Kapitel 4: Schmetterlinge im Bauch

Nach der Schule rief mich mein Vater an, da er mich abholen wollte. Ich seufzte widerwillig, stimmte dann aber zu, da ich nach dem Vorfall gestern echt Angst hatte, alleine nach Hause zu gehen. Natürlich freute sich mein Vater mega, weswegen ich nur genervt die Augen rollte. Wenn der nur wüsste, warum ich mitfahren wollte. Dann aber mal gute Nacht. 

Am Ende des Schultages verabschiedete ich mich von Ju und versprach ihm, mich heute Abend bei ihm zu melden. Er wollte mit mir telefonieren, um mich von schlechten Gedanken abzuhalten und mich bei Laune zu halten. 

Als mein Vater mich abholte, fragte er mich natürlich, wie der Schultag gewesen war. Ich seufzte und sagte einfach nur, dass es ganz gut gewesen war. Und das stimmte ja eigentlich sogar. Im Gegensatz zu gestern war es wirklich viel viel besser gewesen. 

Als mein Vater und ich dann bei mir Zuhause ankamen, traute ich meinen Augen allerdings kaum.

Da stand tatsächlich Toni vor meiner Haustüre und unterhielt sich gerade mit meiner Mutter, die ihm wohl gerade die Türe geöffnet hatte. 

Ich strahlte über das ganze Gesicht und sprang überglücklich aus dem Auto, rannte dann so schnell ich konnte auf ihn zu. 

„Wenn man vom Teufel spricht!", lachte meine Mutter und ich umarmte Toni mehr als nur glücklich. 

„Toni, was machst du denn hier?!", freute ich mich und drückte ihn fest an mich, als er meine Umarmung erwiderte.

„Ich wollte dich überraschen. Ist mir wohl gelungen!", lachte Toni und ich löste mich breit lächelnd aus unserer Umarmung. 

„Allerdings!", lachte ich ebenfalls und sah ihn einfach nur an.

„Kommt doch alle erstmal rein!", sagte meine Mutter freundlich, als dann auch mein Vater dazu gekommen war. 

Toni und ich nickten und betraten dann alle gemeinsam die Wohnung. Wir setzten uns dann alle zusammen in die Küche und aßen zu Mittag, was meine Mutter frisch zubereitet hatte. Es schmeckte natürlich wie immer wunderbar. Meine Mutter konnte einfach super asiatisch kochen. War ja auch kein Wunder, da sie auch Asiatin war. 

Wir lachten viel zusammen während des Essens und unterhielten uns über Gott und die Welt. Ich genoss es so mit meinen Eltern und meinem besten Freund am Tisch zu sitzen und einfach einfach eine tolle Zeit zu haben. Somit vergaß ich auch schnell, dass wir umgezogen waren. 

Nach dem Essen beschloss Toni mich noch ins Kino einzuladen. Ich freute mich natürlich sehr und stimmte dem zu. 

Gemeinsam fuhren wir dann mit seinem Auto ins Cineplexx Aachen. 

Nanu, wer war denn da? 

War das da nicht Ju? Ich erkannte ihn an der Beeniemütze und den grauen Flauschhaaren. Ich winkte ihn zu mir und lächelte.

„Nicht wahr!", sagte Ju lachend, als er und Toni sich zur Begrüßung umarmten. 

Was? Sie kannten sich?

„Was ein Zufall, dass du Kane kennst!", sagte Ju und sah dann zu mir.

„Woher kennt ihr euch?", fragte dann Toni Julien.

„Von der Schule.", sagte ich.

„Wir gehen auf die Selbe.", ergänzte Ju dann.

„Und woher kennt ihr euch?", wandte ich mich dann an Toni.

„YouTube.", sagte er kurz und knapp.

„YouTube?", fragte ich dann verwundert, weswegen Ju etwas errötete. 

Es schien ihm wohl ein unangenehmes Thema zu sein.

„Ehh jaa... Wir haben beide einen Channel...", sagte Ju ganz verlegen und kratzte sich nervös am Hinterkopf.

„Wow, krass! So klein sind also die Welten.", kicherte ich leise und grinste beide an.

„Sag mal Ju, wartest du noch auf jemanden oder bist du alleine hier?", wandte sich Toni dann an den Asiaten.

„Ehm nein... Ich bin alleine hier... Wollte in Pacific Rim rein.", meinte er. 

„Oh was für ein Zufall, da wollten wir auch jetzt rein! Dann lass uns doch zusammen gehen.", schlug der Blauhaarige Brillenträger vor.

„Good idea!", meinte ich dann und grinste wieder. 

Eigentlich hatten Toni und ich ja alleine in den Film gewollt, aber es war kein Problem für mich, dass Ju dabei war. 

So holten wir uns also noch Snacks und Getränke und betraten dann gemeinsam den Kinosaal.

Ich saß dann zwischen Ju und Toni im Kinosaal und griff immer mal wieder ins Popcorn und trank einen Schluck von meiner Cola. Ich spürte nach einer gewissen Zeit eine Hand auf meinem rechten Oberschenkel und musste lächeln, da ich wusste, dass es Ju war, welcher seine Hand dort hingelegt hatte. Es war angenehm und überhaupt nicht aufdringlich. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe und sah dann verlegen zu Ju, welcher genau in diesem Moment auch zu mir rüber sah. Er lächelte ebenfalls, das konnte ich in dem Licht, welches die Leinwand abgab auch erkennen. Ich lehnte meinen Kopf dann etwas an seine Schulter und schmiegte mich somit etwas an ihn. Er lehnte seinen Kopf ebenfalls an meinen und ich hörte Toni leise kichern, da er das wohl auch mitbekommen hatte. 

Das war etwas befremdlich für mich und es war mir auch etwas unangenehm, da ich ja eigentlich mit Toni hier war und jetzt flirtete ich so mit Ju... Es schien ihn aber nicht weiter zu stören.

„Ihr zwei seid echt süß zusammen.", flüsterte Toni dann von links in mein Ohr, was mich etwas erröten ließ.

„Ich hoffe, es stört dich nicht zu sehr...", entschuldigte ich mich bei ihm und beruhigend legte Toni mir seine Hnad an die Schulter.

„Hey, das ist schon okay! Sonst hätte ich schon längst was gesagt!", wehrte er ab und ich blies erleichtert die Luft aus. Puh, ich war echt mega froh, dass ich so einen coolen lockeren besten Freund hatte. Das konnte nicht jeder von sich behaupten. 

„Ist alles in Ordnung?", fragte dann auch Ju, da er unser Gespräch wohl etwas mitbekommen haben musste.

„Jaja, alles gut!", versicherte ich ihm dann schnell, was ihn auch sofort beruhigte. 

Ich war echt etwas nervös und hoffte wirklich, dass alles gut sei. Ju und ich lehnten uns wieder aneinander und ich genoss seine Nähe, vergaß komplett alles um mich herum, sogar den spannenden Film. Der interessierte mich gerade eh echt wenig. Ich hatte meine Gedanken nur noch auf Ju fixiert und hatte nur noch Augen für ihn. 

Ich wollte am Liebsten nie wieder von ihm weg. Denn ich hatte mich in Gegenwart eines Jungen wirklich noch nie so gut gefühlt, wie bei ihm. Es war einfach etwas Besonderes mit ihm. Ich hoffte insgeheim wirklich, dass etwas aus uns wurde... 

Hoffentlich sah er das genauso. Es war so schön mit Ju hier so zu sitzen, dass die Zeit auch übelst schnell vorbei ging und der Film dann letztendlich auch schon zu Ende war. Ju war ganz fasziniert von dem Film und regelrecht begeistert. Er schwärmte die ganze Zeit darüber, was mich zum Schmunzeln brachte. 

Gemeinsam verließen wir dann das Cineplexx und machten uns auf den Rückweg. Es wurde bereits auch langsam dunkel draußen, da wir spät Nachmittags gegangen waren. Ich musste jetzt auch wieder nach Hause, da ich noch für die Schule lernen musste.

„Ich ruf dich später an!", versprach mir Ju und umarmte mich nochmal.

„Ja, mach das! Es war echt schön mit dir...", hauchte ich leise und erwiderte errötet seine Umarmung. 

Oh fuck, er roch einfach viel zu gut...

„Fand ich auch. Danke nochmal, dass ich mit durfte! So musste ich nicht alleine gehen!", sagte er zu uns beiden, als wir uns aus unserer Umarmung gelöst hatten. 

„Keine Ursache.", meinte Toni mit einem freundlichen Lächeln und wandte sich dann an mich.

„Darf ich noch mitkommen?", fragte er mich und ich lachte leise.

„Wenn du mich nicht beim Lernen störst!" Wir alle fingen dann an zu lachen und dann trennten sich auch schon unsere Wege und Toni und ich fuhren zu mir nach Hause zurück... 

Meine Gedanken hingen die ganze Zeit nur an einer Person: Ju.

Angekommen bei mir Zuhause gingen Toni und ich direkt auf mein Zimmer und ich holte meine Schulsachen raus und legte diese auf den Schreibtisch. Toni nahm auf meinem Bett Platz und ich setzte mich an meinen Schreibtisch und fing dann auch schon direkt mit dem Lernen an.

„Kann ich dir irgendwie behilflich sein?", fragte er mich dann und ich nickte.

„Ja, wäre gut. Mathe killt mich nämlich.", sagte ich und seufzte dann. 

Wenn es ein Fach gab, dass ich über alles hasste, dann war es Mathe...

„Dachte ich mir schon. Dann lass mich mal einen Blick drauf werfen.", meinte Toni und beugte sich über mich. 

Er erklärte mir dann alles gut und ausführlich, so dass ich es am Ende wirklich besser verstand, weswegen ich ihm echt sehr dankbar war.

„Danke, dass du mir das alles erklärt hast. Ich verstehe es jetzt wirklich viel besser!", sagte ich fröhlich zu ihm und lächelte ihn dann auch dankbar an.

„Keine Ursache. Hab ich echt gerne gemacht. Sag mal Kane, darf ich dir eine Frage stellen?", fragte er mich dann und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Hm, was denn? Du weißt, du kannst mich alles fragen...", sagte ich dann nachdenklich. 

„Nun ja... Wegen Ju... Kann es sein, dass du dich in ihn verschossen hast?" 

Ich sah ihn ertappt an. Man, wieso musste Toni mich denn auch immer durchschauen? Das war mir echt unangenehm.

„Ehm, ich nun ja... Ich... Ja, könnte sein...", meinte ich dann verlegen, weil ich mir selber nicht sicher war... Was hätte ich auch sonst antworten sollen? 

Toni lächelte dann.

„Ja, das merkt man. Wie du ihn ansiehst... Also, ich finde das echt cute. Hoffe, dass was aus euch wird. Würde mich freuen. Das mit mir und Mau klappt schon länger nicht mehr so gut... Also sollst du wenigstens etwas mehr Glück haben als ich!", sagte er dann mit etwas zerknirschter Stimme und lächelte dann matt.

„Ich ehh danke... Aber warum läuft es bei euch denn nicht mehr so gut, wenn ich das fragen darf?" 

Toni seufzte leise und sah dann etwas traurig zu Boden.

„Sie ist mega eifersüchtig. Ich weiß auch überhaupt nicht, warum... Kane, ich würde ihr niemals fremdgehen! Dafür liebe ich sie viel zu sehr! Warum versteht sie das denn nicht?", heulte er sich bei mir aus und klatschte sich dann die Hand vor die Stirn. 

Ich seufzte ebenfalls und legte ihm dann aufmunternd eine Hand auf die Schulter.

„Ich weiß es selber leider auch nicht... Aber hey, ich bin mir ganz sicher, dass ihr das wieder hin bekommt! Ihr seid so ein süßes Paar! Ihr müsst einfach!", meinte ich und Toni lächelte dann gezwungen.

„Danke Kane. Ich hoffe es auch, wirklich.", sagte er dann und umarmte mich dann aus Dankbarkeit. 

Ich erwiderte seine Umarmung und sagte dann: 

„Ich bin immer für dich da. Das weißt du!"

Toni löste die Umarmung und lächelte dann breit.

„Und das weiß ich auch wirklich zu schätzen! Du bist wirklich eine tolle beste Freundin!", antwortete er und ließ mich damit wieder breit lächeln.

„Du auch Toni.", sagte ich dann und wir umarmten uns erneut. 

Toni war wirklich ein toller Freund. Er war immer für einen da und half einen in den schwierigsten Situationen. Dafür war ich ihm wirklich dankbar und ich war so verdammt froh, so einen tollen Freund an meiner Seite zu haben. Denn das konnte man heutzutage leider nicht mehr von jedem behaupten. Es war dann für Toni allerdings schon Zeit zu gehen und wir verabschiedeten uns noch voneinander.

„Bis bald, ich ruf dich auf jeden Fall an und wir schreiben!", sagte er zu mir, als wir uns zum Abschied wieder mal umarmten.

„Tu das! Freue mich! Bis demnächst!", sagte ich dann und wir lösten die Umarmung. Gerade als ich auf mein Zimmer zurück gegangen war, rief Ju mich auch schon an und mein Herz schlug sofort schneller und ich hatte ein breites Grinsen im Gesicht. 

Ich freute mich jetzt schon wie ein Schneekönig auf unser Telefonat.

Ich ging dann auch direkt dran, als ich mich auf mein Bett setzte und sagte lächelnd:

"Hey Ju, freut mich, dass du anrufst!"

"Hey Kane! Na klar, wie geht es dir?", fragte er mich direkt interessiert und ich schmunzelte.

"Super! Es war echt schön im Kino! Und ich hab mich mega gefreut Toni mal wieder zu sehen! Ich hatte ihn echt mega vermisst...", sagte ich mit einem etwas traurigen Unterton. 

"Das glaube ich dir. Ihr scheint echt aneinander zu hängen. Finde ich echt toll!", sagte er und brachte mich damit noch mehr zum Lächeln.

"Ja, das ist wohl wahr. Er ist wie ein Bruder für mich und mir verdammt wichtig.", erklärte ich ihm.

"Das verstehe ich absolut. Ist echt schön zu hören.", sagte Ju und ich hörte ebenfalls heraus, dass er lächelte.

"Wie geht es dir denn?", fragte ich ihn dann und lehnte mich etwas auf meinem Bett zurück.

"Super! Ich fand den Abend echt schön mit euch. Danke nochmal, dass ich mich euch anschließen durfte!", sagte Ju dankbar und ich musste deswegen etwas schmunzeln.

"Keine Ursache. Wie kam es eigentlich dazu, dass du alleine warst?", fragte ich ihn dann neugierig.

"Niemand hatte Zeit und wollte mit mir gehen.", seufzte er.

"Oh, das ist natürlich mies. Naja dann bin ich froh, dass wir aufeinander gestoßen sind!", lächelte ich.

"Ich hoffe ich habe eure Verabredung nicht all zu sehr gesprengt...", entschuldigte Ju sich bei mir.

"Ach was nein, hast du nicht! Es hat uns gefreut, dass du dabei warst!", sagte ich und versuchte ihn mit diesen Worten zu beruhigen.

"Puh gut okay. Und was machst du jetzt noch so?", fragte er dann neugierig.

"Nichts weiter. Ich tele jetzt noch ein bisschen mit dir und gehe dann irgendwann schlafen.", sagte ich zu ihm und legte mich dann ganz in mein Bett, kuschelte mich unter meine Decke.

"Ach so. Ich auch. Und noch weiter schneiden.", meinte er.

"Ah ja du hast ja einen YouTube Kanal... Wusste ich gar nicht! Wie heißt du denn da?", fragte ich ihn interessiert.

"Julien Bam. Kannst du gerne mal abchecken. Und abonnieren nicht vergessen!", lachte er. 

Ich lachte dann ebenfalls.

"Werde ich nicht!", kicherte ich und wir beide unterhielten uns noch eine ganze Weile, bis es fast Mitternacht war und meine Mutter sich nach mir erkundigte.

"Okay ich muss dann jetzt auch langsam mal Schluss machen. Wir sehen uns dann morgen, beziehungsweise später!", lachte ich, da es schon über 0:00 h war. 

Ju lachte ebenfalls und gähnte dann hörbar.

"Oh ja, ich muss ja noch schneiden... Dann mal bis später!", verabschiedete er sich von mir und ich lächelte dann.

"Gute Nacht, schlaf gut, Ju!", sagte ich und musste dann ebenfalls gähnen.

"Gute Nacht Kane, du auch!", sagte er ebenfalls und ich legte dann auf. 

Schnell zog ich mir meinen Pyjama an und schminkte mich noch ab. Dann ging ich Zähne putzen und kuschelte mich dann wieder unter meine Bettdecke. Ich lächelte und meine Gedanken drehten sich nur um Ju. Oh man, wenn ich mit ihm redete oder telefonierte hatte ich mega die Schmetterlinge im Bauch und es war so ein wunderschönes Gefühl... Ich kuschelte mich dann ganz doll ein und war dann irgendwann auch eingeschlafen und träumte von Julien...


To be countinued...

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