Kapitel 10

Dipper Pov.:

Das Wasser war soo schön angenehm kühl. Ich konnte einfach nicht verstehen wie Bill es in der prallen Sonne aushielt bei über 30°C. Er würde sich sicher einen Sonnenbrand holen, aber ich würde ihn davor nicht warnen. Als ich das nächste Mal auftauchte, saß er mir direkt gegenüber am Rand des Badesteges.
Nach kurzer Unterhaltung mit ihm kam Mabel in mein Blickfeld und ich hatte eine fantastische Idee. Grinsend warf ich meiner Schwester einen Blick zu und zum Glück schien sie mich ohne Worte zu verstehen.
Leise schlich sie sich von hinten an und schubste den ahnungslosen Dämon ins Wasser. Damit er auch auf jeden Fall im Wasser landete zog ich noch einmal kräftig an seinen Beinen und 'Platsch' landete er im Wasser.
Lachend gaben Mabel und ich uns ein High Five. Doch als Bill nicht wieder auftauchte warfen wir uns einen besorgten Blick zu. Da traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag. Der Ex-Dorito konnte sicher nicht schwimmen! Außerdem war es hier ziemlich tief und er konnte somit nicht stehen.
Sofort holte ich tief Luft und tauchte ihm hinterher. Panisch versuchte ich in dem trüben Wasser Bill auszumachen. Da! War das nicht ein blonder Haarschopf? Mit ein paar kräftigen Zügen hatte ich ihn erreicht.
Anscheinend war er kurz davor Ohnmächtig zu werden, durch den Sauerstoffmangel und wir befanden uns schon ziemlich tief unten.
Wenn er jetzt Ohnmächtig werden würde, würde er unweigerlich Wasser einatmen. Ich würde jedoch etwas Zeit brauchen um ihn nach oben zu befördern und somit würde es für ihn kritisch werden. Entschlossen packte ich ihn am Kragen, zog ihn zu mir heran, hielt seine Nase zu und verschloss seine Lippen mit meinen.
Durch den Kuss gab ich ihm etwas von meiner Luft ab, damit er nicht gleich umkippen würde. Tja einer der Vorteile wenn man zwar schwach aber eine gute Ausdauer und Luft hat.
Doch lange würde ich es jetzt auch nicht mehr aushalten. Ich packte ihn im Rettungsgriff und zog ihn mit mir immer weiter Richtung Oberfläche.
Der Druck auf meinem Brustkorb wurde immer schlimmer und meine Lunge brannte. Zum Glück hatte Bill verstanden wie er sich bewegen musste und strampelte wild mit den Beinen um uns schneller voran zu bringen. Gerade als ich dachte das wir es nicht schaffen würden, brachen wir durch die Wasseroberfläche und japsten gierig nach Luft. Den Traumdämon ließ ich dabei keine Sekunde lang los. Nocheinmal würde ich niemanden hinterhertauchen! Als es einigermaßen wieder ging zog ich den schlappen Bill hinter mir her ans Ufer, wo uns Mabel schon mit Tränen in den Augen erwartete.
"Gott sei Dank!!! Euch gehts gut. Ich dachte schon ihr wärt ertrunken...", schluchste sie als sie uns in eine stürmische Umarmung zog.
Beruhigend tätschelte ich ihren Rücken. Ein Blick auf den Dämon verriet mir das er ziemlich fertig von der Aktion war, weil er mehr in Mabels Armen hing als das er sich selbst aufrecht hielt.
Seufzend befreite ich mich aus ihrem Griff. "Mabel uns gehts gut, aber ich glaube es reicht für heute. Wir sollten nach Hause gehen."
Stumm stimmt sie mir zu und half mir Bill zu den Liegematten zu befördern. Wenig später schien er sich einigermaßen erholt zu haben, sodass wir uns auf den Rückweg machten.
Während wir voraus liefen, trottete Bill uns still hinterher. Keiner sagte ein Wort und langsam wurde es echt etwas bizarr. Zum Glück kamen wir endlich an der Mystery Shack an.
Der Traumdämon verzog sich sofort ins Wohnzimmer, wo er sich aufs Sofa fallen lies und die Augen schloss.
Auch wenn er es nicht sagte, so sah man doch deutlich das das fast ertrinken ihm ziemlich zu schaffen gemacht hatte. Schulterzuckend zog ich meine Schwester hinter mir her ins obere Geschoss, ehe sie noch vor Mitleid um den Dämon herum schlawenzelte.

Oben im Zimmer lagen wir ohne ein Wort zu sagen in unseren Betten, jeder hing seinen Gedanken nach.
Je länger wir stumm dort lagen, desto öfter schweiften meine Gedanken zu dem Fiasko unter Wasser ab.
Denn egal wie oft ich versuchte mir selbst klarzumachen, dass es ein notwendiger Schritt gewesen war den Traumdämon Sauerstoff einzuflößen damit er nicht ohnmächtig wurde, desto mehr schrie eine Stimme in mir, die sich sehr nach Mabel anhörte, dass ich ihn geküsst hatte, egal was für Umstände geherrscht hatten.
Frustriert schlug ich meine Hände vors Gesicht. Verdammt, dieser Dämon schaffte es echt immer wieder mich in Verlegenheit zu bringen, ob nun wissentlich oder nicht war egal.
Wieso ausgerechnet er? Wieso musste er nach all den Jahren wieder auftauchen, ausgerechnet bei uns und das auch noch als Mensch?

Neben mir hörte ich den gleichmäßigen Atem von meiner Schwester. Anscheinend war sie eingeschlafen, wie ich sie darum doch beneidete. Sie konnte immer die Ruhe bewahren egal was um sie herum passierte, immer sah sie die positiven Seiten. Auch verschwendete sie ihre Zeit nicht mit grübeln oder sinnlosen Plänen, sondern griff die Gelegenheit am Schopf. Ihre offene Art vereifachte einfach alles für sie. Dagegen war ich immernoch viel zu verklemmt, hinterfragte alles und schaffte es nicht für mich einzustehen. Es waren drei Jahre vergangen in denen ich gedacht hatte, dass sich etwas geändert hatte. Das ich mich geändert hatte. Aber hier in Gravity Falls fühlte ich mich in mein 13 Jähriges ich zurückversetzt. So konnte das doch nicht weitergehen! Ich war nicht mehr der kleine, schwächliche Junge von damals und das musste ich ihm endlich mal zeigen. Viel zu viel hatte ich in meinem Leben schon durchstehen müssen, von den Hänseleien und dem Mobbing bis hin zu dem Chaossommer vor 3 Jahren.
Egal was noch kommen würde, so leicht würde mich niemand mehr kleinkriegen! Daran würde auch ein Bill Cipher nichts ändern.

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