Kapitel 46
Jisungs POV
Da die Wohnung meiner Mutter langsam zu klein für uns sechs wurde, wollte ich gerne mit Minho ausziehen und ein eigenes Heim haben. Dazu musste ich selber Geld verdienen, um uns ein Leben zu finanzieren und da wir die Schule abgeschlossen haben, konnte ich arbeiten gehen. Ich wusste auch schon, was ich werden wollte: Erzieher. Schon seit Junseo auf der Welt war, konnte ich mir keinen anderen Beruf vorstellen. Um die Neuigkeit zu verkünden, lies ich alle am Esstisch versammeln. Auch die Babys waren da und lagen friedlich in den Armen meiner Mutter, die bis jetzt auf die Kleinen aufgepasst hatte. „Eomma, ich will mit Minho ein Leben aufbauen und das bedeutet auch, dass ich mit ihm gerne zusammenziehen möchte. Hier ist nicht genug Platz für sechs Leute und du hast in letzter Zeit so viel gearbeitet, dass du kaum zuhause mehr bist. Deswegen will ich Erzieher werden und mein eigenes Geld verdienen, um die Babys, Minho und mich zu versorgen." Meine Mutter war stolz auf mich, doch Minho sah nur traurig rein. „Denkst du ich lasse dich die ganze Arbeit alleine machen? Ich werde auch arbeiten gehen. Dann haben wir mehr Geld. Ich hab mir auch schon überlegt, was ich gerne ausprobieren will. Da es mir schwer fällt unter Leute zu arbeiten, habe ich Gärtner oder so überlegt. Vielleicht liegt es mir ja."
Ich war stolz auf Minho. Er kümmerte sich wirklich um unsere Babys und wollte Geld für sie verdienen. Da gab es nur ein Problem. „Und wer passt auf unsere Babys auf? Sind sie nicht ein bisschen zu jung für einen Kindergarten?" Minho betrachtete die kleinen Schätze in ihren Decken und den Kuscheltieren, mit denen sie kuschelten. „Ja...stimmt. Sie sind noch ein bisschen zu jung. Dann muss jemand zuhause von uns bleiben, um sich um die Babys zu kümmern." Wenn allerdings jemand zuhause blieb, anstatt arbeiten zu gehen, dann könnten wir uns keine Wohnung geschweige leisten und wir würden nur wenig Geld haben. Vor allem jetzt, wo wir noch beide einen Beruf erlernten mussten. Dann musste ich wohl meinen kleinen Traum aufgeben und zuhause bleiben. „Schon gut, ich kann zuhause bleiben..." Minho beugte sich zu mir und nahm mein Gesicht in seine Hände. „Sungie, ich sehe doch, dass du damit nicht einverstanden bist. Ich weiß, dass du gerne arbeiten willst, damit du unseren Töchtern mehr ermöglichen kannst. Wir finden schon eine Lösung, okay?"
Und unsere Lösung kam schneller als erwartet. Chan bot an sich um die Prinzessinnen zu kümmern. Da er sich eh ein Jahr gönnte, in den er sich einfach von den ganzen Schulstress erholte und einfach ein bisschen sich selber finden wollte, suchte er sich weder eine Arbeit noch fing wie Seungmin ein Studium an. „Und das würdest du machen? Natürlich bezahlen wir dich, sobald wir etwas verdienen!", meinte ich strahlend. „Ich hab die Kleinen gerne und es wäre mit eine Freude auf die beiden Prinzessinnen aufzupassen." Glücklich fiel ich Chan um den Hals, als Chan uns und Yoona und Jamie besuchte. „Ich bin dir sehr dankbar, Chan", meinte Minho.
Da das Problem gelöst worden war, konnten wir auf unsere Jobsuche fokussieren. Ich fand schnell eine Stelle, die Erzieher ausbildeten und absolvierte erfolgreich mein Vorstellungsgespräch. Dass ich jahrelang auf Junseo aufgepasst habe, brachte mir Pluspunkte ein und ich erzählte der Chefin von meinen beiden Töchtern. Dass ich mit einem Mann zusammen war, lies ich im Dunkeln und nickte nur stumm, als sie über meine 'Freundin', die 'Mutter' von Yoona und Jaemi ausfragte. Ich lies mir lieber irgendwelche Geschichten ausdenken, als ihr die Wahrheit zu erzählen. Zu gut erinnerte ich mich wie Minhos Eltern reagiert hatten, als sie von uns erfuhren und ich wollte kein Risiko hier einsetzen. Ich konnte nicht wie Minho so mutig sein, der die Meinung von anderen Menschen sowas von egal war. So war ich nicht und ich gab nach. „Gut, Herr Han, dann würde ich sagen, Sie kommen morgen vorbei für einen Probetag. Ich freue mich auf Sie." Ich verbeugte mich, bevor ich nach draußen ging und den Kindergarten betrachtete. Wie schön es wäre hier zu arbeiten.
Minho hatte nicht so viel Glück bei seiner Suche. Er fand nicht viele Stellen und die Vorstellungsgespräche liefen nicht so gut, weil Minho sich nicht für andere Menschen verbiegen will, weil er sich keine Maske aufsetzte, sowie die Erwachsene um ihn herum. So begehrenswert diese Einstellung war, auf den Arbeitsmarkt war sowas nicht gern gesehen. „Ich schaffe das schon...irgendwie....", meinte Minho traurig. Daran glaubte ich fest. Minho war so ein netter Mensch, wenn man ihn nur etwas besser kannte. Mein Probetag war ein voller Erfolg. Es machte so viel Spaß mit den Kindern zu spielen, zu singen und ihnen Geschichten zu erzählen. Die Chefin sah es auch und sagte mir, dass ich einen guten Draht zu den Kindern haben. „Okay, dann sind Sie eingestellt. Ich fertige einen Arbeitsvertrag an und ich melde mich bei ihnen."
Wow, ich hab einen Job gefunden!
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