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Carlson hatte darauf bestanden, dass Maddox im anderen Wagen fuhr. Maddox's Blicke, die er Zoe schenkte, ließen selbst meine Wangen erglühen.
Carlson hatte das natürlich bemerkt und es erfreute ihn nicht, aber er übertrieb. Ich könnte nie an jemand anderen an meiner Seite denken. Carlson hatte nunmal meine volle Aufmerksamkeit erhalten.

"Ist der heiß!"
Zoe zog mich aus meinen Gedanken raus und meinte damit Maddox. Ich wollte würgen. Er war überhaupt nicht mein Typ, aber das musste er nicht. Ich hatte meinen Mate und er war das komplette Gegenteil von ihm.

Wieso sagst du nichts drauf? meldete sich Carlson unangekündigt.
Seine Eifersucht war ja ziemlich süß, aber in dem Fall, fehl am Platz.
Vielleicht weil Maddox heiß ist?, provozierte ich ihn trotzdem beabsichtigt.
Sein Knurren ließ Zoe zusammen zucken. Ihre Augen huschten über die Fenster des Autos.

"Hast du das gehört?"
"Was meinst du?", spielte ich auf dumm.
"Ich habe nichts gehört."
Wir hatten uns darauf geeinigt, dass es noch zu früh war sie komplett in das Geheimnis zu involvieren. Und wenn, dann sollte es ihr Maddox beibringen, er ist schließlich ihr Mate.
"Knurrt dein Magen, Carlson?", veralberte ich ihre Reaktion.
"Bei deinem Anblick immer." Ich musste Lachen, was Zoe dazu veranlasste pervers mit ihren Augenbrauen zu wackeln. Sie musste erwachsen werden. Auf der anderen Seite würde das eher zu Maddox verkrampften Persönlichkeit passen. Das pure Gegenteil.

Es vergingen dreißig Minuten, bevor wir uns wieder alle zusammen in meinem Wohnzimmer aufhielten. Es war wohl für Zoe ein Ort, zu dem sie einen Bezug hatte und sich willkommen fühlen konnte.
"Kann es sein, dass dieser Wolf mehr als nur ein Wolf sein könnte?" Zoe war ein schlaues Mädchen. Ihr Kopf hinterfragte wohl jede Kleinigkeit und reimte sich seine eigenen Wahrheiten zusammen.
"Wie meinst du das?", fragte Nick nach und warf seinen Arm um Cornelia, die es sich an seiner Seite auf der Couch gemütlich machte.

Weiß sie etwas?, Cornelia's Stimme erschreckte mich in meinem Kopf. Ich hatte nicht mit ihr gerechnet.
Ich schwenkte als Antwort meinen Kopf.
Nicht von uns.

"Ihr würdet mich nicht her zerren, mich bitten meinen Mund zu halten und weiterhin so anstarren, als wäre ich ein Opfer der von der Nation beschützt gehört. Also geht mein Verstamd davon aus, dass dieser Wolf mehr als nur ein bloßer Wolf sein könnte." Sie hatte Recht. Es war mehr als nur ein Wolf, genauso wie wir sie doch mit rein gezogen hatten ohne es zu überdenken, wie wir das angehen könnten.
"Versteht mich nicht falsch... Es ist toll hier die Aufmerksamkeit von allen zu bekommen, die mich einst gar nicht beachtet hatten, aber langsam wird's verdächtig viel und teilweise ist es mir auch unangenehm..." Ich schenkte ihr ein Lächeln, als sie meine Augen suchte.

Sie war überrumpelt worden und wir verschlimmerten es mit unserer beschützerischen, angeborenen Art. Sie war ein Mensch und ihre Eltern hatten sich nie wirklich um sie gekümmert. Sie kannte es nicht, befürsorgt zu werden und das machte sie zu einer...
starken Luna.
Ein Blick zu Maddox reichte um zu merken, wie sehr er ihre starke Seite, die selten zum Vorschein kam, bewunderte.

"Wir machen uns Sorgen um dich."
"Du kennst mich nicht mal.", warf sie schnippisch zurück. Das stimmte, das tat keiner außer ich. Ich musste handeln, somit zog ich sie an der Hand in Richtung meines Zimmers. Den Anderen hinterließ ich eine Nachricht über unsere Gedankenverbindung. Sie brauchte im Moment nur mich, die anderen wären zu viel.

Sobald ich die Tür zuwarf, plumpste sie auf mein ungemachtes Bett und warf ihre Handrücken über ihre Augen.
"Was verschweigst du mir?", fragte ich augenblicklich nach. Irgendetwas hatte diesen Wolf verraten, dass Zoe nicht glauben konnte.
"Es konnte sprechen." Ich hielt inne, als sie sich aufrichtete.
"Ich weiß, es klingt verrückt und vielleicht habe ich es mir auch eingebildet, aber ich habe eine Stimme in meinem Kopf gehört, Clementine. Eine männliche!" Ich blinzelte unkontrolliert und befeuchtete meine Lippen mit meiner Zunge, bevor ich neben ihr Platz nahm.

"Ich bin nicht verrückt.", wiederholte sie sich.
"Nein, natürlich nicht, Zoe.", versuchte ich sie zu beruhigen.
"Darf ich fragen, was diese Stimme gesagt hatte?"
"Nur deinen Namen, Clementine. Deswegen habe ich dich angerufen nachdem er fort war."
Eine unangenehme Stille entstand, indessen Carlson meinen geschockten Zustand mitbekam.

Sag mir alles ist gut, Clementine. Sonst komme ich rauf und trage dich weg von ihr. Er machte sich Sorgen. Ich schloss meine Augen und zählte von zehn herab.

Alles gut, kam ich dann zu ihm zurück.

Es fühlt sich nicht danach an, meckerte er herum.

Ich bin gleich bei euch.
Ich blockte ihn aus meinen Gedanken und konzentrierte mich wieder auf Zoe.

"Clementine...", flüsterte sie meinen Namen.
"Kann es sein, dass dieses Geschöpf hinter dir her ist?"
Es konnte nicht nur sein. Es war offensichtlich, dass der Wolf nach mir gesucht, bloß mich mit Zoe verwechselt hatte.
"Warum?", fragte sie besorgt nach. Ich hatte keine Antwort. Ich wusste es noch nicht.

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