Kapitel 28
Dipper Pov.:
Zu spät, als ich endlich durch das Loch geklettert war, stand der Traumdämon schon seinem Feind gegenüber. Das entsprach nicht dem Plan! Alleine würde er nichts gegen das Viereck ausrichten können. Wir mussten ihn aufhalten! Ich wollte zu ihm rüber sprinten und ihn davon abhalten auf eigene Faust zu handeln, doch Ford hielt mich auf. Sein Griff lag eisern um meinen Oberarm, um mich daran zu hindern zu dem ehemals gelben Dreieck zu laufen. Mit ruhigen Ton redete er auf mich ein: „Dipper, bleib hier das ist zu gefährlich. Du gerätst nur in ihre Schusslinie."
Aufgebracht riss ich meinen Arm los. „Wir müssen ihm helfen!", schrie ich ihn an, doch er schüttelte nur bedauernd den Kopf. Als ein lautes Geräusch hinter mir ertönte, drehte ich mich entsetzt um, nur um dabei zuzusehen wie Bill sich in blaue Flammen hüllte. Bestürzt versuchte ich ihn zu erreichen: „Bill! Tu das nicht!", dennoch fuhr er im Rausch seines Handels fort, als würde er mich nicht hören. Die Energie die er sammelte flackerte wild und wuchs sekündlich an. Dem feindlichen Dämon schien seine Machtdemonstration jedoch überhaupt nicht zu beeindrucken, so das es nicht verwunderlich war als er den Angriff ohne große Anstrengung konterte. Was weiterhin geschehen würde realisierte ich innerhalb der nächsten Sekunden. Tad holte weit aus und schleuderte seinerseits einen Strahl auf seinen Gegner. Bestürzt schaute ich dabei zu, wie Bill mitten in die Brust getroffen und quer durch den Raum geschleudert wurde. Ohne Zeit zu verschwenden hechtete ich an seine Seite.
„Bill! Bill! Mach die Augen auf. Hörst du? Stirb jetzt ja nicht du verdammter Dorito!" Ich war den Tränen nahe. Das konnte nicht sein. Er durfte nicht so einfach ins Gras beißen, nicht solange wir nicht unsere Mission erfüllt hatten. Behutsam hob ich seinen Kopf auf meinen Schoß und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Mit zitternder Hand versuchte ich seinen Puls zu fühlen, während nun endlich auch mein Gronkel zu uns trat. Auch Mabel und Stan waren inzwischen angekommen und gesellten sich zu uns. Meine Schwester schien genauso geschockt zu sein wie ich. Wieder ertönte lautes Gelächter von Richtung des Feindes, bevor mit einem lauten Scheppern eiserne Stangen aus dem Boden empor schossen und uns gefangen nahmen. Auf den ersten Blick schien es kein Entrinnen aus dem Käfig zu geben, aber das war für mich erstmal Nebensache. Endlich fand ich den Puls, er war schwach aber er existierte. Flehend sah ich Ford an. „Hilf mir! Wir müssen ihn irgendwie stabilisieren!"
Doch sein Blick verhärtete sich nur. „Wieso sollte ich dem Wesen helfen, das uns so viel Leid zugefügt hat? Es war seine eigene Dummheit. Und selbst wenn, er ist immer noch ein Dämon er bräuchte eine enorme Menge an Energie um ihn wieder auf die Beine zu bringen, weil er seine letzte Kraft für diesen Angriff verbraucht hat."
Ich konnte das nicht glauben, fassungslos blickte ich die anderen an. Nein, nein! Wir mussten ihn retten. Schluchzend erinnerte ich mich an die letzten Wochen. Unser Treffen, das Erlebnis im Badezimmer, der Tag an dem er fast ertrunken wäre und die Nacht vor nur wenigen Tagen. Er hatte sich verändert. Wir konnten ihn nicht sterben lassen.
Erstickt wandte ich mich an meine Familie „Ihr musst mir helfen ihn zu retten. Bitte... Ich weiß er hat uns allen einiges angetan, vor allen dir Gronkel Ford, aber er hat sich verändert. Hättet ihr wie Mabel und ich die letzten Wochen mit ihm verbracht, wüsstet ihr das. Klar ist er ziemlich eigensinnig, spielt immer noch seine Spielchen und tendiert zu aggressiven Verhalten wenn etwas gegen seinen Willen geht, aber er ist auch witzig, lebensfroh und hat eine verletzliche Seite... Er ist so viel mehr als nur ein bösartiger Traumdämon. Wenn ihr es nicht für ihn tuen wollt dann für mich. Ich glaube ich liebe ihn..." Den letzten Teil hauchte ich nur noch und hielt meinen Blick starr auf das unbewegte Gesicht des blonden Jungen gerichtet. Ich hatte Angst was sie von diesem Geständnis halten würden, nicht nur das ich schwul oder zumindest bi war, sondern mich auch noch in unseren Erzfeind verliebt hatte. Die erste die sich regte war Mabel. Laut quietschend sprang sie mir um den Hals. „Ich wusste es! Das ist sooo süß! Ich steh voll hinter dir DipDop!" Stan grummelte etwas unverständliches, das als Zustimmung genommen werden konnte und klopfte mir kurz auf die Schulter, nur Ford tat sich schwer.
Resigniert fuhr er sich übers Gesicht. „In Ordnung, aber wie gedenkst du ihm die nötige Kraft zu geben?"
Ich war erleichtert und fuchtelte wild mit dem Armen während ich erklärte. „Ich hab mit Hilfe deiner Karten und einiger Hinweise durch Bills Wissen herausgefunden wie man seine Kräfte vollständig wieder herstellt. Das Ritual braucht keine weiteren Hilfsmittel nur seinen Bannkreis. Ich war mir nicht zu hundert Prozent sicher deshalb hab ich nichts gesagt, aber das könnte unsere Einzige Chance sein."
Ford fuhr mich völlig außer sich an: „Bist du wahnsinnig?! Ihn am Leben zu erhalten ist eine Sache, doch seine Kräfte zu entfesseln ist irrsinnig! Das ist Selbstmord! Er wird wieder die Macht übernehmen und uns alle umbringen!"
Noch ehe ich ihn meinerseits anschreien konnte ging Mabel dazwischen. „Wenn es seine einzige Chance ist werden wir es durchziehen. Ich vertraue darauf das Dipper weiß was er tut und Bill etwas dazugelernt hat." Dankbar lächelte ich sie an. Wenn alle Stricke rissen hatte ich zumindest immer meine Zwillingsschwester hinter mir. Unsere Gronkels warfen sich einen abwägenden Blick zu ehe Stan nickte. „Bin dabei. Los, los ich hab nicht vor hier Wurzeln zu schlagen!" Somit machte ich mich an die Arbeit den Kreis zu ziehen. Ich wunderte mich zwar wieso Tad keine weiteren Aktionen gegen uns ausgeführt hatte, aber vielleicht wollte er uns auch einfach hinter den Gitterstäben verrotten lassen.
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