Kapitel 29
Dipper Pov.:
Nach etlichen langen Minuten hatte ich endlich alles eingezeichnet und wir begaben uns auf die Symbole. Das vermenschlichte Dreieck lag in der Mitte auf seinem Abbild, genau wie beim letzten Mal. Beschwörend hob ich die Arme, was die anderen mir auch sofort nachmachten. Dann begann ich mit einer alten Beschwörungsformel auf Latein, die ich angepasst hatte und führte die dazugehörigen Gesten aus. Ich hoffte so sehr das es funktionieren würde. Was wenn ich etwas falsch übersetzt hatte oder Worte vertauschte? Die Konsequenzen konnten riesig sein, auch für uns. Entschieden verbot ich mir solche Gedanken. Ich hatte nicht umsonst die letzten Jahre Latein gelernt und mich durch jegliche Art von Magie gegraben.
Das Ritual war perfekt ausgearbeitet, alles was jetzt geschah lag an der Ausführung und Bills Willenskraft.
Ford hatte zwar recht, es gab viele Fälle in denen eine solche Macht, wie der Traumdämon sie besaß in ihrer vollen Größe ihn alles um sich herum vergessen lassen konnte und er in alte Muster zurückverfiel, aber ich war fest davon überzeugt dies zu verhindern.
Ich kam zu den letzten Beschwörungen des Rituals, der Kreis hatte inzwischen angefangen wieder zu leuchten, doch was dann geschah übertraf das letzte Ritual um Meilen. Der innere Kreis in dem der bewusstlose Junge lag ging in blauen Flammen auf. Sie loderten wild in die Höhe, ehe sie sich um seinen Körper schlossen und ihn zu verbrennen schienen. Mit zusammengebissenen Zähnen schaute ich das Spektakel mit an. Ich konnte nichts tun, wenn ich meinen Platz verließ und somit das Ritual unterbrach wäre alles vorbei.
Langsam verschwanden die Flammen, sie schienen geradezu in ihn einzudringen. Dann ging ein Ruck durch seinen Körper.
Er begann gelb aufzuleuchten und zwar so gleißend hell das wir den Blick abwenden mussten. Ein greller Schrei ertönte kurz darauf, dann erlosch das Licht und es wurde gespenstig still im Raum.
Zittrig wandte ich mich wieder dem inneren des Kreises zu und riss erstaunt die Augen auf. Noch bevor ich verarbeiten konnte das Bill durch das Ritual wieder in seine Dreiecksform gewechselt war, passierten etliche Dinge auf einmal.
Der lilane Dämon schien uns die ganze Zeit über beobachtet zu haben, denn wie aus dem Nichts erschien er wieder. In dem Moment öffnete Bill sein Auge und kaum das er das Viereck sah färbte er sich knallrot und nahm an Größe zu. Der Käfig war kein Hindernis für ihn, sodass er ihn mit Leichtigkeit verlassen konnte und nun rasend vor Wut vor seinem Feind schwebte. Inzwischen war er fast so groß wie der Raum und drängte seinen Gegner in die Enge. Dieser schien langsam zu bemerken, dass er diesmal das kürzere Ende gezogen hatte.
Die Lache des Träumdämons hallte laut und verzerrt durch das Areal.
"HAHAHAHA! Endlich! Ich bin wieder vollständig! Jetzt ist Zahltag! Los fleh um Gnade Taddy, den wenn ich mit dir fertig bin wird von dir nicht mehr viel übrig sein! HAhaHAHA"
Mir lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Er meinte es ernst, seine Stimme ließ keinen Zweifel daran. Sie war kalt, berechnend und mordlustig. Nicht einmal die Verspieltheit, die der Dämon gerne mit seinen Opfern an den Tag legte war mehr vorhanden. Mit schreckensgeweiteten Augen begriff ich das der Dämon vor uns wieder der Bill Cipher war den alle fürchten gelernt hatten und schlimmer, denn er war im Blutrausch. Irgendwie musste ich zu ihm durchdringen, ihn davon abhalten die Welt ins Chaos zu stürzen.
Tad versuchte verzweifelt aus den Fängen des Mächtigeren zu entkommen, doch vergebens. Er wurde in blaue Ketten gelegt und schrie gequält auf. Stück für Stück schienen sie ihm schmerzvoll seine Kräfte zu entziehen und eine eigenartige Substanz breitete sich über seinen Körper aus. Mit einem Fingerschnippen des Traumdämons wurde die Masse fest und die Schreie erstarben. Mit einer einzigen Handbewegung schleuderte er ihn gegen die nächst beste Wand und er zerschellte in tausend Einzelteile.
Jetzt wo der Erbauer des riesigen Würfels vernichtet war löste sich die Magie auf, sodass alles anfing einzustürzen.
Bill schien das jedoch nicht im Geringsten zu stören, er genoss seinen Triumpf.
Die Ketten die immer noch vor ihm schwebten, hatten einen violetten Ton angenommen, sie schienen Tads Kräfte gespeichert zu haben. Verstehend stürzte ich vor und umfasste die Gitterstäbe.
Er würde sie sich einverleiben und dann wäre alles verloren!
Doch anscheinend schien er sich sicher zu fühlen und widmete sich erst einmal der Neugestaltung der Architektur. Alles wandelte sich innerhalb von wenigen Handbewegungen in eine Pyramide um und der Thronsaal den wir schon vom letzten Mal kannten entstand.
Dies brachte mir zumindest etwas Zeit zum Überlegen. Irgendwie musste ich aus dem Käfig entkommen und ihn daran hindern die Magie zu absorbieren, denn dann hätte er die volle Kontrolle über Seltsamageddon und seine menschliche Seite würde komplett von der Machtgier seiner dämonischen Seite ausgelöscht.
Ich glaube fest daran das ich ihn noch erreichen konnte, um ihn zur Vernunft zu bringen. Uns verband etwas ganz besonderes und das würde ich nicht so einfach aufgeben!
Verbinden... das ist es! Mir kam die Idee überhaupt. Bill hatte gemeint wir seien beide mit dem Höllenhund verbunden und dass wir ihn befehligen konnten. Hoffentlich entsprach das der Wahrheit, denn das konnte unser Ticket in die Freiheit sein.
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