The life - the death.

Einst kreierten der Tod und das Leben selbst eine Lebensform. Diese war so unscheinbar, dass kaum ein Sterblicher jemals geahnt hätte, dass der rote Apfel von diesem Baum eine Frucht derer waren, die die Macht über ihr Leben trugen. Er war groß und ausladend, doch die Blüten im Frühjahr waren die zartesten und duftendsten, die ein Wesen je gesehen hatte. Der Stamm war fest und die Zweige brachen selbst bei den stürmischsten Winden nicht. Ein Niemand würde je wissen, dass diese Lebensform Kriege überstanden hatte, Naturkatastrophen und die Versuche einen jenen das Leben zu nehmen. Dieser Baum war das Resultat eines kleinen Samens, den Tod und Leben gemeinsam gesät hatten; eine Mischung aus ihren Eigenschaften.

Ein Merkmal des Lebens war es wohl, dass sie die schönste Frau war, die die Menschheit je erblickt hatte. Und der Tod? Er war das, was dem modernen Menschen plötzlich attraktiv wirkte; der dunkelhaarige Schurke mit den stechend grünen Augen, die einen zu durchbohren schienen. Er wurde in tausenden Bildern dargestellt: mal war er ein Skelett, dann der sogenannte Sensenmann. Doch manchmal war er das Nichts selbst; eine leise Stimme in der dunklen Welt.
Der Tod und das Leben waren so unterschiedlich, dass ein jener es sich nicht vorstellen konnte. Sie waren das Abbild von Jing und Jang.
Während es der Wunsch des Lebens war, für immer die Hüterin des Lebens zu sein, so war es der sehnlichste Wunsch des Todes einfach zu verschwinden. So böse und eklig man den Tod auch hielt; er war eine Person, die das Gefühl nicht mehr aushielt, dass so viele das aufgeben wollten, was seine liebste Person ihnen geschenkt hatte: ein Leben. Es zerriss sein dunkles Herz in kleine Teile, welche wie eine zerbrochene Vase zu Boden fielen.
Und der Tod verschwand. Sein Platz wurde von dem Chaos ersetzt; ein hinterlistiges Kind, welches das Gute der Welt nicht sehen wollte - eine Kreation des Dunklen. Kriege brachen auf der Welt aus, Menschen und Tiere starben in zahllosen Nummern. Ohne den Tod schien die Welt wie aus dem Gleichgewicht geraten. Die schlechten Menschen blieben am Leben, obwohl doch der Tod es war, der sie mit ihrem grauenhaften Schicksal konfrontierte und sie verenden ließ. Doch nun war es wohl schon zu spät; fast jeder Mensch auf dieser Welt war verdorben und mit einem Herz aus reinem Egoismus geboren.
Das Leben war alleine. Und sie fühlte sich genauso: einsam und verlassen - umgeben von nichts und doch alldem Schmerz, welchen sie zu unterdrücken versuchte.

„Ich wünschte, ich könnte dich vergessen", wisperte das Leben in so einem traurigen Ton, das selbst der Himmel seine Pforten öffnete und seine eigenen Tränen vergoß. Sie begannen auf das helle Haar der Hüterin zu fallen. Doch ihre Gedanken lagen alleine bei den Erinnerungen, die ihren Kopf fluteten, wie es auch der Regen tat. Er flutete trockene Seen und Bäche, ließ sie rauschen, wie es die Gedanken des Lebens taten. „Wo nur kann der Tod selber sein, wenn er doch der Ort ist, an dem das Tote seine Ruhe findet?"

Das Leben wusste nicht, wie sie solche Fragen beantworten sollte. Ihr Gott, der mehr Namen und Identitäten trug als jedes Lebewesen auf dieser Welt, selbst er kannte nur die Antworten auf das, was er selber kreiert hatte - und der Tod war die Erfindung eines jenen anderen Mannes gewesen; der, der die ersten Menschen dazu brachte zu sündigen.
Wo als war er nun, der Tod? Denn das Herz des Lebens schien mehr und mehr zu brechen. War er nun auch bei seinem eigenen Vater? Dem Satan; der die Hölle und Unterwelt kontrollierte? Der, der alles und nichts zu gleich war?

„Nur dieser Baum hat überlebt, was ein jener nicht könnte. Nur dieser Baum ist das einzige Zeichen davon, dass du wirklich existiert hast", wisperte das Leben in die Nacht und ließ den Wind ihre traurigen Worte zu dem tragen, der es hören sollte - wenn er es jemals würde. „999 Jahre fehlst du nun schon hier. Morgen sind es 1000. Sag mir doch, Vater, wo bleibt er? Der, der mein Herz mehr zum Blühen gebracht hat, als meine Kräfte je eine Blume zum sprießen bringen hätte können."
Die ersehnte Antwort jedoch blieb aus. Alleine das laute Rauschen des Regens und das Pfeifen des Windes erfüllten die dunkle Nacht mit wahrem Leben. Denn das Leben selbst, das fühlte sich genauso leblos, wie die toten Körper in ihren Gräbern.

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Wie eine Würgeschlange, legte sich das Grün um den Hals des Lebens. Er sah nicht aus, als würde er hierher gehören. Das hatte nicht nur sie bemerkt. Menschen beobachteten den komischen Fremdling, der aussah, als wäre er gerade frisch aus dem Mittelalter gesprungen. Er trug eine schwarze Robe, dessen Kapuze er über seinen Kopf gezogen hatte. Ein Gürtel aus dunklem Leder war über das weiße Hemd angelegt worden, betonte den muskulösen Oberkörper des Mannes. Doch nichts war auffälliger als das flüssige Gift in seinem Blick, als sich die Augen des Lebens und des Fremden trafen.
„Miritis!", rief das Leben. Doch ihr Ruf war nicht mehr als ein verzweifelter Versuch zu sprechen. Die Schlange drückte ihren Hals immer fester zusammen und raubte ihr mehr und mehr den Atem.
„Jinsei."

Die Welt schien plötzlich den Atem anzuhalten. Niemand regte sich und allerlei Augen lagen auf dem Leben. Woher kannte diese wunderschöne Frau solch einen komischen Mann? „Dass ich dich hier finden würde, meine Jinsei, überrascht mich nicht", bemerkte der Tod mit einem spielerischen Grinsen. Doch dieses fiel plötzlich, als er bemerkte, wie die blauen Augen glasig wurden. Ein Schluchzen kam über die rosigen Lippen der Hüterin, als die Schlange langsam wieder von ihr abließ. „Du widerlicher Bastard!", schrie sie so voller Schmerz, dass der Boden zu beben schien. Pflanzen reckten sich nach dem Leben, wollten sie unterstützen. Doch ihre Pein war so unberechenbar, dass sie sich eingeschüchtert zurückzogen.

„Jinsei?" Schweigen. „Jinsei, bist du wach?", fragte eine tiefe Stimme nahe am Ohr des Lebens. Wie ein sanfter Windhauch fuhr die raue Hand über ihre Wange und ließ einen wohligen Schauer durch ihren Körper fahren. „Mitris ... Du bist doch ... tot." Das Leben hatte doch selbst beobachtet, wie der Tod sich plötzlich über die ganze Welt legte und nicht mehr die eine Person war, die er einst war. Stattdessen war die Leere, welche er zurückließ, so viel schlimmer als ein jener Streit. Denn sein verschwinden wurde nie erklärt.

„Ein jener, mit tausend Namen und abertausenden Identitäten gewährte mir den Wunsch, der mich schon so lange davon abgehalten hatte endlich Frieden zu finden. Er sagte mir, dass jeder erfüllte Wunsch ein Weg von ihm sei. Jeder unerfüllte Wunsch ist sein Schutz für uns", erklärte der Tod mit einem geheimnisvollen Unterton, während er eine Apfelblüte hinter das Ohr von dem Leben steckte. „Unsere Zeit", begann das Leben leise, „sag mir, sind deine Gefühle in den 1000 Jahren gleich geblieben oder hast du vergessen, was wir einst waren?"

Das Leben hörte den Sand immer lauter rieseln, was nur eines bedeuten konnte. Aber zu ihrem eigenen Schutz schluckte sie die Antwort schwer herunter, so dass jene schmerzhaft in ihrem Magen lag; ein beklemmendes Gefühl aus einer Mischung von Angst und doch irgendwie auch Erleichterung. Und doch verschwand der Hintergedanke einfach nicht, dass es nahte.

„Niemals würde ich vergessen, wie mein Herz jedes Mal aufgeht, sobald ich deine Schönheit erblickt habe. Ich habe nur an dich denken können, meine Jinsei - mein Leben. Ich habe es nicht mit ansehen können, wie deine wundervolle Gabe so zu Boden getreten wurde. Jeden Tag waren meine Gedanken bei dir, auch wenn es mein Körper vielleicht nicht war", antworte der Tod nach ein paar Minuten. Er würde seine Gefühle so gerne ausdrücken können und etwas sagen, was nicht jeder zweite könnte. Und doch war er nur der Tod. Er war kein Engel, der einfühlsam und poetisch sein konnte. Vielleicht war es das, was er so an sich gehasst hatte. Aber nun war er bereit das Leben auf seinen Händen zu tragen; wertzuschätzen und zu lieben, wie sie es wirklich verdient hatte. Sie hatten alle Zeit der Welt.

„Ich habe dich in den 1000 Jahren, in welchen ich alleine über die Leben dieser Menschen gewacht habe, nie annähernd anders empfunden, als ich es heute tue. Meine Liebe zu dir, Mitris, sie ist schier unendlich ... und doch ist mein Herz nun nicht mehr das Gleiche. Es ist ein Mosaik aus Empfindungen für dich, das ich nicht mehr ganz zusammensetzen kann. Hättest du jedenfalls mit mir gesprochen, mich vorgewarnt ... Oh, Mitris, warum hast du mich alleine gelassen?", fragte das Leben mit brechender Stimme und schluchzte leise auf. „Es tut so weh! Auch wenn ich versucht habe es zu verstecken!"

Tränen flossen über die roten Wangen der Hüterin und tropften ihr Kinn herab. Der Schmerz zerriss ihr Stück für Stück immer mehr das Herz, auch wenn der Mann nun neben ihr saß, den sie so vermisst hatte. Aber plötzlich fühlte ihr Leben sich nicht mehr erfüllt an. Wofür hatte sie auf den Tod gewartet? Wegen ihrer Gefühle? So etwas konnte doch nicht sein.
„Mitris, vielleicht mögen unsere Herzen noch im gleichen Takt schlagen, doch ich kann dir nicht versprechen, dass meine Seele dir verzeihen kann."

Ein drückendes Schweigen legte sich über die Beiden. Während der Tod weiterhin die weiche Haut unter seinen rauen Fingern streichelte, weinte das Leben still für sich weiter. Es waren keine Worte nötig, um den Schmerz zu beschreiben, der in jener Nacht über Himmel und Hölle lag. Alleine dazwischen lag dieser kleine Planet, die Erde. Und sie waren auf diesem kleinen Etwas mitten zwischen zwei Mächten, denen auch sie beide erlagen.
Mitris beobachtete gedankenverloren die Sonne am Himmel, die sich langsam den Horizont herab bewegte. Sie tränkte den blauen Himmel gelb und rosa; eine Harmonie aus Farben, welche manchmal schon surreal auf die Augen eines jenen wirkte.

„Wenn dies die Welt ist, was ist der Himmel?", fragte der Tod leise. Seine Stimme flog mit dem sanften Wind weg, der durch das blonde Haar des Engels glitt. „Es ist schwer vorstellbar, dass es etwas Schöneres als diesen Ort gibt", erklärte er weiter, während er die untergehende Sonne am wolkenlosen Himmel beobachtete.
„Der Himmel war einst die Erde, weißt du", antwortete der Engel und folgte dem Blick des Todes. „bis die Sünde kam. Diese perfekten Momente, die du jetzt sehen kannst, sind die kleinen Teile des Himmels, die wir Engel kennen."

Das Lächeln auf ihrem Gesicht ließ den Tod kurz innehalten. Das Leben sah so atemberaubend aus. So schön in diesem kurzen Moment. Er konnte die Liebe, die er in diesem Moment empfand, nicht erklären. Und er hätte sie für das Leben so gerne in Worte gefasst.
„Wir Engel kennen da oben keine Sorgen. Wir sind von Gott auserwählt, der uns vor dem Schlechten beschützt. Jene Engel wie ich, die sich entscheiden, ihre Zeit als Hüter der Menschen zu verbringen, wir können immer noch nicht von der Erde loslassen. Aber sobald wir das tun, werden wir uns nicht mehr an unser Leben vor dem Himmel erinnern. Dann sind wir die wahren Kinder Gottes."

Die Kinder eines jenen sein, der von den Menschen vergöttert wurde und somit auch seine Familie. Wie schön es sich anfühlen musste, nicht verhasst oder verängstigt betrachtet zu werden. Auch wenn er jenen so oft nach ihm schreien hörte, so konnte er nicht einfach die Entscheidung seines Herren missachten. Ein jener war nur dann dazu bestimmt zu sterben, wenn er dazu auserwählt wurde. Sei es von der Krankheit oder doch dem Schicksal. Die Geschichte der Welt war schon geschrieben worden und ein jener, der sich in diese einmischen wollte, musste von der Welt schwinden.

„Ich mag die Vorstellung davon", seufzt der Tod und schloss die Augen, als ob er sich den Himmel vorstellen könnte. Ein schönes Bild war es in der Tat, obwohl er nur das schöne Lächeln seiner kleinen Hüterin sehen konnte; dem Leben - Jinsei. „Du bringst Leben auf die Erde, mein kleiner Engel. Die Einzige mit der Macht, die Lebewesen auf dieser Welt zu erschaffen, bis du zurücktrittst und ein anderer Engel deinen Platz einnimmt. Oh, ich wünschte, das würde nie passieren."

Erneut fiel schweigen über sie. Ihre Augen huschten über die Landschaften, bis sich ihre Blicke trafen. In ihrer beiden Iriden glitzerte die Sehnsucht nach dem anderen. Ihr unendlicher Wunsch danach, endlich wieder vereint zu sein. Doch ein jener würde sich kaum auf ein Anfang einlassen, wenn das Ende schon für die nächsten Stunden geschrieben war. Ein jener würde egoistisch entscheiden, weil das in jenem lag, der Entscheidungen treffen musste. Aber Menschen, oh sie waren es, die die Ignoranz verkörperten. Ein jenes Geschenk abzulehnen und es doch lieber zu zerstören. Genau die waren es, weshalb das Leben sich fragte, warum die Existenz von ihr noch weiter wichtig war. Ihr Vater, ihr Herr, hatte ihnen doch die Gelegenheit gegeben, etwas aus alledem zu machen, was sich Welt nannte.
Nein, das Leben verstand nicht, warum ein jener so handelte, wie er es tat.

„Dein Wunsch, dass keine Veränderung in unser Leben tritt, ist nicht zu erfüllen, Mitris. Die Geschichte ist bereits geschrieben und hat ihr Ende gefunden; wie es ein jener auch finden wird", wisperte das Leben in den sanften Wind. Ihre Worte wurden wie ein leises Versprochen zu dem Tod getragen, der wortlos in den langsam schwindenden Abendhimmel blickte.
„Dann wird die Geschichte wohl mit mir als letzten Satz beendet. Denn ich bin das einzige, was einem jenen den Weg zum Ende geleiten kann."

Das Leben antworte auf diese Entgegnung nichts. Denn der Gedanke, dass er recht hatte, war ein stechender Schmerz in ihrem langsamer schlagenden Herzen. Das Rauschen in ihren Ohren wurde stetig immer lauter und ließ das Leben allmählich ertauben. Die Angst in dem engelsgleichen Körper wuchs sekündlich immer mehr. Nichts schien es aufhalten zu können.

„Mitris, ich muss dir etwas sagen", gestand die Wächterin mit wackeliger Stimme und senkte den Kopf. Sie wollte das Gesicht des Todes nicht sehen, wenn sie diese Worte äußerte. Doch noch länger auf den passenden Zeitpunkt konnte sie einfach nicht mehr warten. „Ich habe in all der Zeit niemanden finden können, der die Knospe meines Herzens so gedeihen und erblühen lassen kann, wie du es bei mir tust. Ich liebe dich wirklich, auch wenn das vielleicht keinen Sinn ergeben mag, ab-", doch der Tod lachte nur leise und griff nach der Hand des Lebens. „Nichts auf dieser Welt ist sinnlos, schon gar nicht deine Gefühle, meine Jinsei. Meine Liebe zu dir hat sich in diesem 1000 Jahren nicht ein wenig verändert. Ich habe mehr das Gefühl, dass sie immer stärker geworden sind. Ich liebe dich, meine kleine Hüterin", erwiderte der Tod so sanft und liebevoll, dass erneut Tränen in die Augen des Lebens traten. Es war so unglaublich unfair. So schrecklich unfair, dass es die Hüterin kaum wahrhaben konnte. Warum war das ihr Schicksal?

Und plötzlich, kaum ohne eine Vorwarnung, gaben die Beine der Hüterin nach und sie drohte zu stürzen. Doch bevor dies geschehen konnte, fing der Tod sie auf und ging, mit ihr in den Armen, auf die Knie. Diesmal legte sich die Schlange langsam um seinen Hals und begann ganz langsam zu zudrücken.

„Ich habe meine Bestimmung erreicht, Mitris", wisperte das Leben. Erschöpfung und Trauer flossen über die rosigen Lippen und hingen schwer in der Luft. Als würden die Worte eine Decke aus Blei auf die Beiden legen, sanken die Körper von Leben und Tod ineinander zusammen. Gemeinsam knieten sie auf dem Boden. Das Leben lag müde in den Armen des Todes und doch lächelte sie so, als würde die Sonne wiederaufgegangen sein. Ihre Augen aber schimmerten in solch einer Trauer, dass der Tod wusste, was sie denken musste.
„Dir meine Liebe zu gestehen und endlich Ruhe finden, war das, was ich mir sehnlichst gewünscht habe", erklärte die Hüterin schwach und streckte eine Hand nach dem Tod aus. Doch er wollte nicht, dass sie ihn berührte. Was würde geschehen, wenn das Leben ihn anfassen würde? „Bitte, Mitris ... Habe keine Angst vor meinem Ende."

Mit Tränen in den Augen ließ der Tod die Berührung zu. Die weiche Hand auf seiner Haut fühlte sich so fremd an und doch gleichzeitig so vertraut, als würde es nichts neues sein. Langsam floss eine kleine Perle aus Wasser die Wange von ihm herab. Und als hätte diese kleine Träne den Weg gezeigt, folgten ihr gleich darauf immer mehr. Auch das Leben spürte, wie langsam Tränen ihre Augen fluteten. Und doch waren ihre Kräfte aufgebraucht. Selbst wenn sie versucht hätte zu kämpfen; niemand konnte dem Ende entkommen.

„Bitte vergiss mich einfach, Mitris."
„Ich wünschte, ich könnte dich einfach vergessen", sagte der Tod mit wackeliger Stimme, auch wenn er seine Fassade hochhalten wollte. Doch seine Wangen waren nass von den Tränen, die er bereits vergossen hatte und von denen, die seinem Schmerz noch folgen würden.

Voller Sehnsucht blickten sich die beiden an, ihre Herzen verschmolzen im dem langsamen Rhythmus des Lebens. Es gab für ihr Schicksal keine Wende mehr. Jedoch wollte der Tod noch einmal egoistisch handeln, bevor er sein restliches Leben erneut alleine verbringen musste.
„Ich liebe dich."
Mit diesen Worten legte der Tod seine Lippen auf die des Lebens, zog sie näher an sich. Verzweifelt versuchte den Kuss irgendwie zu erwidern doch ihre Kraft reichte dafür nicht mehr aus.

Ihr Kuss war der letzte gesprochene Satz im Leben des Engels, bevor die Wächterin ihren wohlverdienten Schlaf für immer bekommen konnte. „Ich werde für immer auf dich warten, mein kleiner Engel ... meine kleine Jinsei. Selbst wenn es für immer ist."

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Für den Wettbewerb „As cool as ice" von bierfreunde
Cover von Kookaain

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