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Cornelia fing mich, sobald das Auto vor dem Rudelhaus zum Stehen kam, auf.
Ein Blick zu ihr verriet mir, dass sie die notwendigen Details schon erfahren hatte. Ich seufzte und starrte zu Nick rüber, der gerade dabei war seiner Mate eine Umarmung zu geben.
Carlson
hatte ich unbedacht nach ihn gerufen.
Ist etwas passiert?, drang seine Stimme alamiert in meinen Kopf.
Nein, alles gut, schoss ich schluckend zurück. Seine Stimme hatte mich erschreckt. Ich hatte seine schnelle Reaktion nicht erwartet.
Wo ist Cornelia?
In der Sekunde trat sie zu mir und verdrehte ihre großen Puppenaugen.
"Du tust mir echt leid, dass du Carlson als Mate bekommen hast." Ich musste kichern. Ja, ich tat mir selbst schon leid.
Carlson hatte nichts mehr darauf gesagt. Stattdessen sprach er weiter zu Cornelia ein, die hilfesuchend nach Nick Ausschau hielt.
Nick selbst aber schüttelte grinsend den Kopf.
"Du hast keine Ahnung, was für Ansagen ich bekommen habe."
Warum konnte ich es mir vorstellen?
Mein Grinsen schwandt. Mit jeder verstrichenen Sekunden, vermisste ich den Idioten mehr als vorher. Mein Wolf sehnte sich nach seinen Beleidigungen und seiner Wärme.
Meine Hände schlichen sich über meine Oberarme. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie frisch es draußen war. Ich schnupperte kurz, bevor ich ein heimisches Gefühl bekam. Es würde schneien. Es roch kühl und ließ meine Nase erfrischen.
"Wir sollten rein." Ich konnte Cornelia's Angebot nicht einmal erwiedern. Meine Zähne begannen zu klappern. Ich nickte ihr beim Vorbei gehen zu und suchte die Wärme des Rudelhauses.
Stunden vergingen wo ich nur meine Aufgaben erledigte und das nachtrug, was mir durch die Suspendierung fehlte. Zoe konnte ich nicht erreichen. Es ließ mich wundern, ob sie diese Therapie in Anspruch nahm? Ich hoffte nicht. Meine Augen ermüdeten und ein Blick in Richtung Bett vermieste mir die Stimmung. Das Bett war ungemacht. Sein Zimtgeruch lag noch in der Luft. Er fehlte. Ob ich ihn gerade störte?...
Carlson, öffnete ich meine Gedankenverbindung zu ihm. Doch ich trat auf Funkstille. Er hatte seine Verbindung zu mir geschlossen.
Das war sehr komisch für seine Anhänglichkeit. Was machte er bloß?
Ich schüttelte meinen Kopf, ich wollte nicht über seine Bettgeschichten nachdenken und wenn er auch mit diese seine Zeit verbrachte. Er...
Okay, der Gedanke störte mich. Ich war seine Mate. Wieder öffnete ich meine Gedankenverbindung zu ihm.
Wo bist du?, wollte ich rein schreien, doch bekam keine Rückmeldung.
Ich seufzte und ergriff mein Handy. Ich musste mich ablenken.
"Lenk mich ab.", nervte ich Zoe, die in der Sekunde abhob.
"Glaubst du es gibt Geister?", fragte sie zurück, was mich auflachen ließ.
"Geister?"
"Mhm..."
"Wie kommst du drauf?"
Ich stand vom Schreibtisch auf und setzte meinen Weg zum Bett fort.
"Nun ja, wie sonst hätte der Kopf dieses Hundes in deinem Spind landen sollen?" Ich musste wieder lachen.
"Also Geister waren das bestimmt keine.", versicherte ich ihr und biss mir auf die Zunge, dass ich ja nicht von der Werwolf-Welt berichtete. Es war noch zu früh dafür.
"Hast du keine Angst?"
Sie klang besorgt. Es tat mir leid. Sie hätte das nicht miterleben müssen. Sie wurde dank mir mit reingezogen.
"Doch, natürlich.", gab ich zu. Ich hatte zwar den nötigen Schutz. Dennoch hing es wie eine Last auf meine Schultern.
"Ist nun dein Appetit gezügelt.", wiederholte sich der Satz in meinem Kopf. Hatte Carlson von der Nachricht gewusst?
"Was hast du gesagt?", kam ich wieder zu mir und versuchte Zoe zu folgen.
"Ich habe »ich auch», gesagt."
"Wieso hast du Angst?", wunderte es mich.
"Es war nicht dein Spind."
"Schon, aber Omega. Klingt wie eine Sekte. Wer weiß, wer der nächste ist?", wurde sie zunehmend leiser, als ob unser Gespräch abgehört wurde.
Klang Omega wie eine Sekte? Ich konnte es nicht nachvollziehen. Dennoch musste ich schmunzeln, auf was für Ideen Menschen kamen.
"Ich glaube nicht, dass Omega eine Sekte ist."
"Du tust so als ob du mehr wüsstest als ich."
"Quatsch!", versicherte ich ihr. Ich wollte sie noch nicht mit reinziehen.
"Glaube mir, wir fragen uns auch, was das alles auf sich hat."
"Wir?"
Ich lief rot an.
"Ehm ja, also meine Eltern und ich...", was ja zum Teil stimmte.
Sie blieb für eine Weile ruhig, bevor sie mich auch mit grübeln ließ.
"Ich hoffe die Polizei oder FBI findet nichts was zu dir zurückführt." Das hoffte ich auch. Meine Fingerabdrücke waren vermutlich überall am Spind. Es war auch mein Spind, dennoch gingen sie davon aus. Bloß was ist, wenn sie tatsächlich etwas fanden, was mit unseren Genen zutun hätte? Wäre dann nicht unser Geheimnis erst recht nicht sicher?
Als ob man meine Gedanken gehört hätte stürmte eine atemlose Cornelia in das Gästezimmer.
"Die Polizei, sie suchen nach dir. Wir müssen zu deinem Haus zurück!"
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