Kapitel 23
Jisung POV
Die ganze Zeit konnte ich an nichts anderes denken als meine Babys und ihr Schicksal. Doktor Parks Diagnose machte mich so unendlich traurig. Chan und Seungmin versuchten ihr bestes um mich aufzuheitern, doch es half nichts. Ich war immer noch so kurz vor dem Weinen und manchmal konnte ich die Tränen nicht zurück halten. Wie heute morgen. Da fiel es einfach so über mich. Vor allem, als ich Minho gesehen hatte. Es tat so weh, dass er mich so behandelt, doch ich verdiente es nicht anders. Nur wegen meinem Schweigen ist unsere Beziehung so schlecht geworden. Wir hätten vielleicht sogar Freunde werden können.
Nachts konnte ich nicht schlafen, weil ich einfach nicht abschalten konnte. So bemerkte ich, dass jemand in mein Zimmer kam und da ich nicht wollte, dass die Person wusste, dass ich noch wach war, legte ich mich schlafen. Vielleicht war es einfach nur Chan oder Seungmin, die sich nach mir schauen wollten. Es war allerdings keiner von den beiden. Es war Minho. Ich habe ihn an seinen Messer erkannt, welches er mir an den Bauch hielt. Sofort spürte ich Panik und wollte vor ihm weg, weil er böse Absichten hatte. Er wollte die Babys umbringen und am besten mich auch noch. Neue Tränen schossen aus meinen Augen. Dann aber legte er das Messer weg und wenig später spürte ich seine Lippen auf meinen Bauch.
Küsste er mich gerade wirklich?
Spürte Minho Vatergefühle und verschonte unsere Babys? Ich musste es wissen. "Minho? Bist du das?", flüsterte ich und öffnete die Augen. In der schwach beleuchteten Zimmer sah ich den Vater meiner Babys vor meinem Bett knien und das Gesicht verdeckend. Als ich ihn angesprochen hatte, hob er seinen Kopf. In seinen dunklen Augen schimmerte Verzweiflung. „Kannst du auch nicht schlafen?", fragte ich ihn. In mir trat der Wunsch auf Minho an mich zu drücken und meine Trauer mit ihm zu teilen, doch er würde mich wegstoßen. Wieso führte ich mich nur wie ein verwunderter Welpe auf? Dabei hatte ich ihn klipp und klar gesagt, dass ich das alleine schaffe. Es klappte bis zu der Diagnose der Babys. Meine Kampfwillen war gesunken. So sehr, dass ich es nicht mehr alleine durchstehen konnte. „Nein....ich gehe jetzt besser."
„Bleib bitte bei mir", bat ich ihn, meine Stimme zum Zerbrechen dünn. Ich wollte jetzt nicht mehr alleine sein. Die Art von Trauer, konnte ich nur mit Minho teilen und es mag jetzt vollkommen egoistisch sein, doch ich brauchte ihn einfach zu sehr im Moment, obwohl ich wusste, dass er mich verprügelt hatte. Bevor er gehen konnte, krabbelte ich zu ihm an die Bettkannte und nahm ihn in den Arm. „Sorry, Minho, dass ich das gerade mache, aber ich brauche das...bitte heb nicht die Hand gegen mich, okay?", flehte ich, wünschte mir nur ein bisschen Zuneigung von Minho. Zu meiner Erleichterung stieß mich Minho nicht weg, sondern setzte sich neben mir hin. „Wieso bist du so traurig, Jisung?"
Seine Frage war Balsam für meine Trauer. Minho schien es wirklich zu interessieren, wie es mir geht. „Ich war neulich bei meiner Ärztin wegen den Babys und sie hat gesagt, dass bei einem Baby die Lungen sich nicht richtig entwickelt. Sollte es überleben, dann würde es sein restlichen Leben Lungenprobleme haben."
Minho blieb stumm. Eine ganze Weile. „War ich das? Habe ich das Baby verletzt?" Ich vergrub mein Gesicht in seine Brust und hoffte, dass er es zulässt, dass ich mich so an ihn klammerte. Ich brauchte auch keine Streicheleinheiten von ihn, noch Küsse. Alles was ich brauchte war Minho bei mir. „Ich weiß es nicht. Minho, ich hab Angst, dass ich ein Baby verliere." Die Angst brachte mich um. Jetzt wusste ich, wie sich meine Mutter immer gefühlt hatte, wenn ich auf Bäume kletterte oder einhändig Fahrrad fuhr. Sie hatte ständig Angst, dass mir etwas passierte. Diese ständige Angst zerrt mir wirklich an die Nerven. Seit ich die Diagnose habe, lebte ich auch mit dunklen Gedanken. War ich ein guter Vater für meine Babys? Aber wie, wenn ich es nicht mal schaffte, beide zu bekommen? „Damit musst du leben. Du wolltest die Babys behalten", sagte Minho kalt und stieß mich dann doch weg.
Seine Worten machte es noch schlimmer. Jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten und weinte vor ihm. „Ich weiß....aber es ist so schwer zu akzeptieren....was wenn es kein normales Leben führen kann und später gemobbt wird, weil es mit anderen nicht spielen kann? Ich habe Angst um das Kleine...", wimmerte ich und lies den Tränen freien lauf. Minho seufzte und stand auf. „Akzeptiere es. Es war von Anfang an deine Schuld. Gute Nacht", sagte er kalt und lies mich alleine. Sein Gehen brachte mich noch mehr zu Weinen. Es war dumm gewesen zu wünschen, dass er bei mir bleiben soll. Ich sollte endlich akzeptieren, dass er keine Interesse an uns zeigt. Wann versteht mein Herz endlich, dass es aufhören sollte sich nach Minhos Liebe zu sehnen? Ich werde doch nur enttäuscht. Seine Kaltherzigkeit gerade hatte es bewiesen.
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