32. Kapitel

Juhee

Ich es hätte es nie für möglich gehalten, dass Jimin die Sache so gut wegstecken konnte. Er wäre eigentlich mehr der Typ der jede noch so kleine Kleinigkeit hinterfragen würde – aber nein. Im Gegenteil. Wir fühlten und umso mehr zueinander hingezogen und verbrachten so gut es ging Zeit miteinander. Ich holte ihn vom Training ab, er besuchte mich relativ oft zuhause, wir gingen ins Kino und spazieren – unauffällig natürlich.

»Und er hat dich erst wirklich ignoriert?«, fragte Madison mit großen Augen, was mich aus meinen Gedanken riss. Sie inspizierte anschließend das heutige Mittagessen der Mensa, als ein paar Studenten an uns vorbei gingen. »Ist ja krass« Ihr Blick landete prompt wieder bei mir.

»Ja. Ich habe ihm nochmals erklären müssen, dass der Kuss mit Jungkook und so nichts zu bedeuten hatte. Ich hoffe, dass es dies nun auch wirklich verstanden hat.« Dabei genoss ich ihn schon ein wenig.

»Und so?«, äffte Maddie mir nach und zuckte mit einer Augenbraue.

»Ich habe Jimin angeschrien und gesagt, dass ich es satthabe, immer wieder in diesem einem Thema herumzustochern. Warum er mir kurzer Zeit aus dem Weg gegangen war. Glücklicherweise hat er dann doch mit mir gesprochen. Ich habe kurz darauf angefangen zu weinen und wusste nicht warum-«

»Du hast in seiner Gegenwart geweint?« Madison lachte neckend.

»Maddie! Nimm das Thema bitte ernst!« Ich überschlug meine Beine.

»Süße«, begann sie. »Hauptsache es ist alles zwischen euch geklärt und ihr könnt da weitermachen, wo ihr aufgehört habt.« Sie grinste.

Dieser Satz blieb mir noch Stunden später im Kopf.

Es war bereits vierzehn Uhr achtundzwanzig.

In zwei Minuten hätte ich an der WG sein müssen. Ob ich nervös war? Nun ja, ich wollte die Jungs nach einer Bleibe fragen. Unter diesen Umständen konnte ich nicht dableiben, wo ich war.

Ich bog ab und erhaschte den breiten Giebel, der durch die Baumkronen erschien. Ein breites Grinsen überzog meine Lippen und ich straffte die Schultern. Plötzlich hörte ich laute Stimmen und zuckte zusammen.

»Das kannst du nicht machen«, hörte ich eine Stimme.

Es war Jimins. Unter tausenden konnte ich diese wiedererkennen. Aber was war nur los?

Ich ging näher heran und duckte mich unter dem Fenster, wo die Stimmen hervorkamen. Ich lehnte mich gegen die Hauswand. Langsam ging ich zur Eingangstür, setzte zum Klingeln an, stellte aber fest, dass sie eine Handbreite offenstand. Also ging ich hinein und machte mich leise auf den Weg nach oben. Ich blinzelte durch den Türspalt und sah wie alle um Jimin standen, nur Jungkook und Yoongi sagten was. Die anderen waren wie tot.

Jimins Blick war zornig, aber auch irgendwie traurig.

Yoongi hielt inne und sah in die Runde. Es war ein beinahe groteskes Bild, wie er da auf einem von Jimin Koffer kniete. Wollten sie ihn herausschmeißen?

Er atmete schwer, hatte zerzauste Haare und ein verschwitztes Shirt.

»Aber verdammt nochmal, woher wissen die das?«

»Sie haben es geahnt und die Videos der Überwachungskameras zeigen deutlich die Wahrheit«

Mein Herz setzte einmal aus. War es mein Vater, der dafür zuständig war, dass er nun solche Probleme handhaben musste? Das konnte doch nicht sein Ernst sein? Nein! Sowas macht mein Dad nicht! Niemals! Oder doch?

»Sorry, mein Freund, aber das wird für dich und eventuell für uns starke Konsequenzen haben« Namjoon legte den Kopf in den Nacken.

Autsch. Diese Aussage legte mich um. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und versuchte meine Tränen zu unterdrücken. Tatsächlich. BigHit hatte endgültig Blut geleckt – und ich war schuld.

»Darum geht es dir? Darum geht es euch?« Jimins Stimme bebte. »Nur darum?«

»Jimin. Hör auf. Du weißt, dass wir alle recht haben« Tae verschränkte die Arme vor der Brust.

»Es sollte euch um das Wahre gehen, verdammt!«

Yoongi schnaubte. »Sei nicht so naiv, Jimin.« Sein eiskalter Blick landete in seinen Augen. »Du hättest dir früher überlegen müssen, wo deine Prioritäten liegen. Du wusstest von Anfang an, dass wir keine Freundin haben dürfen.« Das war jetzt nicht sein Ernst.

Die Wände bewegten sich auf mich zu. Ich verstand die Welt nicht mehr und bohrte die Fingernägel in die Handinnenflächen, sodass ich Schmerzen zu spüren bekam.

Du kannst ihn und euch nicht ins Exil schicken und so tun, als würde ich, Jimins Beziehung, nicht existieren, sagte ich mir aufgebracht.

Selbstbewusst trat ich einen Schritt vor.

»Selbst wenn wir ihn samt uns wegschicken, spätestens in ein paar Monaten wird die Öffentlichkeit Wind davon bekommen. Es wird nichts daran ändern, Taehyung. Ihr zerstört bloß die Familie!«, sagte nun auch Hoseok und alle anderen nickten.

Eine Sekunde verging. Dann ließ Jin die Reisetasche fallen, hob die Hand und ...

Ich rannte ins Zimmer und warf mich vor Jimin, als Yoongi zuschlug. Er traf mich an der Wange und am Ohr, so fest, dass mein Kopf herumgerissen wurde und schwarze Punkte vor meinen Augen erschienen. In meinen Ohren war ein Rauschen, das immer lauter und heftiger wurde, und plötzlich wusste ich nicht mehr, wo oben und unten war. Ich verlor das Gleichgewicht und versuchte nach etwas zu greifen, das mich hätte halten können. Er wollte ihn tatsächlich schlagen. Und ich dachte, dass es nur dieses eine Mal gab.

In dem Moment, in dem Jimins Arme mich auffingen, wurde mir schwarz vor Augen.

Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als ich wieder zu Bewusstsein kam. Sekunden oder doch Minuten?

Dies sollte eigentlich ein total toller Tag sein – Fehlalarm.

Ich glaubte, ich lag auf dem Boden. Laute Stimmen verstärkten den Schmerz in meinem Kopf. Das Pochen in meiner Schläfe wurde mit jeder Sekunde heftiger. Ich versuchte die Augen zu öffnen.

Jemand kniete neben mir und schüttelte sanft meine Schulter. Jimin. Er sagte meinen Namen mehrmals hintereinander und klang mit jedem Mal ein bisschen verzweifelter.

Ich blinzelte, und allmählich nahm meine Umgebung wieder feste Umrisse an. Ich lag vor Jimins großem Bett, die anderen standen in einem Halbkreis um mich herum, während ich nur monotone Verzweiflungstöne der anderen wahrnehmen konnte. Jimin hatte mich auf seinen Schoß gebettet und streichelte meine Arme. Seine Augen waren weit aufgerissen, aber als er sah, dass ich wieder bei Bewusstsein war, stieß er, samt allen anderen einen erleichterten Seufzer aus. Ich blickte schwach zu Yoongi. Ich hatte das Gefühl, auch in seinen Augen Erleichterung aufblitzen zu sehen.

»Verdammt, was sollte die Scheiße?« Jimin schaute Yoongi herausfordernd an, kurz davor ihn anzugreifen.

»Es war keine Absicht.« Was? »Ich bin nur froh, dass Juhee wieder da ist« Er trat einen Schritt auf mich zu und streichelte behutsam meinen Kopf.

»Aber du wolltest Jimin schlagen. Warum-?«, gab ich dann schwach hervor.

»Andere Frage. Warum hast du zugehört, wie bist du hier hereingekommen und warum sagst du nicht, dass du hier bist?«, sagte er und schnitt mir somit das Wort ab. Er verschluckte beinahe die Worte, so schnell sprach er.

Empört schaute ich ihn an. »Weil ich schon von draußen euren Streit gehört habe. Ich hatte vor euch zu fragen, ob ich eine Zeit bei euch bleiben kann. Wie soll das weitergehen, hm? Ihr wollt abhauen und dann wäre das Problem gelöst? Sie werden uns aufsuchen und durchlöchern.«

»Sie hat recht«, sagte Jungkook und half mir auf. »Es muss eine andere Lösung geben. Und natürlich darfst du so lange wie du willst hierbleiben.« Sehr gut. »Aber wie soll-?« Weiter kam er nicht, denn das Türklingeln unterbrach ihn.

Yoongi riss ruckartig den Kopf zur Tür. »Shit«, murmelte er, als ob er wüsste, wer da war.

»Was ist?«, fragte ich ihn panischen Blickes.

»Ich nehme mal an, dass das Bang Si-hyuk ist« Ich riss die Augenbrauen nach oben. »Unser Manager« Wie?

Okay. Noch ein Grund mehr um auszuflippen.

»Wie kommt der hierher?«, fragte Jimin schwer atmend und griff nach meiner Hand.

»Ich habe da so eine Ahnung«, flüsterte er und ging herunter.

Man konnte hören, wie er eine dunkle Männerstimme begrüßte und die Tür hinter sich schloss. Dabei erklang auch das monotone Juhee, welches er dabei flüsterte.

Jetzt war ich endgültig dran!

Yoongi und Herr Chung traten über die Schwelle, bis sie schließlich halt vor uns machten. Er inspizierte mich und schaute mich demütigend an. Jimin trat einen Schritt vor und verdeckte meine Sicht.

Unsichtbar. Das hätte ich in diesem Moment sein wollen.

»Hast du ihn hierhergeholt?« Er blickte zu Yoongi, dem dies hier gerade ziemlich unangenehm sein musste.

»Lee Juhee?«

Mein Name war nun endgültig gefallen. Ich war erledigt. Ein für alle Mal.

Ich trat hinter Jimin hervor. »Ja?«

»Ich möchte mich mit Ihnen unterhalten. Allein.« Dabei schaute er ernst in die Runde, sein Tonfall hätte Papier schneiden können. Mulmig blickte ich Jimin hinterher, der meinen Augenkontakt konstant hielt und anschließend leise die Tür hinter sich schloss.

»Was ist?«, fragte ich und zwirbelte das geknüpfte Armband.

»Ich mache Ihnen ein Angebot« Dabei legte er sein Jacket sorgfältig über seinem Arm und setzte sich auf einen der Stühle. Ich zuckte wiederwillig mit den Augenbrauen. »Sie gehen Jimin und BTS aus dem Weg und können trotzdem einen Bürojob bei BigHit haben. Unkündbar. Was sagen Sie dazu?«

»Einen Bürojob bekomme ich auch sonst wo. Ich habe gute Qualifikationen einen guten Job auszuüben, aber nein! Da will und wird mich wenigstens keiner erpressen.« Was würden mir noch vier Wochen dafür bringen?

»Aber sie könnten Ihren Vater jeden Tag sehen.« Er kam näher auf mich hinzu. Seine weißblond gefärbten Haare klangen mit seiner karierten Krawatte und dem dazu schwarzen Anzug ein. Er trug dunkelbraune Lederschuhe, mit weißen Socken.

»Schauen Sie« Er schluckte und holte Luft. »Sie werden in nächster Zeit viel Geld brauchen müssen. Ich könnte Ihnen das Dreifache zahlen.«

Ich lachte empört auf. »Das machen Sie doch nur, um Ihr Image aufzupolieren um spätestens dann vor Gericht besser dazustehen. Ich werde nichts von Ihrem Geld anrühren, was sich eigentlich nur die Jungs verdient haben und wenn herauskommt, dass sie derjenige sind, der den Jungs nicht guttut. Und da helfe ich Ihnen sicher nicht. Sie wollen mich erpressen, um aus Jimins Leben endgültig zu verschwinden. Gut, aber ich werde mich aber ganz sicherlich nicht manipulieren und erpressen lassen.«

»Ja. Es würde mir wirklich ganz gut gefallen, wenn Sie aus seinem Leben verschwinden. Für immer.«

Ich schluckte einmal trocken. Innerlich rang ich mit mir selbst. Dieser Idiot glaubte ja auch wirklich, dass er mich und Jimin hätte auseinanderbringen können.

»Ich schwöre Ihnen: Ich kenne diese Situation wie sie ist schon etwas länger. Wenn ich Sie hätte aus dem Weg räumen wollen, würden Sie mit Sicherheit nicht hier stehen. Das gehen wir langsam an, meine Liebe. Lassen Sie sich mein Angebot durch den Kopf gehen. Oder wollen Sie Jimin nur Qual ertragen lassen?« Er stand auf und warf sich sein Jacket faltenfrei über die Schultern. »Schönen Tag noch«, sagte er mit einem Grinsen und ging.

Wie ich ihn doch hasste!

»Ich fasse das einfach nicht. Er wollte was?«, klang Jimin empört und zog mich auf seinen Schoß. »Dieses Arschloch. Hör bitte nicht auf ihn, Juhee. Uns wird niemand trennen. Und dafür sorge ich.«

»Nur, dass das klar ist. Mit Bang Si-hyuks Besuch - dafür konnte ich nichts. Vermutet und wieder mal. Aber dass er ernst macht« Yoongi zischte und legte den Kopf in den Nacken. Er lehnte am Türrahmen und hatte seine Hände tief in der weißen Jogginghose vergruben. »Wo er wohl die Informationen herhat?« Nach einer kurzen Pause sprach er weiter. »Du musst mir das ernsthaft glauben, dass ich da wirklich nichts mit zu tun habe!«

»Ich weiß«, sagte ich tonlos. Mein Gesicht vergrub sich daraufhin in Jimin Halsbeuge. Ich konnte das kleine Muttermal an seinem linken Schlüsselbein ausfündig machen und gab ihm anschließend einen zarten Kuss darauf. Jimin grinste und setzte seine weichen Lippen auf meiner Nasenspitze ab, um ihr anschließend einen ebenso feinen Kuss zu hinterlassen.

Dann wand Yoongi den Blick von Jimin und mir ab und ging aus dem Zimmer.

Es fühlte sich an, als würde jemand die Hände um meinen Hals legen und zudrücken. Was sich ihr Manager bloß versuchte einzubilden.

Ich fuhr mit den Fingern vorsichtig über die Stelle, an der mich Yoongi vor einer halben Stunde ausversehen getroffen hatte, und konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Ich konnte sein Verhalten immer noch nicht deuten, das werde ich wahrscheinlich nie.

»Eines gibt es noch, was ich dir sagen will«, sagte er langsam und ich konnte die Schüchternheit in seinen Augen sehen.

Er wischte mit seinem Daumen langsam meine Tränen weg.

»Wir alle haben übermorgen ein Konzert.«

»Ja«, sagte ich langsam.

»In Montreal«

Ich starrte Jimin intensiv an. Er wich meinem ernsten Blick jedoch aus und starrte währenddessen auf den Boden.

Was, wenn er nicht mehr zurückkommen kann, wenn Bang Si-hyuk ernst macht und wir uns nie mehr sehen werden.

Das gehen wir langsam an, meine Liebe.

Seine Worte durchflogen meine Nervenbahnen. Seine Worte machten mich wahnsinnig.

»Es wird alles gut«, flüsterte Jimin und hielt mich fest. »Mach dir keine Sorgen. Wir kriegen das hin.«

Allerdings glaubte ich, dass er mich zum ersten Mal in unserem Leben nicht vor dem beschützen konnte, was auf mich zukam. Instinktiv strich mit beiden Händen über seine Brust. Sein Herz schlug unter seiner warmen Haut schnell und heftig und passte sich damit dem scherzhaften Rhythmus meines eigenen Herzens an. »Ich will mich nicht verabschieden«, gab ich leise zu.

Dann küsste er mich, als ob er mich in sich aufsaugen und sich meinen Geschmack einprägen wollte. Trotz seiner Worte fühlte sich der Kuss wie ein Abschied an. Er atmete schwer, als er sich zurückzog und seine Stirn an meine legte. »Dann tu es nicht.«

Ich streichelte seine Seiten seines Halses. Es war, als hätte man versucht, Stahl aufzulockern. »Du gehst auf Tour. Wie lange dauert das? Wahrscheinlich bin ich dann schon weg«

Er lachte einmal auf und zog mich ein wenig näher an sich. »Eine Woche vermutlich. Wir haben nur zwei Konzerte in Kanada.«

Eine Welle von Erleichterung überschwamm mich.

»Ist doch gar nicht so lange«, lächelte er.

Meine Finger verkrampften sich. »Ja, aber ich versuche realistisch zu bleiben. Ich weiß, was während solcher Tourneen passiert.«

Er schnaubte und zog die Augen zu Schlitzen zusammen. »Ach wirklich?«

Wut kochte in mir hoch. »Stell dich bitte nicht dumm. Das Klischee >Sex, Drugs and Rock and Roll< kommt nicht von ungefähr.«

»Oh, ich weiß das besser als jeder andere, Juhee« Jimin stieß einen verärgerten Laut aus und ließ mich los. »Aber wenn du denkst, dass das passieren wird, wenn ich auf Tour gehe, dann kennst du mich kein bisschen.«

»Ich versuche gerade, mich wie eine Erwachsene zu verhalten und eine vernünftige Entscheidung zu treffen«, sagte ich und musste mich bemühen, nicht zu schreien. »Ich versuche, dich gehen zu lassen, ohne mir Gedanken über mich selbst zu machen.«

»Oh, tja, danke, dass du so hilfsbereit bist. Wie wäre es, wenn du mir stattdessen irgendein Zeichen dafür gibst, dass das, was wir haben, für dich mehr ist als eine Sommeraffäre?« Er warf unwillig eine Hand in die Luft. »Scheiße, jetzt hast du dafür gesorgt, dass ich wie eine Klette klinge.«

Ich biss mir auf die Lippe. Selbst wenn ich sauer war, liebte ich ihn. Das machte mir verdammt große Angst.

»Was haben wir denn, Jimin?«, fragte ich sanft.

Er schaute mir in die Augen. »Ich weiß es nicht. Aber es ist echt. Es ist das einzige Echte, das ich gerade habe.«

Autsch.

»Du hast die Musik ...«

Er unterbrach mich mit einem bösen Blick. »Ich will nicht durch diese Tür gehen und das Gefühl haben, dass die Sache zwischen uns beendet ist, sobald sie sich hinter mir schließt. Und das werde ich nicht tun, Juhee. Soweit es mich betrifft, hat das mit uns gerade erst angefangen. Und ich werde auf keinen Fall ...«

Ich schlang die Arme um seinen Hals und zog in zu mir herunter. Seine Worte endeten in einem gedämpften Knurren, als ich ihn auf den Mund küsste. Aber er wehrte sich nicht. Er lehnte sich an mich heran, öffnete meinen Mund mit seinem und schob seine Zunge tief in meinen Mund. Mit einem Stöhnen packte er meinen Hintern und hob mich hoch. Ich schlang meine Beine um ihn und klammerte mich an ihm fest, während er sich zurücklehnte und mich dabei küsste.

Schließlich landeten wir an der Wand, ich auf ihm, und Jimin knetete meinen Hintern. Er atmete in mich hinein und fuhr dann mit den Lippen an meinem Hals entlang, und ein Schauer lief durch seinen großen Körper. »Juhee.« Weiche Lippen knabberten an dieser Stelle hinter meinem Ohr, woraufhin sich mein ganzer Körper zusammenzog. »Ich wollte nicht, dass es so läuft.«

Ich küsste seine Wange und seinen Augenwinkel. »Wie hast du es dir denn vorgestellt?«

Er rieb meinen Rücken, während er weiterhin meinen Nacken und meine Schultern mit seinem Mund erforscht. »Tatsächlich habe ich sehr viel darüber nachgedacht.«

»Ach ja?« Ich versuchte zurückzuweichen, damit ich ihn ansehen konnte, aber er ließ es nicht zu.

Er legte sie Hände wieder auf meinen Hintern und drückte zu. Mit einem Seufzen legte ich meinen Kopf auf seine Schultern, und er küsste mich auf die Wange. »Ja, das habe ich.« Dann war er still und hielt mich ebenfalls nur fest, als hätte er es genossen. Und ich genoss es ebenfalls. Er war stark und warm, und sein Herz pochte auf beruhigende Weise an meinem Ohr.

Sein Rhythmus wurde schneller, als er tief Luft holte. »Juhee ... Komm mit mir.«

»Was?« Ich setzte mich auf.

Jimins Hände fielen auf meine Oberschenkel, und er rieb sie langsam, während er mir direkt in die Augen schaute.

»Komm mit mir auf Tournee.«

»Nein.«

»Nein?« Sein kurzes Lachen klang ungläubig. »Du denkst nicht mal für einen Augenblick darüber nach? Einfach nein?«

Ein Teil von mir bereute es, ihm je begegnet zu sein. Denn das hier war zu schmerzhaft. Ich könnte mit ihm gehen. Ich könnte mich in ihm verlieren. Wir alle würden nur unnötigen Stress bekommen. Ich konnte einfach nicht. Noch während ich das dachte, erschrak mein ganzer Körper so heftig vor Angst, dass ich krampfartig schluckte. Ich konnte das nicht. Ich konnte diese Stadt momentan nicht verlassen.

Er suchte mein Gesicht nach einem Zeichen ab. Was auch immer er sah, sorgte dafür, dass er den Kiefer anspannte. Er bohrte die Finger in meine Oberarme. »Das mit uns ist noch nicht vorbei. Hörst du mich? Das mit uns ist noch nicht mal ansatzweise vorbei.«

»Ich will nicht, dass es vorbei ist.«, flüsterte ich.

Er biss mit einem lauten Klacken die Zähne aufeinander.

»Dann hör auf, ein Feigling zu sein, und schwing deinen Hintern nach Kanada.«

Als ich nichts sagte, fluchte er und marschierte aus dem Raum.

Die Tür knallte hinter ihm zu.

Und er war fort.

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