Kapitel 36

Die Zeit bei Jisung konnte ich dazu nutzen, um ihm zu sagen, was mir wirklich auf dem Herzen liegt. Wir lagen in seinem Bett und kuschelten. „Sungie, ich würde gerne herausfinden, was aus uns alles werden kann...du hast mir so viele Liebe gegeben.. obwohl ich dich mit Füßen getreten habe und die Babys sogar töten wollte.....aber du hast mich nicht aufgegeben, hast in mir mehr gesehen, als es meine Eltern und der Rest der Menschheit es tut...ich würde gerne mit dir zusammen sein, weil ich mich mehr und mehr in dich verliebe und sehe wie wundervoll du bist...du hast so eine fröhliche Lebensart, die mir Kraft gibt...du siehst so viel schönes im Leben. Sachen, die ich nicht sehen kann, also bitte Sungie....bitte sei mein Licht, wenn ich nur Dunkelheit sehen kann." Jisung legte seinen Kopf an meine Brust und klammert sich an mich fest. Hatte ich etwas gesagt, was er nicht hören wollte? Ich habe mir lange überlegt, was ich zu ihm sagen sollte. Dann hörte ich leises Schluchzen und eine warme Träne auf meinem Shirt. „Oh Sungie...weinst du etwa?"

„Ich liebe dich, Minho. Es würde mich zum glücklichsten Menschen auf der Welt machen." Ich schenkte Jisung einen sanften Kuss auf sein seidiges Haar. „Dann sind wir jetzt zusammen, Sungielein."

Die nächsten Tage mit Jisung waren schön. Wir verbrachten viel Zeit zusammen. Am liebsten würde ich die Zeit einfrieren, damit ich weiter so viele schöne Momente mit meinem Freund erleben konnte, doch ich wusste, dass die Realität immer darauf wartete, zurückzuschlagen und besser wäre es, wenn ich ihr keine Chance gab und die Sache selber im Griff nahm. Ich wollte meinen Eltern sagen, dass ich Vater werde. „Sungie? Könntest du mich begleiten, wenn ich meinen Eltern es erzähle?"

„Du musst mich nicht fragen. Selbstverständlich."

Und so wartete ich angespannt auf Jisung, der jeden Moment klingelte. Ich hatte extra einen Tag ausgesucht, an den meine Eltern beide da waren. Den ganzen Tag war ich schon angespannt, brachte nichts runter. Ständig überlegte ich mir, wie sehr mich meine Eltern dafür hassen werden. Ich wollte es aber nicht mehr für mich behalten, denn in Jisungs Bauch wachsen auch meine Kinder, die meine Gene besaßen und ich hatte sie lang genug nicht akzeptieren wollen. Ich wollte Jisung nicht länger alleine lassen, denn ich werde niemals die Nacht in Damyang vergessen, in der er mir gestand, dass er mich brauchte. Jisung tat immer auf stark und wollte es alleine schaffen, doch innerlich schaffte er es nicht alleine und brauchte einfach jemand, der ihm half. Es könnten seine Freunde und seine Mutter sein, doch sein Herz rief nur nach mir. Nur von mir wollte er sich wirklich helfen lassen und zeigte, wie sehr ihn die Schwangerschaft eigentlich fertig machte.

Es klingelte. Ich machte die Tür auf und nahm Jisung in den Arm. Weil ich so nervös war, traute ich mich ihn nicht zu küssen und entschuldigte mich, dass ich ihm keinen Begrüßungskuss geben konnte. Jisung strich mir sanft über den Oberarm. „Das ist doch völlig okay. Du machst dir viel zu viel Sorgen. Ich bin hier, okay? Ich lasse dich damit nicht alleine." Jisungs Worte gaben mir eine wohlige Gänsehaut. Er hatte Recht. Ich musste das hier nicht alleine durchstehen. Sollten meine Eltern mich hassen, wird mich Jisung auffangen. „Eomma? Appa? Ich möchte euch etwas erzählen", rief ich durch das Haus. Wenig später kamen sie. Sie schauten Jisung an. Er war mittlerweile in der 25ten Woche schwanger.

„Eomma, Appa? Ich werde Vater." Ängstlich legte ich meinen Arm um Jisungs Körper. „Und das ist Jisung, mein fester Freund." Jisung nahm tröstend meine Hand in seine und drückte sie sanft.

„Lee Minho! Wieso enttäuscht du uns so sehr?!", brüllte meine Mutter und sah mich an, als würde sie mich gleich schlagen wollen. Mein Vater ballte die Hände zu Fäusten und spannte seinen Körper an. „So etwas hätte ich nie von dir erwartet, Minho. Ich dachte, du hättest mehr Hirn im Kopf, du Idiot!" Mit so einer Reaktion hatte ich gerechnet. Meine Eltern würden ausrasten. Ich hatte es nicht anders erwartet. Auf die Ausmaße der Schmerzen, die ich jetzt spürte, konnte ich mich nicht vorbereiten. Mein Herz wurde so nur von Giftpfeilen der beiden durchlöchert, als sie mir weiter erzählten, wie sehr enttäuscht sie von mir waren. „Verschwinde von hier. Lass dich nicht mehr blicken!" Meine Eltern schmissen mich raus. „Dann werde ich meine Sachen packen."

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