24 | gas station
H A I L E Y
"Was ist diese Woche spannendes passiert?", fragte der dunkelhäutige Zwilling, während wir in der Schlange zu unserem Stammclub standen.
Desinteressiert zuckte ich mit den Schultern und dachte an Dienstag zurück, der nicht angenehm verlaufen ist. Cody hatte mich nach der Schule nachhause gefahren, aber ich hatte durch den Streit mit meinem Vater meinen Schlüssel vergessen und Evils wollte mich nicht alleine bis Abends warten lassen, also hatte er mich mit zu sich genommen.
Später hatte mich mein Vater abgeholt und sich ausgiebig mit mir über dieses Thema unterhalten, bei welchem ich hätte kotzen können. Er meinte es sei besser, wenn er sich mit ihr trifft und sich mit ihr unterhält, um die Angelegenheiten zu klären, die offen standen. Dad hatte sich auch noch bei mir entschuldigt, dass er mir den Vorwurf gemacht hatte.
"Das Highlight war immer noch, als Evils, eine aufbrausende, wutentbrannte und unkontrollierte, Hailey beruhigt hat. Dieser Junge hätte sterben können", riss mich die Stimme von Kira aus meinem Gedanken und sie betonte meinen Namen mit Absicht.
Noah und Jay schmunzelten vor sich hin, während Tyrone und Malia zu mir schauten. Die Zwillinge hoben fragend eine Augenbraue hoch und ich konnte daraufhin nur die Augen verdrehen. Kira wackelte mit den Augenbrauen und fing an weiter zu erzählen, aber ich hörte nicht mehr zu, sondern wandte mich an Noah.
"Ich will rein, Noah", jammerte ich und merkte, dass meine Schultern sich senkten. Schmollend blickte ich meinen besten Freund an und zog einen Schmollmund.
Ich wollte den Stress von mir abtanzen und mich einfach nur bewegen. Es war mein sehnlichster Wunsch dort jetzt reinzukommen und einfach frei zu sein - nichts mehr und nichts weniger.
Die Schlange ging voran und mit jedem Meter weiter nach vorne, kam ich meinem Wunsch näher und konnte mich ausgelassen bewegen, denn dabei konnte ich meine Gedanken und Sorgen abschalten.
"Gleich, Hail. Gleich kannst du dir die Jungs krallen und deine Hüften schwingen lassen", er strich mir über den Rücken und mein Blick wechselte zu Jay, der ihm zu stimmend zu nickte.
"Ausweise, bitte", verlangte einer der Türsteher und ich gab demjenigen meinen Ausweis zur Überprüfung.
Er schaute sich zu erst die anderen an und zu letzt meinen. Der kalte Gesichtsausdruck verriet einiges und ich seufzte. Dieser Türsteher war anscheinend ein Frischling und ich mochte keine Frischlinge.
"Tut mir leid, aber du bist noch nicht 18. Die Nächsten", gab der Typ in schwarzer Kleidung von sich und ließ seinen Blick über die nächsten Jugendlichen schweifen.
Eindeutig ein Frischling.
Jay räusperte sich und stellte sich neben mich. Seine Hand legte sich auf meine Schulter und er lächelte den Türsteher an. Jay hatte die ganze Aufmerksamkeit von ihm und dieser wartete auf eine Erklärung für sein Stören.
"Der Ladenbesitzer weiß über sie Bescheid und ihr ist es genehmigt mit reinzukommen, im Gegensatz zu den 15-Jährigen dahinten", er zwinkerte dem Anfänger zu und zog mich dann mit sich.
Grinsend schaute ich über meine Schulter und packte dann meinen Ausweis weg. Wir liefen durch einen kleinen Gang, in dem ich mein schwarzes Top noch einmal zu recht zupfte und meine blaue, einfache Jeans am Hosenbund hochzog.
Aufrecht ging ich in den stickigen, mit Jugendlichen gefüllten, Raum und merkte wie die Musik meine Gelenke lockerte. Erleichtert atmete ich aus und ließ meine Lederjacke noch schnell zurücklegen, um sie nicht zu verlieren. Die anderen fünf waren bereits vorgegangen und bestellten sich etwas an der Bar.
Grinsen ging ich zu ihnen und ließ mich neben Malia auf den Hocker nieder. Jeder von ihnen hatte einen Shot in der Hand und fragend wo meiner bliebe, musterte ich sie wie sie die brennende Flüssigkeit ihren Rachen hinunter rannen ließen.
Schwungvoll drehte ich mich zu dem altbekannten Barkeeper um und nickte ihm grinsend zu, als er mich ausmachen konnte. Kurzerhand bekam ich meine fünf Shots für den Anfang und kippte jeden davon runter.
Schüttelnd wandte ich mich zu den anderen und hörte ihnen über die dröhnende Musik zu. "Ich glaube ich habe Filomena gesehen. Komme gleich wieder", gab uns Jay Bescheid und machte sich auf den Weg zu seiner Auszubildenden, die anscheinend auch hier war. Ich hatte sie am Montag kennengelernt und musste feststellen, dass sie recht nett war und ich sie mit Jay shippte.
"Baby, lass uns tanzen gehen", schlug Kira Noah vor und legte ihre Arme auf seine Schultern ab. Ihre Hände verschränkte sie hinter seinem Nacken und näherte sich seinen Lippen.
Noah nickte nur und gab ihr einen flüchtigen Kuss. Er nahm sie an die Hand und zog sie hinter sich her, bis sie aus meinem Blickfeld verschwanden und sich in dem Getümmel der vielen Menschen verstecken.
Anscheinend war ihre Liebe jetzt offiziell, denn beide schienen keineswegs betrunken und auch nicht von irgendwelchen anderen Drogen abhängig. Außer jemand von den anderen hatte ihnen etwas in ihre Getränke von vor ein paar Stunden gemischt, was nicht sein konnte.
Malia blickte in die Richtung von Jay und schien zu grübeln, ehe sie aufsprang und sich mit den Worten Jay braucht Hilfe bei seiner Kleinen verabschiedete und mich mit ihrem Bruder alleine ließ. Seuzend bestellte ich uns Drinks und drehte mich zu Tyrone, der seine Blicke durch die Menge schweifen ließ.
Ich tat es ihm gleich und blieb bei Kira und Noah hängen. Eng umschlungen bewegte sich das Paar passend zu dem Takt und warf sich verliebte Blicke zu. Kira stand mit dem Rücken zu ihrem Freund und dieser hatte die Hände auf ihre Hüfte gelegt. Er hatte sie zu sich rangezogen und bewegte seine Hüften mit ihren.
"Sag mal: Was läuft bei dir und diesem... Cody jetzt?"
"Nichts, wir sind gute Freunde und verstehen uns", ich nahm das Glas in meiner Hand und führte den Strohhalm zwischen meine Lippen.
Die kühle und brennende Flüssigkeit stieg in dem Röhrchen auf und rannte dann meinen Rachen runter. Erleichternd stieß ich einen Seufzer aus und lehnte mich zurück, wobei ich Tyrones Blicke deutlich spürte.
"Okay, ich glaub's dir nicht, aber du musst wissen wem du es anvertraust", er zuckte mit den Schultern, nahm sich sein Getränk und lief beleidigt davon.
Stöhnend legte ich meinen Kopf in den Nacken und schloss für einen winzigen Augenblick die Augen. Umhüllt von der stickigen Luft und der dröhnenden Musik, saß ich nun alleine an der Bar und blickte auf die tanzenden Menschen hinab. Alle bewegten sich ausgelassen und frei zu den Klängen der Musik und vergaßen all ihre Sorgen, die sie momentan besaßen.
Nach reichlichen Drinks und viel vergangener Zeit, stand ich leicht beschwipst auf und ging die Treppe zur Tanzfläche runter, um nach einer kleinen Pause wieder meinen Spaß zu haben. Ob alleine oder nicht, mir war es egal.
Die Lichter erloschen, die Musik hörte auf mit spielen und die Menschen hörten auf mit tanzen. Ich drängelte mich durch die Menge in die Mitte der Tanzfläche und wartete, wie die anderen, ab. In diesem Club waren solche Sachen normal, denn sie waren geplant und durchdacht.
"Hailey?", hörte ich meinen Namen und rief ein lautes Ja durch die Menschen, die auf die neue Musik warteten und sich mit ihren Partnern unterhielten.
Kurzerhand wurde ich angetippt und verwirrt drehte ich mich um hundertachtzig Grad zu der Person, die ich nicht ausmachen konnte.
"Lass uns tanzen", raunte mir die bekannte Stimme zu, welche ich Noah zu ordnen konnte und ich nickte trotz der Dunkelheit, die uns einnahm.
Leise erklangen Klänge im Hintergrund und nacheinander gingen die Scheinwerfer wieder an. Noah kam zum Vorscheinen und ich musste grinsen. Er kam auf mich zu, packte mich an meiner Hüfte und zog mich an seinen Körper ran.
Bevor der wirkliche Beat kam, schwangen wir unsere Hüften im gleichen Takt hin und her. Das Lied wurde schneller und der Beat verstärkte sich, was ein eindeutiges Zeichen für die kommende Explosion an Klängen und Bässen war.
Ich löste mich gewiss von meinem besten Freund, aber blieb vor ihm stehen. Ein breites und befreiendes Grinsen trat in mein Gesicht und sobald die Melodie sich noch mehr verschnellerte und der Bass kam, sprangen Noah und ich mit. Wir ließen uns nicht aus den Augen und lachten beim Springen vor uns hin.
Irgendwann trat der normale, ruhige und schwebende Klang wieder ein und ich ließ mich in die Arme meines Freundes sinken, ehe ich mich mit dem Rücken zu ihm drehte und daraufhin seine Hände an meiner Hüfte spürte. Komplett frei von den Gedanken an Evils, meinen Vater, Damian und der Schule, ließ ich mich einfach von den Takten des Liedes leiten und gab mich meinem besten Freund hin.
Ich schwang meine Hüfte in kreisenden Bewegungen und ließ meine linke Hand an dem Hals von Noah gleiten, dessen Atem ich an meiner Haut spüren konnte und willkürlich grinsen musste. Er drückte mir sein Becken entgegen und ich spürte seinen Schritt an meinem Hinterteil. Die Finger glitten an meiner Seite entlang und ich schloss meine Augen.
So langsam endete das Lied und ich wollte mich von Noah lösen, als der Griff um meine Hüfte sich verstärkte und ein heißer Atem an meinem Ohr lag und leicht an meinem Ohrläppchen knabberte. Verwirrt runzelte ich die Stirn und wollte mich wieder lösen - vergebens.
"Wohin wollen wir denn, Thompson?", vernahm ich diese raue und tiefe Stimme, die eine Gänsehaut über mich jagte und mein Herz für eine Millisekunde stoppen ließ.
Wieder glitten seine Finger über meine Haut und ich legte genießerisch meinen Kopf in den Nacken, während ein deutliches und zufriedenes Schmunzeln in meinem Gesicht zu sehen war. Meine linke Hand fuhr an seiner Wange entlang und blieb an seinem Hals stehen. Der unregelmäßige Atem des Jungen prallte gegen meinen Hals und kurz darauf wurden federleichte Küsse auf meiner Haut platziert, die mich aus meiner Welt rissen.
"Ihr habt getauscht", gab ich lachend von mir und öffnete meine Augen, während ich mich in seinen Händen zu ihm drehte.
Seine dunklen, glänzenden Haare fielen ihm in seine Stirn. Die Augen funkelten und das Lächeln strahlte pure Wärme, wie Lust aus. Die Grübchen ließen ihn kindlicher wirken, aber der neue Dreitagebart ließ ihn alles andere, als niedlich aussehen und raubte mir meinen Atem.
Ich legte meine Arme auf seinen Schultern ab und drückte mich an ihn ran. Sofort umgab mich seine warme Körperwärme und die Luft wurde immer stickiger. Seine Berührungen brannten auf meiner Haut und ich wollte nichts sehnlicher, als mich weiterhin an ihm zu verbrennen.
"Komm", raunte er über die laute Musik und schnappte sich mein Handgelenk, an welchem er mich aus den tanzenden Leuten zog und an die Bar verfrachete.
Cody setzte sich neben mich und bestellte uns etwas zum Trinken. Außer Atem blickte ich ihn an und konnte nicht anders als zu schmunzeln.
Reiner Augenorgasmus.
Dankend nahm ich mein Glas an mich und trank einen großen Schluck von dem mir bestellten Scotch. Codys Getränk war farblos und deutete auf Wasser oder Wodka hin, aber ich schätze eher das erste.
"Ich glaube ich habe noch nie so mit irgendjemanden getanzt und danach das Verlangen gehabt, nie mehr aufhören zu wollen, denn verdammt, Hailey..", er stellte sein Glas ab und blickte mir eindringlich in die Augen. "Es war unglaublich heiß."
"Bin ja auch ich", zwinkerte ich ihm zu und wir beide fielen Sekunden später in schallendes Gelächter.
Nachdem ich mich beruhigt hatte und runtergekommen war, trank ich meinen Scotch aus und stellte das Glas auf dem Tresen ab. Meine Augen lagen auf Evils, der verträumt durch den Club sah und mit seinem Fuß im Takt mit wippte.
Ich erhob mich von meinem Hocker und stellte mich direkt in sein Blickfeld. Verdattert schaute er mich an und legte seine Hand in meine, sodass er mich näher an sich ranzog und ich schon beinahe auf seinem Schoß saß.
"Lass uns gehen, Hailey", ich nickte und trat dann einen Schritt hinter. Cody erhob sich, verschränkte seine Finger mit meinen und lief vor mir an den Leuten vorbei, die den Weg versperrten.
Aufmerksam folgte ich ihm und hielt an der Abgabe für die Jacken und Taschen an. Ich zog meinen Zettel hervor und überreichtes ihn der Frau mir gegenüber. Sie blickte kurz meine Zahl an, drehte sich um und hatte meine Jacke nur wenige Minuten später in der Hand und gab sie mir mit einem freundlichen Lächeln.
Cody und ich liefen gemeinsam raus an die frische Luft und ich legte meinen Kopf in den Nacken. Meine Augen schlossen sich automatisch und ich atmete die angenehme, kühle und erfrischende Luft ein.
Auf einmal wurde ich weitergezogen und gestresst öffnete ich meine Augen, welche sich auf den Asphaltboden legten und meine Füße beim Laufen beobachteten. Stillschweigend lief ich neben Evils und merkte wie viel Alkohol ich doch getrunken habe.
"Du siehst heiß aus", brachte ich nuschelnd hervor und merkte wie ich Schluckauf bekam.
Verdammt, ausgerechnet jetzt. Wie ein kleines Kind blickte ich um mich und stellte fest, dass wir durch die große, dunkle Straße liefen, in der die meisten Geschäfte waren. Neben meinem Schluckauf machte ich irgendwelche Grimassen und kicherte nachdem der seltsame Laut meinen Mund verlassen hatte.
"Und du bist betrunken", lachte er und schmollend blieb ich stehen. Mit einem Ruck zog ich den Jungen zu mir und grinste schelmisch.
Mahnend hob ich einen Zeigefinger hoch und zog die Luft scharf ein, ehe ich nach meinem nächsten Schluckauf sprach: "Soviel habe ich jetzt nun auch nicht getrunken."
Lachend schüttelte er den Kopf und lief mit mir an der Hand weiter. Still lief ich neben ihm her und konzentrierte mich darauf richtig zu laufen. Irgendwann blieb Evils dann stehen und öffnete eine Tür von einem Auto.
Er löste sich von mir und hielt mir die Tür auf. Mit einer Handbewegung deutete er mir mich reinzusetzen und ohne Einwand gehorchte ich ihm. Er schloss die Tür, joggte um sein Auto zur Fahrerseite und stieg ebenfalls ein. Dann startete er den Motor, aber ließ seinen Blick noch einmal über mich schweifen, um sicher zu gehen, dass es mir gut ginge.
Cody fuhr aus der Parklücke raus und dann auf die Straße, welche wie leergefegt war. Ich lehnte mich in den Sitz zurück und schaute aus dem Fenster. Die Stille im Auto war alles andere als unangenehm und auch wenn ich betrunken war, war es amüsant.
"Sag mal hast du Gummibärchen im Auto?", kam es aus mir herausgeschossen und selbst verwirrt über meine Tat, runzelte ich die Stirn.
Evils schüttelte den Kopf und konzentrierte sich weiter auf die Straße. Seufzend ließ ich meine Schultern sinken und dachte nach wie ich an die Süßigkeiten kommen konnte.
Wieder vergingen mehrere Minuten, bis mir ein Einfall kam und ich voller Begeisterung mich kerzengerade aufsetzte und zu Cody blickte. Misstrauisch guckte er kurz rüber und schüttelte dann seinen Kopf.
"Können wir an der nächsten Tankstelle halten?"
"Damit du dir Gummibärchen holen kannst?", fragte er belustigt.
"Nein. Okay, doch vielleicht", zuckte ich mit den Schultern und sah ihn flehend an, auch wenn er nicht zu mir blicken konnte.
Er gab ein kleines Nicken von sich und meine Augen weiteten sich. Grinsend gab ich mich zufrieden und ließ mich zurück in den Sitz plumpsen. Fröhlich sah ich aus dem Fenster und beobachtete wie die Häuser, Läden und Ämter an uns vorbeizogen.
Cody fuhr anscheinend auf die Auffahrt zu und wenige Minuten später befanden wir uns auf dem Highway. Eine Tankstelle in der Stadt hätte es auch voll und ganz getan.
Leise hörte man die Musik aus dem Radio klimpern und da alles still war, erkannte ich die Beats genau und drehte direkt lauter. Breit grinsend lehnte ich mich nach vorne und drehte mich zu ihm.
Erwartungsvoll schaute er auf den Highway und musste leicht schmunzeln. Die Klänge wurden immer mehr und der Beat verstärkte sich. Der Text drang zu mir durch und direkt erkannte ich diese Stimme, wie diesen Song.
Ich holte schnell Luft und stieß diese dann wieder aus, ehe ich anfing mit rappen und dabei kaum Luft zu mir nahm.
Vielleicht kam es komisch, dass ich so viele Songtexte und Lieder in Erinnerung hatte, aber ich konnte mir Lieder einfach merken und prägte mir die Lyrics meisten immer ein.
Macklemore rappte weiter und ich machte mit. Während ich in meinem Element war, merkte ich nicht wie ich meine Hände mitbewegte und komplett alles aus meinen Gedanken verbannte. Sei es mein Hunger und das Verlangen nach Gummibärchen oder dass Cody hier saß und meinem betrunkenem Ich zuhören musste.
Das Lied neigte sich dem Ende und somit begann das nächte Lied zu spielen. Das Radio wurde leiser gedreht und ich blickte zu dem Übeltäter rüber, der nur sanft lächelte und wieder eine Hand vom Lenkrad löste. Sie wanderte rüber zu mir und er legte sie einfach auf meinen Oberschenkel ab, was mich seufzen ließ.
Ich legte meine Hand auf seine und drückte sie, ehe ich meinen Kopf an dem Sitz anlehnte und zu ihm rüberblickte. Verwuschelte Haare, leuchtend grüne Augen, markante Gesichtszüge, volle Lippen und ein heißer Dreitagebart.
Pure Kunst.
Die Zeit, in der ich ihn nur anstarrte und versuchte mir jedes noch so winzige Detail, seines Gesichtes, zu merken und nebenbei seine Hand hielt, verging wie im Flug und ich bekam nicht einmal mit wie wir stehen blieben.
Sein Kopf schnellte zu mir und er erwischte mich beim Gaffen. Ein sanftes Lächeln schmückte seine Lippen und er ließ seine Augen über mein Gesicht wandern, ehe sie sich in dem Blick meiner Augen verhakten. Das grün schien zu funkeln und ich konnte meinen Blick nicht von ihm abnehmen, da es mich fesselte und ich keine Kraft hatte mich daraus zu lösen.
"Wir sind da", sagte Cody, leckte sich über die Lippen und stieg aus. Ich tat es ihm gleich, schmiss die Autotür zu und ging neben dem fast zehn Zentimeter größeren Jungen her.
Ich betrachtete ihn wie er seinen Arm hob und diesen kurze Zeit später auf meinen Schultern ablegte. Schmunzeln hob ich meinen Kopf und lachte kurz auf, ehe ich meinen Kopfschüttelte und meine Augen auf den Weg vor mir fixierte.
Fröhlich schlenderte ich mit ihm in die Tankstelle und wandte mich aus seinem Arm, da mich der Hunger packte und mein Magen anfing zu knurren. Seufzend stöberte ich durch die Ware und las mir einige Rückseiten der Artikel durch, obwohl es mich nicht interessierte und ich eigentlich nur etwas zu essen haben wollte.
Den Schokoriegel ließ ich wieder an seinen Platz wandern und ging weiter durch den Gang. Meine Augen suchten die bunten, klebrigen und süßen Teile, nach denen ich mich gerade sehnte und unbedingt verschlingen wollte.
"Welche willst du? Ich bezahle", vernahm ich es von hinten und schreckte kurz zusammen. Ich schnappte mir eine Packung und drehte mich um hundertachtzig Grad, damit ich ihn anblicken konnte.
Triumphierend hielt ich die geschlossene Tüte hoch und lief weiter zu den Kühlautomaten mit den Getränken. Durch die viele Auswahl an Softdrinks konnte ich mich nur schwer entscheiden, aber griff letztendlich nach meinem Lieblingsenergy.
Ich starrte auf die anderen Sorten, aber zuckte nur desinteressiert mit den Schultern. Neben mir erklang das raue Lachen von Cody und meine Mundwinkel zuckten nach oben.
"Denkst du, dass es normal ist sich zu einer Person hingezogen zu fühlen, obwohl man ihre Vorgeschichte und ihre Fassade nicht kennt?", stellte ich diese Frage in den Raum und neigte meinen Kopf leicht schräg.
Noch immer lag mein Blick auf den Energies und ich hatte es auch nicht vor diesen abzuwenden. Die Drinks sahen so lustig und verwirrend aus.
"Wie kommst du jetzt darauf, wenn du in einer Tankstelle wegen Gummibärchen stehst und Energy anstarrst?", lachte er und seufzte kräftig.
Ich zuckte wieder nur mit meinen Schultern: "Keine Ahnung, liegt am Alkohol. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet."
"Ich finde du fühlst dich nicht ohne Grund zu ihr hingezogen. Dich verblüfft etwas an dieser Person und das regt dich dazu an sie kennenlernen zu wollen. Du suchst die Nähe der Person und vielleicht bringst du auch den Mut auf mit ihr zu reden, Sachen über sie herauszufinden. Selbst wenn du ihre Fassade nicht kennst, lernst du sie ja dann kennen und verstehst anhand ihrer Vorgeschichte warum sie so ist, aber ja bei wenigen, nur vereinzelten Leuten, ist es für mich normal und besonders einer Person davon kann ich nicht wirklich widerstehen."
Mein Kopf schellte zu Cody, der mich bereits anblickte und sanft lächelte. Mein Herz machte einen Sprung und meine Knie wurden weich bei diesem Anblick und diesen Worten. Zierlich gab ich nur ein Nicken von mir und durch welchen Grund auch immer, befand ich mich kurzerhand in seinen Armen, die mich fest an sich drückten und festhielten.
"Wir alle wissen, dass ich diese Person bin, Evils", stieß ich wissend die Luft aus meinen Lungen aus und legte eine kurze Pause ein.
"Außerdem hab' ich den Moment ruiniert, aber was solls.. Es ist nur die Wahrheit", ich löste mich von ihm und zuckte lässig mit den Schultern.
Ich vernahm nur das raue Lachen und schlenderte weiter durch die kleine Tankstelle am Highway. Der Blick von Cody lag auf mir und ich verdrehte bewusst die Augen. Bei Chips machte ich Halt und nahm mir noch eine Lay's Tüte mit, um diese auch noch zu essen und vielleicht mit Cody zu teilen.
"Hast du irgendwie Heißhunger?"
"Nein, aber meine Tage."
• • •
Hello, it's me..
Ich hoffe das Kapitel passt so in etwas, lol.
Anderes Thema: Es kann sein, dass ich nicht mehr aller zwei oder drei Tage in den nächsten zwei Wochen updaten werde, da ich mich vor allem in Mathe anstrengend muss, wegen Konzerttickets. Natürlich werden Kapitel kommen, aber nicht so häufig.
Zu dem wollte ich noch erwähnen, dass wenn ich keine zwei oder drei in Mathe bekommen sollte oder diese Tickets ausverkauft sind, dass ich tagelang heulen werde und es mit den Updates dauern wird - joke, abgesehen vom Heulen.
Meinungen zur betrunkenen Hailey?
- Johanna
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