Withered Roses von 777siyona
Vollständige Bewertung
Titel / Klappentext:
Den Titel „Withered Roses" finde ich ansprechend. Er lässt sich auf den ersten Blick nicht in ein bestimmtes Genre einordnen und behält viel Spielraum für Interpretationen auf die kommende Geschichte.
Der Klappentext startet mit einem (eigenen?) Zitat auf Französisch. Nach sieben Jahren Französischunterricht habe ich keine Untertitel gebraucht, aber ich wäre mir nicht so sicher, dass das auf jeden zutrifft. Bis jetzt hat sich der Zweck des Zitates noch nicht für mich erschlossen. Der Klappentext funktioniert auch ohne, aber mal sehen, ob sich dahinter noch mehr verbirgt.
Wie auch immer, weiter geht es ... mit einem weiteren Zitat, diesmal eine Textstelle aus dem Werk. Das macht mich schon mehr neugierig. Die Atmosphäre der Geschichte wird verdeutlicht und das schwierige Verhältnis der Ehepartner aufgezeigt. Damit wird der Kernkonflikt eingeführt. Mir persönlich ist der Textauszug zu lang. Es erinnert mich eher an drei Zitate, aber das ist vermutlich auch Geschmackssache.
Der eigentliche Klappentext ist hingegen nur halb so lang wie die Textstelle. Das Verhältnis stört mich ein wenig, weil ich es nicht gewohnt bin. Hier wird jetzt genauer auf die Hauptpersonen, das Ehepaar, eingegangen und darauf, dass die Ehe ein Problem, vor allem für die Frau darstellt. Mit einer Frage zum Schluss wird die Neugierde des Lesers geweckt.
Grundsätzlich sind somit die zentralen Funktionen eines Klappentextes in komprimierter Form erfüllt. Aber mir ist es zu knapp. Ich habe kein Bild von der Handlung, dafür ziemlich viele unterschiedliche Schnipsel in Form von Zitaten hingeworfen bekommen.
(Ein kleiner Hinweis, der nicht in meine Bewertung hineinzählt, mir aber aufgefallen ist. Dein Vorwort besteht ebenfalls aus einem Zitat. Somit hat der Leser gleich drei unterschiedliche Zitate, bevor die Geschichte überhaupt losgeht. Die Funktion der Zitate geht für mich damit leider vollständig verloren)
Fazit:
beinhaltet einige Klischees, schreckt mich aber nicht ab
Positive Kritik
Der Einstieg in deine Geschichte hat mir gefallen. Das erste Kapitel kam mir wie eine Selbstreflexion vor und hat Einblicke in das Leben des Paares und deren Vergangenheit, sowie das aktuelle Problem gegeben. Man merkt deutlich, dass sich nun etwas verändern muss und ich bin gespannt in welcher Form das auftritt.
Die bildreiche Sprache deines Schreibstils verläuft durch deine ganze Geschichte. Dadurch fängst du die Atmosphäre und Emotionen gut ein. Auch über die Ehefrau erfährt man einiges. Sie ist zwiegespalten wegen der Affäre ihres Mannes, denn sie ist auf der einen Seite christlich, auf der anderen Seite natürlich sehr verletzt.
Besonders die Stelle, in der du den Titel eingebaut hast, hat mir gut gefallen. Dadurch hat man die Ehe und die Beziehung der beiden noch einmal besser kennengelernt.
Ich finde es wird schnell deutlich, dass sie sich in einer toxischen Beziehung befindet. Sie hat keinerlei Kontakt zur „Außenwelt" und zu anderen Menschen. Sie ist sehr isoliert und dementsprechend abhängig von ihm. Das verdeutlichst du gut!
Schnelles Feedback
erster Eindruck 3/5
Schreibstil 7/10
Spannung 4/5
Atmosphäre 4/5
Verbesserungsmöglichkeiten
Ich hasse es gleich mit so etwas anfangen zu müssen, weil es nicht zur eigentlichen Geschichte gehört, aber es hat trotzdem meine Einstellung zum Lesen von Anfang an geprägt. In einer Anmerkung stellst du klar, dass es kein reines Romantik Buch, sondern auch ein Psychothriller ist. Das finde ich erst einmal gut, da ich selbst nicht in dem Genre lese und so schonmal weiß, was auf mich zu kommt.
Eine Sache hat mich allerdings gewaltig gestört, die du bestimmt nicht so gemeint hast, ich aber leider so wahrgenommen habe. Mir war ein wenig zu viel, was der Leser alles machen muss: Interpretieren, mitfühlen, verknüpfen ...
Es hat mich extrem an Deutschunterricht erinnert. Versteh' mich nicht falsch, ich lese gerne Bücher die Plottwists enthalten, bei denen ich mit rätseln will und bei denen mir am Ende Szenen vom Anfang kommen und für mich ein tieferer Sinn entsteht. Ich liebe solche Bücher! Aber ich muss dafür nichts tun. Das kann ich als Leser gar nicht. Dein Infotext über Psychothriller beschreibt das schon: Nicht der Leser bestimmt, ob er mit den Figuren mitfühlt, sondern der Autor lässt ihm gar keine andere Wahl, als die Angst der Figuren nachzuempfinden. Nicht der Leser spielt/verknüpft, sondern der Autor spielt mit der Erwartungshaltung der Leser und lässt ihnen damit keine andere Wahl, als Hypothesen aufzustellen ...
Du sorgst dafür, dass ich dieses Buch unbedingt lesen will, dass mich die Charaktere mitnehmen, dass mich der Plot so sehr interessiert, dass ich mir Gedanken darüber mache. Nicht der Leser.
Natürlich kann es nur mir so gegangen sein, aber falls du weitere Missverständnisse vermeiden willst, empfehle ich dir, die Anmerkung umzuformulieren.
Zur eigentlichen Geschichte habe ich nicht viel auszusetzen. Ich war ein wenig verwundert, als sie anfangen sollte in dem Café zu arbeiten, da Lily schwanger ist und sich ausruhen muss. Nachdem deutlich wurde, dass Brielle ihr Kind sehr wichtig ist, hätte ich nicht gedacht, dass sie eine mögliche Überanstrengung und einen Verlust in Kauf nimmt. Das ist für mich nicht ganz schlüssig.
Etienne ist für mich leider ein wenig flach geblieben. Ich verstehe nicht ganz, warum Brielle sich in ihn verliebt hat, beziehungsweise so an ihm hängt. Außer, dass er charmant ist und alles schön redet, habe ich kein richtiges Bild von ihm vor Augen.
Die Handlung ist mir auch ein wenig zu sprunghaft (das kann durchaus am Genre liegen, das ich nicht gewohnt bin). Du greifst am Anfang Aspekte auf, die du dann wieder fallen lässt und das ziemlich schnell.
Ich kann mir vorstellen, dass viele meiner Kritikpunkte dem Genre geschuldet sind.
Grundsätzlich spricht mich deine Geschichte an. Du schaffst es Spannung zu erzeugen, die leider durch die sprunghafte Handlung wieder abflaut. Durch deinen Schreibstil erschaffst du eine bildreiche Atmosphäre, die mir sehr gut gefallen hat und die sehr angenehm und flüssig zu lesen war. Dennoch bleibt mein größtes Problem: die Handlung. Schon im Klappentext wird fast nichts angedeutet, auch jetzt nach elf Kapiteln kann ich die Handlung kaum benennen.
Eine Geschichte mit viel Potential, über die sich jeder selbst ein Bild machen sollte! Das Thema ist auf jeden Fall interessant und durch die subjektive Erzählweise ganz neu geschildert worden.
Andere Meinungen oder Fragen dürfen jederzeit geteilt und gestellt werden!
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