4 | i hope you will die

H A I L E Y

Nachdem Noah mit den anderen gegangen war, zeigte ich Cody ein paar Basics und half ihm beim Üben, was recht amüsant war. Evils hatte sich am Skaten probiert, aber gab es relativ schnell wieder auf. Wenigstens hatte er es ausprobiert und Damian und ich hatten was zum Lachen. Mit Damian spielten wir dann noch Basketball und diese Zeit mit den beiden fühlte sich einfach so unglaublich schön an, dass ich sie am liebsten gestoppt hätte.

Mittlerweile saßen wir in Codys Truck und er fuhr uns zurück nachhause. Damian war auf meinem Schoß eingeschlafen und schlummerte seelenruhig vor sich hin, während ich aus dem Fenster sah und meinen Blick über die Häuser unserer Gegend gleiten ließ. Die Laternen waren an und in jedem winzigen Gebäude brannte Licht. Draußen auf den Straßen befand sich keine Menschenseele und es war wie jeder andere Abend - hier in Roseville.

"Hast du Hunger?", riss mich die tiefe und raue Stimme, des Jungen neben mir, aus meinen Gedanken und hielt bei einer roten Ampel. Mein Kopf schwank zu ihm rüber und zierlich nickte ich, bevor ein zurückhaltendes Lächeln an meinen Mundwinkeln zuckte. Evils erwiderte meine Antwort ebenfalls mit einem Nicken und fuhr dann weiter, als die Ampel wieder auf grün umsprang.

Cody war schon ganz nett und sympathisch. Dennoch wollte ich nach diesem Tag nichts mehr mit ihm zu tun haben. Ich war ihm etwas schuldig und hatte es heute beglichen - somit trennten sich unsere Wege nachdem er mich und Damian nachhause gebracht hatte wieder. Klar, Cody sah vielleicht nicht schlecht aus und sein unschuldiges Lächeln hatte es mir auch nicht leicht gemacht ihn zu ignorieren, aber er war einfach ein Arsch und benahm sich in einigen Situation unmöglich. Zu dem verließ mich mein Gefühl nicht, dass er durchaus bestimmte Hintergedanken haben könnte.

Der Truck kam zum stehen und ich wollte mit Damian in den Armen aussteigen, als Evils mein Handgelenk nahm und mich sanft zurück in den Sitz zog. Verwirrt runzelte ich die Stirn und schaute zu ihm rüber. Er deutete mit seinem Kopf auf das In-N-Out-Zeichen und meine Augen fingen an mit strahlen. Verdammt, wieso ausgerechnet er?

Cody schmunzelte und fragte fürsorglich: "Was willst du? Ich bezahle."

"Irish Beef mit Cheddar und ohne Tomaten. Dann eine mittlere Pommes mit Cocktail Sauce und einen großen Peach Eistee", ratterte ich auswendig runter und holte dabei keine Luft. Nachdem Evils mich überrumpelt ansah, lachte ich auf und wiederholte alles für ihn Stückweise.

Er fuhr zu diesem Sprechdings vor und gab die Bestellung auf. Dann ging es weiter bis zur Kasse und zum Schluss bekamen wir unser Essen. Cody überreichte mir meine Tüte, welche ich in den Fußraum stellte, da ich keinen Platz mehr auf meinem Schoß hatte. Stillschweigend fuhren wir durch die dunkle Gegend, bis zu mir und er parkte am Straßenrand.

Wir beide stiegen aus und dabei nahm Cody mein Essen, wie mein Board mit. Vor der Türe klingelte ich und wartete ungeduldig darauf, dass mein Dad aufmachte. Direkt vor meiner Nase wurde die weiße Holztüre aufgerissen und der Blick meines Vaters lag zu erst auf mir und dann auf dem Jungen hinter mir.

"Dad, könntest du Damian vielleicht ins Bett bringen? Ich würde mich noch verabschieden und dann zu dir reinkommen", lächelte ich schüchtern und überreichte meinem Vater meinen Bruder. Dad verschwand direkt und ich drehte mich nervös zu Cody um, der sich verlegen am Nacken kratzte. Er hielt mir mein Board und mein Essen hin, welches ich beides dankend annahm.

"Danke, für das Essen und dass du uns gefahren hast. Damian scheint dich zu mögen", lächelte ich ihn sanft an und blickte direkt in seine Augen. Dieses grün schien zu glitzern und ich versank praktisch in diesen Augen. Ich entlockte ihm mit meinen Worten ein Lächeln und er zog mich an meiner Taille näher an sich heran.

Stockend und überrascht ließ ich ihn machen und behielt den Augenkontakt weiterhin bestehen. Ich war versunken und gerade gab es keinen Ausweg daraus. Cody beugte sich etwas zu mir herunter und hauchte dann mit seiner tiefen Stimme: "Ich sollte dir danken, dass du dich darauf eingelassen hast und wenigsten ein wenig Spaß hattest, obwohl ich dabei war und mich vor dir zum Affen gemacht habe."

Ich lachte auf und spürte seine gesamte Körperwärme, die zu mir rüber strömte. Sie hinterließ eine angenehme Gänsehaut auf mir. Dieser kleine Moment schien mir eindeutig viel zu viel auszumachen und eilig versuchte ich mich abzuwenden. Flüchtig lächelte ich dem Jungen zu, drehte mich um und lief ins Haus rein. "Komm gut nach Hause. Wir sehen uns hoffentlich nicht, Evils", ich zwinkerte ihm zu und schloss die Haustür hinter mir. Seufzend strich ich mir meine Schuhe von den Füßen und schlürfte müde in die Küche.

Als ich mir einen Teller rausnahm und mich auf einen der Hocker niederließ, kam mein Vater rein und setzte sich neben mich mit einem misstrauischen Blick. Meine Lippen, die um den Strohhalm geschlossen waren, verzogen sich zu einem unschuldigen und kleinen Lächeln, was aber direkt verschwand nachdem er mich mit einer hochgezogenen Braue musterte.

Schnell wandte ich mich ab und stopfte mir ein paar Pommes in den Mund, um nicht reden zu müssen. Schmunzelnd schüttelte er seinen Kopf und klaute mir meine Pommes. Böse funkelte ich ihn an und biss dann von meinem Burger ab. Ich seufzte als ich meinen Burger zur Seite legte und meinen Dad abwartend ansah.

"Läuft da was zwischen euch? Warum hast du mir nicht gesagt, dass ihr nicht alleine draußen unterwegs seid?"

"Punkt eins: Ich kenne ihn nicht einmal richtig. Er hat mir gestern nur bei Fynn geholfen und ich war ihm etwas schuldig - nach seiner Aussage nach. Und Punkt zwei: Das Treffen war eine einmalige Sache und wird nicht noch einmal vorkommen. Ich habe keine Interesse an Cody geschweige denn er an mir, also brauchst du nicht weiterfragen, Dad", klärte ich ihn auf und beobachtete seine nicht allzu spannende Reaktion. Dad nickte nur und sah nachdenklich in die Luft.

Still aß ich weiter und ließ mir den kompletten Tag noch einmal durch den Kopf gehen, bevor ich zu dem Entschluss kam, dass es einer der witzigsten Tage in den letzten Wochen war. Bedacht atmete ich aus und steckte das letzte Stück von meinem Burger in mich rein. Die wenigen Pommes schob ich zu meinem Vater rüber und stand mit meinem Eistee in der Hand auf. Dicht stellte ich mich hinter den Mann, den ich Dad nennen durfte und kuschelte mich an ihn.

"Ich liebe dich, Dad und danke dir für alles", meine Lippen berührten seine stoppelige Wange und drückten einen zarten Kuss drauf. Ich löste mich und hörte wie mein Papa ein Ich liebe dich auch flüsterte und tief durchatmete. Schlürfend stieg ich die Treppen nach oben und dann in mein Zimmer.

Mein Board kam neben meine Türe und meinen Rucksack schmiss ich auf's Bett. Meinen Pulli zog ich mir über meinen Kopf, band danach meine Haare zu einem Messy Bun und ließ mich auf die weiche Matratze mit den vielen Kopfkissen fallen. Ich starrte an meine weiße Decke und fuhr mir mit einer Hand über das Gesicht. Danach zückte ich mein Handy und drückte auf meinen Homebutton, um es zu entsperren zu können.

Eine Nachricht von Evils

Hab ich dir eigentlich schon gesagt, was für einen süßen und knackigen Hintern du hast?

Schmunzelnd verdrehte ich die Augen und schrieb ihm schnell zurück.

Nein, und ich hoffe du verreckst an deinen Pommes, Evils.

Grinsend setzte ich mich auf, ging ins Bad und machte mich Bettfertig. Duschen würde ich morgen vor der Schule und Schultasche packen auch, aber jetzt wollte ich einfach nur in mein geliebtes Bett und den Abend mit Musik in den Ohren ausklingen lassen.

• • •

Die nächsten Kapitel werden, um einiges länger und ich hoffe auch weiterhin.

- Praline und klein Johanna 💗

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