Endlich ~ Stexpert

Endlich. Endlich war es so weit. Ich hatte mich endlich überwunden Tim nach einem Treffen zu fragen. Ich dachte er würde es ablehnen und meinen, dass wir nur Internetfreunde seien. Doch stattdessen meinte er: "Ich dachte schon du fragst nie." Ich war gerade der glücklichste Mensch auf Erden. Ich würde Tim sehen. Meinen Tim. Meinen McExpert. Nachdem er das gesagt hatte, war ich gar nicht mehr zu halten. Ich brabbelte los und erzählte ihm, wie lange ich gezweifelt hatte, wie lange ich mich überwinden musste und einfach alles. Tim hörte gespannt zu und kicherte ab und zu oder meinte sowas wie 'typisch Stegi' oder 'als ob ich dich nicht treffen wollen würde'. Es wurde eine lange Nacht, aber eine der besten. Wir redeten und redeten über alles mögliche. Zu guter letzt beschlossen wir wann wir uns wo treffen wollten. Ich würde zu ihm kommen. Am Donnerstag in zwei Wochen. Da hatten wir beide das ganze Wochenende Zeit. Ich war so aufgeregt. Aufgeregter als ein kleines Kind vor seinem Geburtstag war, aufgeregter als an dem Tag, wo ich eingeschult wurde, aufgeregter als- ach was egal. Jetzt musste ich nur noch zwei Wochen warten. Zwei Woche. Sie zogen sich wie Kaugummi. In der Uni schweifte ich mit meinen Gedanken immer wieder ab, so sehr ich mich auch konzentrieren wollte. Wie er wohl aussieht? Also ich hatte schon mal ein Bild von ihm gesehen aber darauf konnte man kaum was erkennen. Weder welche Augenfarbe noch welche Haarfarbe. Er trug nämlich sowohl eine Sonnenbrille als auch eine Cap. Dies stand ihm zwar wirklich gut, doch nervte es mich in diesem Moment tierisch. Ich wollte doch nur seine wunderschönen Augen sehen. Also ich stellte mir vor sie wären wunderschön. Weiter von Tim träumend bemerkte ich nicht, dass der Lehrer mir immer näher kam und mich anscheinend zu abertausendsten mal probierte anzusprechen. Als er dann direkt vor mir stand und sich lautstark räusperte, blickte ich endlich auf. "Ach sie sind auch mal wach? Träumen können Sie auch wo anders", meinte er sichtlich genervt und wendete sich wieder seinem Unterricht zu. "Na von wem haben wir denn geträumt Stegilein? Von Ti-" "Halt die Klappe", unterbrach ich meinen Freund Tobi. "Also hast du wirklich von ihm geträumt? Sag mal ist da jemand vielleicht... verlie-", fing er wieder an, doch ich hielt ihm schnell die Hand vor den Mund. "Sei verdammtnochmal still!", zischte ich und schaute um mich, ob uns jemand zugehört hatte. Er grinste mich nur mit einem pedo Grinsen an und ich drehte mich weg von ihm. Nach der Uni lief mir Tobi die ganze Zeit lachend hinter her und rief wie ein kleines Kind: "Stegi ist verlieeeebt, Stegi ist verlieeeebt, Stegi ist-" "Man Tobi du verhältst dich wie nen klein Kind. Ich bin nicht in ... Tim verliebt", erklärte ich ihm doch konnte nicht vermeiden, dass ich etwas rot wurde. Also drehte ich mich schnell um und redete weiter: "Ich habe nur über das Wochenende nachgedacht." "Ist klar Stegi", lachte Tobi neben mir. "Worauf freuste dich denn am meisten?", fragte dieser dann. "Naja auf Tim natürlich. Und auf die Zeit mit ihm. Was wir so machen werden. Und wie er aussieht und so", erklärte ich Tobi ganz sachlich. Dieser grinste wieder so damlich doch diesmal verstand ich nicht warum also ignorierte ich es einfach. "Du weißt also nicht genau wie er aussieht? Wie stellste dir ihn denn vor?", fragte Tobi mit hochgezogenen Augenbrauen. Versteh mal jemand diesen Jungen. "Naja gesehen habe ich ihn noch nicht aber ich weiß ja in etwa wie er aussieht. Also ich weiß ja, dass er größer ist als ich und vermutlich ist er sportlich gebaut. Wegen Basketball weißt du ja. Und deshalb wahrscheinlich starke Arme und ein schön gebautes Sixpack. Wunderschöne weiche braune Haare und schokobraune Augen. Ein leicht schräges, super süßes Lächeln und weiche Hände-" "Ok-ok Stegi", lachte Tobi und unterbrach mich so in meinem geschwärme. Ich wurde rot. "Hörst du dir mal selber zu? Du bist von Kopf bis Fuß in Tim verknallt. Und nein! Wiedersprechen kannst du mir jetzt nicht mehr", er grinste. "Was kann ich denn dafür", murmelte ich leise vor mich hin. "Nichts kannst du dafür! Man sucht sich ja nicht aus in wen man sich verliebt", meinte dieser. "A-aber warum Tim..", fragte ich, "Das zerstört alles." Er nahm mich daraufhin nur in den Arm.

Heute war es so weit. Zum 5. mal schaute ich nach ob ich auch wirklich alles hatte, obwohl ich eh wieder das wichtigste vergessen werde. Hm. Tobi war so nett und würde mich zum Bahnhof bringen. Er wartete schon ungeduldig unten. Also los jetzt.
Im Auto angekommen schnaufte ich ersteinmal aus. "Na aufgeregt?", fragte mich Tobi. "Und wie!", erwiderte ich strahlend. "Sehr gut", und damit startete er das Auto und fuhr los.

In 5 min kam mein Zug und ich konnte es gar nicht mehr erwarten. Als er dann endlich in den Bahnhof
einfuhr drückte ich Tobi nochmal ganz fest. "Du Stegi?", fing er an und bekam ein zustimmendes Geräusch von mir, "Grüß Rafi bei Gelegenheit mal von mir!" Kräftig nickte ich. Rafi war ein sehr guter Freund von Tim, also war es nicht unwahrscheinlich, dass wir ihn mal sehen. Ich wusste schon lange, dass Tobi seeeehr an Rafi hing. "Nächstes mal kommst du einfach mit nach Köln, ja?", fragte ich ihn. "Klar machen wir so." Und damit stieg ich in den Zug. Kaum saß ich im Zug, schlief ich auch schon ein.

"Hey Sie. Entschuldigen sie bitte?", fragte mich jemand ganz sanft und rüttelte sachte an meiner Schulter. "Hm?", gab ich nur verschlafen von mir. "Es tut mir schrecklich leid, dass ich sie geweckt habe, aber ich glaube sie sitzen auf unserem Platz, den wir reserviert hatten. "Kann eigentlich gar nicht sein. Ich habe diesen Platz von Karlsruhe bis nach Köln reserviert?", meinte ich zu den Beiden. "Ähm Köln? Köln war gerade die letze Station. Da kommen wir her." "WAS?", fragte ich die beiden schockiert, "oh nein da musste ich raus." Die beiden setzten sich erstmal auf den freien Platz neben mir. Ja zusammen. Der eine setzte sich nämlich auf den Schoß von dem, der gerade mit mir gesprochen hatte. "Naja die nächste Station ist eh erst in ca. 15 min also kannst du auch noch kurz da sitzen bleiben. Wir sind übrigens Palle und Manu", meinte der größere. "Ich wusste doch dass ich euch irgendwoher kenne", meinte ich und gab mir innerlich ein facepalm, das ich sie nicht gleich erkannt habe. Also Palle hätte ich mindestens erkennen müssen. "Äh? Hä?", fragte mich Palle nur und machte es sich bequem auf manus Schoß. "Ich bin's Stegi", lachte ich. Wir unterhielten uns noch ein wenig und lachten. Die beiden waren echt nett. Zu letzt fragte ich dann noch: "Sagt mal.. seit ihr beiden.. also kann ja sein.. muss auch nicht.. aber..", stotterte ich. "Ja wir sind zusammen", meinte Manu lächelnd und gab Palle, der immer noch auf ihm saß, einen kleinen Kuss auf die Stirn. "Ihr glücklichen..", seufzte ich. Ich hatte ihnen von Tim erzählt und von Tobias Vermutungen. "Das wird schon mit dir und Tim. Vertrau mir. Ich merke wenn jemandem wen mag. Und ihr beide seid volle Kanne verliebt. Sowohl du als auch Tim", meinte Manu. "Wenn ihr meint..", seufzte ich, "aber erstmal muss ich zu ihm kommen und nicht nochmal verschlafen." Wir alle kicherten. "Schreib uns wie's läuft", sagte Palle noch zum Abschluss und damit ging ih aus dem Zug. Erstaunlich leicht konnte ich einfach in einen. Anderen Zug einsteigen und zurück fahren. Tim hatte ich zwischendurch geschrieben, was passiert war und gemeint, dass er einfach warten sollte. Als Antwort kam nur ein:
'Ach stegi... was machst du bloß immer'
Endlich sagte die Ansage 'nächste Station Köln Hauptbahnhof. Umsteigemöglichkeiten zu'-bla bla bla. Der Rest interessierte mich nicht. Ich stand schon gespannt an der Tür und wartete nur drauf, dass die sich endlich öffnet. Und endlich öffnete sich diese und ich sprang fröhlich raus. Mein Timmi stand schon an der nächsten Tür und schaute sich suchend um. Ich rannte auf ihn zu und warf mich in seine Arme. (Bild oben) Damit überrumpelte ich ihn anscheinend ziemlich, doch dann erwiderte er die Umarmung. "Da bist du ja endlich", flüsterte er mir mit seiner tiefen Stimme ins Ohr, was mir eine Gänsehaut verschaffte. "Ich bin so froh dich endlich wirklich in den Armen zu halten und nicht mehr davon träumen zu müssen", fügte er noch dazu. Darauf hin löste ich mich etwas von ihm nur um ihm in die Augen schauen zu können. Sie waren noch schöner als ich sie mir vorgestellt hatte. "Du hast auch davon geträumt?", fragte ich ihn flüsternd und verlor mich in seinen Augen. Er schluckte und nickte kaum merklich, doch ohne den Blickkontakt zu brechen. Auch er fixierte meine Augen. 'Ach komm Stegi scheiß drauf' dachte ich mir und drückte blitzschnell meine Lippen auf seine, nur um mich sofort wieder schockiert von Ihnen zu lösen. Doch bevor ich mich ganz von ihm lösen konnte, zog mich Tim wieder zu sich und verband unsere Lippen auf ein neues. Nach einem kurzen schockmoment erwiderte ich auch. Dieses Gefühl... es war so unbeschreiblich. Der Kuss war sanft und doch voller liebe. Ich drückte mich, wenn überhaupt möglich, noch näher an Tim und schlang meine Arme um seinen Hals. Auch seine Hände fanden den Weg zu meinem Rücken. Er hielt mich fest in seinen starken Armen, als würde er mich nie wieder los lassen wollen. Und genau das wollte ich. Es kümmerte keinen von uns beiden, dass wir immer noch am Bahnhof standen. Denn das was zählte waren wir. Nur wir beide. Dieses Wochenende werde ich mit Sicherheit niemals vergessen. Endlich konnte ich Tim meins nennen. Endlich.

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Das wäre dann der erste oneshot! Ich hoffe es gefällt euch!
(1610 Wörter)

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