Kapitel 9
Jisungs POV
Minho hat auch eine nette Seite in sich, die er unter gewissen Umständen vorzeigte. Ich fühlte mich seltsamerweise sehr geehrt Minho zu besuchen. Vielleicht verhielt er sich dort komplett anders, als die kühle Version, die er immer in der Schule vorzeigte. Mine Vermutungen bestätigen, dass Minho in Wahrheit sehr sanft sein kann, in dem er sich in die Hocke ging, um eine orange-weiße Katze zu begrüßen, die mit erhobenen Schwanzes auf ihn zu tapste. „Hey, mein Schatz. Hast du mich vermisst?", sprach er sanft auf das Tier ein und streichelte ihm über den seidigen Kopf. Der kleine Stubentiger schmiegte sich an seine Hand und schloss genüsslich die Augen. Ein Maunzen in der Nähe lies mich wissen, dass Minho nicht nur eine Katze besaß. Zwei Weite der süßen Tiere tapsten zu ihren Besitzer und ließen sich unter den Kinn graulen. Die Katzen schienen nicht genug von den Streicheleinheiten von Minho zu bekommen, da sie alle drei an ihn schmiegen und zu schnurren begannen. Aus Minhos Kehle drang ein wunderschönes Lachen, welches von einem sanften Lächeln abgelöst wurde. Der Anblick hatte etwas ätherisches an sich, als würde die Sonne sich den Weg zu Minho gebahnt haben, um ihn persönlich anzuscheinen.
„Süße Katzen", sagte ich, obwohl ich den Moment nicht zerstören wollte und weiter Minho beim Kuscheln der Katze betrachten wollte, doch irgendwie musste ich auf mich aufmerksam machen, da mir langsam wirklich richtig kalt wurde. Ich spürte die Kälte tief in mir, wie sie mich zum Frieren brachte. Meine Einmischung in seiner Kuscheleinheit lies ihn den Kopf zu mir drehen und seine typische Miene aufsetzen, die zum ersten Mal etwas sanfter aussah als zuvor. Die Katzen mussten der Grund dafür sein, wieso er mich nicht anschaute, als würde er mich gleich töten wollen. „Ja, die drei sind echt süß. Ich liebe sie über alles. Also, dann wollen wir dir mal ein Handtuch holen. Bleib so lange hier", meinte Minho und lief rasch durch das Haus. Die Katzen folgten ihm. Keine Ausreden, kein Drumherumgerede. Die Katzen schienen Minhos Gemüt wirklich zu besänftigen. Wenn ich Leckerlis dabei gehabt hätte, würde ich die Katzen damit füttern.
Minho kam mit einem Handtuch wieder und gab es mir. Dankend trocknete ich mir zuerst die Haare, die ich am Ende nur halbwegs trocken bekomme. Noch etwas nass hingen sie in dicken Strähnen in meinem Gesicht. Ich wollte Minho nicht fragen, ob ich einen Fön bekommen kann. Seine Gastfreundlichkeit hatte ich mit meiner Anwesenheit genug strapaziert. Würde es nicht wie aus Strömen regnen, würde er mich schon längst rausgeschickt haben. Es gab mir aber eine Möglichkeit Minho besser kennen zu lernen und mir zu beweisen, dass ein weicher Kern in ihm schlummerte. Ich überlegte mir derweil Fragen, die ich ihn fragen können, um mehr über ihn rauszubekommen, doch auch mein Kopf hatte die Eiseskälte des Regens nicht verschont. Es fühlte sich an, als würde er in einem Kühlschrank bewahrt sein. Um mich ein bisschen zu wärmen, umklammerte ich meinen Körper mit beiden Händen. „Dir ist immer noch kalt. Am besten ich leihe dir etwas von mir aus. Dann können wir deine Schuluniform auch Trocknen lassen." Je mehr ich mich hier befand, desto netter wurde Minho zu mir. Er sprach fast so, als würden wir Freunde sein und keine Schüler, deren Streit ihre meist geführte Art der Konversation ist.
Der brünette Schüler führte mich den Gang entlang zu seinem Zimmer. Dabei fiel mir auf, dass er bis auf die Katzen komplett alleine zu Hause war. „Bist du alleine?", traute ich mich zu fragen, worauf er ein Ja sagte und mir erzählte, dass seine Mutter arbeitete und seine Vater bei seinem wöchentlichen Hobbygkochtreffen war. Minho öffnete die Tür und lief locker rein. Er lief zum Schrank und suchte Klamotten, die mir passen könnten. Solange er suchte, konnte ich mir Minhos Zimmer anschauen. Zwar traute ich mich durch die paar Quadratmeter zu laufen, doch auch von meinem Standpunkt am Schrank, zu dem mich Minho geführt hatte, konnte ich alles sehen. Minhos. Bett, welches mittig an der kornblumenblaue Wand stand. Die Fotos seiner Katzen, die er in weißen Rahmen gesteckt hatte und die auf seinem Nachtkästchen und seiner Kommode standen. Die paar Pflanzen, die ich hier gar nicht erwartet hatte, doch den Raum einen grünen Farbtupfer gaben.
„Das sollte dir passen", meinte Minho und warf mir ein graues Sweatshirt, welches ich auffing. Als nächstes gab er mir einen schwarze Jogginghose. „Ich geh dann mal raus, damit du dich umziehen kannst. Die nassen Klamotten kannst du mir dann geben", meinte er schnell und verließ den Raum. Ihm war es sicher nicht recht, wenn ich mich vor ihm auszog, doch das war der Funken, der ein immenses Feuer in mir auslöste. Ich musste an unser Gespräch im Regen denken. An die sexuellen Reize, die Minho sicher noch nie gespürt hatte.
Und mir kam eine Idee.
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