Kapitel 62

Minhos POV

Die zweite Schwangerschaft machte Jisung mehr zu schaffen als die Erste. Ihm ging es einfach nur schlecht. Er verbrachte sehr viel Zeit in der Toilette, wo er oft brechen musste. Auch meine Töchter machten sich sorgen, weil Jisung kraftloser als sonst war. Er schenkte ihnen ein müdes Lächeln und tätschelte ihre Köpfe. „Appa wird schon. Das ist oft so am Anfang. In ein paar Wochen geht es mir besser." Jaemi umarmte ihn fest. „So lange?", fragte sie traurig. „Ja, aber keine Sorge. Dad passt gut auf mich auf."

Zwar war Übelkeit und Müdigkeit normal, doch ich machte mir starke Sorgen. „War das bei deiner ersten Schwangerschaft auch so?" Jisung schüttelte seinen Kopf. „Da war das irgendwie...ertragbarer...tut mir Leid, Minho, wenn ich nicht gerade eine Stimmungskanone bin..." Und dann rannte er wieder auf die Toilette um zu brechen. Er musste sich für gar nichts entschuldigen. Mein armer Sungie. Am besten kuschelte ich mit ihm, damit es ihm schneller wieder besser geht. Mein Sungie wurde aber immer blasser und hatte keine Kraft mehr irgendwas zu machen. Er sah aus, als würde er gleich sterben müssen. Meine Verlustängste brachten mich um. Ich wollte so unbedingt, dass er zum Arzt ging, damit man ihn untersuchen konnte, doch Jisung meinte nur, dass es normal war, Doktor Park hat ihm gesagt, dass Schwangerschaften sehr unterschiedlich sein konnten und diese war eben etwas schwieriger als die Erste. 

Ich blendete alles aus, sah nur, dass Jisung vielleicht sterben könnte und mich alleine lies. Der Gedanke lies mich schlaflos machen und an nichts mehr anderes denken. Manchmal wenn der Gedanke so stark war, spürte ich Tränen in den Augen, die ich sofort wegwischte, wenn ich die warme Flüssigkeit spürte. Vielleicht war mein Verhalten übertrieben, doch seit Jisung die 'Trennung' in den Raum warf, funktionierte ich nicht mehr, wie ich es gerne wollte. Als hätte ich davon eine Art Trauma davon bekommen, was mich nicht mehr diesen schrecklichen Moment vergessen lies. Ich wollte gerne mit Jisung darüber reden, dich wie sollte ich ihm erklären, dass ich von so etwas traumatisiert wurde? Er wird mich für verrückt erklären und dass ich mir unnötig Sorgen machte. Also schluckte ich meine Verlustängste runter, wie jedes Mal, wenn sie drohten meinen Körper einzunehmen.

Zum Glück ging es Jisung ab der achten Schwangerschaftswoche besser. Man konnte schon einen kleinen Babybauch sehen, den ich liebte zu küssen. Jisung war jetzt viel wacher und unternehmenslustiger. Er wollte unbedingt mit den Mädchen, Chan, Seungmin und mir zum Eislaufen gehen. Da es ihm so schlecht ging, konnte er es bis jetzt nicht machen. Es war immer noch kalt und perfekt zum Eislaufen. Er wollte es gerade seinen Töchtern erzählen, als ich ihn aufhielt. „Bist du dir sicher? Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist. Was wenn du fällst und dich und das Baby verletzt?" „Ich werde besonders gut aufpassen. Außerdem kann ich Schlittschuhlaufen im Gegensatz zu dir! Aber keine Sorge, ich bin ein echt guter Lehrer!" Er grinste mich an. Wie gern würde ich auch so lächeln können wie er, doch die Sorge um Jisung lies es nicht zu. Ich machte mir so große Sorgen um ihn, dass ihm etwas passieren könnte. Jaemi und Yoona freuten sich und riefen Chan und Seungmin an, um es ihnen zu sagen.

An einem Freitagnachmittag trafen wir uns alle bei der Eislaufbahn. Chan hatte die Kleinen schon beschlagnahmt und lies sich von den Mädchen zur Schlittschuhausleihe ziehen. „Hey, wartet auf mich", meinte Jisung grinsend und lief ihnen nach. Er lachte dabei wie ein kleiner Junge, der zum ersten Mal Schlittschuhe fährt und das hier komplett fasziniert fand. Unter anderen Umständen würde ich jetzt schmunzeln und den Moment in meiner Galerie von Jisungs süßen Momente ablegen, die ich in meinen Gedanken führte. Jetzt aber konnte ich nur noch an das Baby und ihn denken. Mit Seungmin gesellte ich mich zu der kleinen Gruppe und lieh mir auch Schlittschuhe aus. Jisung zog seine Schlittschuhe an und lief mit den Mädchen zur Eislaufanlage. Viel zu schnell, viel zu unvorsichtig. „Bitte pass auf, ja?", rief ich ihn an. Jisung streckte mir nur einen Daumen nach oben und nahm die Hand von Jaemi. „Kannst du Schlittschuhlaufen? Ich kann es nicht", meinte Chan grinsend neben mir. Wenigstens war ich nicht alleine. Chan würde sich also auch so dumm auf den Eis stellen wie ich. „Dann lass uns eine Runde blamieren!" Gemeinsam mit Chan lief ich zur Eislaufbahn. Seungmin stakste neben uns her und fuhr los, sobald seine Kufen das kühle Eis berührten. „Angeber!", rief Chan ihm nach und lachte. „Ist es okay, wenn ich mich an dich festhalte? Ich will nicht hinfallen", meinte Chan. „Klar." Mit Chan im Schlepptau traute ich mich aufs Eis. War das rutschig! Chan amüsierte sich blendend und hielt sich an meinen Oberarm fest.

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