Kapitel 8

Gegenwart

Raven

Er hatte nicht vorgehabt Mitleid zu empfinden.

In den letzten Jahren war es zu seiner ständigen Aufgabe geworden Abstand zu halten. Diese Frau würde nur eine zusätzliche Last bedeuten. Und am Ende würde sie verschwinden, genau wie all die anderen.

Und trotzdem verspürte er dieses leichte Ziehen in seiner Brust, wenn er an ihre hilflosen braunen Augen dachte. Kopfschüttelnd versuchte er ihr Bild vor seinem inneren Auge zu vertreiben. Ablenkung war etwas, dass er sich nicht leisten konnte. Er hatte ein Ziel. Eine Aufgabe, die es zu erledigen galt.

Gleichzeitig hasste er zugeben zu müssen, dass er nicht weiterwusste.
Seit Wochen verlief seine Suche im Sand.
Manchmal spielte er mit dem Gedanken einfach aufzugeben. Was hatte es noch für einen Sinn, wenn er nicht einmal wusste, ob sie überhaupt noch am Leben war?

Doch dann besann er sich eines Besseren. Inzwischen wusste er, dass seine Zweifel unbegründet waren. Er war so nah dran und gleichzeitig versperrte ihm eine Mauer den Weg. Doch er war nicht so weit gekommen, um einfach aufzugeben. Er war hier, um sein letztes Ziel zu erreichen, koste es was es wolle.

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Findet ihr es gut, wenn ein paar Kapitel aus Ravens Sicht kommen?

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