Kapitel 18

Es kam dazu nicht, denn Herr Koh, mein Geschichts- und Klassenlehrer, machte mir ein Strich durch die Rechnung. „Da wir in letzter so viel über die antiken Bambuspagoden im Zeitalter der drei großen Reiche in Korea gesprochen habe, schlage ich vor, wir besuchen in Damyang das Bambusmuseum. Dort können wir ein bisschen Geschichte hautnah kennen lernen. Wir gehen mit der Klasse 2-4 da sie wegen der Erkrankungen ihrer Klassenlehrerin keinen Ausflug dieses Jahr hatte. Wir gehen nächste Woche am Mittwoch und kommen dann Freitag zurück. So haben wir einen ganzen Tag für das Museum und können anschließend das provinzielle Damyang anschauen." Wundervoll. Ein langweiliger Schulausflug zu einem noch langweiligeren Museum. Mich interessiert Geschichte null. Wer will schon wissen, wer alles Krieg begangen hat und welcher Mensch durch welchen Mensch umgebracht worden war? Biologie war mein Lieblingsfach, da wir dort über Tiere und Pflanzen lernen konnten, die ich den Menschen bevorzugte. Ich streckte die Hand. „Ja, Minho?", fragte mich mein Lehrer.

„Müssen wir da hin oder ist das freiwillig? Lieber gehe ich in eine andere Klasse", meinte ich. „Ja, für allem für dich ist es sehr informativ." Damit meinte er meine Note in Geschichte. Da mich das Geschehene nicht interessierte, lernte ich nicht. Ich wollte schlichtweg so wenig über Menschen wissen, wie es möglich war. So war meine Sozialkunde auch nicht so gut. In den anderen Fächern, wo wir nicht über Menschen reden mussten, war ich recht gut. „Ich interessiere mich aber nicht dafür", erwiderte ich kalt. „Keine Widerrede, du gehst mit. Die anderen Klassen haben keine Kapazität dich für die drei Tage aufzunehmen. Vielleicht hast du ja Spaß!" Spaß werde ich garantiert nicht haben, aber was solls. Besser ich täusche nächste Woche eine Krankheit vor. Mir egal, ob Herr Koh mir das nicht abkaufen wird.

Ich hörte als Bestrafung für den Lehrer nicht mehr seinen Unterricht zu und schaute mir lieber Katzenvideos auf meinem Handy an, welches ich hinter meinem Geschichtsbuch versteckte. Natürlich hatte ich den Ton ausgeschaltet. Die süßen Kätzchen beruhigten mich auch immer wieder. In der Pause wurde mir allerdings das Buch weggenommen und ich sah Chan vor mir stehen. „Denk ja nicht Jisung während des Ausflugs zu belästigen oder so", knurrte er und legte das Buch vor mir hin. Chan spielt also der Bodyguard für den nervigen Jisung. Ich lachte gefakt, bis mir gerade bewusst wurde, was Chan da gerade gesagt hatte und mein Lachen verstummte. „Du willst mir damit sagen, dass Jisung in die 2-4 geht?"

„Ja, seine Klasse wird mit uns mitkommen."

Ich seufzte und vergrub mein Gesicht in meine Hände. Das hatte mir noch gefehlt. Jisung um mich zu herum zu haben. Und dann noch für drei ganze Tage! „Keine Sorge, ich werde nichts machen. Er interessiert mich kein Stück und jetzt verzieh dich!" Chan tat mir den Gefallen und setzte sich wieder auf sein Bett und textete mit seinem Handy. Ich vermutete mal, dass er Jisung Bescheid sagte, dass wir alle drei einen schönen Schulausflug zusammen machen. Wieso muss ich dort ausgerechnet Jisung dort sehen? Ich habe keine Lust sein Gesicht und seine beiden Parasiten im Bauch zu sehen. Gerade wollte ich mir wieder Katzenvideos anschauen, als mir etwas klar wurde: Ich hatte die Möglichkeit die Parasiten aus Jisungs Körper zu entfernen. Wir werden sicher in einer gemeinsamer Jugendherberge oder Hotel leben. Da bietet es sich perfekt an. Natürlich müsste ich es perfekt planen und vor allem auf Chan aufpassen, der mich sicher wie ein Wachhund die ganze Zeit dort beobachten wird und Jisung nicht alleine lässt. Ich müsste ihn irgendwie mit etwas anderen ablenken, damit ich mit Jisung alleine sein kann. Am besten, wenn er schläft, dann kann er sich auch keine Hilfe rufen. Somit beschloss ich es nachts zu tun und seinen Bauch aufzuschlitzen, damit ich die Föten aus ihm herausholen konnte. Das Blut und Jisung an sich würde ein Problem sein. Da ich keine ärztliches Wissen und Praxiserfahrung besaß, würde ich Jisung bei meiner Tat sicherlich töten. Ich war so wütend auf ihn, dass es mir egal ist, ob er daran sterben könnte. Dann wären gleich drei Menschen aus der Erde ausgelöscht. Ich helfe damit nur der Erde sich zu regenerieren.

Zuhause plante ich weiter. Es war schwerer als gedacht einen Mord zu planen, weil man auf so viele Details achten musste. Vor allem wird es schwer, weil mir später bewusst wurde, dass es Vielbettzimmer geben wird, also wird Jisung nicht allein irgendwo schlafen und je mehr Menschen um einen herum waren, desto schwieriger wird es einen Menschen umzubringen. Zu viele Augen, die mich verraten können. Ich konnte sie schlecht alle abmurksen oder sie mit Schlafmittel betäuben. Dazu hatte ich keine Zeit und keine Möglichkeit an gewisse Substanzen dran zu kommen. Ich darf auf keinen Fall ins Gefängnis kommen, denn wer soll sonst der Welt helfen, wenn es sonst nur die wenigsten machen? Menschen sagten mir immer wieder, ich alleine könnte die Klimaerwärmung niemals stoppen, weil es zu viele Menschen gibt, die es nicht interessieren, was sie mit der Erde machten, doch jeder einzelne richtige Entscheidung half der Erde und ich wollte nur richtige Entscheidung machen, in dem ich sie von parasitären Wesen befreite.

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