21 | small shops
H A I L E Y
"Wohin willst du, Evils?"
"Such es dir aus: Café, Kino, Bibliothek, Records, In-N-Out-Burger oder Kunstmuseum. Du hast die Wahl", meinte er belustigt und fuhr neben mir her.
Neben uns lag Sand und einige Meter weiter war das rauschende Meer, welches kleine Wellen an die Küste transportierte und der Sand diese brach. So stabil, aber doch so zerbrechlich, wie Glas es sein konnte.
"Okay, also als erstes Records, dann in die Bibliothek, danach ins Café und später zu In-N-Out-Burger", gab ich triumphierend von mir und lachte selbst über diese absurde Idee, all das zu schaffen.
Mein Blick blieb nach vorne gerichtet und Damians kleiner Wuschelkopf drang in mein Blickfeld. Direkt durch drang mich das Verlangen durch seine braunen Locken zu fahren und diese in alle Richtungen abstehen zu lassen, dennoch konzentrierte ich mich eher aufs Fahren und achtete auf die entgegenkommenden Fahrer.
Es herrschte Stille, aber mich störte es nicht. Nur die wenigen Stimmen, der anderen Menschen zogen an uns vorbei und das Brechen der Wellen war zu hören. Selbst Damian schien es nicht zu stören und schaute beeindruckt um sich.
Cody fuhr nun vor uns, damit wir den richtigen Weg fuhren und auch an unseren Stationen ankommen würden. Der gutgebaute Oberkörper wurde von einem weißen Shirt bedeckt und spannte sich durch seine Muskeln deutlich an. Dazu trug er eine schwarze, einfache Jeans und seine weißen Nikes. Ein langer, schwarzer Mantel, der in seinem Korb lag, rundete das Outfit mit ein paar silbernen Ringen ab und ließ ihn in gewisserweise älter aussehen. Auch der heranwachsende Dreitagebart trug umso mehr dazu bei.
Dieses Gefühl einfach unglaublich viele Bilder von ihm machen zu wollen, durchflutete meinen Körper und brachte ein etwas hinterhältiges Grinsen hervor. Der Gedanke daran ihn auf unzähligen Fotos zu haben, machte mich wahnsinnig und am liebsten würde ich ihn zum Stehen bringen, mein Handy aus der Hosentasche ziehen und anfangen Bilder zu machen.
Wir bogen rechts, in ein kleines Viertel von San Francisco, ab und fuhren wenige Meter gerade aus, bis wir anscheinend das erste Ziel erreicht hatten. Evils stieg ab und schloss sein Fahhrad an. Überrumpelt von meinen Gedanken stellte ich das Fahrrad an den Ständer, hob Damian runter und schloss es ebenfalls an.
Damian war bereits an der Hand von Cody und redete eifrig auf ihn ein. Er war sichtlich begeistert draußen zu sein und das mit Cody, der wie ein Geschenk für ihn war. Beide blickten sich an und waren in ihr Gespräch fixiert, weshalb ich vorsichtig mein Handy nahm und davon ein Bild machte. Direkt schickte ich es in unsere Bitches Wanna Fight Us Gruppe und steckte es wieder in meine Hosentasche.
Mein Blick glitt durch das Viertel und es gefiel mir direkt. Die unterschiedlichen Geschäfte sahen einladend und bunt aus. Jedes Geschäft hatte sein Image und es schienen Ideen hinter diesen Konzepten zu stecken, die diese eine Gasse besonders aussehen ließen. Die freien Mauern mit Graffiti besprüht und Kunst darstellten. Der Teil dieses Viertels lied zum Einkaufen und Leben ein. So farbenfroh und lebendig.
Evils flüsterte ein leises Komm und schob mich in den Laden, der von Bandpostern und Schallplatten nur überfüllt war. LED-Lichter in den buntesten Farben hingen mit an den Wänden und zeichneten das Wort Records ab. Im Hintergrund spielte leise die Musik und wenn man durchging, erklang das Läuten einer Glocke.
Der Junge hinter der Kasse blickte auf und schaute in unsere Richtung. Kurz ließ er seinen Blick über uns schweifen und nickte uns dann zu, ehe er sich wieder seinem Comic wandte und diesen weiterlas. Mit hochgezogenen Brauen lief ich durch die Gänge und blickte mich nach Schallplatten um.
Es waren alte Lieder aus den 80ern, 90ern zu finden, aber auch Sachen aus der diesjährigen Generation. Strahlend dass wir hierher gefahren sind, griff ich nach der Schallplatte von The Neighbourhood und lief schulterzuckend weiter umher. Jede dieser Platten betrachtete ich genau und entschied mich letztendlich für die, die mir am besten gefielen und welche in meiner Sammlung nicht fehlen durften.
Verzweifelt blickte ich mich bei G um und suchte nach Macklemores neuem Album, was es bei uns nicht mehr zu finden gab. Ich stöberte durch die ganzen Platten, welche durch die bedrückte Pape mit dem passendem Bild geschützt wurde, und gab die Suche auf. Seufzend trat ich einen Schritt weg und sah mich im ganzen Laden um. Keine Spur von diesem Album.
"Welche Platte sucht die reizende Dame?", erklang es neben mir und mein Kopf schellte zu der Stimme, um die Person ausfindig machen zu können, welche diese Stimme gehörte.
Der Verkäufer stand neben mir und blickte mich amüsiert an. Seine Augen fuhren meinen Körper auf und ab, bis sie wieder in mein Gesicht sahen und er eine Augenbraue in die Höhe zog.
Die dunkelblonden Haare waren kurz geschnitten und fielen in alle Richtungen ab. Die blauen Augen lagen auf mir und das spitzbübische Grinsen zierte seine schmalen Lippen. Das Piercing an seinem Nasenflügel schimmerte in dem Licht und man sah es deutlicher als vorher. Der graue Hoodie bedeckte seine breiten Schultern und darunter lugte ein weißes Shirt vor, welches auf der schwarzen Jeans lag. Die braunen und schmutzigen Timberlands vollendeten die Kombination an Klamotten und nun lagen meine Augen auf seinen tätowierten Hände, die er leicht in seine Hosentaschen geschoben hatte.
Das Aussehen des Jungen brachte mich aus meiner eigentlichen Tat raus und kopschüttelnd blickte ich wieder in seine fixierenden Augen, die darauf gewartet hatten, dass ich ihn ansah.
"Gemini von Macklemore", gab ich selbstsicher von mir und wissend nickte er.
Er drehte sich auf den Sohlen um und verwirrt runzelte ich die Stirn, was das jetzt sollte. Seine Füße stoppten an einer Tür die anscheinend in irgendein Nebenzimmer führte und er schien mit irgendjemanden zu reden, ehe er sich wieder zu mir drehte und belustigt meinte: "Bevor ihr gekommen seid, haben wir 'ne neue Lieferung bekommen und es sollte mit dabei sein. Soll ich nachschauen?"
"Nein, du sollst ein Foto von mir machen und mich dann rausschmeißen", verdrehte ich die Augen und sah wie seine Mundwinkel hochzuckten. "Klar, sollst du nachgucken - also könntest du bitte?", sprach ich zu Ende und der Junge lief nickend ins andere Zimmer.
Wartend nahm ich mein Handy raus und las mir die ganzen Nachrichten ahs der Gruppe durch, die ich wegen dem Bild bekam.
Wenigstens kann er mit Kindern umgehen. -T
Wooow wow wow.. er ist auch in San Francisco? Das Glück scheint dich zu verfolgen, Kleines -J
Ich hoffe er hat dich gestern flachgelegt, Hail -K, N
"Hätte ich gerne, denn wenn ich dich die ganze Zeit so ansehen muss, fällt es mir mit der Zeit immer schwerer nicht die Kontrolle zu verlieren und über dich herzufallen, damit die nächsten Exemplare von uns enstehen", vernahm ich die raue und tiefe Stimme hinter mir.
Mit dem Ist-Das-Dein-Ernst-Blick wandte ich mich an ihn und rollte meine Augen. Ich stellte mich dicht an seine Brust und grinste frech. Seine Augen hafteten sich für Sekunden auf meine Lippen und dann wieder zu meinen Augen. Cody befeuchtete seine Lippen und angestrengt blickte ich nicht auf diese.
"Zu deinem Pech wird es unsere Exemplare nie geben und du darfst mit deinem Schwanz woanders reinstoßen", zwinkerte ich ihm zu und drehte mich dramatisch um, damit meine Haare in sein Gesicht flogen und er meinen Triumph zu spüren bekam.
Lachend folgte er mir zur Kasse und rief Damian zu sich, der wenige Sekunden bei uns ankam. Der kleine Fratz fragte Evils, ob er auf seine Schultern konnte und dieser bejahte es nur. Cody kniete sich hin und half Damian hoch. Langsam richtete er sich mit meinem Baby auf und blickte mich grinsend an.
"Deine gewünschte Platte, unbekanntes Mädchen", grinste er und legte diese vor mich auf den Holztisch.
Die anderen sechs Alben legte ich mit dazu und blickte ihn an. Erstaunt über meine Auswahl rechnete er diese zusammen und sagte mir den stolzen Preis dafür. Ich krammte mein Portemonnaie aus meinem schwarzen Rucksack und gab es ihm passend, während er die sieben Platten in eine Papiertüte packte und diese mir rüberschob.
Dankend nahm ich sie an, drehte mich um und lief mit den beiden Deppen wieder an die frische Luft.
"Zu welchen der vielen Bibliotheken gehen wir?", fragte ich amüsiert und drehte mich mit der Tüte einmal im Kreis, bis meine Augen Codys und Damians Gesicht sahen.
Lachend schüttelte Evils den Kopf und man vernahm nur das Kichern meines Bruders, der dazu noch auf den breiten Schultern von Cody rumzappelte. Zufrieden seufzte ich und deutete mit dem Kopf auf die Fahrräder, um weiterfahren zu können.
Einverstanden nickte er, hob Damian runter und lief zu seinem Rad, welches er, wie meines, entsperrte und sich auf den Sattel setzte. Ich tat es ihm gleich, nur hob ich Damian als erstes hoch und hing die braune Papiertüte um meinen Lenker.
Cody fuhr vor und wir dann neben ihm. Der leichte Gegenwind kam uns entgegen und meine Haare flogen nach hinten. Die unglaublich erfrischende Meerluft sog ich durch meine Nase ein und atmete erleichtert aus, dass ich hier war und diese Sachen mit Evils durchstehen konnte.
Nach wenigen Minuten und ein paar Abbiegungen kamen wir anscheinend an, denn Cody stoppte und stellte sein Rad an die rote Backsteinmauer an. Mein Blick glitt durch die Straße, aber keines dieser Geschäfte sah wie ein Buchladen aus, weshalb ich verwirrt die Stirn in Falten legte und zu dem attraktiven Jungen mit den bewundernswerten Augen sah.
Grinsend wartete er und deutete mit seinem Kopf, dass ich zu ihm kommen solle. Misstrauisch tat ich es und beobachtete ihn dabei wie er Damian runterhob und in seine Arme nahm. Kurz kniff er ihm in die Wange und blickte den Jungen vor ihm verliebt an. Damian sah ihn nicht gerade anders an und konnte seine Augen nicht von ihm nehmen - Cody hatte sich in sein Herz geschlichen.
Außenvor lehnte ich das hellblaue Fahrrad ebenfalls an der Mauer an und nahm mir die Tüte vom Lenker. Cody bemerkte dass ich fertig war und nahm sich meine Hand. Sofort verschmolzen unsere Finger miteinander und mich überkam ein stechendes Zucken, was durch meinen ganzen Körper durchfloss.
Cody zog mich in einen kleinen, alten und modrigen Laden. Die helle Wandfarbe blätterte außen ab und das große Fenster war verstaubt. Als wir die Tür aufgemacht haben, quietschte sie und der Geruch von alten, modrigen Papier stieg mir in die Nase, weshalb ich diese rümpfte und überall Bücher liegen sah.
Die Bücher, mit dem dunklen Einband, stapelten sich haufenweise übereinander und nahmen den meisten Platz des Raumes ein. Es war dunkel und nur wenig Tageslicht drang durch das große Fenster durch. Auf manchen Stapeln war Staub und Spinnenweben, was mich skeptisch die Augenbrauen hochziehen ließ.
In dem kleinen Laden war kein Verkäufer zu sehen, was mich stutzig machte und grübelnd schaute ich zu Evils. Seine Augen lagen gespannt auf mir und weich lächelte er mich an. Sein Griff um meine Hand wurde fester und somit verschmolzen unsere Finger noch weiter zusammen.
"Weißt du was an diesem Laden so besonders ist?", Cody neigte seinen Kopf etwas schräg und durchdrang mich mit seinem intensivem Blick.
Ich schüttelte meinen Kopf, ließ seine Hand los und ging rum. Er war nicht groß und gut ausgestatet, aber es reichte aus, dass hier anscheinend Menschen hineingingen und diesem winzigen, unauffälligen Laden Beachtung schenkten.
Vorsichtig strich ich mit meinem Daumen über das braune Leder eines Buches und bemerkte wieviel Staub sich auf dieser Ausgabe abgelegt hatte. Mit faszinierendem Blick lief ich weiter und sah mir die Titel der Bücher an. Sie hatten alle bezaubernde Titel und jeder von ihnen brachte mich zum Grübeln und erweckte meine Neugierde.
Auf meinen Ballen drehte ich mich zu Cody, mit meinem Bruder und sah ihn an. Das sanfte Lächeln schmückte immer noch seine vollen und rosigen Lippen. Auch Damian lächelte mich an und mein Herz schmolz bei diesem süßen Anblick dahin.
"Was denn?", spielte ich auf seine Frage an und merkte wie die braunen Brauen in die Höhe schossen.
"Vor einigen Jahren hat jemand die Aktion gestartet, dass man in die gelesenen Bücher eine Widmung schreiben soll und diese dann hierher bringt, damit sie andere lesen können und vielleicht genauso fasziniert von dem Geschriebenem sein können, wie sie selbst", erklärte Evils und ich musst unwillkürlich anfangen mit lächeln.
"Immer wenn ich her kam, liefen Leute raus und hatten sich Bücher mitgenommen. Andere haben sie hergebracht und sind ohne andere verschwunden. Noch heute machen es Leute und die Widmungen einiger dieser Personen sind berührend, weshalb ich diesen Ort hier liebe", erzählte er mit einem Strahlen in den Augen und ich konnte nicht mehr wegschauen. Es war so anziehend wie er darüber sprach und schwärmte.
Mein Blick glitt wieder umher und haftete sich auf eins der vielen Bücher in einem Regal rechts von mir. Ich trat an das massive Holz heran und zog das Buch mit dem staubigen Einband hervor. Es sah neben den leichten Wasserspuren noch gut und recht in Ordnung aus. Ich las mir die Beschreibung durch und konnte nicht anders als schmunzeln und drehte mich freudig zu Evils. Fragend sah er auf das Buch und ich hielt es hoch, damit er es lesen konnte.
"Zwischen jetzt und immer", im Sinne von Nicht schlecht nickte er und deutete auf den Ausgang, aber ich überredete ihn dazu noch ein wenig zu stöbern, um noch mehr Lesestoff zu haben.
Er hockte sich mit Damian hin und redete mit ihm, während ich über die Auswahl an Büchern glitt und mir von zwein noch die Beschreibung las.
Nachdem ich mich für eins der beiden entschieden hatte, schaute ich mich noch einmal um und fragte dann interessiert: "Sag mal: Liest du eigentlich?"
"Vielleicht, vielleicht auch nicht", hörte ich die belustigte Stimme von Cody und verdrehte daraufhin nur die Augen.
Auf einmal schlangen sich zwei Arme um mich und meine Haare wurden zur Seite geschoben, damit mein Hals freilag. Direkt spürte ich den heißen Atem des mir bekannten Jungen und konnte nicht anders als zurückhaltend lächeln. Seinen Kopf stützte er auf meiner Schulter ab und ich inhalierte sein abgenehmes Aftershave.
"Die Bücherdiebin ist gut. Kann ich nur empfehlen", schmunzelte er und leicht drehte ich meinen Kopf zur Seite, damit ich ihn ansehen konnte.
Ich gab ein kurzes Nicken von mir und drehte mich in seinen Armen komplett um. Seine Hände lagen nun auf meinem Rücken und meine Arme legte ich auf seinen Schultern ab. Cody drückte mich näher an sich ran und kam mit seinem Gesicht näher, was mein Herz zum Stehen brachte.
"Keine Sorge, es wird nichts passieren", hauchte er mit tiefer Stimme gegen meine Lippen und perplex blickte ich ihn an. Meine Augen wechselten von seinen smaragdgrünen Augen zu seinen vollen und rosigen Lippen, welche mehr als anziehend waren.
Stattdessen nahm er mein Gesicht in seine Hände, senkte es leicht und drückte mir einen federleichten Kuss auf die Stirn. Ich schloss derweil meine Augen und atmete bedacht aus. Als er sich löste verschwand die Wärme und ich hob meinen Kopf wieder, um ihn anzusehen. Das sanfte Lächeln drang zu mir vor und der liebevolle Blick lag auf seinem Gesicht.
"Ich hab Hunger, Hailey!", unterbrach Damian den Moment und ich musste augenblicklich schmunzeln.
Ich trat entschuldigend an Cody vorbei und lief zu Damian, den ich dann an meine Hand nahm und mit ihm, dicht gefolgt von Evils, rausging. Wir schwangen uns wieder auf die Räder und fuhren enstpannt weiter, da wir noch genügend Zeit hatten und uns nicht hetzen wollten.
"Warum lebt Hayes überhaupt bei deinen Großeltern und du nicht - also ich weiß schon warum, aber will es irgendwie trotzdem nochmal wissen", platzte es nach einigen Metern aus mir heraus und kurz blickte er rüber.
Meine Augen waren auf den Weg vor uns gerichtet und nur selten schaute ich rüber. Ich musste nicht rüberschauen, denn ich konnte es an seiner Präsenz spüren, dass er direkt neben uns war.
"Seine Eltern hielten es gut für ihn, damit er einen ordentlichen Abschluss bekommt und dann sofort Jura studieren kann. Sie hatten es schon oft genug probiert Mom und vor allem Dad zu überreden, aber sie wussten das es nichts für mich war und ließen auch mir die Entscheidung. Ich hatte nie vor, wie Hayes oder Grandma, Jura zu studieren oder wie Grandpa Architektur. Nie um Geld zu haben, wenn dann nur wenn es mir Spaß machen würde, nur herrscht komplette Fehlanzeige", stieß er seufzend hervor und ich nickte nur verstehend.
Es herrschte Stille und flüchtig wich ich seinen intensiven Blicken aus, die für kurze Zeit immer auf mir hafteten. Damian vor mir zappelte leicht und schaute fragend zwischen mir und Cody her. Der Kleine war sichtlich verwirrt und neugierig, aber sprach uns auch nicht darauf an.
"Was ist mit deiner Mom, Thompson?", erklang die neugierige Stimme von Cody und kurz schaute ich ihn an, ehe ich mich wieder auf den Weg konzentrierte und still weiterfuhr.
Er ging nicht weiter darauf ein und radelte weiter neben uns. Damian dagegen hatte seinen Kopf in den Nacken gelegt und blickte mich von unten an.
"Ich will meine Mamá wiedersehen", jammerte er und seufzend hielt ich an. Er drehte sich zu mir um und sah mich flehend und traurig zu gleich an. Nie könnte ich diesem Gesicht widerstehen und eiskalt Nein sagen.
Cody stoppte wenige Meter vor uns und schaute über seine Schulter zu mir. Das zu versichtige und sanfte Lächeln machte mir Mut und irgendwie hatte ich das Bedürfnis Damian alles, jede Kleinigkeit, über seine Mutter zu sagen, aber es war noch zu früh und zu dem sollte Dad mit dabei sein.
"Wir reden ein anderes mal darüber, wenn Dad mit dabei ist, okay?", ich strich ihm eine Locke aus dem Gesicht und fuhr mit meinem Daumen von seiner Augenbraue über seine Wange und dann seine Unterlippe entlang.
Damian nickte und hob seine Arme hoch. Ich beugte mich etwas nach vorne und ließ ihn seine Arme um meinen Nacken schlingen. Das kleine und glückliche Gesicht kam meinem näher und er legte seine Stirn gegen meine. Tief blickte ich ihm in die Augen und merkte wie mein Herz schwer am pumpen war, damit ich diesen Moment überleben konnte.
Mein Bruder schloss die Lücke zwischen unseren Lippen und drückte mir einen freudigen, liebevollen Schmatzer auf meine Lippen, die nicht mehr zurück in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehrten, denn diese kleine Geste von ihm machte mich unfassbar glücklich.
"Können wir weiter?", vernahm ich es und nickte nur, ehe sich Damian wieder richtig hingesetzt hatte und ich dann weiterfahren konnte.
Auf dem restlichen Weg zum Café dachte ich nach und versuchte die Gedanken an Damians Mutter zu verdrängen. Ich wollte und durfte sie nicht jetzt in meinem Kopf herumschwirren haben, während ich mit den beiden unterwegs war und den Tag genießen wollte. Erinnerungen an den heutigen Tag erschaffen, um später zurückblicken zu können - mehr nicht.
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Relativ komisches Ende, idk. Bin nicht ganz zufrieden, aber hoffe es passt trotzdem.
Schönes Wochenende :)
- Johanna
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