Kapitel 45
Die Erkenntnis dass meine Mutter so wenig von mir hielt, machte mich nicht nur wütend sondern auch unendlich traurig. Es fühlte sich an, als würde ich meine Eltern gerade verloren haben. Weil es mich so mitnimmt und ich seit ich mit Jisung zusammen war, emtionaler und weicher geworden bin, lies ich auch die Tränen raus, die sich in meinen Augen bildeten. „Ich kann nicht verstehen, wieso sie so was sagt...Nur weil ich dich liebe...." Jisung setzte unsere Töchter auf den Boden und krabbelte zu mir, um mich zu umarmen. „Weil sie homophob ist, aber keine Sorge Minho, du bist immer hier willkommen. Meine Mutter mag dich wie ein zweiter Sohn, fast wie ein Schwiegersohn. Sie wird dich unterstützen, sie wird uns unterstützen okay? Wir sind deine neue Familie, okay? Und wir holen deine Katzen aus dem Tierheim, damit sie wieder bei dir sind. Alles wird okay?"
Es tat so gut, wie Jisung mich hielt und ich schmiegte mich nur näher an ihn. Wie sehr ich diesen Mann nur liebte. Liebevoll strich mir Jisung die Tränen aus den Augen und fuhr mir sanft über den Rücken. Er wusste genau, wie sehr ich ihn im Moment brauchte. „Minmin-Appa", ertönte ein leises Stimmchen. Ein kleiner Widerstand drückte sich leicht an meine Hüfte. Ich drehte den Kopf und sah wie Jaemi mich versuchte zu umarmen. „Nicht weinen. Jaemi hier um Minmin-Appa zu trösten." Dabei sah sie mit ihren großen, hübschen Augen an und ich wollte sie einfach auch nur umarmen. Nicht nur Sungie versuchte mich aufzuheitern, sondern auch meine süße kleine Jae. Weinend nahm ich das kleine Bündel in meine Arme und drückte sie sanft an meine Brust. „Danke, Kleine."
„Ich hab das Gefühl, dass sie dich lieber mag als mich", meinte Jisung schmollend und nahm Yoona in den Arm. „Ach was, das bildest du dir ein, aber Jae ist nun mal Minhos kleines Mädchen. Bist du das?" Ich gab meiner Tochter einen Kuss auf die weiche Stirn. Das brachte sie zum Kichern. „Ja, Jaemi liebt Minmin-Appa!"
„Und liebst du auch deinen Sungie-Appa?", fragte Jisung erwartungsvoll. Jaemi schüttelte den Kopf und grinste so ein freches Lächeln, das mich so an meinen Freund erinnerte. „Was? Du liebst mich nicht? Jetzt bin ich ganz traurig. Ich muss gleich weinen. Möchtest du das?" Jaemis Augen wurden ganz groß und traurig. „Nein! Jaemi liebt auch Sungie-Appa! Das war ein Witz!"
Nachdem die beiden Prinzessinnen eingeschlafen waren, suchte ich mit Jisung nach Tierheimen, doch es gab hier so viele. Das wird eine Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen. Sie könnten überall sein, falls sie noch da waren. Es kann sein, dass jemand sie schon mit zu sich genommen hatte. Die Suche war hoffnungslos. Ich sah sie bestimmt nicht wieder. „Minho, du darfst nicht einfach so aufgeben. Ich weiß, dass es dir gerade schlecht geht, aber wir finden deine Katzen. Weißt du was? Ich werde Chan und Seungmin Bescheid geben, damit sie deine Katzen finden. Zu viert schaffen wir es. Wir können ja meine Mutter fragen, ob sie uns hilft. Letztendlich halfen Jisungs Freunde und seine Mutter uns. Wir besuchten jedes Tierheim, bis Seungmin fündig wurde. Es gab in dem Tierheim, welches er besuchte, drei Katzen, die auf den Namen Doongi, Soonie und Dori hörten.
Wir machten uns sofort mit unseren Töchtern auf den Weg zum Tierheim. Ich konnte es kaum erwarten endlich mit ihnen vereint zu sein. Wir redeten ein paar Worte mit den Mitarbeitern, die mich dann zu meinen drei Lieblinge brachte. Sie waren alle in einem kleinen Raum eingesperrt. Zwar hatten sie alles was sie brauchten, doch sie wollten sich bestimmt mehr bewegen. Leider konnte ihnen das Tierheim das nicht bieten. Trotzdem dankte ich ihnen, dass sie sich bis jetzt um sie gekümmert hatten. Sobald ich sie sah, ging ich auf die Knie. „Hey, meine Kleinen. Erinnert ihr euch noch an mich?" Dori kam miauend zu mir und wollte schnurrte, sobald ich meinen Schatz streichelte. Doongi und Soonie kamen auch und schnurrten. Jetzt fühlte ich mich wieder komplett. „Ich hab euch so sehr vermisst", meinte ich und graulte den Katzen unter dem Kinn, sowie sie es liebten. Sie hörten gar nicht auf mehr zu schnurren. Soonie hat sich in meinen Schoß gelegt und wollte nicht mehr aufstehen. Wie gerne würde ich die Drei jetzt schon mitnehmen, doch wir hatten bei Jisung keine Katzensachen. Meine Eltern haben ihre Sachen sicher weggeworfen. „Sobald ich die Möglichkeit habe, hole ich euch wieder zu mir. Ihr müsst nur noch ein bisschen warten, okay?" Ich wollte mich nicht schon verabschieden, doch ich konnte nicht ewig im Tierheim bleiben. Zum Glück erzählten mir die Mitarbeiter, dass sie die drei Katzen für die Adoption sperren, so konnte kein anderer Katzenliebhaber meine Lieblinge mitnehmen. Solange musste sie hier bleiben.
Zuhause erwartete uns schon Jisungs kleiner Bruder, der allerdings sofort Niesen musste, sobald er in meiner Nähe war. „Junseo? Bist du etwa allergisch auf Katzenhaare?" Entschuldigend drehte der kleine Junge den Kopf zur Seite und wischte sich über die laufende Nase. „Ich weiß nicht, ehrlich gesagt, aber ich hab immer so reagiert, wenn ich in der Nähe von Katzen war. Deswegen hab ich nie mit ihnen gespielt. Das wissen aber meine Mutter und Jisung nicht." Wenn Junseo allergisch auf Katzenhaare war, dann konnten wir die Katzen nicht hierher bringen. "Keine Sorge, ich hab da eine Idee", meinte Jisung.
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