Prolog
"Du schaffst das, Süße!" Sally, meine beste Freundin und gleichzeitig begabteste Stylistin, stand neben mir und drückte mir den Strauß in die Hände. Er bestand aus rosanen Blumen, die liebevoll mit etwas Grünzeug zusammengesteckt worden sind.
Ich versuchte meine Aufregung zu verbergen, doch es klappte nicht wirklich. Heute sollte der schönste Tag meines Lebens werden und ich hatte nichts besseres damit zu tun, mir zu überlegen ob ich schick genug sei. Die Angst, ich könnte über mein Kleid stolpern, auf den hohen Schuhen umknicken oder den Strauß loslassen, hielt sich in Grenzen. Nicht.
Seitdem ich Niall das letzte Mal gesehen hatte, vermisste ich seine Nähe. Wäre er jetzt hier, dann würde er mich in den Arm nehmen und mir beruhigende Worte ins Ohr flüstern. Aber er war nicht hier. Er stand bereits in der Kirche, während ich mich hier irre machte und auf meinen Vater wartete.
Ein Glück war Sally da. Ohne sie hätte ich das alles überhaupt nicht geschafft. Sie begleitete mich beim Aussuchen eines Kleides und beriet mich, als ob sie selbst schon fünzig mal geheiratet hätte. Dabei war sie Single und wartete vergeblichs auf ihren Mr. Right.
Plötzlich klopfte es und mein Körper spannte sich sofort wieder an. "Da ist ja endlich dein Vater." Voller Begeisterung stürzte meine Freundin zur Tür und begrüßte meinen Vater überschwänglich.
Ich konnte darüber nur die Augen verdrehen. Sally war das komplette Gegenteil von mir. Sie blieb in jeder Situation ruhig und man konnte sich zu 100 Prozent auf sie verlassen.
Ging es allerdings um große Feiern oder Hochzeiten, wie in meinem Fall, dann konnte sie auch mal überreagieren, besaß aber immer noch die volle Wirkung, mich zu beruhigen.
Mein Vater schmunzelte, als er mich so sah.
"Marie! Du siehst fabelhaft aus." Seine dunklen Augen wanderten über mein Gesicht, das Kleid, bis hin zu meinem Strauß und dem Schleier.
"Danke", verlegen lächelte ich ihn an. Er lächelte zurück und strich mir über die Arme. "Niall ist genauso aufgeregt."
"Woher...?"
"Maura. Sie hat mich angerufen und war verzweifelt wie noch nie. Niall hätte seine Krawatte verbusselt."
Seufzend schüttelte ich den Kopf über meinen Bald- Mann. "Das kann auch nur ihm passieren, oder?" Niall war schon seit ich ihn kannte, ein Mensch, der alles verbusselte, es allerdings immer wieder rechtzeitig fand.
Sally, die amüsiert unserem Gespräch gelauscht hatte, verlor die Kontrolle über sich und musste so laut lachen, dass ich Angst hatte, dass die Nachbarn die Polizei rufen würden.
Jap, wir waren bei Niall und mir zu Hause und meine Mutter und mein Vater sollten unten auf uns warten.
Nachdem meine Haare von Sally noch ein Mal durchgecheckt worden sind, gingen wir die Treppe hinunter zu meiner Mutter, die erwartungsvoll in ihrem Kleid auf dem Sofa saß. Auch sie bekam mein Kleid das erste Mal zu Gesicht und schien sprachlos zu sein.
"Marie", hauchte sie und stand auf, um mich vorsichtig zu umarmen. "Du siehst wunderschön aus." Sie strich lächelnd über meine Wange und eine Träne fand ihren Weg über ihre Wange.
"Mama, nicht weinen." Sanft strich ich die Träne weg.
"Ich unterbreche diesen emotionalen Moment ungern, aber wir müssen los." Mein Vater klopfte bedeutungsvoll auf seine Armbanduhr.
Ich nickte und verabschiedete mich von Sally und meiner Mutter, diese mit Sally's Auto zur Kirche fahren würden.
"Bis nachher und denk daran Marie, dieser Tag gehört ganz allein Niall und dir." Sally drückte meine Hände und lächelte mich aufmunternd an.
Nachdem auch meine Mutter mir gut zugesprochen hatte, verschwanden mein Vater und ich nach draußen, um zur Kirche zu fahren.
So, das ist Prolog 1. Prolog 2 folgt.
Diese Story beginnt erst im Dezember, allerdings wollte ich den 1. Prolog heute schon posten :)
Lasst mir doch bitte Kritik da :)
Plappermaul :D
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