Kapitel 31

Ford Pov.:

Das konnte doch nicht wahr sein! Die ganze Lage war vollkommen außer Kontrolle geraten. Wir saßen in einem Käfig und Bill war drauf und dran die Situation für sich zu nutzen. Ich hätte diesem Ritual niemals zustimmen sollen, dieser hinterhältige Dämon hatte sicher nur darauf gewartet, dass wir seine Kräfte wiedererweckten. Dass alles hier hatte sicher zu seinem Plan gehört, seiner Bestrafung zu entrinnen und seinem größten Widersacher zu beseitigen. Niemals hätten wir uns auf ihn einlassen dürfen. Ich hätte ihn einfach sofort vernichten sollen, als ich ihn bei uns im Haus gesehen hatte. Traue Niemanden! Wozu hatte ich dieses Credo wenn ich mich nicht daran hielt? Und dann machte ich auch noch einen so drastisches Fehler. Aber dafür war es jetzt zu spät. Wir mussten nun erste einmal aus dem Käfig entkommen.

Nachdenklich untersuchte ich die Gitterstäbe nach einer Schwachstelle. Frustriert musste ich feststellen, dass es ohne Hilfsmittel kein Durchdringen gab. Sie waren mit Magie verstärkt und ich hatte nichts mehr bei mir, das genug Energie aufbringen konnte um sie zu zerstören. Das Seil und mein ganzer Rucksack mit weiteren Materialien lag außerhalb unserer Reichweite. Ich raufte mir die Haare, irgendeinen Weg musste es doch geben. Denk nach!, forderte ich mich selbst auf. Plötzlich ertönte ein lautes Scheppern und Knirschen hinter mir, sodass ich alarmiert herumfuhr. Ich konnte meinen Augen kaum trauen als ich sah was sich vor meiner Nase abspielte. Der riesige Höllenhund hatte die Stäbe einfach durchgebissen und nun war Dipper drauf und dran auf dem Tier zu reiten. Hatte er jetzt völlig den Verstand verloren?! Er konnte doch nicht einfach ein Höllenwesen beschwören, auch wenn sie durch Bills Zauber wahrscheinlich ein Band besaßen. Ohne auf uns zu warten, machte er sich auf den Dämon zu stoppen. Bei mir schrillten sofort alle Alarmglocken. Er würde den Dämon niemals ohne unsere Hilfe besiegen können und selbst zusammen standen unsere Chancen ziemlich schlecht. Angestrengt versuchte ich einen kühlen Kopf zu bewahren, um einen spontanen Plan zu entwickeln der uns unbeschadet das Chaos überstehen ließ. Hektisch brüllte ich Instruktionen an Stan und Mabel, ich brauchte alle Hilfe die ich kriegen konnte. Doch Mabel schüttelte nur verzweifelt mit dem Kopf. „Gronkel Ford das klappt nicht! Er wird ihn nicht angreifen, er will ihn zur Vernunft bringen! Du hast doch gehört was er gesagt hat. Es muss einen anderen Weg geben Bill aufzuhalten, ohne das wir ihn gleich auslöschen müssen."

Fassungslos starrte ich meine Nichte an und schlug mir mit der Hand gegen die Stirn. Das hatte ich schon wieder vollends verdrängt, dass der Dämon Dipper so viel bedeutete. Ich konnte mir nicht sicher sein dass er das tat was getan werde musste, jetzt wo das Dreieck außer Kontrolle war.
Noch ehe ich mit einem neuen Plan kommen konnte fing die Pyramide an zu beben. Mein Blick schnellte zu dem hitzigen Gespräch das mein Neffe und unser Feind sich lieferten. Dipper war vollkommen verzweifelt, aber schien nicht vor zu haben ihn anzugreifen. Der Traumdämon dagegen sah aus als wäre er zu allem fähig. Mit einem Fingerschnippen ließ er eine Druckwelle durch den ganzen Raum jagen, die uns alle von den Füßen fegte. Benommen rappelte ich mich wieder auf und bekam grad noch mit wie Dipper aus beachtlicher Höhe abstürzte.
Geschockt lief ich zu ihm, konnte aber nichts mehr tun um seinen Sturz zu mildern. Mit einem unschönen Geräusch schlug er auf dem Boden auf und keine Sekunde später fing der Dämon ohrenbetäubend an zu schreien. Gebannt beobachtete ich wie seine Farbe von rot zu orange, hin zu gelb wechselte und wieder zurück, während er schmerzen zu haben schien. Doch auch wenn mein wissenschaftliches Interesse geweckt war, so konnte ich mir denken wesshalb. Er schien einen Deal mit Dipper zu haben und er hatte anscheinend dagegen verstoßen.
Was mich umso rasender machte.
Meine Faust zitterte vor Wut, als ich mich aus der knienden Position erhob und mich direkt an meinen Erzfeind wandte.
"Hör mir gut zu Cipher! Die Schmerzen die du jetzt durchleidest, hast du zurecht verdient. Und ich werde sicher stellen, dass sie noch um einiges schlimmer werden, bis hin zu deiner Vernichtung! Du hast Dipper verraten und verletzt und das obwohl er dir vertraut hat! Er hat dich als Freund angesehen und du bist ihn in den Rücken gefallen! Ich wusste das er zu naive gehandelt hat und hätte es nie soweit kommen lassen dürfen. Du bist nicht dazu fähig zu Leben, das einzige was du stiftest ist Chaos!"

Mabel und Stanley die sich inzwischen um Dipper kümmerten schauten mich besorgt an als ich mit meiner tirade fertig war.
"Ford wir brauchen dich! Er verliert zu viel Blut und seine Brüche scheinen ernst zu sein. Ich kann kleineres verarzten, aber du bist der Wissenschaftler und Doktor von uns beiden!", rief mein Bruder mich zur Besinnung.
Hastig machte ich mich ans Werk und versuchte ihn so gut es ging zu stabilisieren.
Mabel schaute unter Tränen dabei zu, ehe sie sich verzweifelt zu Bill umdrehte, der immer noch wie unter Strom zu stehen schien, aber uns jetzt aufmerksam im Auge behielt. Kaum verständlich unter ihren Schluchzern begann Mabel zu reden:
"Das darf nicht sein. Was soll ich nur tun. Das ist alles meine Schuld. Bitte ihr müsst ihm helfen. Bill bitte DU musst ihm helfen. Du bist vielleicht seine einzige Hoffnung. Er darf nicht sterben. Er hat sich doch gerade erst verliebt und zwar in dich!"
Sie war zum Ende hin immer lauter geworden, ehe sie wieder von ihren Gefühlen übermannt wurde und hämmungslos zu weinen anfing.
So hatte ich sie noch nie gesehen. Meine fröhliche, immer gut gelaunte und positive Nichte war mit ihren Nerven völlig am Ende. Ihren Bruder zu verlieren würde sie nicht verkraften.

Da passierte etwas völlig unerwartetes.
Bill der sich anscheinend wieder erholt hatte, hielt sich gequält den 'Kopf' während seine Farbe langsam von Rot auf gelb wechselte und er zu schrumpfen begann.
Was hatte das zu bedeuten?! Konnte es sein das Mabel etwas bei ihm ausgelöst hatte?
Ich wollte nicht glauben das der Dämon zu anderen Gefühlen fähig war außer Hass und Wut, aber vielleicht lag ich auch falsch. In dieser Situation konnte ich es nur hoffen, denn um Dipper stand es bedenklich schlecht.

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