur schweigend neben ihm, hielt seinen Schmerz zurück und hoffte, dass er stark bleibt.