16.

Ich lieferte Cassy bei ihr zu Hause ab, allerdings nicht ohne ihre Augen mit extra Nebel zu tarnen. Jetzt konnte ich nur hoffen das kein Mitglied ihrer Familie durch den Nebel sehen konnte wie sie. Bevor ihre Mutter mich noch auf einen Tee einladen konnte verabschiedete ich mich mit der Begründung noch etwas wichtiges erledigen zu müssen. Ich lief in die nächste Seitengasse und sprang in die Schatten. Natürlich nicht ohne mich nochmal umzuschauen. Das mich jemand sah hätte mir gerade noch gefehlt. 

Wenige Sekunden später stand ich vor unserer Haustür. Home sweet Home! Ich klingelte und nach kurzer Zeit öffnete Dad die Tür. >>Schön das du wieder zuhause bist Kleine.<< Ich umarmte ihn und grinste. Er grinste zurück und schob mich in den Flur. >>Und gibt's was neues im Camp? Irgendwelche Explosionen?<< fragte er während er er die Tür hinter mir schloss. Ich lief in die Küche und bekam mein Grinsen irgendwie nicht aus dem Gesicht. >>Komischerweise nicht. Dafür gab es aber ein paar andere denkwürdige Sachen die passiert sind. << erklärte ich und setzte mich aufs Sofa. >>Du wirst mir doch alles erzählen oder? << über Dads Gesicht lag immer noch ein breites Grinsen, er schien förmlich zu strahlen. Was er logischerweise auch tat. >>Ich erzähl's dir wenn Papà auch da ist. Ich denke er würde das liebend gerne hören. Und bis dahin kannst du mir verraten wie du es geschafft hast Apollo zu erpressen. Er sah echt ängstlich aus.<< Dad lachte laut los und ich sah von meinem Rucksack auf. Der Sohn des Apollo wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und seine blauen Augen glitzerten. >>Sagen wir so, eine gewisse Göttin der Jagd hat die letzten hundert Jahre ihre Freizeit damit verbracht ihren liebenswerten Bruder in allen möglichen peinlichen Situationen zu fotografieren. Und die hat sie mir gerne zur Verfügung gestellt. << sagte er zufrieden und lehnte sich an die Theke. Ich sah ihn mit großen Augen an. >>Das muss ich sehen! << Ich sprang auf und lief auf ihn zu. Dad lachte erneut und grinste mich dann voller Vorfreude an. >>Und wie gerne ich sie dir zeige Bianca. Damit kriegst du ihm zu allem. Du hättest sein Gesicht sehen sollen.<< sagte er und führte mich die Treppe hinauf. >>Oh Götter, ich kann echt gemein sein wenn ich will. << fügte er dann hinzu. >>Allerdings, zum Beispiel als du mir mal extra kein Schmerzmittel gegeben hast als du wieder mal meine Schulter zusammengeflickt hast. << Ich drehte mich um und blickte in zwei dunkelbraune Augen die amüsiert glitzerten. Ich fiel Papà um den Hals und er lachte auf. >>Ich will diese Bilder unbedingt sehen Sunshine. Ich wette Persephone hat auch eine ganze Sammlung von meinem Vater. << Ich kicherte über die Vorstellung des Herrschers der Unterwelt auf peinlichen Bildern. Persephone hatte mir einmal ein Bild meines Großvaters in einer pinken Jeans gezeigt. Offenbar hatte Aphrodite einen guten Tag gehabt. Und Grandpa einen schlechten. Ich schob den Gedanken beiseite und folgte meinen Eltern ins Schlafzimmer. Die Wände waren schwarz-weiß gestrichen und in der Mitte stand ein großes Doppelbett. Normalerweise hielt ich mich nicht hier auf, aus...naheliegenden Gründen. Dad ging zum Schrank in der Ecke und schob die Tür auf. Die rechte Seite war voller heller Kleidung während die linke Seite durchgehend schwarz war. Die hellste Farbe die Papà trug war dunkelgrau. Dad wühlte auf seiner Seite herum während Papà und ich warteten. >>Ha, ich wusste doch dass sie hier waren. << rief er aus und hielt triumphierenden einen Stapel Bilder hoch. Er drehte sich grinsend zu uns um und hielt uns die Bilder entgegen. >>Viel Spaß! Sagt ihm bloß nicht das ihr die von mir habt. << Papà riss sie ihm praktisch aus der Hand. Ich lehnte mich zu ihm und lachte auf. >>Armer Grandpa. Damit wäre jeder erpressbar. Vor allem ein selbstverliebter Gott. << Ich nahm Papà das Foto aus der Hand und er grinste. Auf dem Bild war ein schlafender Apollo, der quer über einer Bank lag. Seine Haare waren komplett verstrubelt und die Bretter der Bank hatten einen Abdruck auf seinem Gesicht hinterlassen. Irgendjemand, vermutlich Artemis, hatte ihm auf den Armen herumgezeichnet. Ich las etwas das aussah wie "Apollo, Gott der dämlichen Entscheidungen und grottenschlechten Gedichte." Beim zweiten hatte sie auf jeden Fall Recht. Sogar Zeus hatte bestätigt das er das fand, wenn auch nur als er betrunken war. Lustiger Abend, definitiv. Ich steckte das Foto in meine Hosentasche, vielleicht konnte man das ja irgendwann gebrauchen. Dad hob grinsend eine Augenbraue und ich zuckte mit den Schultern. Ich verlies zufrieden den Raum und bekam mein Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. >>Netter Blumenkranz übrigens. << rief mir Papà hinterher und ich konnte sein Grinsen deutlich hören. Ich hörte das Lachen meiner Eltern bis ins Wohnzimmer als ich meinen Rucksack holte. Ich hatte echt eine schräge Familie. Und ich konnte mir keine bessere vorstellen. 
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Für  dreamfigter
Danke das du meine Geschichte offenbar Empfehlen würdest!🥰


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