Kapitel 47
Bis zu meinem ersten Arbeitstag war noch genug Zeit mit Minho eine Wohnung zu suchen. Gemeinsam mit meinem Freund suchte ich preiswerte Wohnungen, doch die ganze Suche entpuppte sich als äußerst schwer. Die meisten freien Wohnung waren unbezahlbar für uns im Moment. Vielleicht später konnten wir uns so seine Wohnung leisten, doch nicht jetzt. Wir fanden am Ende ein paar, die in unserer Preisklasse lag. Ich machte Termine mit den Vermieter aus. „Das wird klappen, ganz sicher!", meinte ich zuversichtlich.
Wir trafen uns gleich in zwei Tagen mit den ersten Vermieter. Minho wollte meine Hand nehmen, doch ich schüttelte sie ab und wich ihm aus. „Was ist los? Nervös?", fragte Minho besorgt. Ich konnte ihm schwer sagen, dass ich mir Sorgen machte, dass der Vermieter was gegen uns haben könnte, wenn er sah, dass wir zusammen waren. Vielleicht war er ja wie Minhos Eltern homophob. Man weiß nie. Deswegen war es besser, wenn ich Minhos bester Freund spielte. „Könnten wir so tun, als wären wir nicht zusammen sondern nur zwei Freunde, die eine WG aufmachen wollen?" Verwirrt aber auch verletzt schaute Minho mich an. „Wieso? Schämst du dich etwa dem Vermieter zu sagen, dass wir zusammen sind? Jisung, wenn er das nicht akzeptiert, dann will ich da nicht wohnen."
„Weißt du, du sagst das so leicht, weil dir egal ist, was andere von dir denken, weil du schon immer dein eigenes Ding macht, aber hast du daran gedacht, dass dein Verhalten Probleme bereitet-" Ich wollte weiter reden, doch dann kam schon unser Vermieter und wir stellten uns vor: „Ich bin Han Jisung mit dem sie telefoniert haben. Das ist Minho, mein bester Freund. Stört es, wenn ich zwei kleine Babys habe?" Der Vermieter schüttelte den Kopf. „Babys sind herzlich willkommen."
„Und Katzen?", fragte Minho. Auch damit war der Vermieter einverstanden. Das beruhigten Minho etwas, denn seit der Wohnungsbesichtigung war er angespannt. Verständlich, er konnte es nicht akzeptieren, dass wir uns nur als Freunde vorstellten, nicht als Partner. Ich würde dem Vermieter gerne sagen, dass wir eine Familie waren, doch ich wusste nicht, wie er dann reagierte. Also lieber beste Freunde.
Bei der ersten Wohnung lies es Minho noch durchgehen, bei der zweiten Wohnung nicht. Wir trafen uns mit der Vermieterin vor der Wohnung. Gerade als ich Minho als meinen besten Freund vorstellte, fiel er mir ins Wort. „Jisung ist mein fester Freund. Wir haben zusammen zwei Töchter. Wenn das für sie nicht in Ordnung geht, dann gehen wir sofort." Die Vermieterin aber lächelte nur sanft. „Das ist okay. Meine Tochter ist lesbisch. Homosexuelle Leute haben es schon schwer genug in Südkorea. Möchten Sie die Wohnung sehen?" Die Wohnugn war klein und die Zwillinge musste sich ein Zimmer teilen, doch das war okay. Hauptsache wir hatten mehr Platz als bei mir zuhause. „Nehmen wir dir, Minho?", fragte ich ihn hoffnungslos. Ich wollte gerne hier leben. „Ja, wir nehmen sie."
Nachdem wir alles abgewickelt hatten, fuhren wir glücklich nach Hause, wo meine Mutter uns mit Yoona und Jaemi erwartete. Während wir uns Wohnungen angeschaut haben, blieben sie lieber hier. Wir erzählten von unserer neuen Wohnung und dass wir schon einziehen konnten.
Minho setzte sich neben mich und hielt meine Hand. „Schau Sungie, nicht jeder ist homophob wie meine beschissenen Eltern. Bitte versteck nicht, dass wir zusammen sind. Das würde mich sehr traurig machen." Mich machte es auch traurig, dass ich ständig das Gefühl hatte Minho zu verstecken. Wenn er wüsste, dass ich das im Kindergarten bereits gemacht habe.....besser er wird es niemals erfahren. Wir erzählten meiner Mutter noch von der Wohnung, bis unsere kleinen Töchter aufgewacht waren und wir mit ihnen spielten. Ich schaute so gerne zu, wie Minho mit den Kleinen spielten. „Bald werdet ihr meine Katzen kennen lernen", meinte Minho sanft zu seinen Töchtern. „Und dann ist unsere kleine Familie komplett." Er nahm die kleinen Mädchen in den Arm.
Bald darauf hatte ich meinen ersten Tag im Kindegarten und der war stressiger als erwartet, doch es machte auch Spaß. Ich freute mich, dass die Kleinen mich noch kannten und zogen mich nach draußen, wo wir im Sandkasten spielten. Ich liebe es, wenn die Kinder lachten und wie ich Spaß haben. Sie mochten auch, wenn ich für sie singe. Dann lauschten sie mir und klatschten wie wild in die Hände. Als ich nach Hause kam, freute ich mich schon auf morgen, wo ich wieder mit den Kindern zusammen war. Auch Minho hatte gute Nachricht, er hat eine Stelle als Landschaftsgärtner gefunden und wird nächste Woche anfangen. Er strahlte über das ganze Gesicht. „Und der Park, in dem ich arbeite ist so schön. Wir müssen da unbedingt mal mit unseren Töchtern hin! Da gibt es sogar Pfauen!" Minho war immer am Ausrasten, wenn er irgendwelche Tiere sah.
Er kniete sich auf den Boden, wo Yoona und Jaemi spielten und zeigte ihm ein Bild von Pfauen auf seinem Handy. „Das sind Pfauen. Sind die nicht hübsch? Das Männchen hat viel mehr Farben als das Weibchen, weil es das Weibchen beeindrucken muss. Dann sieht es so aus." Und Minho zeigte ihm ein Bild wo ein männlicher Pfau abgebildet war, der seine ganzen Pfauenfederpracht zeigte. „Minmin-Appa wird dort arbeiten, wo sie sind. Ich werde sie euch auch zeigen!
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