60

"Hast du Angst?"
Tyra hatte sich nach dem Abendessen im Aufzug zu mir gesellt. Wer hatte es nicht gehabt?
Ich nickte ihr zu und blickte zu den Eisengittern an der hintersten Ecke, um auf Spinnennetze aufmerksam zu werden.
"Wenn du Angst zeigst, macht es ihn agressiver". Wieder nickte ich ihr zu.
"Hattest du Angst?" Sie nickte mir zu.
"Zu sehr, aber ich bin darauf gekommen, dass ich da sowieso durch musste, ob ich es haben wollte oder nicht".
"Du hast dich fallen lassen?" Wieder nickte sie mir zu. Ich staunte, dabei war sie gerade mal 16 Jahre alt. Den Mut musste man haben.

"Es blieb mir nichts anderes übrig. Ich kannte meinen Wolf nicht. Ich tus noch immer nicht", gab sie zu.
"Ich habe noch immer keine Ahnung, wie ich ihn in einem Moment der Gefahr heraushole. Ich habe kein Training hinter mir". Es machte Sinn. Normal begann man mit dem Training ab 14 Jahren, nur das sie da entführt wurde.
"Aber du spürst deinen Wolf. Du kannst ihm Befehle geben". Das konnte ich tatsächlich. Nick hatte uns schon darauf vorbereitet und Carlson, auch wenn ich es damals lächerlich fand, hatte er uns auf Ausdauer trainiert. Das ich lange genug in einer Geschwindigkeit bleiben konnte und das für Meilen.

"Danke".
"Wofür?", setzte sich ein Lächeln auf ihr Gesicht ab.
"Für den Mut, den ich benötige".

Genau zu Mitternacht spürte ich das Wachrütteln von Chris Hand. Mein Herz setzte bei seinem Blick aus. Er behielt sein Pokerface, das er sich angeeignet hatte bei. Es war so weit. Ich wollte noch auf die Toilette gehen, um vor Nervosität und Panik meine Blase zu entleeren, mir mehr Zeit zu verschaffen. Schlussendlich wusste ich, das Nichts mich davor retten konnte.
Mein Augen verharrten auf Chris breiten Rücken, der mich den Gang zum letzten Zimmer führte. Ich hielt meinen Atem an.

Chris ließ mich durch seine Stimme in meinem Kopf zu ihm blicken.
Ein Schrei und wir treten ein.
Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Was meinte er damit? Wollten Sie heute alle gegen ihn treten, auch wenn sie abgemagert und kaum Chancen hatten? Die Fragen in meinem Kopf verursachten einen großen Klumpen in meinen Magen, die meine Magensäure verursachte. Es brannte.

"Bring sie rein".
Ein Schauder rann meinen Körper herab. Seine Stimme war verzogen worden durch ein Hightechgerät. Somit konnte ich nicht feststellen, ob es Rektor Parray war. Wie auch immer, zaghaft und mit wackeligen Beinen trat ich ein. Ich traute mich nicht einen Laut zu geben. Der Raum wurde durch grüne Lichtscheinwerfer erleuchtet. Es machte mir nichts aus. Ich sah, als ob Sonnenstrahlen, das Zimmer erhellten. Der Mondeinfluss stärkte mich, bald würde ich seine ganze Kraft spüren.

Meine Augen suchten das Zimmer ab, bis auf eine Röhre, die mich an ein
MRT -Gerät erinnerte, standen bloß noch einige zusammengereihte Regale, die mir bis zur Hüfte gingen aneinander. Reagenzgläser die Blutproben enthielten. Zumindest stank es nach frischem Blut. Etwas anderes machte mich neugieriger, Blätter lagen verstreut auf dem hintersten Regal. Irgendwelche relevanten Daten mussten diese Blätter beinhalten, dass sie neben den Reagenzgläsern lagen.

"Pünktlich", kam die Stimme von einer dunklen Ecke. Ein Mann mit simpler Statur trat ins Licht. Er hatte eine schwarze Maske auf. Wie ein Räuber in einem Amateurfilm stand er da und sprach auf mich ein. Ich verabscheute es. Der Unbekannte begann dumm zu lachen, als ob seine Aussage lustig war. Natürlich war ich pünktlich. Er hatte mich selbst herbestellt.
"Keine Angst, Clementine. Du bist nun in guten Händen".

Ich erschauderte. Das war ein Amateur schlechthin. Ich hatte auf bessere Ansagen gewartet. Dennoch verflog meine Nervosität nicht. Meine Hände schwitzten. Ich wiederstand dem Drang, sie an diese Hafthose abzuwischen.
"Wie gezähmt du reagierst. Genauso wie ein gut erzogenes Tier" Er provozierte eindeutig. Aber das ließ mich weiter darauf acht zu geben, welche Taktik er benutzte. Bis jetzt war er noch ziemlich freundlich.

"Gehorche brav und leg dich hin" Seine Hand zeigte auf die Liegefläche der Röhre.
"Zeige keine Angst!"
Carlsons Stimme drang in meinem Kopf rein. War er hier? Ich schnüffelte, aber außer Blut von den Reagenzgläsern konnte ich nichts herausriechen. Selbst der Unbekannte roch nach einem Menschen.
Zaghaft trat ich näher und tat als ob meine Sinne mich im Stich ließen. Ich rutschte ab und fiel mit meinem Oberkörper auf die Liegefläche.

Es brachte ihn zum Lachen. War er so dumm? Auf der anderen Seite konnte er nicht wissen, dass ich nicht nur bloß ein Omega war und schon gar nicht heute Abend. Ich rappelte mich hoch und legte mich auf die Liege. Interessant, dass man keine Schnallen fand, die einen im Zaum hielten!
Mein Kopf wandt sich zu den Regalen. Irgendetwas musste ich darin finden können.
"Beruhig dich! Dein Puls steigt".
Carlson meldete sich wieder, trotz meiner Ermahnung, zu Wort.

Andererseits war ich ihm dankbar. Er spürte meine Unruhe. Nur er konnte mich in solchen Momenten beruhigen.
Die Liegefläche rüttelte und beförderte mich in die Röhre hinein. Ich hatte vergessen keinen Laut von mir zu geben. Doch die unerwartete Aktion hatte mir eines entlockt.
Panik breitete sich in mir aus. Der Unbekannte lachte wieder auf.
"Endlich zeigst du eine Regung, Werwolf!"
Ich wollte nicht wissen, was für Geräte mich in der Röhre erwarteten, also schloss ich meine Augen.
Carlsons rostbrauner Wolf erschien vor meinen Augen.

Er war da. Ich spürte seine Kraft. Ich war nicht alleine.
"Öffne deine Augen, dummes Mädchen! Lass mich deinen Kopf erforschen". Wiederwillig öffnete ich meine Augen. Ein simpler roter Lichtstrahl brachte meine Augen zum Kneifen. Doch er erlosch sobald meine Augen wärmer wurden.
"Das kann nicht sein", ertönte die aufgebrachte Stimme des Unbekannten.

"Kontaktlinsen?!", schrie er aufgebracht. Die Liegefläche zog mich wieder von der Röhre raus. War das die Möglichkeit?! Der Unbekannte stand mit einem Messer in meine Richtung neben mir und hielt seine flache Hand zu mir.
"Kontaktlinsen!", verlangte er, doch daran dachte ich nicht. Stattdessen setzte ich meine Kraft in Verbindung von Carlson zu meinem Bein, mit dem ich ihm in den Magen kickte und er gegen das Regal flog.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top