Want To See
Ich mochte Aidaes Zimmer.
Es war hell und gemütlich eingerichtet und überall an den Wänden hingen Bilder mit ihr von uns, die sie gemacht hatte, oder Bilder von Orten, die sie mal sehen wollte.
Mir viel es schwer hier in ihren vier Wänden zu stehen und zu wissen, dass die Chance bestand, dass ich sie vielleicht nie wieder lebend sehen würde, wenn der Plan mit den Umbras nach hinten losging, aber auch hatte sie keine Hoffnung, wenn wir nichts tun würden.
Chanyeol würde sicherlich mit allen Mitteln dafür sorgen, dass Aidae nichts passierte.
Mir war bewusst, dass er sie noch liebte, als er sie bei diesem Flashmob gesehen hatte.
So wie er sie angesehen hatte, konnte es nicht anders sein und ich hatte auch gesehen, dass Aidae noch was für ihn fühlte, was ich ihr nie zum Vorwurf machen würde.
Ich liebte sie und müsste damit auskommen.
Ich würde sogar damit auskommen, wenn sie wieder mit Chanyeol zusammenkommen würde, nachdem sie es aus der Red Force schaffen würden, wenn Taos Vorblick richtig bleiben würde, denn dazu hatte er sich nicht geäußert.
Er meinte nicht bei wem von uns beiden Aidae bleiben würde, wenn das alles vorbei war und vielleicht war es auch besser so.
Ich wollte für sie, dass sie wieder zu Chanyeol fand, aber auch dass sie bei mir bleiben würde, allein schon wegen unserem Kind.
Mit einem seufzen ließ ich mich auf ihr Bett fallen.
Unmöglich konnte ich es mir vorstellen, dass sie Mutter werden würde und ich Vater.
Irgendwann wollte ich Kinder haben, irgendwann wollte ich eine Frau an meiner Seite haben, mit der ich mein Leben lang glücklich sein würde.
Mir war dabei bewusst, dass es nicht Aidae sein würde, egal wie sehr ich sie liebte, im innersten hing sie noch immer an Chanyeol und das hatte ich ihr angemerkt, als wir zusammen waren ganz egal wie sehr sie versucht hatte ihn aus ihrem Kopf zu verdrängen.
Doch jetzt sah es ganz danach aus, als würde ich früher als gedacht meine Familie bekommen und das ungeplant und in einem blanken Chaos aus hoffen und beten, dass Aidae nichts passieren würde.
Es war klar, dass es für Aidae und mich besser wäre, wenn wir zum Wohl unseres Kindes zusammen bleiben würden, aber ich wollte auch nicht, dass Chanyeol mir ein Lebenlang böse war, weil ich ihm seine erste Liebe weggenommen hatte und das nur, weil ich so dumm war, und ohne jegliche Verhütung mit Aidae geschlafen hatte.
Ich hatte ihr Leben zerstört, ihre Hoffnungen darauf je wieder ein normales Leben zu führen und dennoch wollte ich sie an meiner Seite haben.
"Suho?" leise tapste Baekhyun in Aidaes Zimmer und sah sich mit großen Augen um.
Er vermisste sie, genauso wie Chanyeol.
Von der ersten Sekunde an, war er mit Aidae gut gestellt und das obwohl er sich mit Menschen schwer tat, wenn man bedachte, was ihm die Red Force angetan hatte.
Aber vor Aidae ist er nie zurück geschreckt.
Von Anfang an ist er mit ihr umgegangen, als würde er sie genauso lange kennen wie uns, was uns allen klar machte, dass Aidae etwas besonders sein musste, wenn Baekhyun so sorgenlos gegenüber einem Menschen sein konnte.
"Sie wird wiederkommen oder?" fragte Baekhyun, als er sich die Bilder in Aidaes Zimmer ansah und schließlich aus hoffnungsvollen Augen zu mir blickte.
"Und dann werdet ihr drei eine glückliche Familie, so wie im Fernseher immer gezeigt wird." malte er sich aus.
Leise lachte ich und setzte mich wieder auf.
"So einfach ist das nicht Baek, Chanyeol liebt Aidae auch noch." ließ ich ihn wissen.
Baekhyun setzte sich neben mich und seufzte.
"Aber er hat ihr weh getan, als er weg ist und sie hat mir selber mal erzählt, dass sie nicht mehr mit ihm sein will, sollte er wieder ankommen."
erzählte er mir.
"Das war bevor sie zur Red Force gebracht wurde."
Ich wuschelte durch seine Haare und sah seinen verwirrten und überforderten Blick.
Grade in den letzten Tagen zeigte sich seine erwachsene Seite nur noch seltener.
Er versteckte sich hinter seinem kindlichem Gesicht und versuchte alles aus dieser kindlichen Einfachheit zu sehen.
"Das verstehst du nicht Baekhyun. Liebe ist kompliziert, grade bei Aidae, Chanyeol und mir.
Sie erwartet ein Kind von mir, während sie noch immer an Chanyeol hängt und ich sie liebe."
Mir war bewusst, dass er diese Worte auch nicht verstehen würde, aber ich musste diesen Absurden Gedanken aussprechen.
Wenn es in irgendwelchen Filmen oder Serien um Dreiecksbeziehungen ging, fand ich das einfach nur absurd und dumm und hoffte, das mir dies nie in die Quere kommen würde und nun stand ich mittendrin in einem solchen Chaos und fand kein klares Bild, wie es am besten für Aidae, Chanyeol und mich gehen könnte, nachdem sie wieder frei und in Sicherheit sein würde.
Aidae war keine Schachfigur, die man hin und her schieben könnte.
Man konnte nicht sagen, dass sie einen Zug lang auf der Seite stand und mit dem nächsten wieder auf der anderen, das wäre überhaupt keine Lösung und sie würde auch garantiert nicht andauernd zwischen Chanyeol und mir wechseln wollen.
Sie war lebendig und hatte Gefühle, ein Gewissen und so wie ich sie kannte, war sie ebenfalls unglaublich zerrissen und verzweifelt, noch dazu kam der Wahnsinns Druck von allen Seiten, da sie in einer Umgebung war, die für sie und das Kind, was in ihr heranwuchs, überhaupt nicht gut und akzeptabel war.
"Ich will mich nicht verlieben, wenn Liebe so schrecklich sein kann." schmollte der neben mir und verschränkte trotzig die Arme.
"Liebe ist nichts schlechtes Baek, sie kann wunderbar und toll sein, aber wie jetzt auch Probleme mit sich bringen." ließ ich ihn wissen.
Er zuckte mit den Schultern.
"Du bist trotzdem verletzt, egal wie viel gutes da mit drin ist. Wenn Liebe einen verletzt, dann bleibe ich mein Leben lang allein." beschloss er munter und blinzelte mich aus grünen Augen an.
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