Home Sweet Home

Das Zimmer war riesig und wurde von einer Halbwand getrennt.
Der Boden bestand aus weißem und blank poliertem Marmor.
Die Wände hatten komplizierte hellgraue Muster, die von weißen oder schwarzen Elementen durchzogen waren.
In der Mitte auf dem Boden lag ein großer schwarzer und weich aussehender Teppich, auf dem sich das Bett als Zentrum auftat.
Ich starrte das riesengroße runde Himmelbett an, dass aussah, als würde ich daraus nie wieder aufstehen, wenn ich einmal darin liegen würde.
Es war an sich weiß, aber war bezogen mit schwarzem Bettbezug und umgeben von grauen Vorhängen.
Hinter dem Bett taten sich große und zugezogene Fenster auf, die dem Raum bestimmt noch einen ganz anderen Glanz verleihen würden, würden sie das Sonnenlicht reinlassen
Die Deckenbeleuchtung bestand aus weißen und kristallinen Kronleuchtern, die diesmal aber von Lampen und nicht von kleinen Flämmchen beleuchtet wurden.
Die Halbwand trennte den Bereich mit den Schränken und dem mit dem Bett ab.
In dem wesentlich größerem Bereich mit dem Bett gab es noch einen großen weisen Schreibtisch und eine bequeme Sitzecke aus Sofas und Sesseln.
Vor den weißen und pompösen Schränken mit den Schiebetüren standen tatsächlich unsere wenigen Taschen.

"Irgendwas fehlt." murmelte Chanyeol dennoch.
Er hatte das krasseste Zimmer überhaupt und immer noch fehlte ihm etwas?

Zielstrebig eilte er auf einen der Schränke zu, während ich in die Richtung des Bett tippelte und bei nahem sah, dass es zudem noch mit unzähligen Kissen dekoriert war und dass sich dahinter ein ebenfalls runder aber kleinerer und niedriger aber dennoch großer Hocker zu sehen ergab, von dem sich die Aussicht sicherlich wunderbar betrachten lassen würde, wären die Vorhänge weggezogen.

"Es fehlt doch nichts!"
Rief Chanyeol zufrieden.
Verwundert blickte ich zu ihm und sah, dass er den einen der drei Schränke aufgezogen hatte, hinter dem sich unzählige Bücher in Regaletagen befanden.
Er schob den Schrank eilig wieder zu und eilte zum nächsten hinter dessen Schiebetüren sich eine weitere der selben Art befand.
Jetzt grinste Chanyeol nur noch zufriedener und schob die Tür auf, hinter der noch nichts zu erkennen war, außer Dunkelheit.
Er trat ein, gab mir aber davor ein Zeichen, dass ich ihm unbedingt folgen musste, was ich ohne zu zögern tat.
Ich war wirklich neugierig, was sich dahinter noch verbarg, obwohl es kaum überraschender als das Zimmer sein konnte.
Er hatte ein rundes Bett und extrem viel Platz um munter zu lauter Musik durch das Zimmer zu springen und zu tanzen.
Dieses ganze Zimmer war bestimmt dreimal so groß wie meines in Urok-Ri damals und dieses hier hatte noch eine Extratür zu einem Extraraum.Kaum stand ich in dem dunklen Zimmer, in dem ich im Moment noch gar nichts erkennen konnte, da knipste er das Licht an und vor mir erstreckte sich das wohl fantastischste Badezimmer, was ich je in meinem Leben gesehen hatte.

Das erste, was mir ins Auge fiel war das Podest aus Mamor mitten im Bad, in dem eine große und quadratische Wanne eingelassen war, die bestimmt auch eine Whirpoolfunktion besaß.
Boden und Wände waren nicht, wie auf der Erde meistens üblich, gefließt, sondern bestanden aus weißem glänzenden Marmor, der mit schwarzen und goldenen Fäden durchzogen war und so nur noch pompöser wirkte.
An der hinteren Wand zog sich eine große und gläserne Duschkabine entlang, in der locker sechs oder sieben Personen rein gepasst hätten ohne drängeln zu müssen, nicht dass ich vor hatte mit so vielen Leuten duschen zu gehen, es war schon komisch, wenn Chanyeol mit mir gemeinsam unter der Dusche stand, obwohl er mich genauso von oben bis unten kannte, wie ich ihn.
Im Bad gab es zwei Waschbecken.
Eines links und eines rechts von der Wanne in der Mitte des Raumes und die Wände bei beiden Becken waren mit Spiegeln verhangen, die man ein- oder ausklappen konnte, wie es einem gerade passte.
Ein paar Regale und kleine Schränke zogen sich an den freien Stellen der Wände entlang, Waschbecken schränke gab es bei beiden nicht, sie hingen elegant und pompös mit ihrem strahlendem weiß und den goldenen Wasserhähnen an der Wand.

Ich trat weiter in das Bad, da es neben der Dusche noch weiterging.
Links von ihr befand sich eine große Kommode, die zugestellt mit Parfümflaschen und einzelnen Kosmetikartikeln war.
In der Nische in der sich die Kommode befand, stand rechts von ihr ein schwarzer Schminktisch mit einem verziertem Rahmen um den Spiegel und einem Stuhl davor, der so kunstvoll und zierlich war, dass er bestimmt zusammenbrechen würde, wenn sich jemand setzte.
Rechts von der Dusche befand sich in der anderen Nische tatsächlich eine Toiletten Kabine, die man dazu auch bestimmt abschließen konnte.

"Die Innenarchitekten haben sich mal wieder selber übertroffen." merkte Chanyeol an und fuhr mit einer Hand über das edle Marmor, aus dem Wand und Boden bestanden.
"Du fragst dich gar nicht, wo die das ganze Marmor her haben?" bemerkte ich scherzend und sah mich erneut mit einem schweifendem Blick um.
Chanyeol lachte und trat auf mich zu.
"Ignis' Hauptbeitrag zum interplanetaren Wirtschaftssystem ist Marmor, wieso sollten wir davon dann zu wenig haben." ließ er mich wissen und zog mich unerwartet in seine Arme.
Von bis eben noch prinzenhaft und nahezu elegant, wechselte er nun wieder zu dem verletzlichen und liebevollen Chanyeol den ich kannte und der mir wesentlich lieber war.
"Du weißt gar nicht, wie unglaublich erleichtert ich bin hier mit dir lebendig auf meinem Planeten zu sein." murmelte er und drückte mich nur noch mehr an sich.
Ich schlang meine Arme um ihn und lächelte.
Er hatte recht. Ich konnte mir seine Erleichterung unmöglich vorstellen, dass er es nach so vielen quälenden Jahren wieder hier her geschafft hatte.
"Ich habe dir damals immer versprochen, dass ich dich mit zu mir nehme und habe zu dem Zeitpunkt nie daran gedacht, dass es wirklich mal so weit kommen wird, Aidae." flüsterte er weiter und hob den Kopf von meiner Schulter um mich mit glitzernden roten Augen an zu sehen.
"Ich kann es kaum erwarten, dir meine Welt zu zeigen und dich an ihr teilhaben zu lassen, so wie du es damals mit mir in der Schule gemacht hast, als du einfach beschlossen hast, dass ich mich mit zu deinen Freunden setzen sollte." verglich und erinnerte er sich.
Ich schmunzelte.
An dem Tag stieß ich bei meinen Schulfreunden nicht gerade auf viel Verständnis, aber das ganze hatte sich gelichtet, als auf ein mal das Thema Musik zur Ansprache kam und Baekhyun, der damals Chanyeol begleitet hatte, den ganzen Tisch auf Trapp hielt und andauernd herumsummte, während wir uns über Bands und Sänger unterhalten hatten, die wir alle irgendwie toll fanden.
"Hoffentlich verstoßen sie mich nicht so, wie Yifan damals, oder Kareni jetzt hier." lachte ich leise.
Chanyeol schüttelte den Kopf und schob mir eine Strähne aus dem Gesicht.
"Aidae, das werden sie nicht. Kareni wird lernen dich zu akzeptieren, sie ist gegen alles was neu für sie ist. Die Icalor sind ein tolerantes und offenes Volk.
Shaden und Marinie haben dich auch nicht schief angeschaut und unsere Wachen sind immer so grummelig und skeptisch, aber wenn sie das nicht wären, wären sie in ihrem Job wohl auch nicht so ausgezeichnet." redete er mir meine kleinen Zweifel und Ängste aus und küsste mich sanft.

Anders als noch unten im Saal, konnte ich diesen Kuss nun wirklich genießen und spürte eine Menge Aufregung, Zuversicht aber auch Sorge und Unwissenheit von ihm ausgehen.
Ich lächelte gegen seine Lippen und zog ihn an den Schultern zu mir herunter, versuchte ihm die negativeren Gefühle irgendwie zu nehmen, in dem ich diesen Kuss voller Wohlwollen und Zuversicht erwiderte, ihm zeigte, dass es keinen Grund zur Sorge gab, während diese mir zu gut bekannte und wohlige Lagerfeuerwärme sich in mir ausbreitete und mich in diesem Moment versinken ließ.
Chanyeol erwiderte mein Lächeln und war nun dabei mich so nahe an sich zu drücken, dass ich fast keine Luft mehr bekam, aber das störte mich wenig, so lange ich wusste, dass er sich um nichts mehr sorgte und wenigstens für den Moment in seinem Kopf alles gut und friedlich war.
Der große Sturm in seinen Gedanken würde erst noch kommen, wenn er den Icalor verkünden würde, dass er das Erbe seiner Eltern an seine Schwester abtreten würde.

Das Bad war zwar nicht wirklich der passende Ort, aber dennoch verweilten Chanyeol und ich in dem Zimmer und küssten uns immer und immer wieder.
Es war zweifelhaft, dass jetzt einfach jemand rein stürmte und diesen Moment vermasselte, da wir hier in einem Schloss waren, das Chanyeol und seiner Schwester gehörte und die Leute hier wohl wenigstens anklopfen würden, wenn sie in sein Zimmer wollten.

Herumknutschend und fern von allen sorgen Schob Chanyeol uns raus aus dem großen Bad, was fast halb so groß wie sein eigentliches Zimmer war.
Er hob mich hoch und sah mich mit einem breiten und ausgelassenem Lächeln im Gesicht an, bevor er "Ich liebe dich." flüsterte und mich ohne auf eine Rückmeldung von mir zu warten, erneut küsste und sich mit mir auf seinen Armen im Kreis drehte.
Als er mich abgesetzt hatte, erwiderte ich seine Worte und setzte an um ihn zu küssen, hatte aber wohl mit meinem Punkt unrecht, dass man hier anklopfte, bevor man ein Zimmer betrat, da Sani munter und ausgelassen die große und schwere Holztür aufstieß und erstaunt in das Zimmer und zu Chanyeol und mir blickte.

"Stör ich? Ich hoffe doch sehr, dass ich das nicht tue, weil ich mir dein Zimmer auch mal ansehen muss." I
Seufzend löste ich mich aus Chanyeols Armen und beobachtete Sani, wie sie genauso fasziniert von dem Zimmer, wie ich, sich umsah und ihre Augen wieder zu uns glitten.
"Das ist ne Menge Platz für zwei Personen.
Mein Zimmer ist nicht so groß." beschwerte sie sich und ohne auf eine Reaktion ihres großen Bruders zu warten, begab sie sich in das Bad und schrie.
"WIESO HAB ICH NICHT SO EINE BADEWANNE IN MEINEM ZIMMER!" beschwerte sie sich und kam wieder herausgerast.
Sie war nicht wütend, sondern eher amüsiert und scherzerisch entrüstet.
"Weil du die jüngere bist.
Du weißt, dass ich schon immer meine Privilegien hatte, wenn es um die Zimmer ging." grinste der bei mir und streckte seiner kleinen Schwester frech die Zunge heraus.
Wie ein kleines Kind stapfte sie auf den Boden und verschränkte bockend die Arme.
"MAMI! CHANYEOL HAT MIR DIE ZUNGE RAUSGESTRECKT!"
Noch in dem Moment, in dem sie ihren Satz beendet hatte, erstarrte sie und blickte stur auf den Boden.
Chanyeol erstarrte ebenfalls für einen Moment und die ganze Trauer, die er auf der Tour durch die Gänge hatte, spiegelte sich in seinen Augen wieder, als er sich loslöste und auf seine Schwester zuging, die abwehrend von ihm wegschritt.

Behutsam legte Chanyeol seiner kleinen Schwester eine Hand auf die Schulter, die sie sofort wegschlug.
"Sani, du hast nichts schlimmes gesagt. Das war nur ein Scherz und den verstehe ich." redete er ruhig auf seine Schwester ein.
Sani schüttelte den Kopf.
"Ich hätte es nicht sagen sollen." beharrte sie.
"Du kannst sagen, was du möchtest, selbst wenn es so etwas ist." versuchte Chanyeol erneut seine Schwester wieder aufzubauen.
"Unsere Eltern hätten gewollt, dass wir mit solchen Sachen um uns schmeißen, selbst wenn sie nicht mehr hier sind.
Wir hängen noch immer an ihnen und das werden wir auch immer, Sani.
Sie haben uns ins Leben gesetzt und uns alles beigebracht, wir können sie nicht vergessen."
Setzte er erneut an.
Sani hob den Blick und sah zu ihrem Bruder.
"Ich habe ernsthaft gedacht, dass sie einfach mit im Saal auftauchen und uns in die Arme nehmen und Begrüßen." murmelte sie und Tränen schwammen in ihren Augen.
"Ich habe für einen Moment geglaubt, dass Vater noch lebt und dass ich nicht gesehen habe, wie sie unsere Mutter getötet haben." flüsterte sie aufeinmal wie traumatisiert weiter.
Chanyeol zog sie in eine sanfte und geschwisterliche Umarmung.
"Das habe ich auch gedacht, aber sie waren da. Ihre Drachen sind unten an der Wand und die haben gesehen, wie wir angekommen sind.
Unsere Eltern waren die ersten, die uns begrüßt haben, selbst wenn wir sie nicht körperlich vor uns gesehen haben, waren sie da." erklärte er und hatte nun selber mit den Tränen zu kämpfen.
"Das ist doch alles nur Aberglaube."
Sani stieß sich von ihm und stürmte schließlich aus dem Zimmer, wie ein Tornado.

Verdutzt, aber ohne seiner Schwester hinterher zu eilen, blieb Chanyeol zurück und schüttelte mit dem Kopf.
"Willst du ihr denn nicht nach gehen?" fragte ich vorsichtig.
Er schüttelte erneut den Kopf.
"Das bringt bei Sani nichts. Am Ende würde sie mir mein Gesicht verbrennen.
Sie wird mit sich selbst am besten fertig.
Nur Sehun weiß, wie man sie wieder auf den munteren Pfad bringt, ich als Bruder kann da nichts ausrichten."
Er seufzte und schritt in die Richtung von dem Bett mitten im Zimmer.
Ich folgte ihm, machte es mir aber auf den Hocker dahinter bequem.
Wenn ich mich mit ihm auf das Bett gesetzt hätte, wäre ich sicherlich nicht mehr hochgekommen, weil es sicherlich noch viel bequemer war, als der weiche Hocker, auf dem ich nun saß.
"Was macht Sehun anders als du?" fragte ich ihn und legte den Kopf schief.
Chanyeol zuckte mit den Schultern.
"Ich habe keinen Plan. Er tröstet sie auch wie jeder andere. Aber vielleicht will sie von ihrem großen Bruder nicht zeigen, dass sie schwach sein kann, gerade in solchen Momenten." seufzte er und warf sich in die Kissen, um sich schließlich auf den Bauch drehen zu können.
"Unsere Eltern hätten sie jetzt auch nicht ansprechen dürfen.
Dann hätte sie sich in die Stadt geflüchtet.
So hat sie es damals immer gemacht.
Dann musste ich Sehun her holen.
Bei Sani ist das wie ein innerer Instinkt.
Sie weiß sofort wenn Sehun in der Nähe ist und dann ist sie damals immer so schnell wie nur möglich nach Hause gekommen und hat ihm lang und ausführlich ihre Probleme ausgewickelt." erinnerte er sich und sah verträumt in die Richtung der zugezogenen Fenster.

Ich sah, wie sehr sich die Trauer noch immer an seine Augen haftete und versuchte es mit einem anderen Thema.
"Wieso sind hier die Vorhänge eigentlich noch zu?" fragte ich ihn und deutete auf den schweren und schwarzen Stoff vor den Fenstern.
"Sie werden erst aufgezogen, wenn meine Schwester und ich uns öffentlich zu erkennen geben.
Zwar wissen die, die in der Nähe des Schlosses leben wohl bereits bescheid, da der Icassa erhellt wurde, aber aus Tradition müssen wir die Fenster noch zu behalten.
Wenn wir damals im Urlaub waren, war es genauso.
Alle wussten dass wir wieder da waren, aber es wurde dennoch immer ein Geheimnis daraus gemacht." erklärte er mir und griff sich eines der Kissen, bevor wir seit langem mal wieder anfingen über die wohl normalsten und einfachsten Dinge zu reden und Chanyeol nach und nach entspannter wurde.
Ich sah, dass ihn der kleine Ausraster von seiner Schwester noch immer mitriss, aber mit jedem anderen absurderem Thema verschwand dies und irgendwann wollte er, dass wir kuscheln und schließlich lagen eng aneinander geschmiegt in den tatsächlich viel zu bequemen Bett.
Dabei redeten wir noch immer, keiner war darauf aus irgendetwas anderes zu tun.
So unendlich lange hatte ich nicht mehr so mit Chanyeol geredet, er konnte damals schon ernst sein, wenn er wollte und man konnte gut mit ihm reden, aber durch die Zeit die uns beide verändert hatte, hatte sich diese Fähigkeit bei ihm verschärft und machte ihm nur zu einem noch besseren Zuhörer als damals als wir das erste mal zusammen waren.

Diese ganze wunderbare Redestimmung jedoch ging unter, als ein hallendes Läuten ertönte und Chanyeol den Kopf hob, wie ein Hund der jeden Moment an die Haustür rennen wollte, um Besuch zu empfangen.
"Zeit fürs Abendessen." grinste er und setzte sich auf.
Ich seufzte und wollte gerade sagen, dass ich keinen Hunger habe, während mein Bauch knurrte und ich nicht im Ansatz gemerkt hatte, wie schnell die Zeit vergangen war.
Wie lange hatte ich mit Chanyeol hier geredet und gekuschelt?
In dieses Zimmer musste eine Uhr und sollte ich die Möglichkeit haben hier an eine zu kommen, dann würde ich sie mir einkrallen und in dieses Zimmer stellen.
"Sieht wohl so aus, als hätte nicht nur ich Hunger." lachte Chanyeol und schaffte es tatsächlich ohne zu zögern aufzustehen, während ich mich nun im Bett drehte und mich nicht aus der Landschaft an bequemen Kissen und einer weichen Unterlage erheben konnte.
"Geh du nur. Aber bring mir was mit, weil ich denke, dass ich nicht aus diesem Bett verschwinden werde."
Ich streckte mich nach allen Seiten aus und machte mich breit.
Chanyeol schüttelte strikt den Kopf und lachte.
"Auf den Zimmern wird hier nicht gegessen!" mahnte er mich im spaßigen Ton und lief um das Bett herum, um meine Füße zu packen und mich zu sich zu ziehen.

Verzweifelt versuchte ich mich festzuhalten, hatte aber an der Decke keinen Halt und außerdem war es für Chanyeol mit seiner Statur ein leichtes mich zu sich zu ziehen und aus dem Bett zu heben, als wäre es nichts.
"Außerdem musst du etwas essen und das Essen hier ist göttlich." erinnerte er mich.
Ich rollte mit den Augen.
Würde ich jetzt nicht nachgeben, würde er mich wohl noch tragen, um sicherzugehen, dass ich nicht hier bleiben würde.
Mehr oder weniger Begeistert schlurfte ich also hinter ihm her und sah mich erneut wie erschlagen in dem ganzen Rot und der Bauweise um mich herum um.
Während Chanyeol zielstrebig durch die Gänge lief und mich an der Hand bei sich hielt, wirkte ich neben ihm wohl ziemlich beeindruckt und verloren, denn ganz sicher könnte ich mich nicht einfach so in diesen Gängen zurecht finden, zumal jeder von denen hier nahezu gleich aussah und die Türen immer den selben Abstand zu einander zu haben schienen.

Schlussendlich tauchte auf einmal eine Treppe nach unten auf, die Chanyeol ansteuerte und die in einen offenen Ballsaal mit einer langen Tafel führte, an der einzig nur Sani auf dem hintersten Stuhl saß und in ihrem Essen herumpiekte, als würde sie es nochmal töten wollen.
Der ganze Tisch war gedeckt mit Essen, das kein Mensch in solchen Massen verdrücken konnte.

"Ist das nicht ein bisschen zu viel für uns drei?" flüsterte ich Chanyeol zu.
Er schüttelte den Kopf.
"Wenn wir fertig sind, essen die anderen aus dem Schloss, und das sind nicht wirklich wenig, wenn man die ganzen Wachen und Domestiques zusammenzählt."
Gab er mir meine Antwort und zog mir am Tisch einen Stuhl zurück, bevor er sich selber setzte und seiner Schwester nicht viel Beachtung schenkte, die noch immer so wirkte, als wäre sie über ihre eigenen Worte am Boden zerstört.
Er schien es einfach munter wegzulächeln, packte meine Teller mit einer Ladung Essen zu und wünschte mir einen guten Appetit.

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