Kapitel 5
Dipper Pov.:
Am nächsten Morgen war ich schon viel zu zeitig wach. Unruhig wälzte ich mich hin und her bei dem Versuch noch etwas weiterzuschlafen.
Kurz vor sieben gab ich es dann auf.
Leise, um Mabel nicht zu wecken, schlich ich aus dem Zimmer und runter in Richtung Küche.
Im Wohnzimmer fiel mein Blick auf den noch schlafenden Bill, doch im Gegensatz zu gestern Abend schien er nicht mehr sehr friedlich zu schlummern. Rastlos huschten seine Augen unter den geschlossenen Liedern umher, während er seinen Arm ziemlich verkrampft an seine rechte Seite drückte. Auch seine Decke schien die Nacht nicht an seinem Platz liegen geblieben zu sein, denn inzwischen lag sie sehr verknittert fast komplett auf dem Boden. Trotz allem wollte ich ihn nicht wecken und schlich an ihm vorbei. Endlich in der Küche angekommen begann ich alles für das Frühstück vorzubereiten.
Jedoch hatte ich anscheinend, nach kurzer Zeit durch das Klappern der Teller den Dämon doch aufgeweckt.
Meine Vermutung wurde bestätigt als ein wüster Fluch aus Richtung des Wohnzimmers zu hören war. Argwöhnisch wechselte ich den Raum und fand unseren Feind in sitzender Position auf dem Sofa vor.
Mein Blick wanderte an ihm entlang bis er an der Stelle hielt, wo er etwas mit seiner Hand bedeckte. Ein Rinnsal Blut lief zwischen seinen Fingern hindurch. Anscheinend hatte sich eine seiner Kratzer und Wunden von gestern wieder geöffnet, weil sie nicht richtig versorgt worden waren.
Giftig blickte er zu mir auf: "Was?! Schau nicht so blöd, ich bin doch keine eurer billigen Attraktionen!"
Seufzend ging ich näher zu ihm, ehe ich mich anders entschloss, mich umdrehte und das Zimmer verließ. "Bill, mitkommen!", rief ich ihm noch zu ehe ich um die Ecke verschwand.
Kurioserweise hörte er sogar auf mich und humpelte wenig später hinter mir her ins Bad.
Ich hatte inzwischen schon ein paar frische Klamotten für ihn rausgesucht und durchsuchte jetzt konzentriert das Arztschränkchen nach Verbandszeug, Desinfektionsmittel und Creme.
Alles beisammen drehte ich mich voll beladen zu dem Verletzten um, der mehr im Türrahmen hing als stand.
"Komm rein und setz dich auf den Badewannenrand."
Misstrauisch musterte er mich und die Sachen: "Wieso sollte ich auf dich hören Pinetree? Was hast du vor?"
Genervt fuhr ich ihn an: "Setz dich! Ich will deine Wunden verarzten!"
Widerstrebend kam er meinen Anweisungen nach und ich schloss die Tür.
Nachdem ich etwas Wunddesinfektionsmittel auf ein Wattepad gegeben hatte, fing ich an seine Verletzungen an den Armen zu desinfizieren und einzucremen.
Einige Male zog er unter schmerzerfüllten zischen seine Körperteile zurück was mir immer ein leise gemurmeltes: "Memme" oder "Selber schuld" entgleiten ließ.
Fertig mit diesem Bereich stand ich vor einer schwereren Aufgabe.
Nun ja nicht wirklich schwerer, eher peinlicher. Ich riss mich zusammen und forderte ihn auf:
"Bill könntest du dich bitte bis auf die Boxershorts ausziehen?"
Wie erwartet kam sofort ein Kommentar von ihm:
"Du hast es aber eilig Pintree. Wusste gar nicht dass du mich so sehr haben willst."
Am liebsten hätte ich ihn dieses selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht geschlagen, aber ich riss mich noch mehr zusammen.
"Nein du Idiot! Ich muss dich auch dort behandeln oder weißt du etwa selbst was du machen musst?"
zischte ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor.
Ihm schien es überhaupt nicht zu gefallen, dass ich ihn bloßstellte in der Tatsache das er wirklich keinen blassen Schimmer hatte. Somit zog er sich provokant langsam aus.
Beschämt schaute ich überall in nur nicht zu ihm bis er fertig war.
Doch als ich es wieder musste war mein erster Gedanke "Wow, er ist wirklich sehr ansehnlich Gebaut..."
Mein Blick blieb für einen kurzen Moment an seinem muskulösen Bauch hängen und ein leichter rot Schimmer legte sich auf meine Wangen. So gut ich konnte versuchte ich das zu überspielen und hoffte innigst dass er nicht meine Gedanken gelesen hatte.
Sein Oberkörper hatte nur ein paar wenige Schrammen abbekommen, doch an der rechten Seite, die er im Schlaf so komisch gehalten hatte, hatte sich ein riesiger Bluterguss gebildet. Vorsichtig tastete ich den Rippenbogen ab, doch schon nach ein paar Griffen war ich mir recht Sicher, als er schmerzerfüllt aufstöhnte, dass ein paar Rippen zumindest geprellt waren. Für einige Minuten musste ich mir eine Schimpftirade anhören die sich gewaschen hatte, dann konnte ich endlich die Seite eincremen und einen festen Verband drum legen.
Jetzt blieb nur noch die große Wunde am linken Bein übrig. Das Blut war inzwischen dabei zu gerinnen und ich musste es erst einmal abwischen um die Ausmaße genau analysieren zu können. Zum Glück würde sie nicht genäht werden müssen und so wickelte ich einen verband rum.
Endlich war ich fertig, doch zum Schluss konnte ich es mir nicht verkneifen mich noch einmal an eine seiner Verletzungen zu stützen als kleine Rache.
Womit ich nicht gerechnet hatte war, dass er überrascht sein und vor Schmerz zusammenzucken und mich festhalten würde.
Das brachte uns beide aus dem Gleichgewicht und mit einem lauten Scheppern landeten wir auf dem Badezimmerfußboden.
Von unserem Lärm angelockt kam genau in dem Moment in dem ich mich hochstützte um aufzustehen meine Schwester herein.
Mit großen Augen flog ihr Blick von mir zu dem fast komplett nackten Bill unter mir. Rot wie eine Tomate stotterte ich: "Das ist nicht wonach es aussieht!!!"
Doch Mabel war das egal. Schnell schoss sie ein Foto und verschwand aus der Tür. Na großartig, damit würde sie mich noch mein ganzes Leben lang aufziehen. Hastig stand ich auf und verließ das Bad um ihr vielleicht das Bild abjagen zu können.
Jedoch ohne Erfolg.
Inzwischen war auch der Traumdämon wieder zu uns gestoßen und setzte sich als wäre es das normalste der Welt zu uns an den Frühstückstisch.
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