Kapitel 40
Seine Mutter fuhr ans Schultor, riss die Türe auf und rannte zu uns. „Mom ist jetzt da. Ich bringe dich ins Krankenhaus." Jisung weinte und klammerte sich jetzt an seiner Mutter. Er hatte solche Schmerzen, dass er nicht antworten konnte. Wir brachten ihn auf den Beifahrersitz und fuhren dann anschließend los. Jisung versuchte tief durch zu atmen und schniefte die neuen Tränen weg. Er drehte das verheulte Gesicht mit den glasigen brauen Augen zu mir und sagte mit der süßesten Stimme, die ich jemals gehört hatte: 'Bitte lass meine Hand ja nicht los, okay?" Dann nahm er meine Hand in seine. „Auf keinen Fall, Sungie."
Wir schafften es zum Krankenhaus und Jisung wurde in den Kreissaal gebracht. Dort wurde Jisung untersucht und erzählte uns, dass Jisungs Muttermund noch nicht weit genug geöffnet war und dass er deswegen warten musste. Fassungslos sah er den Arzt an. „Was?? Ich muss weiter mit den schrecklichen Schmerzen leben?" Der Arzt sagte uns, dass es normal war und viele Frauen für Stunden in den Wehen verbringen mussten. . „Ich bringe euch ein bisschen zum Essen. Bisschen Nervennahrung schadet nicht", meinte Jisungs Mutter und lies uns alleine. Jisung, mittlerweile nur noch in einem Krankenhauskittel gekleidet, lag im Krankenhausbett und weinte vor Schmerzen. Sanft streichelte ich seinen Bauch und redete ihn ein, dass er stark war und dass er es durch die Schmerzen schaffen wird. „Ich liebe dich, Jisung und ich weiß, dass du das schaffst.!", meinte ich sanft und hielt weiter seine Hand.
Die nächsten Stunde veränderten sich nicht. Jisung lag einfach weiter da und hatte unfassbare Schmerzen. Seine Mutter fragte ihn, ob er eine PDA wollte, die ihm seine Schmerzen nehmen würde, doch Jisung wollte seine Baby ohne Lokalnarkose zur Welt bringen. Jisung legte sich anders ins Bett hin. „Ich glaube ich muss pressen." Ich war schon aufgestanden und holte den Arzt. Man sagte Jisung, wie er sich hinlegen sollte, weil die Babys jetzt bereit waren zur Welt gekommen zu werden. Mit Tränen in den Augen presste er dann, wenn man es ihm sagte und schrie sich die Schmerzen aus dem Leib. Wie gerne würde ich ihm die Schmerzen nehmen, die ihn so zum Weinen brachte, doch ich konnte nichts anders als bei ihm zu sein und seine Hand zu halten. Ich küsste ihm sanft das verschwitzte Haar und strich ihm liebevoll mit der anderen Hand über seine Wange. „Danke Minho...", wimmerte Jisung, bevor er wieder eine Wehe spürte.
„Du musst noch einmal pressen, dann ist das erste Baby draußen", teilte uns der Arzt mit. „Siehst du Sungie? Du musst nur einmal pressen, mein Schatz. Das schaffst du." Nachdem Jisung alles nochmal gab, hörten wir die Schreie unserer ersten Tochter, Yoona. Ich durfte die Nabelschnur abschneiden, bevor man sie in ein Tuch legte. Man gab sie mir kurz, bevor man in den Inkubator legte, weil sie zu früh geboren wurde. Große braune Augen musterten mich. Yoona war so winzig. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. „Hey, meine Kleine", begrüßte ich sie. Ich wollte sie gerne Jisung überreichen, doch der musste unsere andere Tochter noch herausbekommen. „Ich kann einfach nicht mehr", wimmerte Jisung. Lächelnd trat ich zu ihm und zeigte ihm unsere Tochter. „Da ist dein anderer Appa. Er bringt gerade deine kleine Schwester zur Welt. Schau nur wie mutig er ist. Ich bin so stolz auf ihn." Ich gab meiner Tochter einen Kuss auf den kleinen Kopf.
Jisung hatte keine Zeit sich über Yoona zu freunden, denn da waren noch die Schmerzen und das andere Baby in ihm. Mein Freund presste nochmal und brachte Jaemi auf die Welt. Anders wie ihre Schwester, schrie sie aber nicht, sondern blieb still. Ich betrachtete sie mit besorgten Augen, als ich auch ihre Nabelschnur durchschnitt. Sie sah so leblos in den Armen des Arztes aus. War alles okay mit ihr? „Schnell! Das Baby atmet nicht. Sofort Atemmaske aufsetzen." In mir zerbrach etwas, als ich hörte, dass unsere Tochter nicht von selbst atmen konnte. Unsere kleine Jaemi mit den Lungenproblemen. Man brachte sie fort.
„Minho....", wimmerte Jisung traurig. Er konnte sich nicht von der Geburt beruhigen, sondern war traurig wegen Jaemi. Mit Yoona setzte ich mich zu ihm und nahm seine kalte Hand in meine. „Was...wenn sie es nicht schafft?" Jisung weinte immer noch. „Ich bin mir sicher, dass sie es schafft, Sungie." Yoona fing wieder an zu schreien, als ob sie sich ausgeschlossen fühlte. Jisung lächelte und nahm seine Tochter in die Arme. „Natürlich habe ich dich nicht vergessen, mein Schatz." Liebevoll schmiegte er sie an seine nackte Brust und strich ihr über die Haut. „Jetzt muss ich wieder weinen. Schau doch wie winzig ihre Hände und Füßchen sind."
Man brachte Yoona in den Inkubator, weil sie viel zu früh geboren ist und Jisung konnte sich ausruhen.
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