Kapitel 6
Dipper Pov.:
Nach einem ziemlich unangenehm schweigsamen Frühstück, verzog sich Mabel in unser Zimmer um ein paar Sachen zusammen zu packen, die sie für den Tag mit ihren Freundinnen brauchen könnte. Candy hatte Granda und sie zu sich eingeladen und sicher würden sie wieder sehr viel Zeug machen. Doch das hieß auch das ich mit Bill dann komplett alleine sein würde. Bevor es so weit war verzog ich mich erst einmal in unser Zimmer und blätterte etwas durch die Tagebücher. Ehe Mabel verschwinden könnte diskutierte ich mit ihr darüber wie ich die Zeit mit Bill totschlagen konnte, denn alleine lassen durfte ich ihn auf längeren Zeitraum auf gar keinen Fall. Seufzend begleitete ich sie noch nach unten, ehe die Tür hinter ihr ins Schloss fiel und ich alleine im Flur stand. Jetzt waren der Dämon und ich allein im Haus.
Bill Pov.:
Als ich das Bewusstsein wiedererlangte, spürte ich das ganze Ausmaß meines Falls gestern.
Der Schlaf hatte mir zwar neue Energie gebracht, doch das änderte nichts daran das mir alles wehtat.
Fluchend setzte ich mich auf, wobei ich schmerzerfüllt meine Hand auf mein Bein presste. Verwundert blickte ich an mir herab und musste feststellen, dass ich anscheinend blutete. Diese menschlichen Körper waren auch zu nichts gut! Viel zu labil und zerbrechlich.
Pinetree war auch schon auf den Beinen und beobachtete genauestens was ich tat. Augenverdrehend fing ich mit ihm eine kleine Diskussion, um ihn etwas auf die Palme zu bringen. Dennoch folgte ich ihn ins Badezimmer und ließ mich wie befohlen auf dem Wannenrand nieder. So ungerne ich es zugab, doch ich war auf seine Hilfe angewiesen. Alles was mit dem menschlichen Körper zu tun hatte war für mich fremd. Zumindest die Grundfunktionen und auf was ich achten musste, hatte ich mir in all der Zeit die ich schon lebte gemerkt, obwohl es mich nicht interessierte.
Doch was genau ich den Körper zumuten konnte, wie oft ich z.B Essen oder schlafen musste und vor allem das Schlimmste, was ich mit den Gefühlen anfangen sollte, das wusste ich alles nicht. Als Dipper mich bat das Shirt auszuziehen kam in mir eins dieser seltsamen Gefühle hoch. Ich konnte es nicht einordnen, deshalb überspielte ich es mit frechen Sprüchen. Hass war das einzige was ich in den letzten Jahrhunderten gespürt hatte, doch dieses unterschied sich gänzlich von dem was ich jetzt empfand. Wie ich diese Fleischsäcke doch hasste und jetzt war ich einer von ihnen, samt all den Sinnlosigkeiten die sie besaßen!
Still ließ ich Pinetrees Behandlung über mich ergehen, doch innerlich schäumte ich vor Wut. Auch für diese Erniedrigung würden sie zahlen müssen und alles was noch folgen würde! Durch den Schmerz wurde ich von meinen dunklen Gedanken abgelenkt. Verdammt brannte das, aber zumindest war der Schmerz ertragbarer als der vorher.
Endlich war er fertig, aber anscheinend konnte er es nicht lassen meine Verletzlichkeit auszunutzen. Überrascht durch den plötzlichen Schmerz zog ich ihn zur Seite, was nicht nur ihn sondern auch mich das Gleichgewicht kostete.
Schmerzerfüllt stöhnte ich auf als ich mit dem Rücken auf dem harten Fliesenboden aufschlug und Dipper noch zusätzlich auf mir landete. Mit rotem Gesicht stützte er sich hoch um so schnell wie möglich von mir runter zu kommen. Schelmisch grinste ich ihn an. Irgendwie sah er gerade schon ziemlich niedlich aus. Moment! Was dachte ich da bitte?!
Ein leises Klickgeräusch riss mich aus meinen Gedanken und ich legte meinen Kopf in den Nacken um zu sehen wer hinter mir stand. Es war Mabel mit einer glitzernden Kamera in der Hand und einem übertriebenen Grinsen im Gesicht, als würde sie den Hauptgewinn im Lotte gemacht haben.
Mit einem lauten „Mabel!", sprang der Junge über mir auf und rannte seiner Schwester hinterher um das Foto zu löschen. Kopfschüttelnd atmete ich die Luft aus, die ich anscheinend angehalten hatte. Was für eine seltsame Reaktion von meinem Körper auf diese Situation. Skeptisch begutachtete ich die Klamotten die für mich zum wechseln bereitlagen. Eine schwarze Jeans und ein gelbes T-Shirt. Ich hatte gar nicht gewusst das der Junge auch noch andere Sachen hatte als das was er ständig trug. Zufrieden mit seiner Wahl zog ich mich um und gesellte mich zu den inzwischen nicht mehr streitenden Zwillingen in die Küche. Wohl oder übel würde ich etwas essen müssen und so machte ich es Dipper nach, nahm mir ein Brötchen und bestrich es mit Marmelade. Gar nicht mal so übel. Während ich noch an meinem Frühstück kaute, standen die zwei auf und ließen mich alleine. Während ich sie oben Diskutieren hören konnte, schaute ich mich in der Shack um. Zwar hatte ich schon einige Zeit in Gravity Falls verbracht und auch hier in der Shack, aber die Einrichtung und alles hatte mich noch nie interessiert. Auch wenn auf den ersten Blick nichts gefährliches oder geheimes zu sehen war, fand ich es schon ziemlich leichtsinnig von den beiden mich unbewacht zu lassen. Tja, schlecht für sie, gut für mich. Sie schätzten mich bestimmt nicht als große Gefahr ein zurzeit. Wenn sie sich da mal nicht gewaltig Irrten. Doch außer Fotos, diesem komischen elektrischen Gerät namens Fernseher und ein paar unnütze Gegenstände, war nichts spannendes zu finden. Wenn ich nur in Fords Labor kommen würde! Doch fürs Erste musste ich mich damit begnügen, das Vertrauen der beiden zu Gewinnen. Shooting Star dürfte nicht allzu schwer zu täuschen sein, so naiv wie sie war, doch Pinetree könnte eine Herausforderung werden. Ich hatte da aber schon einen fantastischen Einfall wie ich ihn brechen könnte, reagierte er auf Nähe doch so unbeholfen...
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