3. Kapitel
Juhee
Ich drehte mich ruckartig um, pustete mir die Haare aus dem Gesicht, verlor dabei das Gleichgewicht und knallte unsanft auf das Parkett
»Geht es dir gut?«
Ich riss meinen Kopf schwungvoll nach oben und blinzelte in die große Spiegelfront vor mir. Sieben Jungs betraten den Raum.
»Wer bist du?«, ertönte plötzlich eine andere Stimme hinter mir, die mir augenblicklich einen Schauer über den Rücken jagte. Ich drehte mich um und sah ihn zum ersten Mal. Diese Augen waren vom ersten Augenblick zu beeindruckend, sodass ich nicht anders konnte als ihn anzustarren. Seine dunklen Haare fielen ihm leicht zerzaust ins Gesicht und sein Gesicht verzog vorerst keine Miene. Und trotzdem sah er einfach unglaublich aus. Nach einigen Sekunden zog er die Augenbrauen hoch und sah mich skeptisch an, als er Stück für Stück näher auf mich zu kam.
»Haben wir Fanbesuch, von dem ich nichts gewusst habe oder was will die hier? Sie sieht mich komisch an«
Wie bitte?
In den Videos sah er immer so freundlich aus, doch dass in echt so ein Idiot war, hätte ich nie gedacht.
»Ich habe einen Namen«, murmelte ich leicht verärgert.
»Ach wirklich? Hätte ich nicht gedacht«, sagte er belustigt und ging um mich herum. »Oh Jimin. Sei lieber etwas netter zu ihr.« Jeon Jungkook und die anderen näherten sich uns.
»Wir werden sie vermutlich öfter sehen. Das ist Juhee. Die Tochter der Geschäftsleitung«
Okay, stopp! Woher kannte er meinen Namen?
Ich warf Jungkook für diese Worte einen gleichzeitig verwirrten, wie jedoch dankbaren Blick zu.
Jimin jedoch zuckte nur mit den Schultern.
»Dann soll sie sich auch so hier benehmen. Ich bin älter als sie.«
Jetzt reichte es aber. »Was? Ich habe dir nicht mal irgendwas getan und nur weil du älter bist, heißt das nicht, dass du über mich hinwegreden musst, als wäre ich nicht da!«
Seine gleichgültige Miene ließ irgendwas in mir hochkochen. Er war derjenige, der im Moment nicht sehr freundlich war. »Na gut, Juhee. Hallo. Zufrieden? Aber bitte hör auf, mich anzustarren.«
»Ich habe nicht gestarrt. Als ob du keine fremden Menschen ansiehst, die urplötzlich hinter deinem Rücken auftauchen.«
Jimin blickte mich an und ich starrte zurück.
Und diesmal starrte ich wirklich.
Sie standen alle vor mir, ohne Bildschirm, der uns trennte. Live und in Farbe. Und ich lag hier auf dem Fußboden und das einzige, was ich hier tat, war mit Jimin zu diskutieren. Mit Jimin!
»Kann sie gehen?«, fragte er die anderen genervt.
»Mir wurde der Raum für zwei Stunden freigesprochen. Warum geht's nicht du?«
Jetzt war er derjenige, der anfing zu lachen. »Schätzchen, ich hab zwar keine Ahnung wer du wirklich bist, aber ich denke du solltest jetzt lieber gehen. Ich kann auch anders.«
Meine Kinnlade klappte wortwörtlich herunter. Was erlaubte er sich eigentlich?
Bis Taehyung sich plötzlich räusperte. »Sollen wir euch alleine lassen? Oder werdet ihr dann auch mal fertig? Außerdem müssen wir langsam mal anfangen.«
Erschrocken über das, was gerade passiert war, stand ich auf und trat einen Schritt zurück und genau in Jin hinein. Er fing mich gerade noch so auf, als ich über meine eigenen Füße stolperte und mir anschließend verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr klemmte.
Erst jetzt wurde ich mir meiner Umgebung so richtig bewusst.
Vor mir stand BTS.
Die Band, die ich seit Jahren liebte.
Die Band, dessen Lieder ich jeden Tag suchtete, als hinge mein Leben davon ab.
Die Band, dessen Mitglieder mich immer zu lachen brachten.
Die Band, die mir durch gute und schlechte Zeiten half.
Meine Träume, in denen ich ihnen zufällig begegnete und Jimin mit einem frechen Spruch für mich gewann, konnte ich jetzt knicken. Das hatte ich versaut.
Nein, er hatte es versaut!
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