Kapitel 9: Eine schwere Zeit (FSK 18)
Ich wusste gar nicht, wie lange ich noch so da saß. Es musste ziemlich lang sein aber mir kam es vor wie fünf Minuten.
Ich spürte, wie sich zwei starke Arme um mich schlangen und mich hochzogen. Mich umfing ein wohl bekannter Duft und ich krallte mich an Ju's Hoodie. Ich schluchzte laut, während er mir sanft über den Rücken strich.
"Kane, was ist denn passiert mein Schatz?", fragte er mich besorgt und ich sah mit Tränen in den Augen zu ihm auf.
"T-toni... E-er hat mich verlassen...", schluchzte ich wieder und konnte es immer noch nicht realisieren.
Ich war so froh, dass Ju jetzt bei mir war und sah ihm traurig in seine rehbraunen Augen.
"Wie verlassen?", meinte er und sah mich fragend an.
"Er hat Gefühle für mich... Und deswegen unsere Freundschaft aufgegeben...", weinte ich, während Ju mir liebevoll die Tränen von den Wangen strich.
"Was? Oh fuck...", hauchte Ju und gab mir dann einen Kuss auf die Stirn.
"Das tut mir echt leid aber... Ihr bekommt das bestimmt wieder hin!", meinte er mit sanfter Stimme und ich schüttelte meinen Kopf.
"Nein... Er kann es nicht, meinte er... Es ist vorbei...", schluchzte ich wieder und krallte mich wieder in Ju's blauen Pulli.
Er drückte mein Gesicht sanft in seine Halsbeuge und hielt mich einfach eine Zeit lang so an sich gedrückt. Alles um mich herum schien gerade an Farbe zu verlieren und wurde schwarz...
Ich hatte meinen besten Freund einfach so verloren, der wie ein Bruder für mich war. Es tat einfach nur noch weh. Es fühlte sich so ungerecht an. Aber das war leider die Realität.
Vorsichtig schob Ju mich an meinen Schultern etwas von sich weg.
"Lass uns nach Hause gehen. Komm, wir gehen zu mir. Da warst du ja bisher noch gar nicht. Vielleicht lenkt dich das ja etwas ab.", meinte er und lächelte mich sanft an.
Ich nickte und lächelte dann ganz sachte. Das war eine gute Idee.
Ju hatte mir mal erzählt, dass seine Eltern ihm mal ein Haus gekauft hatten. Ich war bisher noch nie dort gewesen. Entweder war Ju bei mir oder wir trafen uns draußen. Ich wischte mir mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und Ju nahm mich an seine Hand. Gemeinsam verließen wir den Park und liefen zu ihm nach Hause.
Nach gar nicht langer Zeit waren wir auch schon bei ihm. Er öffnete die Tür und ließ mich eintreten.
Wow, das Haus war echt verdammt schön und hatte es in sich. Ich war richtig geflasht. Aber es gefiel mir total gut hier und ich fühlte mich wie Zuhause.
"Komm mit, ich geb dir ein paar bequemere Sachen von mir und dann chillen wir uns auf's Sofa. Wir können auch gleich gerne etwas zu Essen bestellen, wenn du magst.", freudig nickte ich und er führte mich in sein Schlafzimmer und gab mir eine Joggginghose und ein Shirt von sich.
Beides nahm ich dankend an und zog mich dann erstmal um. Als ich die Sachen anhatte, nahm Ju mich wieder an die Hand und führte mich in sein riesiges Wohnzimmer. Es war mega schön. Wir kuschelten uns auf sein Sofa und schauten dann zusammen auf seinem großen Fernseher Netflix.
Später bestellten wir dann noch Sushi, was wir beide dann genüsslich aßen. Hin und wieder musste ich wieder etwas weinen, weswegen Ju mich jedes mal liebevoll in den Arm nahm und ich mich an ihn kuschelte. Er küsste meine Tränen weg und küsste mich dann jedes Mal, was mich zum Lächeln brachte.
Auch wenn ich gerade das Gefühl hatte in einen Abgrund zu fallen, gab mir Ju den Halt, den ich gerade am aller Meisten brauchte. Und dafür liebte ich ihn so sehr. Er gab wirklich sein aller bestes mich abzulenken und auf andere Gedanken zu bringen.
Ich konnte mir wirklich keinen besseren Freund an meiner Seite vorstellen. Irgendwann war ich dann einfach in seinen Armen eingeschlafen, da ich echt mega fertig und kaputt war. Ju streichelte mich die ganze Zeit liebevoll und tröstete mich. Und ich fühlte mich sicher und geborgen in seinen starken Armen.
Ein paar Tage vergingen, an denen es mir psychisch nicht gerade gut ging. Toni fehlte mir einfach viel zu sehr und es tat innerlich einfach auch immer noch so weh...
Ich wusste überhaupt nicht, wie ich richtig damit umgehen sollte.
Ich lief gerade von der Schule zu Ju, da ich ihn besuchen wollte. Doch plötzlich schnitt mir Ahmad den Weg ab.
Gott, was wollte der denn jetzt schon wieder von mir? Ich hatte Angst und blieb deshalb einfach stehen.
"Wo willst du denn hin?", fragte er mich und sah mich wieder mit diesem perversen Grinsen an.
"Ehm... Das geht dich gar nichts an!", rief ich und eine Wut baute sich in mir auf.
Er sollte mich in Ruhe lassen! Aber das tat er nicht.
"Haha und ob. Aber wenn ich schon mal hier bin, können wir diesen Augenblick auch gleich nutzen!", meinte er und drückte mich gegen die Hauswand.
Scheiße!
Ich war in einer Sackgasse! Was sollte ich nun tun? Ich stand da, wie angewurzelt und konnte mich nicht rühren. Ich war verzweifelt und wollte nur noch weg, aber es ging nicht...
Was hatte er jetzt mit mir vor?
"Entspann dich süße Maus. Es wird dir gut gefallen! Glaube mir!", sagte er mit lasziver Stimme, weswegen ich eine unangenehme Gänsehaut bekam.
Fuck!
Ich musste hier weg, aber ich konnte einfach nicht!
"Hilfe!", rief ich, doch mein Rufen wurde gleich direkt von seiner großen kalten Hand erstickt.
"Haha, das könnte dir so passen! Halt's Maul oder es wird nur noch schlimmer für dich ausgehen. Mädchen wie du schreien doch danach und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dein lieber Lover es mit seinem kleinen Schwanz eh nicht weit bei dir bringt! Du brauchst was größeres und ich bin mit größtem Vergnügen bereit dazu, es dir mal so richtig hart zu besorgen, wie du es noch nie in deinem ganzen erbärmlichen Leben gespürt hast!", raunte er und öffnete direkt meine Hose.
Dieser Wixxer! Ich konnte mich nicht wehren, denn er packte schnell meine beiden Handgelenke, nahm sie zusammen und drückte sie über meinen Kopf nach oben.
Nein! Ich wollte das nicht! Ich liebte Ju...
Ich spürte schon, wie mir die ersten Tränen über die Wangen liefen und ich komplett wehrlos war...
Er holte seine große Erektion aus der Hose und zog mir grob die Hose runter. Ich zitterte vor Angst und er packte meine Beine, winkelte diese an und stach ohne Vorwarnung direkt hart in mich.
Nein!
Ich schrie laut auf und versuchte mich wieder zu wehren, aber er drückte mich so fest gegen die Wand und hielt mir den Mund zu, so dass Entkommen unmöglich war. Ich kniff meine Augen fest zusammen und in Strömen flossen Tränen über meine Wangen, während er fest und hart in mich stieß und mir damit die schlimmsten Schmerzen meines Lebens zufügte, aber das war ihm scheißegal, ihn schien es sogar noch anzuturnen!
Ich ließ es dann einfach über mich ergehen und versuchte es so gut wie möglich wegzustecken. Nach einer gewissen Zeit wurde es besser, aber es war immer noch schrecklich für mich.
Ich wurde gerade vergewaltigt!
Ich spürte ihn immer schneller in mir werden, ehe er sich dann auch schon versteifte und sich in mir ergoss.
Ich verlor das Bewusstsein und dann war alles nur noch schwarz.
Ich wusste nicht, wie lange ich hier gelegen hatte, aber es musste eine Weile gewesen sein. Ich rappelte mich langsam auf und hatte überall Schmerzen.
Alles tat mir weh. Ich zog mir langsam wie gelähmt wieder die Hose an und zitterte am ganzen Körper. Ich schluckte und spürte schon wieder die Tränen über meine Wangen laufen. Ich bekam Panik und kauerte mich in eine Ecke. So blieb ich einige Zeit da sitzen, bis ich nicht mehr weinen konnte.
Ich nahm mir mein Handy aus der Tasche und sah, dass ich mehrere verpasste Anrufe und WhatsApp Nachrichten hatte. Sie waren alle von Ju.
Wie konntest du mir das bloß antun?? Und dann auch noch mit IHM! Ich will dich nie wieder sehen! Bye.
Ach du scheiße...
Er musste uns gesehen haben und dachte völlig falsch! Ich hielt mir die Hand vor dem Mund und sank wieder schluchzend zu Boden. Ich war sogar blockiert...
Ich konnte es einfach nicht fassen!
Jetzt hatte ich auch noch meine große Liebe verloren!
Nein!
Ich schluchzte mir die Trauer von der Seele, aber es wurde einfach nicht besser.
Was sollte ich jetzt nur tun? Ju würde mir so oder so nicht glauben...
Da spürte ich plötzlich eine angenehme warme Hand auf der Schulter und ich sah auf, in zwei glitzernde blaue Augen.
Der Typ vor mir sah mich besorgt an und hatte blau gefärbtes Haar.
"Hey du, was ist denn passiert?", fragte er mich besorgt und sah mich auch so an.
Bei dem Gedanken fing ich wieder zu schluchzen an und sackte in mich zusammen.
"Oh weh...", sagte der Typ, welcher vor mir hockte leise und drückte mich dann einfach sanft an sich, gar nicht aufdringlich, sondern beschützend.
"Kannst du aufstehen?", fragte er mich, als ich mich wieder etwas beruhigt hatte.
Sachte nickte ich und er half mir vorsichtig aufzustehen.
"Komm, ich bringe dich erstmal zu mir. Keine Sorge, ich tue dir nichts, ich möchte dir nur helfen. Dann erholst du dich erstmal und erzählst mir dann in Ruhe, was passiert ist, ja? Ich bin für dich da, hab keine Angst.", meinte er mit sanfter Stimme und hakte mich dann bei sich unter.
Ich sagte nichts und ließ mich dann von ihm mit zu ihm nach Hause bringen. Meine Welt war um mich herum sowieso schon genug in sich zusammen gefallen, viel schlimmer konnte es eh nicht mehr werden, sollte er mir doch was tun.
Ich hatte zur Not immer noch die Option komplett Schluss zu machen.
Einfach alles aufzugeben.
Wie sollte ich jetzt mit diesem Schmerz leben und klarkommen, geschweige denn, es vergessen?
Man hatte mir meine Würde weggenommen und die Liebe meines Lebens hatte mich verlassen.
Dazu auch noch mein bester Freund, der wie ein Bruder für mich war.
Was würde man mir denn noch alles weg nehmen?
Meine Eltern?
Dann hatte ich wirklich gar nichts mehr...
Das Schlimme an der ganzen Sache war nur, dass ich ihnen davon nichts erzählen konnte. Ich wollte sie nicht auch noch damit belasten. Sie hatten es eh schon schwer genug. Aber am Liebsten wollte ich nur noch weg von hier.
Wäre ich doch bloß in Köln geblieben. Dann wäre jetzt alles gut. Toni hätte mir vielleicht nie die Freundschaft gekündigt und ich hätte Ju nie kennengelernt. Außerdem wäre ich vor Ahmad und seiner Gang verschont geblieben. Aber davon hatte ich jetzt leider auch nichts.
Ich hatte keine Ahnung, wie lange der blauhaarige Typ und ich zu ihm nach Hause gelaufen waren, aber es war mir auch egal.
Mir war alles egal.
Ich hatte eh nichts mehr, wofür es sich noch zu leben lohnte. Außer vielleicht meine Eltern. Aber ich war auch etwas sauer auf sie. Wenn wir nicht hier her gezogen wären, dann wäre mir das alles erspart geblieben.
Somit musste ich jetzt mit dieser Bürde leben. Und das war alles andere als eine leichte Aufgabe. Wir blieben dann plötzlich vor einer Haustüre stehen.
"Wir sind da.", meinte der junge Mann neben mir und schloss dann die Türe auf.
Wir traten ein und er brachte mich hoch in seine Wohnung. Ich nahm kaum meine Umgebung wahr und fühlte mich nach wie vor wie gelähmt. Alle Knochen taten mir weh und ich wäre am liebsten auf der Stelle gestorben. Dann wäre ich wenigstens von diesen Schmerzen erlöst.
"Komm, setz dich erstmal hier hin. Ich hole dir einen Tee und eine Decke. Du bist ganz kalt.", meinte er und ich nickte nur schwach.
"Keine Sorge, es wird alles gut.", meinte er freundlich mit einem Lächeln, was mich nur mit der Schulter zucken ließ.
Das bezweifelte ich. Nichts war gut.
Und das würde es auch nie wieder so werden. Ich war gebrochen.
Für immer.
To be continued...
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