35. Untersuchung
PoV Micha
Von einer Schwester wurden wir, nachdem ich ihr unsere Nummer gezeigt hatte, aus dem Warteraum und über die Gänge bis zu einem Zimmer geführt, dessen Tür sie uns aufhielt. Ich spürte, wie Manu auf meinem Arm sich näher an mich drückte und strich ihm so gut es ging beruhigend über den Rücken, bevor ich ihn auf einen Arm schob und die andere Hand dem Arzthelfer hinstreckte, der sie, merklich in Eile, aber trotzdem freundlich, schüttelte. Er bedeutete mir, Manu direkt auf die Liege zu setzten, was ich auch tat.
»Okay. Ich werde ihm zuerst einmal Blut abnehmen, Fieber messen und dann schauen wir weiter. Sollten sich dann irgendwelche Auffälligkeiten zeigen, werden wir den Arzt hinzu holen. Ansonsten würden wir es erst einmal dabei belassen und auf die Ergebnisse aus dem Labor warten. Sie müssen verstehen, dass wir heute ziemlich unter Zeitdruck stehen hier.«
Sofort nickte ich. Mehr als das würden wir jetzt wahrscheinlich eh noch nicht machen können.
»Okay.«
Der Arzthelfer griff nach einem Band, das er Manu um den Arm legte und festzog, um dessen Blut zu stauen. Ich merkte sofort, wie der Neko ängstlich zwischen seinem Arm und mir hin und hersah und sichtbar nervöser wurde. Als der Arzthelfer dann jedoch die Spritze aus ihrer Verpackung zog, war es um den Kleinen vollkommen geschehen und ich konnte ihn gerade noch rechtzeitig festhalten, bevor er aufspringen konnte. Vollkommen in Panik begann er, um sich zu schlagen und zu treten, woraufhin ich ihn von der Liege und in meinen Arm zog. Trotz allem wollte der Neko sich nicht beruhigen lassen, so dass ich mich schließlich mitsamt ihm auf dem Schoß auf die Liege setzte. Meine Arme schlang ich so um den Schwachen Körper des Katers, dass er sich nicht wehren und seine Arme nicht bewegen konnte. Es zerbrach mir das Herz, sehen zu müssen, wie dem Kleinen Tränen über die Wangen liefen und er panisch aufschrie, als die Nadel seine Haut durchbohrte, doch ich wusste genauso gut, dass diese Blutabnahme sein musste und draußen noch sehr viele andere Hybriden warteten, untersucht zu werden, also blieb mir keine andere Wahl.
Erst als die Nadel wieder aus Manus Oberarm entfernt war und der Arzthelfer ein Pflaster darüber geklebt hatte, ließ ich meinen Griff etwas lockerer, was Manu sofort dafür nutzte, sich aus meinen Armen freizukämpfen. Mit einem ängstlichen Fauchen drückte er sich von mir weg und fiel im nächsten Moment mit einem Aufschrei von der Liege. Hart kam er auf dem Boden auf und ich ertappte mich selbst dabei, wie ich geschockt die Luft anhielt, als ich sah, wie sein Kopf auf den Boden schlug. Manu jedoch rappelte sich sofort wieder auf und krabbelte unter den Schreibtisch, wo er sich fauchend zusammenkauerte.
Zu bestialisch wie heute hatte ich ihn noch nie erlebt, sonst schien er viel mehr unterwürfig anstatt so mutig zu sein und ich musste sagen, dass mir weder das eine, noch das andere Verhalten gefiel.
Vorsichtig stand ich auf und ging vor dem Kater in die Hocke, woraufhin er zwar fauchte, sich aber gleichzeitig wieder kleiner zusammenkauerte.
Als ich meine Hand hob, zuckte er sofort zusammen und kniff die Augen zusammen. Zitternd schien er auf seine Strafe für sein Verhalten zu warten, ich jedoch begann bloß, ihn sanft zu streicheln, woraufhin er sich langsam wieder etwas entspannte.
Als er wieder halbwegs beruhigt schien, zog ich ihn vorsichtig über den Boden etwas näher an mich heran, bis ich ihn erneut auf den Arm nehmen konnte. So setzte ich ihn wieder auf der Liege ab und entschuldigte mich bei dem Arzthelfer für die Probleme, die Manu bereitet hatte. Dieser aber winkte nur ab und erklärte, er hätte, gerade heute, schon viele Fälle gehabt, die noch schlimmer gewesen waren, aggressiv geworden waren und sich lange nicht so schnell hatten beruhigen lassen.
Vorsichtig also legte ich Manu hin, sodass er auf dem Rücken lag, während der Arzthelfer das Fieberthermometer vorbereitete und ich vorsichtig begann, Manu zu erklären, was nun passieren würde. Ich würde ihm gleich die Hose ausziehen müssen und seine Beine hochnehmen, sodass der Arzthelfer in seinem Po Fieber messen könnte. Ich versprach ihm, dass mehr nicht passieren würde und doch merkte ich, wie Manu bei jedem Wort mehr verkrampfte und schließlich wortlos seine Arme nach oben nahm und seinen Kopf zur Seite drehte.
Ich sprach weiterhin möglichst beruhigend mit dem Kater, versicherte ihm immer wieder, dass wir nur Fieber messen würden, während ich seine Hose vorsichtig öffnete und bis zu den Knien nach unten zog. Nach der Anweisung des Arzthelfers griff ich schließlich Manus Beine und zog sie nach oben, wo ich sie in dieser Position festhielt, während der Arzthelfer das Thermometer zwischen Manus Pobacken und ein Stück in seinen Eingang schob.
Manu dahingegen schien nun vollkommen abgeschaltet zu haben und es tat mir fast schon weh, zuzusehen, wie er regungslos und mit geschlossenen Augen dalag und trotz meiner Warnung kurz unterdrückt aufquietschte, sonst aber nicht reagierte, als er das kühle Metall des Thermometers in seinem Hintern spürte. Etwa eine Minute lang ließ der Arzthelfer es dort an Ort und Stelle, während ich nicht aufhörte, beruhigend auf Manu einzureden.
Nach etwa einer Minute zog der Arzthelfer das Thermometer zurück und schien sich die Temperatur zu notieren, während ich Manu wieder anzog und ihm half, sich aufzusetzen.
Manu blieb bloß regungslos auf der Liege sitzen und musterte seine Schuhspitzen, während der Arzthelfer mir mitteilte, dass seine Temperatur zwar im Normalbereich war, das aber nicht zwangsläufig heißen musste, dass er nicht infiziert war.
Er schüttelte mir die Hand und sagte mir, dass sie sich melden würden, sobald sie die Laborergebnisse hätten, vermutlich in den nächsten zwei Tagen.
Ich hakte die Leine in Manus Halsband ein und griff nach seiner Hand, die ich kurz drückte. Sofort sah der Halbkater zu mir auf, während ich ihn sanft von der Liege zog und vor ihm in die Hocke ging.
»Komm, Kleiner. Wir gehen heim. Willst du gehen, oder soll ich dich tragen?«
Anstatt zu antworten streckte der Neko seine Arme in meine Richtung aus und ich hob ihn vorsichtig hoch.
Sofort drückte der Katzenjunge sein Gesicht in meinen Hoodie und ich konnte erahnen, wie schlimm die letzten Minuten für ihn gewesen sein mussten.
Fest nahm ich mir vor, mir etwas auszudenken, um ihn dafür zu entschädigen und zu belohnen, dass er trotz allem doch recht brav geblieben war.
~~~~~~~~~
Jaaaaaaa.
Die Untersuchung beim Arzt war also wohl wirklich die reinste Hölle für Manulein.
Und jetzt heißt es also: Warten auf das Ergebnis der Untersuchung.
Und Manu hat mal wieder zwei komplett verschiedene Seiten gezeigt: Seine tierische, intinktgesteuerte und die unterwürfige, ängstliche, die alles mit sich machen lässt.
Was sagt ihr zu diesen Facetten von ihm?
Jaaaaaaa. Heute haben wir es auf Platz #31 geschafft.
Habt ihr überhaupt noch Lust auf dieses Ratespiel?
Was denkt wir, werden wir morgen Abend für eine Platzierung haben?
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