7. Schmerz
PoV Zombey
Dan ganzen Tag über hatte ich dem Moment entgegengefiebert, an dem ich heute endlich wieder den Neko, Manu, sehen und mit ihm reden konnte und als ich nun zusammen mit einem Pfleger vor einer verschlossenen Tür in einem Nebentrakt stand war ich dementsprechend nervös. "Der Neko hatte gerade vor ihnen schon einen Kunden, weswegen er heute Gebrauchsspuren enthält. Wenn Sie diese aber geschickt nutzen, sind ihre Chancen auf den Gewinn auf jeden Fall höher. Ansonsten haben Sie von jetzt an eine Stunde Zeit. Sie können das Vieh entweder da lassen oder zu seiner Box zurück bringen. Viel Spaß." Er drückte mir einen Schlüssel in die Hand und drehte sich um, um wieder an die Arbeit zu gehen. Ich öffnete die verschlossene Tür und das Bild, das mich dort erwartete, war grausam. Manu lag in einer Ecke, zusammengekauert, leise windelnd und benetzt mit einer Mischung aus Blut und... Sperma? Seine Haut war übersäht mit Hämatomen und an manchen Stellen aufgerissen, seine Ohren und sein Schweif verklebt und an den Körper gepresst. Tränen rannen über sein Gesicht. Als der Neko mich sah, wollte er sich panisch aufrappeln, hievte sich auf, bis er stand, fiel jedoch innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde mit einem erschrockenem und schmerzerfülltem Quieken wieder in sich zusammen. Panisch sah er mich an, während ich langsam, um ihn nicht noch mehr zu erschrecken, in seine Richtung ging. Mit unterwürfig gesenktem Kopf kroch der Neko auf mich zu, den Schweif schlapp hinter sich her ziehend und kauerte sich vor mich auf den Boden, wo er sofort begann, meine Schuhe abzulecken. Als ich verstand, was er dort eigentlich machte, ging ich in die Knie und hielt sanft, aber bestimmt, seinen Kopf fest, drehte ihn so, dass er mich ansehen musste. "Hör auf, da ist der ganze Matsch von draußen dran. Ganz ruhig, Manu. Ich tu dir nichts, du brauchst keine Angst haben. Schau mal her, kannst du denn Stehen? Der Katzenjunge stemmte sich erneut vom Boden weg, versuchte, aufzustehen, brach aber sofort wieder zusammen und schlug unsanft auf den Boden auf. Erschrocken atmete ich ein. "Hey, ganz vorsichtig. Wenn du nicht stehen kannst ist das okay. Du musst dich nicht zwingen. Komm her...", ich schob meine Arme unter die Achseln des Kleineren, "Darf ich dich hochheben?" Der Neko schaute mich eine Sekunde lang total überfordert an, bevor ihm wieder einzufallen schien, wie er sich zu verhalten hatte und er den Kopf erneut so senkte, dass er das Kinn bis an die Brust drückte. Panisch nickte er und ich hob ihn hoch. Ich trug ihn bis zum Bett, das schmutzig und verschmiert war, breitete mit einer Hand eine Decke, die dort in der Ecke gelegen war, darauf aus und hielt mit der anderen weiterhin den eiskalten Körper des Nekos an mich gedrückt, bevor ich ihn darauf ablegte. Den traurig erschöpften Blick des Neko konnte ich gar nicht deuten, bis er sich wortlos auf den Bauch drehte und auf alle viere ging, so dass sein nacktes Hinterteil mir offen präsentiert und entgegengestreckt wurde. Einladend begann der Neko zu schnurren, wie es ihm beigebracht worden war, doch es war kein echtes Schnurren, kam nicht aus der Tiefe seiner Kehle, sondern war eine billige Nachahmung des Geräusches, um Freier zu betören. Seine Reaktion erschreckte mich. Anscheinend schien der Kleine es gewohnt zu sein, seinen Körper hinhalten zu müssen, sobald er auf das Bett kam. Ich legte vorsichtig eine Hand auf den Po des vor Anstrengung zitternden Nekos und strich darüber. "Dreh dich wieder um, Manu. Ich will gar nicht das von dir." Sofort drehte der Neko sich um, legte sich wieder auf den Rücken, sah mich ängstlich an. Ich begann, die Schubladen des Kastens zu durchsuchen, der neben dem Bett stand und fand ziemlich schnell etwas passendes. Als der Neko jedoch die flache, mit Wasser gefüllte Schale und das Tuch in meiner Hand sah, kam wieder Leben in seinen geschundenen Körper und er kroch panisch zurück, bevor er mit einem erschrockenem Aufschrei vom Bett viel. Sofort stellte ich die Schale ab und eilte zu Manu, der zusammengekauert neben dem Bett lag, zu einer kleinen Kugel zusammengerollt, die dürren Arme schützend über dem Kopf. Als ich ihn vorsichtig wieder hochhob, liefen ununterbrochen Tränen über seine Wangen und er schüttelte panisch den Kopf. Er blieb bis auf sein Schluchzen stumm, jedoch formten seine Lippen das Wort "Bitte", immer und immer wieder. Erneut legte ich ihn auf der Decke ab und musste ihn festhalten, damit er sich nicht in seinem Panikanfall verletzte. Langsam wurde mir klar, was der Neko denken musste. "Manu, bitte, hör mir zu. Ich habe nicht das vor, was du denkst, okay? Wir waschen bloß das Blut und den Dreck ab, dann suchen wir jemanden, der sich deine Beine anschaut, okay?" Normalerweise war das Becken, wie ich es gefunden hatte, für Waterboarding vorgesehen, einer der grausamsten Foltermethoden, die ich kannte. Das Opfer bekam ein Tuch über das Gesicht gelegt und wurde dann so lange mit Wasser überschüttet, bis es qualvoll ertrank, nur um direkt wiederbelebt zu werden. Das wurde beliebig oft wiederholt und war nicht nur sehr gefährlich, sondern auch sowohl physisch als auch psychisch eine reine Qual, etwas, das ich niemals einem Menschen auf der Welt wünschen könnte. Und wie es aussah, schien Manu bereits Erfahrungen damit gemacht zu haben. Jetzt aber tauchte ich das Tuch bloß etwas in das Wasser und begann vorsichtig, damit über die dünne Haut des Katzenjungen zu wischen. Gerade wusch ich das Tuch erneut aus, machte es wieder nass, als ein beißender Geruch mir in die Nase stieg. Manu war knallrot geworden, er weinte leise vor Scham. Ich sah zu dem nassen Fleck auf der Decke, der sich im Bereich seiner Mitte ausgebreitet hatte. Gestank nach Urin breitete sich aus. Ich seufzte und fuhr durch die dunkelbraunen Haare des Nekos, darauf bedacht, seine Ohren nicht zu berühren. "Nicht so schlimm, Manu. Du brauchst dich nicht zu schämen", versuchte ich den Neko zu beruhigen. So wie ich die Situation einschätzte, hatte der Kater niemals gelernt, seinen Toilettendrang zurückzuhalten, in ihren Zellen war es für die Nekos eh normal, es einfach laufen zu lassen, Toiletten hatten sie ja keine. Unbeirrt fuhr ich fort, das Blut von der Haut des Katzenjungen zu wischen, ließ ihn bloß Ohren und Schweif selbst machen, um ihm nicht noch mehr weh zu tun und wischte zum Schluss auch seine Mitte sauber. Leicht drückte ich dem Kleineren, der zu dösen schien, einen Kuss auf die Stirn. Sofort öffnete er die Augen und der unterdrückte Schmerz darin quälte mich. Erneut griff ich unter die Arme des Nekos und hob ihn so hoch, während er diesmal seine Arme um meinen Hals schlang. Seine Beine ließ er schlaf an meine Seite, weswegen ich eine Hand unter seinen Hintern legte, um ihn zu stützen. Einhändig sperrte ich die Tür auf und ging etwas ratlos durch die Gänge, bis ich die Tür mit dem Arzt-Symbol darauf sah. Auch diese öffnete ich, nachdem ich geklopft hatte und wurde Gott sei Dank tatsächlich von dem Arzt empfangen. Er bat mich, Manu auf einer Liege abzulegen und schläfrig hob der Neko seinen Kopf von meiner Schulter. Noch bevor er wieder richtig bei Sinnen war, waren seine Hände und Füße in Eisenmanschetten gekegt, die an den Ecken der Liege befestigt waren. Der Arzt begann nach meiner Erzählung, dass Manu nicht mehr stehen könne, die Beine des Nekos grob abzutasten und sofort schrie der Kleine, der eben noch so friedlich halb geschlafen hatte, so herzzerreißend auf, dass ich den Arzt am liebsten sofort von ihm weg gezerrt hätte. Stattdessen aber sah ich zu, wie Manu gerönkt wurde und der Arzt erklärte, seine beiden Schienenbeine seien zertrümmert und außerdem noch eine Rippe angebrochen. Die Miene des Nekos wurde ausdruckslos, als er die Diagnose hörte und auch ich sah entsetzt zu dem Geschäftsführer, der inzwischen zu uns gekommen war, weil wir bei Ablauf meiner Zeit nicht mehr in dem Zimmer gewesen waren. Beide Schienenbeine zertrümmert. Monatelange Schonung. Keine Chance mehr auf einen Verkauf. Das war das Todesurteil für jeden Neko.
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Viele haben sich ein neues Kapitel gewünscht. Hier habt ihr es.
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