Kapitel 21
Dipper Pov.:
Es war Mitten in der Nacht als ich von einem Geräusch geweckt wurde.
Alarmiert richtete ich mich kerzengerade im Sessel auf.
Doch schon nach einem Blick konnte ich Entwarnung geben. Es war nur Bill der sich unruhig hin und her wälzte und dabei irgendetwas im Schlaf murmelte.
Sekunde! Sofort war ich hellwach. Das war das erste Mal seitdem er den Bann auferlegt bekommen hatte das er sich bewegte und auch murmelte!
Das Cipher Wheel schien gewirkt zu haben und der Dämon war jetzt kurz davor wieder aufzuwachen.
Aufgeregt streckte ich meinen Arm nach ihm aus und rüttelte leicht an seiner Schulter.
Sofort schreckte er hoch und schaute sich panisch im Raum um.
"Hey, alles in Ordnung. Du bist in Sicherheit. Alles ist gut", versuchte ich ihn zu beruhigen.
Erst jetzt schien der Dämon zu bemerken das er nicht alleine war und realisierte wo er sich befand.
Ich sah ihm an, dass er nicht schwach wirken wollte, denn keine Sekunde später hatte er wieder sein überhebliches Grinsen aufgelegt.
"Was redest du da?! Klar ist alles in Ordnung! Und jetzt da ich wieder wach bin kann ich diesem miesen Quadrat endlich die Ecken feilen!"
Noch ehe ich ihn davon abhalten konnte schmiss er die Decke zur Seite und sprang auf. Jedoch stellte sich das als keine gute Idee heraus. Schwankend krallte er sich an der Sofalehne fest und hielt sich den Kopf.
Besorgt stand ich auf und drückte ihn zurück in die Polster.
"Du solltest dich noch ausruhen. Dein Kreislauf muss sich erst wieder stabilisieren. Gehs besser langsam an."
Genervt schnaubt Bill, während er seine Arme vor der Brust verschränkt.
"Mit gehts gut! Ich bin ein Dämon, solche menschlichen Kinkerlitzchen betreffen mich nicht!"
Seufzend tat ich es ihm gleich und verschränkte meine Arme.
"Ich glaub dir kein Wort! Solange ich hier bin ruhst du dich aus!" fuhr ich ihn streng an "Und jetzt sei ehrlich wie gehts dir?"
Stur starrten wir uns an, bevor er endlich nachgab und sich wieder hinlegte. Seine Antwort auf meine Frage fiel jedoch sehr knapp aus.
"Hab Kopfschmerzen, mir ist immer noch etwas schwindlig und mir ist heiß..."
Zufrieden nickte ich. "Das ist alles ganz normal nach allem was passiert ist, aber lass mich bitte prüfen ob du Fieber hast."
Sacht legte ich ihm meine Hand auf die Stirn. Mhh seine Temperatur war leicht erhöht, aber nichts gravierendes. Nickend trat ich von ihm weg, um ihn den nötigen Abstand zu geben. Gleich darauf drehte er sich grummelnd um und schlief kurz darauf ein.
Ich war erleichtert das es ihm den Umständen entsprechend gut ging. Beruhigt konnte ich mir jetzt kurz die Beine vertreten gehen. Auf meinem kleinen Spaziergang ging ich am Bad vorbei, um noch ein paar Medikamente zu holen die der Dämon vielleicht brauchen könnte, wenn er das nächste Mal aufwachte.
Dann holte ich mir noch etwas kleines zu Essen, bevor ich es mir wieder auf dem Sessel bequem machte und las.
Keine drei Stunden später schreckte Bill wieder auf. Er war völlig verschwitzt und schien noch desorientierter zu sein als vorhin.
Sofort war ich an seiner Seite und versuchte ihn zu beruhigen.
Diesmal war es schwerer als beim ersten Mal. Er zitterte und versuchte erst gar nicht stark zu wirken, was schon viel über seinen Zustand aussagte. Besorgt legte ich meine Hand auf seine Stirn, doch kaum das ich sie berührte zog ich sie wieder weg. Er verglühte regelrecht! Schnell lief ich in die Küche, füllte ein Glas mit Wasser und reichte es, zusammen mit ein paar Tabletten, Bill. Ohne zu zögern nahm er sie ein und spülte alles mit dem Wasser hinunter.
Daraufhin wollte ich rasch einen kalten nassen Lappen holen der ihn dabei unterstützen sollte das Fieber zu senken, jedoch kam ich nicht weit.
Der kranke Dämon klammerte sich krampfhaft an meinem Arm fest und verhinderte damit das ich mich weiter als eine Armlänge von ihm entfernte.
"Geh nicht! Lass mich nicht allein!", wimmerte er vollkommen aufgelöst.
Überrascht schaute ich ihn an.
Entweder trübte das Fieber seinen Verstand oder er war tatsächlich verängstigt. Nie hätte ich gedacht ihn, den allmächtigen Traumdämon, mal so hilflos, ängstlich und anhänglich zu erleben. Ich brachte es einfach nicht über mich zu gehen, weshalb ich mich neben seinen Kopf aufs Sofa setzte. Das schien ihn zu beruhigen und es ging sogar so weit das er seinen Kopf auf meinen Schoß legte.
Mit glasigen Augen schaute er zu mir auf, während ich so gut es ging versuchte mein Unbehagen zu verbergen.
Zögernd wandte ich mich an ihn: "Versuch noch etwas zu schlafen, damit du schnell wieder gesund wirst."
Bestürzt riss er die Augen auf: "NEIN! Es ist so dunkel und einsam. Ich... ich will das nicht mehr. Nicht noch einmal!"
Perplex startete ich einen weiteren Versuch ihn dazu zu bewegen die Augen zu schließen. „Bill, sei nicht kindisch. Dein Körper braucht den Schlaf. Dir wird nichts passieren. Ich werde die ganze Zeit hier sein und auf dich achten."
Demonstrativ positionierte ich mich bequemer, indem ich seinen Kopf kurz anhob und ein kleines Kissen auf meinen Schoß legte. Ein zögerliches Lächeln unterstrich meine Aussage, während ich ihm sacht durchs Haar strich.
Diese Geste hatte meine Mutter schon so oft bei mir gemacht wenn ich einen Alptraum gehabt hatte oder mich Sorgen quälten. Und auch Mabel hatte das von ihr übernommen. Sie war immer für mich da und genau dieses Gefühl wollte ich Bill nun damit vermitteln.
Ich weiß nicht ob es meine Worte oder die Geste waren, aber er schien sich tatsächlich zu entspannen. Zaghaft kuschelte er sich in seine Decke und drehte sich so das sein Gesicht zu meinem Bauch zeigte, bevor er langsam wegdämmerte.
Verträumt führ ich noch eine ganze Weile weiter durch seine weichen Haare. Diese Gebärde brachte auch mir Ruhe und ließ mich in Frieden über alles nachdenken.
Wenn die Sonne in ein paar Stunden aufging, musste ich mich Mabel stellen und mit den anderen über weitere Vorgehensweisen entscheiden. Für mich schien dieser Zeitpunkt jedoch noch unendlich weit entfernt zu sein, denn im hier und jetzt konnte ich mich nur auf den friedlich schlafenden Dämon vor mir konzentrieren.
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