Kapitel 33

Michelle P.o.V.

Eigentlich habe ich gedacht, dass Harry sich über die Nachricht freut. Leider konnte ich es ihm gestern nicht mehr erzählen. Leni und Harry haben schon tief und fest geschlafen. Ich wollte die beiden nicht wecken. Heute morgen nach dem wir wach waren habe ich es ihm erzählt. Nun starrt er mich schon seit fünf Minuten an und brabbelt komisches Zeug vor sich hin.
Wie, "Neues Auto" und "Umbauen". Keine Ahnung was er damit meint.
Vorhin hat er noch etwas von "Messern und Steckdosen" gefaselt.
"Ich würde sagen, dass Harry einen Schock hat." informiert mich Anne.
Sie hat gerade mit Leni Frühstück gemacht.
Ich lasse Harry mal alleine und gehe etwas essen. Ich brauche nachdem aufstehen etwas zum essen. Sonst werde ich zum Tier.

Anne und Leni folgen mir an den Frühstückstisch. Es gibt Eier mit Speck, frischen Orangensaft und frische Brötchen. Da läuft einen des Wasser im Mund zusammen, nur alleine vom ansehen. Sie hat noch ein paar selbstgemachte Marmeladen auf den Tisch gestellt.
"Will Eier. Bitte." sagt Leni und Ich hebe Sie in ihren Stuhl rein.
"Was machst du da!" kreischt Harry empört herum.
"Was ist?" frage ich verblüfft.
Ich verstehe gerade nicht, was los ist und warum er so brüllen muss.
"Du! Leni! Baby! Aufpassen!" stammelt er herum und macht dazu hektische Handbewegungen.
Ich brauche einen Übersetzer für meinen Verlobten. Hoffentlich findet er bald wieder heraus, wie man vollständige Sätze spricht.
"Ich glaube, du sollst aufpassen und Leni nicht heben." sagt Anne zu mir.
"Das hast du verstanden?" 
"Ich hab ihn großgezogen. Ich verstehe ihn sogar besoffen."
Darüber muss ich lachen. Es ist schon eine Kunst Harry besoffen zuverstehen. Was zum Glück nicht oft vorkommt. Aber wenn es vorkommt, ist es echt lustig.

"Leni ist fett. Du darfst sie nicht mehr tragen." sagt Harry zu mir.
Wow!
Er hat seine Worte wieder gefunden. Jedoch waren das die falschen Worte.
Leni spuckt ihr essen aus und klopft empört ihre Gabel auf den Tisch.
"Ich nich fett. Ganz dünn ich bin." protestiert Leni.
"Papi meinte schwer. Du bist nur ein bisschen schwer, weil du wieder soviel gewachsen bist." rede ich Harry heraus.
"Aber nicht nett sagt." Leni ist schon eine Marke für sich.
Ich struppel ihr durch die Haare. Worauf sie kichert. Ihr Frühstück findet sie danach wieder interessanter und haut rein. Wenn Anne noch weiter so gute Frühstücke macht, werden wir eher alle fett. Sie verwöhnt uns jeden Tag mit so einem reichlichen Frühstück. Nicht nur das Frühstück ist lecker bei Anne. Sie bekocht uns jeden Tag mit leckeren Sachen zum Abend.
Gestern bevor ich gegangen bin, hat sie einen braten gemacht.
Der war sowas von gut und ich konnte fast nicht aufhören zu essen.
Im Grunde kann ich mich ja voll stopfen. Bald ist es ja egal, weil ich sowieso zunehmen werde.

"Wir sollten zum Arzt." sage ich zu Harry.
"Warum? Ist dir schlecht oder schwindelig? Am besten setzt du dich hin." Harry nimmt den Stuhl und stellt ihn hinter mich. Danach drückt er mich auf den Stuhl.
"Ich will nur wissen, wie fortgeschritten die Schwangerschaft ist. Sonst ist alles in Ordnung." sage ich zu ihm.
"Gut." murmelt er und läuft in der Küche herum.
"Leni dein Papa ist verrückt." sagt Anne zu der Kleinen.
"Das nicht neu." antwortet sie trocken.
Anne und ich fangen an herzlich an zu lachen. Leni kennt ihren Papa sehr gut.
Ich glaube gerade wirklich, dass Harry mit der Nachricht von meiner Schwangerschaft verrückt geworden ist.
Sein Verhalten ist wirklich merkwürdig. Nun hat er sich ein Blatt Papier genommen und schreibt mit einem Stift etwas auf.
Ich stehe auf und schaue mal, was er dort aufschreibt.
"Gesunde Ernährung? Leben mir nicht schon gesund genug."
"Du musst jetzt noch gesünder essen. Du musst an unser Baby denken. Außerdem müssen wir überlegen, wohin das Kinderzimmer kommt und wo wir unser Kind auf die Welt bringen." erklärt Harry mir.
Mit hochgezogenen Augenbraue sehe ich ihn an. Was geht gerade in seinem Kopf vor?
Ich weiß es.
Ich war vor ein paar Jahren nicht anders. Damals wo ich mit Leni schwanger war und habe mir solche Fragen auch gestellt. Ich wurde dazu noch verlassen und stand vor dem nichts.
Was jetzt zum Glück anders ist.

Ich gehe zu Harry und umarme ihn von hinten. Zärtlich gebe ich ihm einen Kuss in den Nacken. Harry dreht sich um und schlingt seine Arme um mich.
"Das ist alles so neu für mich." seufzst er.
"Schatz, ich hab schon Leni auf die Welt gebracht. Das alles hat noch ein bisschen Zeit. Lass uns erstmal zum Arzt gehen. Danach kannst du neue Autos kaufen, überlegen wo wir das Kinderzimmer einrichten und in welchem Krankenhaus unser Baby auf die Welt kommt. Zuhause kommt für mich nicht in Frage. Ich will nämlich nicht auf die Schmerzmittel verzichten."
Über meinen letzten Satz fängt an zu lächeln.
"Das ist nicht witzig. Du würdest die schmerzen nicht aushalten. Mein liebes Weichei." necke ich ihn.
"Ich bin kein Weichei. Nur manchmal ein bisschen sensibel."
"Du heulst schon herum, wenn du einen schnupfen hast."
"Ich war Tod krank!" erläutert er mir.
Ich tätschel ihm seine Wange und sage, "Natürlich mein Schatz."
Harry lässt unser Thema fallen und küsst mich liebevoll.
Ich finde sein Themenwechsel echt Wundervoll.
Wahrscheinlich dauert dieser Kuss nicht lange. Leni mag es nicht, wenn wir uns küssen. Eher aus Eifersucht. Das wird noch sehr interessant, wenn wir ein Baby bekommen.
Ich kann mir vorstellen, dass sie ihre kleinen Bruder oder ihre kleine Schwester verkauft, wenn sie zu eifersüchtig ist.

Ich spüre etwas an meinem Kopf fliegen.
"Nicht meinen Papi küssen." motzt Leni herum.
"Du sollst aber auch nicht mit essen werfen."  mahnt Anne die Kleine.
Ich kann es nicht glauben.
Jetzt wirft sie schon mit Essen nach mir, weil ich ihren Papa küsse. Sie will anscheinend ihren Papa ganz für sich alleine haben. Das kann sie schön mal vergessen. Ich habe auch einen Anspruch auf Harry.
Da wird es bald noch ein kleines Menschlein geben, das Anspruch auf Harry hebt.
Damit muss sie sich abfinden. Harry und Ich haben eben kurz Luft geholt und küssen uns weiterhin.
"Nicht meine Mami küssen." ändert Leni ihre Meinung.
Harry schreckt auf und beendet den Kuss somit. Sobald er sich umdreht liegt eine Barbie auf den Tisch.
"Aua. Sie hat eine Barbie nach mir geworfen." flucht Harry.
Leni schaut uns frech grinsend an. Sie hatte immerhin erfolgt gehabt mit dieser Attacke und wir haben aufgehört uns zu küssen.
"Das nicht nett Leni." schimpft Harry.
Leni zeigt ihm ihre Zähne und klettert alleine aus dem Stuhl heraus. Danach läuft sie in Richtung Wohnzimmer. Wahrscheinlich sucht sie Molly des Arme Tier.
"Wir können ja jetzt mal zum Frauenarzt fahren. Deine Mama kommt mit Leni bestimmt aus." sage ich zu ihm.
"Sollen wir sie nicht lieber mitnehmen. Sonst weint sie wieder." bemerkt Harry unsicher.
"Geht nur. Eine Stunde bekomme ich schon hin. Wahrscheinlich wird Leni nicht einmal merken, dass ihr weg seit." versichert uns Anne.
Daraufhin beeilen wir uns und machen uns aus dem Staub, bevor Leni bemerkt, dass wir nicht mehr da sind.


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