33.
Der November zog wie in einem Rausch vorüber. Cassy und ich brachten jedes Wochenende neue Halbblute ins Camp, sie schrieb zum ersten Mal ein B in Mathe und auch wenn sie vermutlich nicht wollte, dass ich es hörte bemerkte ich doch wie sie traurig lächelte und leise "Danke, Kleine." murmelte. Außerdem beschloss ich meiner besten Freundin beizubringen auf Altgriechisch zu schreiben und zu lesen, meine Eltern halfen mir dabei und wir hatten eine Menge Spaß. Bevor ich es überhaupt richtig bemerkt hatte war es plötzlich Dezember und damit fing ganz offiziell die Weihnachtszeit an. Auch wenn Weihnachten eigentlich ein religiöses Fest war und ich in einer Welt voller verrückter Götter lebte, auch Halbgötter und sogar Götter feierten Weihnachten. Aber ganz besonders feierten die Sterblichen Weihnachten. Und das hieß, in New York war der Hades los. Die Einkaufsstraßen waren bis zum Geht-nicht-mehr vollgestopft mit Menschen, die Schaufenster blinkten in allen Farben und brannten sich in die Augen, die Schlangen vor den Geschäften waren meilenlang. Und diese nervige Musik, der man so schien, es, nirgends entgehen konnte. Kurz um, es brachte mich fast zum kotzen und ich zog in Erwägung mich mit einem Stück Lametta zu erhängen. Naja, das wäre eher schwieriger geworden, immerhin konnte ich ja nicht sterben. Nicht dass ich etwas gegen Weihnachten hatte, aber man konnte es auch wirklich übertreiben. Dagegen konnte Cassy von vorweihnachtlichem Kitsch nicht genug kriegen. Sie summte durchgehend "Last Christmas" oder irgendwelche anderen Songs, die ich schon bald nicht mehr auseinanderhalten konnte. Meine beste Freundin hatte ihre Weihnachtspulli-Sammlung ausgepackt und jeden Morgen wurde ich von lachenden Weihnachtsmännern, Rentieren oder Weihnachtsbäumen begrüßt. Wenigstens blinkten die Dinger nicht. Auch im Camp waren die Vorbereitungen im Gange und natürlichen halfen Cassy und ich an den Wochenenden mit. Eine Woche vor Weihnachten fiel mir dann etwas auf. Ich hatte komplett vergessen Geschenke einzukaufen! Den Moiren sei Dank, gab es die Amazonen, von denen ich gleich das halbe Lager aufkaufte. Die Tage zogen dahin und plötzlich wachte ich auf und musste feststellen das es Weihnachten war. Ich verbrachte den Vormittag im Wohnzimmer auf dem Sofa, während ich ein Buch, auf Altgriechisch las und Kaffee trank. Ein wenig Ruhe war mal ganz nett allerdings würde ich von dem ganzen Koffein vermutlich drei Tage lang wach bleiben. Am Nachmittag wollte ich mit Cassy ins Camp und holte sie ab. Ihre Großmutter war davon vermutlich nicht gerade begeistert, aber ich hatte mir schon vor langer Zeit angewöhnt sie einfach zu ignorieren. Also standen wir kurz nach Mittag auf dem Half Blood Hill und sahen auf das Tal hinunter. Ich verlor mich in diesem atemberaubenden Anblick meines Zuhauses. Bis mich Cassy umarmte und mich aus meinen Gedanken riss. >>Danke für alles! << Ich starrte sie eine Sekunde an, weil ich nicht begreifen konnte wofür sie mir dankte erwiderte aber trotzdem. >>Gern geschehen! << Meine beste Freundin grinste mich an und zog mich dann den Hügel hinunter. Irgendwie hatte ich eine Vorahnung, dass das hier das beste Weihnachten aller Zeiten werden würde.
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1st: Frohe Weihnachten 2020 an alle, alles Glück der Welt und darauf dass das nächste Jahr besser wird als das letzte!
2nd: Vielen, vielen Dank für 2,556 Reads und 214 Sternchen, bestes Weihnachtsgeschenk aller Zeiten!
Alles Liebe,
~eure Secrecy
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