9 | renovation of the guest room
H A I L E Y
Die letzten achtundvierzig Stunden vergingen wie im Flug und mir war nichts passiert. Kein einziger Kratzer oder Cody war mir passiert. Ich war heilfroh, dass ich ihm nicht wirklich begegnet war und wenn, dann schaute er mich nur an, aber machte seinen Mund nicht auf. Es war wahrscheinlich auch besser so.
Nun saß ich mit Damian in meinem Zimmer durch welches laute Musik drang. Damian puzzelte auf meinem Boden, während ich an meinem Staffeleien saß und konzentriert irgendein Bild weitermachte. Seitdem ich von der Schule gekommen war, war ich in meinem Zimmer und tat nichts als die weiße Leinwand vor mir zu beschmieren.
Mein Blick glitt über meine Schulter und ich musterte Damian mit einem sanften Lächeln. Er war so unbeschwert und frei. Dieser Junge hatte noch sein ganzes Leben vor sich und ich hoffte stark er würde es gut nutzen. Denn nie wusste man, was einem passieren könnte und ob es der letzte Tag in seinem eigenem Leben war. Niemand könnte vorhersehen was das Schicksal geplant hatte und ob es gut oder eher schlecht war. Die meisten Schicksalsschläge kommen, wenn man sie am wenigsten erwarteten würde und sie können einen mit in den Abgrund reißen, wenn sie schlecht waren. Dies waren die Gründe, weshalb ich versuchte mein Leben in vollen Zügen zu genießen und Erinnerungen zu schaffen. Ich wollte einfach nur frei sein und mein eigenes Leben leben.
Dad meinte immer, dass Mom es genauso getan hatte, wie ich jetzt. Sie lebte frei und war unbeschwert. Ihr war es egal was andere von ihr dachten und sie zog ihr Ding durch. Schon immer sei sie eine Rebellin gewesen sein und hätte meinen Vater mit in jede Scheiße geritten, aber nahm die Schuld immer auf sich. Beide kannten sich schon seitdem sie in der High School waren, aber waren erst nach der Schule zusammengekommen. Vielleicht lief nie alles rosig zwischen meinen Eltern oder in ihrem Leben, aber diese Sachen prägten sie und machten beide zu den Menschen, die sie heute waren. Nur leider konnte man von der einen Sekunde auf die andere aus dem Leben gerissen werden und ließ all seine Geliebten zurück.
Den Tränen nahe schüttelte ich meinen Kopf und versuchte mich wieder zu konzentrieren. Eins meiner neuen Lieder fing an mitspielen und motiviert schaute ich mein Bild an. Grottenschlecht. Ich nahm die Leinwand und legte sie zu den restlichen Sachen hin. Danach nahm ich mir meinen Block und hing ein neues Blatt hin. Ich schnappte mir meinen Bleistift und fing an meine Hand zeichnen zu lassen.
Die genaue Vorstellung von irgendwas hatte ich noch nicht, aber es würde schon etwas dabei rauskommen. Die Melodie, der Lieder umhüllte mich und ich ließ mich in ihnen fallen. Selbst meinen kleinen Bruder bekam ich nicht mehr mit. Ich wurde in eine andere Welt katapultiert und war nicht mehr ansprechbar. Meine Konzentration lag einfach nur auf diesem Blatt und meinem Bleistift.
Wie bei Noah seinem Bild schweifte meine Hand über das raue Papier und hinterließ hauchdünne, graue Striche. Alle bildeten zusammen ein Muster und desto mehr ich von ihnen zeichnete, desto mehr merkte ich auch was ich da gerade zeichnete. Ich kam meinem Ziel mit jedem Strich weiter und als ich die Vorarbeit beendet hatte, trat ich einen Schritt weg, um das Bild zu betrachten.
Noch immer dröhnte die Musik und jegliches Zeitgefühl hatte ich vergessen. Die Zeit zog an mir vorbei und ich bekam rein gar nichts mehr mit. Neugierig meinen Bruder zu fragen, was er dazu sagen würde, drehte ich mich um und erblickte einen unerwarteten Cody in meinem Zimmer, der Damian auf dem Arm hatte.
Ich drehte die Musik leiser und zog misstrauisch eine Braue hoch. Er lächelte sanft und seine Augen fuhren meinen Körper, der mit einer ausgewaschenen Jeans und einem schwarzen Bralette bedeckt wurde, ab. Meine Haare hatte ich zu einem unordentlichen Zopf gebunden und einzelne Strähnen fielen raus.
Trotz dass ich ein verschmitztes und dreckiges Grinsen von Evils erwartet hatte, war immer noch dieses sanfte und zurückhaltende Lächeln da. Seine Augen strahlten und zogen mich in ihren Bann. Dieser Augenkontakt und diese Atmosphäre schien mein Herz zum rasen zu bringen und ich war komplett neben der Spur, da ich mich rein gar nicht konzentrieren konnte.
"Hast du dich verlaufen?", fragte ich beabsichtigt und hörte seinem rauen Lachen zu, welches direkt nach meiner Frage folgte. Er setzte Damian auf den Boden ab und kam zu mir gelaufen. Immer wieder musterte er mich und ich dachte nicht einmal daran mir etwas anzuziehen. Warum auch? Schließlich konnte ich hier rumlaufen, wie ich wollte und niemanden störte es.
Nicht einmal einen Meter vor mir machte er Halt und schob mir einer der losen Haare hinter mein Ohr. Unsere Blicke verhakten sich ineinander und mein Atem stockte. Seine große Hand schmiegte sich an meine weiche Haut und leicht legte ich meinen Kopf in seine Hand. Mit seinem Daumen strich er über meine Wange. Eine unfassbar heiße Wärme ging von ihm aus und ich hatte das Gefühl meine Haut würde nach dieser Berührung brennen.
Ich schreckte aus dieser komischen Starre und nahm seine Hand von mir weg. Räuspernd lief ich von ihm weg und direkt zu meinem Schrank, um mir ein Oberteil zu nehmen. Als ich irgendeinen Stoff ergriffen hatte, fischte ich das Oberteil raus und schlüpfte schnell rein. Rasch drehte ich mich um und sah zu Cody, der mein Zimmer musterte, obwohl er bereits hier gewesen war.
"Ich hab das Gefühl du läufst Zuhause nur halbnackt rum. Nicht das es mich stören würde, aber ist ja nicht das erste mal. Aber ganz andere Sache mal: Hast du das Abendessen vergessen?"
"Verdrängt passt eher", ich zuckte mit den Schultern und löschte die noch vorhandene Musik aus meinen Lautsprechern. Von Cody war nur ein zierliches Nicken zu vernehmen und ich nahm Damian auf den Arm. An meiner Zimmertüre wartete ich auf den Jungen und lief direkt nach ihm raus, damit wir in die Küche gehen konnten. Natürlich roch es bereits im ganzen Haus nach Essen und nur schwer konnte ich erklären was es gab.
Evils folgte mir und Damian still zu unserem Dad, der fröhlich in der Küche kochte und zu seiner Musik mit pfiff. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und setzte meinen kleinen Bruder auf den Boden ab. Direkt rannte er weg und ließ uns drei alleine. Mein Vater drehte sich um und lächelte uns zu. Er nahm die Pfanne in die Hand und gab das Essen in eine große Schüssel. Mein Blick haftete sich auf das Essen und ich erkannte, dass es chinesische Nudeln waren.
"Geht schon einmal ins Esszimmer. Ich komme direkt", trällerte er glücklich und überrascht von dieser guten Laune, lief ich stillschweigend neben Cody in das andere Zimmer. Der Tisch bereits gedeckt und Damian saß auf seinem Stuhl. Ich setzte mich auf meinen Platz und Evils gesellte sich neben mich.
Mein Vater kam mit der weißen Porzellanschlüssel zu uns und setzte sich. Er lächelte mir sanft zu, ehe sein Blick zu dem Jungen neben mir glitt. Dad gab zuerst Cody etwas und dann Damian, mir und zu guter letzt ihm.
"Willst du etwas trinken?", fragte ich Evils, der schüchtern nickte und mir sein Glas reichte. Ich goss ihm Wasser ein und stellte sein Getränk wieder zu ihm rüber. Er murmelte ein Danke und nippte dran. Schmunzelnd goss ich mir selber noch etwas ein und schenkte meine Aufmerksamkeit meinem Essen.
Für einen kurzen Moment herrschte Stille, bis mein toller Vater Cody auf mein Board ansprach: "Und du bist also der Vollpfosten, der meine Tochter Abends nachhause bringt, sie verlegen macht und ein Tag später ihr Board kaputt macht."
"Ja, der bin ich, aber Cody ist mein wirklicher Name, Sir", überrascht sah ich den Jungen neben mir an und zog beeindruckt eine Braue hoch, dass er auch förmlich und normal reden konnte.
Damian und ich aßen in ruhe die Nudeln. Wir beide hatten einen Bärenhunger und man könnte denken wir würden so schnell essen, damit wir noch gefühlt zehn weitere Teller in uns hineinschieben konnten. Damian und ich liebten Dad seine gebratenen Nudeln.
"Cody, wie kommt es, dass du momentan soviel mit meiner Tochter zu tun hast, obwohl sie meinte ihr würdet euch kaum kennen?", Dad legte seine Stirn in Falten und schielte kurz zu mir rüber. Diese Antwort von Evils würde ich auch gerne wissen, denn gerade begann eine meiner vielen Missionen.
Cody schien kurz, aber kräftig zu überlegen, denn die Anstrengung sah man in seiner Haltung. Angespannt saß er auf dem Stuhl neben mir und ballte seine linke Hand voller Nervosität immer wieder zu einer Faust.
Och Gott, da ist aber jemand aufgeregt! Wie süß!
"Ich denke, dass - wie Ihre Tochter bereits erwähnt hatte - wir uns kaum kennen der Grund für meine Nähe zu ihr ist. Seitdem sie das erste mal durch die Schulflure gefahren ist und dadurch Ärger bekommen hat, bin ich auf sie aufmerksam geworden und wollte mehr über sie erfahren. Ich bin einfach daran interessiert Ihre Tochter kennen zu lernen, Sir", sprach er bedacht und sah meinen Vater etwas ängstlich an.
Mir blieb die Spucke bei seinen Worten weg. Mich kennen lernen? Aber wenn dann nur mit Hintergedanken.
Ich starrte meinen Vater unglaubwürdig an und betrachtete ihn. Ein kleines Nicken war zu vernehmen und er kaute auf. Nichts konnte ich mehr in mich hineinstopfen. Damian konnte den Rest von mir aus haben. Der Blick von meinem Vater richtete sich auf und kalt sah er Evils an, was mir unglaublich gefiel, denn in Cody schien Panik aufzusteigen und mir kam eine grandiose Idee, um ihn zu beruhigen.
Schnell aß ich auf und schob meinen Teller ein wenig vor. Da Cody recht nah neben mir saß und seine Beine etwas auseinander waren, fuhr ich mit meiner rechten Hand seinen Oberschenkel entlang und machte nah an seinem Schritt Halt. Der Junge neben mir schluckte nur schwer und ich grinste hinterhältig.
"Ich hoffe du wirst sie ordentlich behandeln, mein Junge, denn ich garantiere für nichts, wenn sie weinend zu mir ankommt und mir sagt, dass du der Grund dafür bist. Sie ist ein gutes Mädchen und mit meiner Tochter sollte man gut umgehen, sonst hat man bei mir keine Chancen", sprach mein Vater ernst und Damian mischte sich ein.
"Papá, kann Cody bei uns schlafen? Bitte?", jammerte er und zog seine Unterlippe vor, um seinen Hundeblick zu verstärken. Mein Kopf schellte zu den beiden Jungs gegenüber von mir. Dad schien zu überlegen und wollte seine Entscheidung bekannt geben, als ich ihn mit meinen Worten stoppte und seine Antwort von mir gab.
"Codys Mutter wird, dass in der Schulzeit nicht gutheißen und außerdem hat er keine frische Kleidung für die Schule dabei. Vielleicht ein anderes mal. Oder am besten gar nicht", den letzten Satz flüsterte ich, so dass nur Evils und ich ihn verstehen konnte.
Provokant legte er seine Hand auf meine und ließ seine sanften Finger über meine Hand schweifen. Seine Berührungen brannten auf meiner Haut und es fühlte sich an, als hätte sich irgendein Feuer auf mir entfacht. Meine ganzen Gedanken spielten verrückt und mittlerweile haftete mein Blick an seinem Seitenprofil, welches nur zum verlieben war. Der Druck um meiner Hand wurde immer größer und ich hatte keine Kontrolle mehr über mich selbst.
Sein verschmitztes und hinterhältiges Grinsen trat auf seine vollen und rosigen Lippen. Kurz leckte er sich über diese und versteinert starrte ich auf seinen Mund. Evils' Kopf schwank zu mir rüber und er blickte mir in die Augen. Das Grinsen auf seinen Lippen wurde immer breiter und leicht kamen seine weißen Zähne zum vorscheinen.
"Ich wollte eh bei einem Freund schlafen, aber ich denke er hätte kein Problem damit, wenn ich absagen würde. Wenn Sie, Sir, nichts dagegen hätten, dann würde ich dies sehr gerne tun und mit dem großen Mann, neben Ihnen, spielen", sagte er belustigt und mir fiel die Kinnlade runter.
Er gefiel definitiv um einiges mehr, wenn er schüchtern war.
"Gut, dann haben wir wohl einen Gast über Nacht. Fühl dich wie Zuhause, Cody", verdattert schaute ich meinen Erzeuger an und hielt die Luft an.
Eigentlich war mein Dad nie in seinem ganzen Leben so. Er war immer misstrauisch was Fremde und neue Menschen anging. Selbst damals bei meinen Freunden dauerte es lange, bis er ihnen vertraute und jetzt auf einmal hatte er kein Misstrauen bei Cody. Dem Typen, der mein Board ins Unglück gestürzt hat und den ich nicht leiden konnte? Evils macht alles kaputt - wortwörtlich.
Ich stand auf und nahm das Geschirr von Damian und mir, um es in die Küche zu bringen. Die anderen beiden konnten ihre Sachen selber wegräumen und sehen wie sie klarkommen. Überrascht schüttelte ich, über die letzten Minuten, meinen Kopf und versuchte zu realisieren, dass Evils bei uns schlief. Zum Glück hatten wir ein Gästezimmer und wenn müsste er auf der Couch schlafen.
In Gedanken verloren lief ich in mein Zimmer und schmiss die Türe ins Schloss. Direkt steuerte ich auf mein Handy zu, welches immer noch bei den Boxen lag und ich drückte auf Everybody hates me. Noch bevor ich daran denken konnte, hatte ich die Musik lauter gedreht, damit der Beat sich in meinem ganzen Körper breit machen konnte. Immer wenn dieses Lied lief, wurde eine riesige Last von meinen Schultern genommen und ich fühlte mich freier.
Ich nahm mir meine Palette mit den Farbtuben, die ich brauchte und mischte neue Farben zusammen, um mein neues Bild weiterzumachen. Doch bevor ich mit dem Malen anfing, zog ich mir mein Oberteil aus, da ich nicht wollte, dass es verschmutzt wird. Also wie Cody sagen würde, fing ich, halbnackt, an mit dem Pinsel über das Papier zu streichen und erkannte den Jungen, den ich zuvor gezeichnet hatte deutlicher.
Nur schwer konnte ich meinen Namen über die dröhnende Musik hören und tat einfach so als hätte ich sie gar nicht mitbekommen. Ich machte mein Ding weiter und ließ mich nicht stören, denn irgendwann würde mein Dad aufgeben und mich in frieden lassen. Und so betete ich auch wegen Evils.
Als ich kurz vor dem Ende war, verließ mich meine Motivation und ich hörte auf. Die Zeit in der ich beschäftigt war, ging schnell um und nun war ich in meinem mittlerweile dunklem Zimmer alleine. Ich machte ein anderes Lied an und begann meine Sachen sauber zu machen, um sie letztendlich wegräumen zu können.
Von den anderen im Haus hatte ich nichts mehr mitbekommen und war auch froh drum gewesen. Wahrscheinlich hatten sie sich schon Ohropax besorgt und saßen zu dritt auf der Couch, stumm den Fernseher anschauend. Damian würde zwischen Dad und Cody sitzen. Dad würde die Arme vor der Brust verschränkt haben und grimmig schauen. Und bei Evils hatte ich keinen Plan, denn mich interessierte es auch herzlich wenig.
Da mein Kopf anfing zu dröhnen, stellte ich die Musik aus und befreite meine Haare von meinem Haargummi. Nachdem meine schwarze Mähne hinter meinen Schultern hing, massierte ich meine Kopfhaut und schloss kurz die Augen, um mich zu entspannen. Da mein Körper in den letzten Tagen nur noch unter Strom stand und durch diese ganze Cody-Sache einen gewissen Kick bekommen hatte, fiel es mir schwerer mich einfach in mein Bett zu legen und zu schlafen. Schon die restlichen Nächte blieb ich länger auf und las irgendein Buch, um mir die Zeit zu vertreiben.
Es klopfte an meiner Türe und murrend gab ich ein Herein von mir ab. Mit einem leisen Quietschen ging das weiße Holz auf und Cody trat in mein Zimmer ein. Vorsichtig schloss er die Tür hinter sich und kratzte sich verlegen am Nacken. Seufzend betrachte ich ihn und musste feststellen, dass er mittlerweile bequemere Sachen anhatte und seine Haare zerzauster lagen, als vor wenigen Stunden noch.
"Ich weiß du wirst, dass wahrscheinlich nicht zu lassen, aber ich muss bei dir schlafen. Dein Dad meinte ihr baut euer Gästezimmer um und die meisten Möbel seien schon weg", irritiert sah ich den Jungen wenige Meter vor mir an und fragte mich worüber er da sprach, denn nie war die Rede davon, dass wir unser Gästezimmer umbauen würden.
Evils hob seinen Kopf und musterte mich. Seine Augen trafen auf meine und er schien nervös zu wirken, was mich schmunzeln ließ. Ich brach den Blickkontakt ab und schaute auf mein Handy.
Dreiundzwanzig Uhr.
Seufzend wandte ich mich wieder zu Evils und nickte ihm zu: "Wenn es sein muss, aber lass deine Griffel bei dir oder du wirst deinen Mikropenis nirgendwo mehr reinstecken können."
Grinsend fuhr er sich durch sein Haar und lief zielstrebig auf mein gemachtes Bett zu. Vor dem Bett stoppte er und zog sich sein Shirt über den Kopf. Mit einer hochgezogenen Braue starrte ich ihn an und als er sich zu mir drehte, war ich diejenige, die sich verlegen am Nacken kratzte. Peinlich wenn man beim Starren erwischt wurde und dann noch von einem heißen Typen, der einem am Arsch klebte. Besser konnte es nicht laufen.
"Ähm.. ich geh mal Duschen und äh ja", stotterte ich vor mich hin und nahm mir mein Schlafoberteil mit dem ich schleunigst im Bad verschwand und zu schloss. Ich ließ das Wasser laufen und zog mich aus, um dann unter den warmen Wasserstrahl zu treten.
Während dem ganzen Einschäumen und wieder Abspülen, ging mir Cody nicht aus dem Kopf. Irgendwie hatte er ja schon etwas an sich, was mir gefiel und mich auch immer zum Schmunzeln oder Lächeln brachte. Vielleicht war es seine Art wie er mit mir umging oder versuchte soviel wie möglich richtig zu machen, aber dennoch immer Scheiße bei rauskam. Oder wie er versuchte sich mir zu nähern in dem er mir immer öfter in der Schule über den Weg lief und wie jetzt bei mir im Bett lag, obwohl wir ein Gästezimmer hatten, welches wir definitiv nicht umbauen wollten.
Seufzend atmete ich aus und wickelte meine Haare in das Handtuch. Mit einem halbwegs trockenem Körper, zog ich mir meine Boxershorts an und dann mein weißes Shirt drüber. Nicht darauf eingestellt, dass Cody noch wach war, schlenderte ich leise wieder in mein Zimmer und machte vor meinem Spiegel Halt.
Ich warf meinen Kopf nach vorne und öffnete das weiße Handtuch, um meine schwarzen Haare durch zu rubbeln. Erst die eine Hälfte und dann die andere, die durch die Gegend baumelte. Da ich immer lange nachdem Duschen vor dem Spiegel stand und meine Haare trocknete, summte ich meistens irgendein Lied vor mich hin. In diesem Fall war es dann wohl Glorious und da ich anscheinend nicht genug vom Summen bekommen konnte, fing ich an still vor mich hin zu tanzen.
Hinter mir erklang ein raues Lachen und ich zuckte zusammen. Schreckhaft fuhr ich herum und sah Evils, der es sich an der Bettlehne bequem gemacht hatte und mich schmunzelnd ansah. Brummend brachte ich mein Handtuch weg und nahm mir meine Lesebrille wie mein angefangenes Buch in die Hand, um nach unten zu verschwinden.
An der Türe wurde ich allerdings aufgehalten und mit einer schnellen Bewegung rumgedreht. Evils, der gerade noch in meinem Bett lag, stand nun direkt vor mir und hatte seine Hand, um mein Handgelenk geschlossen. Seine Augen erhaschten trotz Dunkelheit die meinen und er starrte in mich hinein, was mir sehr unangenehm wurde.
"Wo willst du hin?", sagte er rau und mit Müdigkeit in seiner Stimme.
Anstatt ihm irgendeine dumme Antwort zu geben, sagte ich die Wahrheit: "Ich wollte ins Wohnzimmer, Spongebob schauen und nebenbei ein wenig Lesen. Also wenn du mich entschuldigen würdest, aber Patrick wartet mit seinem besten Freund auf mich."
Ich öffnete die Türe und trat in den düsteren Flur. Cody sagte nichts, sondern lehnte sich mit seinem Arm einfach an der Wand an. Seine Mundwinkel zuckten nach oben und da war wieder dieses weiche Lächeln, welches mich seit Tagen verfolgte. Seine Zunge fuhr über seine Unterlippe und verdammt ich hatte mich schon wieder beim Starren auf seine vollen Lippen ertappt.
Blinzelnd entfernte ich mich von Cody ein wenig und lächelte ihm zu. Vielleicht war er doch nicht so schlimm, wie ich dachte und er wollte mich wirklich kennen lernen. Könnte ja sein, dass seine Anwesenheit noch etwas bringen könnte.
"Bis morgen, Cody", lächelte ich und wollte die erste Stufe, der Treppe runtersteigen, als Cody mir antwortete, "Cody klingt besser als Evils und danke, dass ich in deinem Zimmer schlafen kann. Bis morgen, Hailey."
• • •
it's getting started and i'm excited af.
Damn, dass ist das vorletzte Kapitel, welches ich vorgeschrieben habe und jetzt schon oben ist.
Irgendwelche Ideen wie es mit den beiden weitergehen könnte?
- Johanna
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