Teil 3: Casting - Der Auftritt
"Ich habe damals lediglich beim Schulmusical mitgemacht." 1957 Wörter
Aufgeregt wippten meine Beine auf und ab, während ich im Kopf nochmal die Songtexte durchging. Nun war es nichts mehr was mich ablenken konnte, da gerade der letzte Kandidat, der vor mir dran war vor der Jury stand und mich nur wenige Meter von dem Moment trennten, der womöglich mein Leben verändern könnte.
Zwischen den ganzen Gedanken, die sich rund um meinen Auftritt drehten, schlich sich auch immer wieder Harry dazu und ich fragte mich, ob ich ihn womöglich hätte fragen können, dass er auf mich wartete. Er war immerhin auch allein hier gewesen, also vielleicht hätte er die Zeit dazu gehabt und wir hätten gemeinsam feiern können, dass wir weitergekommen sind? Vorausgesetzt dies wäre nun bei mir auch der Fall.
Über meine eigenen Gedanken und Vorstellungen musste ich grinsen. Wenn ich meiner Mum von Harry erzählen und berichten würde, dass ich einfach hin und weg war, würde sie nur lachen und behaupten, dass sie es mir schon immer gesagt hatte. Bisher hatte ich nie daran geglaubt, dass man sich wirklich auf den ersten Blick verlieben konnte, aber mein Kopf drehte sich nur noch um die grünen Augen und die wundervolle Stimme, welche ich unbedingt noch häufiger hören musste.
"Louis?" Die weibliche Stimme holte mich aus meinen Gedanken und ich hob den Blick, welcher bisher nur auf meinen Schuhen gelegen hatte. "Du darfst jetzt."
"Danke."
Ich stand auf und fand mich nach wenigen Schritten vor einer großen, weißen Tür mit goldenen Akzenten wieder. Es war ein Milchglas darin verbaut und ich konnte neben mir die Kameramänner und die Produzentin wahrnehmen, die mir genau sagen würde, wann ich eintreten dürfte. Sie meinte, ich könnte einfach tun und lassen, was ich möchte, sobald das Licht und die Positionen richtig eingestellt sind und so atmete ich einfach noch ein paar Mal tief durch, bevor sie mir das Signal gab und ich die Tür öffnete.
Es waren zehn Schritte, bis ich auf dem goldenen Stern stand und auf dem Weg dorthin hatte ich bereits in vier unglaublich nette Gesichter gesehen, die mir Hoffnung machten. Ohne weiteres überquerte ich deswegen auch das Symbol auf dem Boden und ging zu Ed, Lewis, James und Adele, um mich kurz persönlich vorzustellen und dann wieder zu meinem Platz zurückzugehen.
"Hallo, ich bin Louis Tomlinson, zweiundzwanzig Jahre alt und komme aus der Nähe von Köln."
"Hallo Louis, welche Songs hast du für uns denn vorbereitet?", fragte mich Adele freundlich und lehnte sich etwas in ihrem Stuhl zurück, woraufhin ich meinen Puls etwas unangenehm in die Höhe steigen ließ.
"Ich hätte einmal 'Somewhere only we know' von Keane und 'Mr. Brightside' von The Killers."
Sie sah einmal zu ihren Jury-Kollegen und bekam auf ihr Flüstern ein Nicken zu sehen, weswegen sie sich wieder zu mir drehte und aufmunternd lächelte.
"Fang doch gerne am Klavier an."
Ich nickte und machte mich in vorsichtigen Bewegungen auf den Weg zum weißen Klavier, wo ich mich auf dem Lederhocker in einem sanften Goldton niederließ und den Tastaturdeckel aufklappte. Noch ein letztes Mal atmete ich tief durch, bekam ein aufmunterndes Nicken von James und schloss dann meine Augen, im gleichen Moment wo meine Finger begannen das allzu bekannte Stück zu spielen.
"I walked across an empty land
I knew the pathway like the back of my hand
I felt the earth beneath my feet
Sat by the river and it made me complete"
Irgendwie klang ich nicht wie ich selbst. Fremd. Ich wusste nicht, ob dies gut oder schlecht war, aber ich wusste, dass es mich verunsicherte.
"Oh, simple thing, where have you gone?
I'm getting old, and I need something to rely on
So, tell me when you're gonna let me in
I'm getting tired, and I need somewhere to begin
And if you have a minute, why don't we go
Talk about it somewhere only we know?
This could be the end of everything
So, why don't we go somewhere only we know?
Somewhere only we know"
Es war direkt nach dem Refrain, als Ed mich unterbrach und ich mit zitternden Knien aufstand. Unauffällig wischte ich mir die Hände an meinen Oberschenkeln ab um den ekligen, kalten Schweiß loszuwerden, ehe ich wieder auf dem Stern stehen blieb.
"Mr. Brightside war es noch, richtig?", fragte Ed noch einmal nach und trotz dessen, dass alle vier noch aufmunternd am Lächeln waren, merkte ich wie es in meinem Bauch unangenehm kribbelte. Obwohl mir klar war das es nicht schlimm war mehr als einen Song zu performen, fühlte es sich seltsam an so keinerlei Rückmeldung zu dem ersten zu bekommen.
"Ja genau."
"Dann bitte einmal den. Möchtest du Musik dazu haben?"
Shit, darüber hatte ich mir gar keine Gedanken gemacht.
In Sekundenschnelle fuhren mir Situationen in den Kopf, wo ich den Song geübt hatte, und trotzdem konnte ich mich nicht daran erinnern, ob es mit Musik oder ohne gewesen war.
"Ich finde mit Musik toll und bei dem Song passt es auch gut." Lewis unterbrach die unangenehme Stille und meine absolute Überforderung, wofür ich ihm wirklich dankbar war. Er schien gemerkt zu haben, dass ich auf dem Schlauch stand und schenkte mir nun ein aufrichtiges Nicken, welches ich mit einem dankbaren Lächeln beantwortete.
"Coming out of my cage
And I've been doing just fine
Gotta gotta be down
Because I want it all
It started out with a kiss
How did it end up like this?
It was only a kiss, it was only a kiss"
Die Musik wurde zum Refrain hin schneller und der Umstieg von meiner Ballade hierauf war zwar schwer, jedoch nichts, was ich nicht hunderte Male geübt hatte.
"Jealousy, turning saints into the sea
Swimming through sick lullabies
Choking on your alibis
But it's just the price I pay
Destiny is calling me
Open up my eager eyes
'Cause I'm Mr. Brightside"
Wieder war es Ed der meinen Auftritt beendete und eine Stille einleitete, die mir Sorge bereitete, dass die vier meinen Herzschlag bis zu ihnen hören könnten. Unruhig wippte ich ein wenig mit meinen Füßen auf und ab, während ich vergeblich versuchte mein Selbstbewusstes Auftreten nicht zu verlieren und weiterhin wie jemand rüberzukommen, dem eigentlich nichts etwas anhaben könnte. Auch wenn dieser Zug wahrscheinlich längst abgefahren war.
"Louis", fing Adele an und ließ mich nicken. "Das war wirklich gut. Hier und da ein wenig holprig, aber ich gehe davon aus das ist auch deiner Nervosität und den neuen Umständen zu verschulden. Hast du bereits musikalische Erfahrungen machen können?"
"Ich habe damals lediglich beim Schulmusical mitgemacht."
"Und so wie du auftrittst nehme ich an, du hattest die Hauptrolle?" Ich grinste auf ihre Frage hin und die vier lachten, was die Stimmung ein wenig hob. "Ich finde dich gut und ich würde dich auf jeden Fall mitnehmen wollen."
"Danke", antwortete ich aufrichtig, merkte wie mein Herz ein bisschen weniger aufgeregt hüpfte.
"Louis, mein Namensvetter-", fing Lewis an und James stupste ihn mit der Schulter an, bevor er den Satz "Im Gegensatz zu dir wird seiner aber normal geschrieben" vor sich her murmelte und von Lewis konkret ignoriert wurde. "Ich fands auch gut. Das Klavierspiel war großartig und kann von großem Vorteil sein. Vielleicht können wir sogar schauen, ob wir ein bisschen ans Song schreiben kommen. Ich würde dich auch sehr gerne mitnehmen."
"Vielen Dank und unglaublich gerne, Dankeschön."
"Ich finde dich toll und denke du bringst frischen Wind rein. Ich bin gespannt, wie du dich gegen die anderen durchsetzt, weil ich glaube, dass einige dich stimmlich übertreffen könnten. Dein Gesamtpaket macht es und ich setze auf dich Louis, enttäusch mich nicht." So spaßig wie James auch damit klang ließ er trotzdem die Ernsthaftigkeit durchscheinen und ich nickte sofort.
"Mache ich nicht, Dankeschön."
"Lewis' Aussage mit dem Song schreiben würde ich mich anschließen, man hat gemerkt, wie sehr du die Lieder gefühlt hast. Vor allem am Klavier", leitete Ed sein Feedback ein und blickte durch seine Notizen. "Hattest du Gesangsunterricht, Louis?"
"Meine Mum hat mich damals kurzzeitig angemeldet, aber ich hatte recht schnell keine Lust mehr." Etwas unbehaglich kratzte ich mir am Hinterkopf und die drei nehmen Ed lachten, während dieser lediglich lächelte.
"Ihr werdet hier auch von einem Gesangscoach gefordert. Du hast eine gute Stimme und ich denke, dass du den anderen echt gefährlich sein kannst, wenn du vollkommen lernst, wie du sie einzusetzen hast. Deswegen gibt es auch von mir ein Ja und wir sehen uns im Recall."
Mir fielen fast meine Augen raus, als ich realisierte das ich gerade mit vier Ja's weitergekommen war und mein Mund klappte auf. Ich konnte nicht zählen, wie oft das Wort 'Danke' meine Lippen verließ, als ich mir den Zettel von Adele abholte und allen noch einmal zum Abschied die Hand gab.
Jubelnd verließ ich mit dem Kamerateam, welches ich tatsächlich während meines Auftritts komplett ausgeblendet hatte, den Raum und hielt den Zettel in ihre Kameras. Dann gab ich ihnen noch einen kurzen Abschlussbericht und wurde dann entlassen, woraufhin ich im großen Aufenthaltsraum noch einmal von allen Anwesenden bejubelt wurde.
Noch in dieser Sekunde beschloss ich meine Mutter anzurufen und während ich aus der anderen Seite des Hörers Jubel und Glückwünsche wahrnahm, war es ein anderer Kandidat, welcher gerade allen Anwesenden in diesem Raum den Atem raubte.
Mit einer unglaublichen Stimme und einer Attraktivität die alle Mädchen in meinem Umkreis aufgeregt kichern ließ, wurde auch dieser Kandidat mit riesigem Lob weitergelassen. Mein Mund stand noch immer offen und ich atmete einmal tief durch, ehe ich den Anruf beendet und vorerst kommentarlos den Recall-Zettel in unsere WhatsApp Gruppe der WG schickte. Sofort explodierte mein Handy und ich konnte es noch immer nicht so ganz realisieren, bevor ich beschloss, mich nun auf den Weg nach Hause zu machen und dort mit ihnen anzustoßen.
Es war keine drei Minuten später, als ich den jungen Mann, welcher eben noch so wundervoll gesungen hatte, vor dem Gebäude eine Rauchen sah. Kurz überlegte ich, mich womöglich noch zu ihm zu stellen, aber aus einem mir unerklärlichen Grund war die Freude, welche er eben noch empfunden haben musste, nun vollkommen aus seinem Gesicht verschwunden. Stattdessen fand Unsicherheit und Trauer in seinen Zügen statt und seine ganze Körpersprache wirkte so abweisend, dass ich mich dagegen entschied, den attraktiven, dunkelhaarigen Mann anzusprechen.
Vielleicht hätte ich im Recall noch die Chance, denn er wirkte, wie jemand den ich gerne kennenlernen wollte. Natürlich kam mein Interesse nicht an das heran, welches ich bei Harry verspürte, aber mein menschliches Interesse, mehr hinter dem leidenden Gesicht zu erfahren, war einfach geweckt.
Harry.
Stimmt, ich würde ihn schon ganz bald wiedersehen. Diese Tatsache machte mich fast noch glücklicher als der gelbe Zettel in meiner Hand und so ging ich, ohne ein Wort zu dem dunkelhaarigen zu sagen, zu meiner Bushaltestelle und machte mich nach diesem aufregenden Tag endlich auf den Weg nach Hause.
[...]
Na... wen hat der liebe Louis dort denn sehen können? 🤭 Ich muss schon sagen... bisher seid ihr für mich schon sehr durchschaubar 🥰😂♥️
Hier die Ergebnisse der letzten Umfrage (sehr eindeutig 😂) ♥️
Die Optionen stehen wieder hier. Für alle diejenigen von euch, die kein Instagram haben, schickt mir eure Wahl wieder per Privatnachricht zu. Dies gilt auch wenn die Instagram Story abgelaufen ist und ihr trotzdem gerne abstimmen möchtet! 🥰
Ich bitte wieder darum, hier nicht eure Antwort zu kommentieren. Ansonsten muss ich diese Kommentare leider löschen 😕♥️
Dieses Mal werden mehrere Abfragen aufeinander folgen, da für die kommenden Chapter mehrere Dinge geklärt werden müssen, die teilweise aufeinander aufbauen. Nun starten wir mit den ersten beiden Fragen:
Wen soll Louis als Roommate bekommen?
1: Zayn
2: Liam
3: Niall
4: Michael
Nun zur zweiten Frage: Was soll Louis' Auftritt im Recall sein?
1: Duett
2: Gruppenauftritt (insgesamt vier inklusive Louis)
Vielen Dank an alle von euch die weiterhin dabei sind und mich tatkräftig unterstützen♥️
Lots of love, Michelle xx
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