A Few Last Minutes
"Na Aidae, plagt dich doch der hunger?" Penomeco reichte mir einen Teller voll mit Waffeln, als ich mich an die Bar gesetzt hatte.
Ich lachte und nickte.
"Immerhin muss sie ja schließlich für zwei Essen." Scherzte Suho und sah mich aus wirklich glücklichen Augen an.
So hatte ich ihn ewig nicht mehr gesehen, wirklich unbeschwert und glücklich.
Ob er sich denken konnte über was Chanyeol mit mir reden wollte?
Immerhin hatten er und die anderen in der Küche uns ja damit aufgezogen, dass ich wieder mit Chanyeol zusammen kommen soll und nun waren wir es, obwohl ich mich ziemlich Herz über Kopf entschieden hatte.
Damals zu Weihnachten war es bei ihm auch nicht anders und das hatte ich nicht bereut, also sollte ich unsere zweite Chance auch nicht bereuen sondern die Gelegenheit, dass wir trotz alledem wieder zusammen gefunden hatten erst recht nicht bereuen.
"Du isst auch nicht für zwei und hast den Magen eines Wals." Kommentierte Chaerin kalt und ließ Baekhyun und Kyungsoo an dem Tisch im Küchenbereich in Lachen ausbrechen.
"Wenn es danach gehen sollte, wäre ich ausgehungert, weil sich so ein dummer Wal nur von Plankton ernährt und ich davon bestimmt nicht satt werden würde." Brummte der hinter der Bar so leise, dass nur ich ihn verstehen konnte und mit zu lachen anfing.
Ich griff nach Messer und Gabel und machte mich daran meine Waffeln zu verspeisen, die nebenbei schmeckten wie der Himmel auf Erden.
Ich warf den Kopf in den Nacken und seufzte genießerisch.
Penomecos Waffeln waren der Wahnsinn.
"Krieg mir hier jetzt ja keinen Orgasmus, das wäre echt awkward." Kommentierte Penomeco lachend und schüttelte den Kopf.
"Das sind die besten Waffeln die ich je gegessen hab." Nuschelte ich mit vollem Mund und stolz lächelte Penomeco.
"Und die besten die du je auf den Teller bekommen kannst, nicht wahr Chaerin?" Wollte er die Bestätigung nun auch noch von seiner Frau haben, die leise lachte und nickte.
"So nervig du auch sein kannst, so wunderbar sind deine Waffeln." Erklang sie amüsiert und schüttelte den Kopf mit einem breiten grinsen.
"Oh Gott, Penomeco ich will auch Waffeln!"
Chanyeol kam hereingeschneit und setzte sich ohne zu zögern neben mich.
"Da hat der nächste Hunger." Kam es gleichzeitig von Baekhyun und Suho.
Chanyeol drehte sich zu dem Tisch und sein bester Freund lächelte herzerwärmend und einfach nur glücklich wieder alles in vertrauter Laune um sich zu haben, so als hätte sich kaum etwas geändert.
"Ich will gar nicht wissen wie viele Teller du schon verdrückt hast."
Baekhyun sah verdutzt auf seinen Teller und schüttelte den Kopf.
"Keinen. Ich bin mir sicher Scherben schmecken nicht sonderlich und sind für den menschlichen Magen auch nicht gut."
So konnte auch nur wieder er denken, was alle ein wenig belustigt und baff zurück ließ.
"Wo er recht hat, hat er recht." Kyungsoo zuckte mit den Schultern, während Jaemin ihm ein Stück Waffel klaute, da sein Teller ziemlich leer war und sich darauf nur noch Puderzucker türmte, aber keine Waffeln mehr.
"Eigentlich meinte ich, wie viele Waffeln schon in deinem Magen gelandet sind und nicht wie viele Teller." Korrigierte sich Chanyeol leise neben mir und seufzte, bevor er selber lachte und schließlich zu mir schielte.
Ich spürte meine Wangen rot werden und schielte zu ihm zurück.
Total unbesorgt und so wie damals in Urok-Ri lächelte er, ließ seine roten Augen glitzern und lange verborgen gebliebene Schmetterlinge tauchten wieder in mir auf.
Mit voller Konzentration machte ich mich daran wieder meine Waffeln weiter zu futtern und mich nicht von Chanyeols Blicken ablenken zu lassen.
Penomeco hinter der Bar betrachtete uns kritisch und schien zu merken, dass etwas nicht stimmte, da Chanyeol gestern noch nicht so mit mir umgegangen war und mich auch nicht so beim essen beobachtet hatte.
Nach dem Frühstück verfolgte mich Chanyeol zurück in meine Kabine und küsste mich sanft, als er die Tür zugezogen hatte.
Ich ließ mich in die vertraute und mir so bekannte Berührung fallen und konnte schließlich nicht anders, als zu lachen.
Verdattert blickte Chanyeol mich an.
"Was ist denn?" Fragte er mich ziemlich von der Rolle.
Ich versuchte mich zu beruhigen, während er dabei war nach etwas zu suchen, was mich zum lachen gebracht hatte.
"Darf ich denn meine Freundin nicht küssen?" Fragte er mehr sich als mich, jedoch hatte ich rein gar nichts gegen den Kuss.
Es war einfach meine Erleichterung und meine Hormone die durch die Schwangerschaft irgendwie anfingen durcheinander zu geraten und mich aufeinmal grundlos zum lachen brachten, dass mir nun sogar schon die Tränen kamen und mit dem beruhigen nicht viel wurde.
"Aidae? Geht es dir gut?" Besorgt trat er zu mir und versuchte mich dazu zu bringen, dass ich ihn ansah.
"Es ist alles gut.
Mein Körper hat nur irgendwie erleichtert mit zum totlachen verwechselt." Erklärte ich ihm, als ich meinen Lachanfall zu einem Ende gebracht hatte und Chanyeols Blick klar fasste.
"Mach dir keine sorgen, Chanyeol, mir geht es wirklich bestens, seit ich hier bin." Versicherte ich ihm und umarmte ihn.
Er erwiderte die Umarmung ohne zu zögern und zog mich ansich, als würde er mich nie wieder gehen lassen, was er wohl auch nicht tun wird und genauso wenig würde ich ihn je verlassen.
Seinen Kopf legte er auf meinen, während ich meinen an seiner Brust vergrub und einfach diesen wunderbaren und angenehmen Rauchgeruch genoss, der von ihm ausging und mich immer an einen ruhigen Abend an einem Lagerfeuer erinnerte, mitten auf einer Lichtung in einem großen Wald und keine Menschenseele wäre um uns. Nur wir beide für uns alleine abgeschottet vom Rest der Welt und allen anderen Universen oder Galaxien , die noch existierten.
"Wenn es dir gut geht, dann geht es mir noch viel besser." Murmelte Chanyeol und drückte mich noch mehr an sich, als wäre ich ein Teddybär.
"Und wenn du mich liebst, liebe ich dich viel mehr." Sprach er leise weiter und stabilisierte die kleine Blase aus Sorglosigkeit und Bedenkenlosigkeit, in der es nur uns beide gab, noch mehr.
Leise lachte ich.
"Das kannst du vergessen." Beschloss ich.
"Ich liebe dich viel mehr." Flüsterte ich und hob meinen Kopf, so dass er seinen von meinem nehmen musste und mich verträumt und glücklich ansah.
"Kannst du vergessen.
Ich liebe dich am meisten." Hielt er dagegen und verband unsere Lippen sanft und für den Bruchteil einer Sekunde, so dass ich gar nicht die Chance hatte den Kuss richtig wahr zu nehmen.
"Wenn du mich schon liebst, dann küsst mich wenigstens richtig." Machte ich ihm klar und legte eine Hand an seine Wange, bevor ich sein Gesicht zu mir herunter zog und nun diejenige war, die ihn küsste und das mit soviel Gefühl und Feinfühligkeit, wie ich nur in meinem inneren aufbringen konnte.
Chanyeol lächelte in den Kuss und zog mich noch fester an sich, würde mich nun definitiv nicht mehr ohne weiteres loslassen und ich wollte auch gar nicht von ihm losgelassen werden, meinetwegen konnte er mich für immer so in den Armen halten.
"Du küsst noch genauso gut wie damals." Grinste er schließlich und streichelte mit einer Hand über meine Seite.
Dabei hatte er wohl vergessen, dass wir bei der Red Force auch aneinander geraten waren, dies aber wie ich, komplett als einen Neuanfang zu sehen schien, ohne das zu beachten was vorher zwischen uns war oder mir und Suho, selbst wenn das mir ein bisschen im Nacken saß.
Ich wusste, dass ich ihm wirklich viel bedeutete und er ließ dennoch einfach zu, dass ich wieder an Chanyeols Seite kam, obwohl ich sein Kind in mir trug.
Er hatte recht, wenn er meinte, dass es mit uns eh nie wieder klappen würde, zum einen weil wir wüssten dass es nicht echt wäre und zum anderen, weil ich immer an Chanyeol hängen würde.
Garantiert würde ich ihm versprechen, dass er unser Kind so oft sehen konnte, wie er wollte, selbst wenn es hieß, dass er die ganze Nacht bei dem kleinen bleiben würde.
Er würde sich ganz sicherlich nicht seiner Verantwortung entziehen und die ganze Vatersache auf Chanyeol abrollen.
Chanyeol holte mich aus meinen Gedanken, als er mich in die Seite kniff und mich erschrocken quietschen ließ.
"Hör auf an das zu denken, was dich beschäftigt und küss mich wieder." Murmelte er und ließ seine Augen rot auflodern.
Ich lachte ohne einen Kommentar und kam seiner Bitte nach.
"Was beschäftigt dich?" Stellte Chanyeol jedoch sofort fest.
"Suho hat seinen Segen gegeben, wenn es das ist.
Du kannst ihn gern selber fragen.
Er will nur das beste für dich, das habe ich dir doch schon gesagt.
Deliciae..." Er zögerte, eh er weitersprach, nachdem er mir mich mit dem Wort für Liebste in seiner Sprache angesprochen hatte.
Noch bei der RF hatte ich von ihm verlangt, dass er mich nie wieder so nennen sollte, aber das hatte sich jetzt in Luft aufgelöst.
"Für Suho geht das klar. Wirklich. Ich hätte dich nicht gefragt, hätte ich nicht sein Okay bekommen." Versicherte er mir erneut und ich glaubte ihm, das tat ich wirklich.
Wenn Chanyeol log, war es leicht zu erkennen und eben log er mich definitiv nicht an.
Er und Suho hatten darüber wirklich geredet.
"Wir können auch noch warten, wenn ich dich damit überrannt habe." Niedergeschlagen nahm Chanyeol seine Hände zurück, die einen angenehm warmen Abdruck an mir hinterließen.
"Du hast mich damit nicht überrannt, ich will wirklich wieder mit dir zusammen sein, Chanyeol." Machte ich ihm klar und küsste ihn erneut als Beweis.
Seine Hände landeten wieder an meinen Hüften und zogen mich an ihn, während er den Kuss voller Gefühle erwiederte und ich mich innerlich nach Urok-Ri zurückversetzte, als wir uns das erste mal ohne Alkoholeinfluss geküsst hatten, zu Weihnachten, als wir auch das erste mal zusammengekommen sind.
Die Tür zu dem kleinen Zimmer wurde aufgerissen und Chanyeol und ich schreckten so schnell wie möglich auseinander.
Jiyong betrachtete uns Ausgiebig, doch an dem Lächeln auf seinen Lippen war zu erkennen, dass er schon mitgekriegt hatte, was Chanyeol und ich eben noch getan hatten.
Meine Wangen wurden rot und sein Lächeln breiter.
"Packt eure Sachen zusammen, insofern ihr welche habt, ihr Knutschkugeln, in zehn Minuten sind wir am Raumloch und verschwinden von diesem beschissenem Planeten." Teilte er uns mit und bedachte uns erneut mit einem ausgiebigem Blick.
"Wir haben alle schon wetten darauf abgeschlossen, wann einer von uns euch das erste mal beim Knutschen erwischt und ich glaube eine Runde traditionelles acquaierisches Bierbkommt auf Penomecos Kosten." Teilte er uns mit.
"Ihr habt bitte was gewettet?" Riefen Chanyeol und ich gleichzeitig entsetzt und blickten den Musiker im Türrahmen an.
"Es war Penomecos Idee.
Er meinte ihr werdet erst auf Acqua wieder zusammen kommen, Kyungsoo war für gar nicht und ich für ein paar Minuten bevor wir abzischen, hab mich da aber von Tao beraten lassen."Jiyong zwinkerte und verschwand, als Chanyeol seine Hand aufglühen ließ und so tat, als würde er ihm einen Feuerball an den Kopf hauen wollen.
"Kleine feige Ratte." Zischte Chanyeol und ließ die Hand langsam sinken.
Ich sammelte mit meiner Hand eine Wasserblase zusammen und löschte die Flamme auf seiner Hand, bevor er noch auf die Idee kommen konnte sie hier irgendwo abzufeuern.
"Fies passt eher. Ich hab schlimmeres mit ihm durch." Lachte ich und nahm Chanyeols Hände in meine.
"Du wirst es überleben, dass sie aus uns eine Wette gemacht haben." Machte ich ihm klar und küsste seine Wange.
Chanyeol seufzte und entspannte sich, als er seine Hände mit meinen verschränkte und mich von oben herab ansah.
"Hast du was zusammen zu packen?" Fragte er mich.
Ich nickte.
"Nur ein paar von meinen Sachen, die mir die anderen zum anziehen mitgebracht haben." Ließ ich ihn wissen und sofort wendete sich Chanyeol von mir ab, um meine Arbeit zu übernehmen und die Sachen aus dem Schrank ordentlich in die kleine Reisetasche packte.
"Ich kann das genauso machen, du musst selber noch dein Zeug packen." Wies ich ihn an und trat zu ihm.
Er schob mich aufs Bett.
"Du machst nichts.
Ich hab nichts zu packen, weil ich Penomecos Sachen mit zum anziehen bekommen habe, weil ich keine mehr hatte." Erklärte er mir und packte weiter für mich zusammen.
"Wie genau sieht es bei Suho auf dem Planeten aus?" Fragte ich aufgeregt und spielte mit meinen Händen.
Eine grobe Beschreibung hatte ich schon einmal bekommen, aber Chanyeols Worte würde ich dazu zu gerne auch mal hören.
"Unbeschreiblich schön.
Du wirst erschlagen von atemberaubenden Pflanzen und Tieren.
Sein Planet hat von allen die größte Fläche und die größte Artenvielfalt." Umschrieb er.
"Es sieht aus wie eine Mischung aus Fairytopia und Avatar - Aufbruch nach Pandora." Versuchte er mir nun ein genaueres Bild mit zwei total verschiedenen Filmen zu geben, welches ich mir nicht wirklich vor Augen führen konnte.
"Es ist eigentlich unbeschreiblich. Man muss es selber sehen." Lachte Chanyeol schließlich in Gedanken hängend und zog meine Tasche zu.
"Aber ich bin mir sicher, dass es dich umhauen wird.
Und du darfst dich nicht als ausgegrenzt sehen, weil du mit deinen Eltern keine der natürlichen Gestalten annehmen kannst.
Als Luminara könnte ich euch in alles mögliche wandeln, aber nicht in eines unserer eigentliches Wesen." Sprach er wieder an mich gerichtet weiter.
Ich nickte und seufte, wünschte mir innerlich zu wissen, wie es sich wohl anfühlen musste in so einem Drachen zu stecken, oder des nebelig Gestalt zu sein, wie sie Sehun in seiner eigentlichen Form war.
Aufbruchsbereit verließen wir die kleine Kabine und machten uns auf den Weg in den Wohnbereich, der sich aufeinmal total verändert hatte.
Überall standen nun die typischen Flugzeugsitze an den Seiten, so dass sich zwischen ihnen ein Gang bildete.
Nichts mehr war noch als Sofa oder Sessel zu erkennen, so als hätte man alles innerhalb Sekunden umgebaut.
"Willst du ans Fenster?" Fragte Chanyeol mich und ein wenig von der Rolle nickte ich, als ich mich an den Sitzen von Chen und Xiumin vorbeidrängte und mich bei den Blicken der beiden nicht sonderlich wohl fühlte.
Sie sahen mich zwar nicht so an, als würden sie mich aus dem Flieger schmeißen wollen, aber auch konnte ich ihre Blicke nicht wirklich deuten.
Meine Eltern saßen nebeneinander.
Eomma am Fenster und Appa am Gang.
Ich krallte Chanyeol und mir die Sitze hinter ihnen ein und tappte ihnen auf die Schulter.
Lachend drehten sie sich um und besahen Chanyeol und mich mit einem breiten und glücklichen Lächeln, so als hätten sie bereits erfahren, dass ich wieder mit Chanyeol zusammen war.
Jiyong war nicht gut darin Geheimnisse für sich zu behalten, also wäre es kein Wunder, wenn es bereits alle, außer Jaebum und Tao, wissen würden.
Die beiden machten eine Ausnahme, weil sie ausnahmslos alles wussten, was passierte und noch passieren würde, selbst wenn sich das Schicksal für einen von uns ändern würde, würden sie es sofort erfahren, dürften davon aber so gut wie nichts preisgeben oder in ihren Händen ändern.
Der Blick aus dem kleinen Fenster neben mir ließ auf Wolken weit über dem Boden sehen, die aussahen wie Zuckerwattestückchen, die in der Luft schwebten und darauf warteten vernascht zu werden, was mich sofort wieder an Penomecos himmlische Waffeln denken ließ.
Er musste unbedingt nochmal welche machen, die waren einfach der blanke Wahnsinn!
Ich glaube nach den Dingern würde ich süchtig werden.
Nach und nach trudelten die verbliebenen Luminara und Umbra ein, die mit uns an Board waren und die ich alle kannte.
In weiter Entfernung sah ich einen der anderen vier Flieger, die jedoch viel größere Personenflugzeuge waren und kein Privatjet, wie der von Jiyong, in dem wir flogen.
Sonst hätten alle die geflohenen und die die von Außen gegen die RF mitgerissen hatten wohl nicht reingepasst und es weggeschafft.
"Genieße deine letzten Minuten auf der Erde, Aidae." Flüsterte Chanyeol mir zu und griff sanft nach meiner Hand, um sie mit meiner zu verschränken.
Ich lachte.
"Ich meine das ernst.
Du weißt nicht, ob du die Chance bekommst hier je wieder zu kommen." Blieb er ernst.
Augenblicklich kamen mir meine Freunde von der Schule wieder in den Sinn Irene und Krystal, Minhyuk und Hyungwon.
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass Krystal nicht mit hier war und ich die anderen auch nie wieder sehen würde, wenn es nicht einen Weg geben würde ohne eine solche Reise wieder auf die Erde zu kommen, was jedoch noch keine guten Aussichten hatte.
"Irgendwann wird es eine Möglichkeit geben ohne Probleme zwischen unseren Planeten und der Erde zu verkehren, aber fürs erste ist dieser komplizierte Weg wohl viel besser für unser wohl und das der Luminara und Umbra." Murmelte Chanyeol mehr zu sich als zu mir und lehnte seinen Kopf gegen meine Schulter.
"Und irgendwann können Luminara und Umbra bestimmt friedlich mit den Menschen zusammen leben." Erhoffte ich mir.
"Ohne einen Krieg zu führen."
Chanyeol nickte.
"Aber das wird erst gehen, wenn die Red Force komplett ausgeschaltet ist.
Der Stützpunkt hier war nur einer von vielen auf der Erde.
Und bei Zeiten werden sie merken, was mit dem aus Korea passiert ist." Grübelte er und drückte meine Hand.
"Dann werden wir irgendwie in der Lage sein, diese auch noch zu zerstören oder es ist bereits durchgekommen und die Luminara und Umbra in den anderen Stützpunkten versuchen es ebenfalls." Hoffte ich und sah wieder aus dem Fenster mit meinen Gedanken in einer komplett neuen Welt, in der man den Menschen die eigentlichen Tatsachen der Physik und Astronomie mitteilte und ihnen nicht nur das vorlegte, was man festgesetzt bekommen hatte.
Denn ein Großteil der bekanntesten wissenschaftlichen Größen waren keine Menschen und somit zensierten und schwächten sie auch ihre Ergebnisse so ab, dass es den Menschen nicht möglich war dahinter zu kommen, dass sie nicht wie sie waren.
Auch würde ich wollen, dass sich endlich diese Lüge mit den Sternschnuppen auflöste, die es eigentlich gar nicht mehr gab.
"Achtung! Achtung werte Passagiere." Jiyongs Markante Stimme klang durch die Lautsprecher in dem umgebauten Sitzbereich und ich blickte von dem kleinen Fenster neben mir weg.
"Sieh mal an, wer sich da wieder wichtig tun muss." Kommentierte Penomeco, der dafür sofort einen Anrentzer von seiner Frau bekam.
"In wenigen Minuten werden wir diesen Planeten verlassen und ich bitte euch: Steht unter keinen Umständen mehr auf und wandert umher oder eilt noch schnell in eine der Kabienen, sogar für euch Luminara und Umbra kann das tödlich enden.
Bleibt einfach an Ort und Stelle sitzen und schnallt euch fest an, der Flug wird holprig."
Jiyongs Stimme verschwand aus den Lautsprechern und nervös zuppelte ich an meinem Gurt herum, bekam es aber nicht hin mich anzuschnallen.
Chanyeol reagierte und nahm es mir ab, mich anzuschnallen.
Leise bedankte ich mich bei ihm und spürte die neugierigen Blicke auf meinem Rücken deutlich.
Nervös spielte ich mit meinen Händen und blickte wieder aus dem Fenster.
Ich würde vielleicht nie wieder hier her zurückkehren und obwohl die Erde für mich in den letzten Wochen zu einem Alptraum geworden war, würde ich es vermissen auf diesem Planeten gelebt zu haben, von dem ich lange Zeit dachte, dass er der einzige bevölkerte Planet in dieser Galaxie oder im Universum überhaupt sei.
Doch diese Einstellung hatte sich rasant gekippt, nachdem ich Chanyeol und den anderen begegnet war und sie mir klar gemacht haben, dass wir Menschen zwar nie die einzigen im All waren, sie sich aber dennoch so aufgeführt hatten und es noch immer taten, als wären sie die einzigen, als hätten sie den Anspruch auf alles in diesem Universum, obwohl es so nie war und nie sein wird.
Ich sog die Luft ein, als der Jet nach hinten kippte und steil nach oben und Richtung Himmel flog.
Chanyeol drückte beruhigend meine Hand und versicherte mir, dass nichts passieren würde.
Nur beruhigte mich das nicht sonderlich, denn ich war noch nie geflogen und schon gar nicht hätte ich je daran gedacht dann auch noch auf einem total anderem Planeten zu landen.
Der Druck presste mich in die Rückenlehne des Sitzes, so als würde man eine Achterbahn hochgezogen werden und sah nicht, wann man oben ankommen würde, oder wie weit es noch wäre.
Der Flieger rüttelte und ruckelte und reflexartig krallte ich mich bei Chanyeol fest, als wäre er der einzige Halt um mich herum.
Er strich mir durch meine Haare und meinte, dass alles gleich vorbei wäre und dass Luhan und Jongin den Jet sicher zusammenhalten würden, so dass nichts passieren würde, was ich echt hoffte, da ich nicht sonderlich scharf darauf war von einem Wurmloch Kilometer über dem Erdboden zerrissen zu werden, wenn ich auf dem guten Weg war Mutter zu werden.
Kaum hatte ich meinen Gedanken zuende gedacht, da stoppte das Ruckeln plötzlich und alles war ruhig.
Chanyeol strich mir über den Rücken, während um uns herum Gemurmel ausbrach, sich das Stimmengewirr aber nur in mein Unterbewusstsein drängte.
Irgendwas lag auf einmal in der Luft.
Etwas elektrisierendes, dass sich wie eine zweite Haut an meinen Körper schmiegte und sich dennoch so erfrischend wie eine Brise Wasser anfühlte, die lose um mich herum waberte.
Langsam und neugierig hob ich den Kopf und sah mich um.
Wir saßen alle noch in dem Jet, der nun Wagerecht stand und definitiv auch nicht mehr in der Luft war.
Mein Blick zog sich durch den Innenraum des Fliegers bis zum Fenster hin.
Als ich sah wo wir standen, stockte mir der Atem.
Ich fühlte mich, als wäre ich mitten in einem der spekulärsten Filme des 21. Jahrhunderts gelandet.
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